Hi @ all , seit über 10 Jahren fahre ich ein BULLS Green Mover E45 & it still makes me smile
!
Leider fristen s-pedelecs hierzulande - nicht zuletzt aufgrund der im Artikel beschriebenen Einschränkungen - ein Nischendasein und über die meisten der recht wenigen Neuvorstellungen konnte ich bislang nur den Kopf schütteln; insbesondere wenn sie mit einer Starrgabel ausgestattet daherkamen. Eine Federgabel ist in dieser Fahrzeugkategorie mMn Minimalanforderung und eine Vollfederung absolut empfehlenswert. Ergo ist das Erzberg GT das erste s-pedelec seit langem, das mich zu einem Umstieg bzw. Upgrade reizen würde, wäre da nicht der stolze Preis. Und folgende Punkte:
Eine Akku-Kapazität von 750 Wh hört sich zunächst mal nicht schlecht an, aber die in Aussicht gestellten 140 km Reichweite ("soll möglich sein...") glaube ich erst, wenn ich sie selbst gefahren bin. Mit 690 Wh und Hinterradnabenmotor komme ich mit meinem E45 - je nach Geländeprofil und Unterstützungsstufe - auf lediglich 50 bis 70 km. Und nein, Akku und Motor sind nicht dazu da, das durch sie verursachte Mehrgewicht zu kompensieren, sondern um Vortrieb zu generieren!
Die nominelle Motorleistung des verbauten Brose-Motors beträgt auch in der s-pedelec-Version "nur" 250 W. Ob das ausreichend ist? Der GoSwiss-Drive-Hinterradnabenmotor am E45 leistet nominell 500 W - und selbst auf höchster Unterstützungsstufe müssen die Beine noch einiges hinzubuttern, um Vmax auch tatsächlich zu erreichen.
Optisch hat es den Anschein, als wäre der Gepäckträger nur an zwei Punkten am Hinterbau befestigt. Ich hoffe doch sehr, dass unsichtbar unter dem Schutzblech eine Rundrohrkonstruktion zu weiter oben an den Hinterbaustreben liegenden Befestigungspunkten verläuft und die Abstützung bzw. Krafteinleitung
nicht über das Schutzblech selbst erfolgt!
Was die Hinweise zur Nutzung abseits der Straße betrifft: Theorie, Theorie, Theorie. Wäre ich nicht nur de jure, sondern auch de facto dazu gezwungen, mich zu 100% daran zu halten, würde ich mein E45 sofort verkaufen. Und mir so etwas famoses wie das Erzberg GT s-pedelec definitiv nicht zulegen.
An den Herrn Waldbesitzer: 45 km/h fahren können heißt nicht 45 km/h fahren müssen. Rücksichtslose Velo-Piloten sind in jeder größeren Stadt haufenweise - auch bzw. vor allem - auf Biobikes anzutreffen - und dort ist das Gefahrenpotenzial definitiv um ein Vielfaches höher als im Wald. Was ich in dieser Hinsicht schon erlebt habe, geht auf keine Kuhhaut.
Übrigens muss man auf einem s-pedelec auch einen speziellen Helm tragen - "normale" Radhelme sind meines Wissens nicht zulässig. Eine weitere Regelung bzw. Gängelung, deren Sinn bezweifelt werden darf.