Rückrufaktion und Verkaufsstopp für Babboe Lastenräder: Diese Modelle sind betroffen

Marcus

Active member
Teammitglied
Nimms Rad
Registriert
28. Januar 2022
Beiträge
896
Reaktionspunkte
98

Anzeige

Re: Rückrufaktion und Verkaufsstopp für Babboe Lastenräder: Diese Modelle sind betroffen
Bei einigen Rahmenformen - nicht nur von Babboe - frage ich mich schon immer, wie das eigentlich auf Dauer halten soll. Vllt sollte sich das Fahrradindustrie mal überlegen, ob nicht durch eine Zertifizierung von Rahmen (zumindest bei Lastenrädern) durch eine unabhängige Stelle die Sicherheit garantiert wird. Bei Mountainbikes machen einige verantwortungsvolle Hersteller im Labor üblicherweise Bruch- und Belastungstests.
Der eigentlich Skandal ist aber, dass man bei Babboe offenbar schon länger von den Problemen gewusst hat.
 
Bei einigen Rahmenformen - nicht nur von Babboe - frage ich mich schon immer, wie das eigentlich auf Dauer halten soll. Vllt sollte sich das Fahrradindustrie mal überlegen, ob nicht durch eine Zertifizierung von Rahmen (zumindest bei Lastenrädern) durch eine unabhängige Stelle die Sicherheit garantiert wird. Bei Mountainbikes machen einige verantwortungsvolle Hersteller im Labor üblicherweise Bruch- und Belastungstests.
Der eigentlich Skandal ist aber, dass man bei Babboe offenbar schon länger von den Problemen gewusst hat
EXAKT! Komischerweise waren unsere Vorfahren da mit u.a. dem "Diamant"-Rahmen doch klüger... umgekehrt kann man heute für 'nen Appel und 'nen Ei FE-rechnen - umso unverständlicher, wenn da so etwas passiert...
 
EXAKT! Komischerweise waren unsere Vorfahren da mit u.a. dem "Diamant"-Rahmen doch klüger... umgekehrt kann man heute für 'nen Appel und 'nen Ei FE-rechnen - umso unverständlicher, wenn da so etwas passiert...
Ich paraphrasiere irgendwen, ich weiß noch nicht mal wen:

FEM ist ein mächtiges Werkzeug in fähigen Händen, ein gefährliches in unfähigen.
 
FEM spuckt aber auch aus, wie die Rohre bemessen sein müssten. Und da sind wir bei dem berüchtigten Unterschied zw. Theorie und Praxis.
 
FEM spuckt aber auch aus, wie die Rohre bemessen sein müssten. Und da sind wir bei dem berüchtigten Unterschied zw. Theorie und Praxis.
Wo ist der "Unterschied"? Man muß natürlich wissen, was für Lastzustände in der Realität auftreten (oder diese mit dynamischer Merhrkörperanalyse berechnen => ad FEM), und man muß sich an die gewonnenen Erkenntnisse halten. Daß natürlich minderwertige Rohre, schlampige Schweißnähte etc. jede noch so sorgfältige Planung ruinieren, ist klar.
Was mich stört: wer ein Gespür für Mechanik hat, "sieht", ob ein Rahmen funktionieren kann oder nicht. Und schon beim ersten Blick auf diese Gurken ist klar, daß man extrem in Material investieren muß, um mit der Geometrie ein haltbares Produkt zu erstellen - das singuläre Zentralrohr wird extremen Torsionsspannungen unterworfen, während sich mir der Mehrwert der exzessiv fetten Hinterbaurohre nicht erschließt. Halt Hipstergurke!
 
Der "Unterschied" zw. Theorie und Praxis ist der, dass die Erkenntnisse aus der Konstruktion in der Praxis umgesetzt werden müssen. Und hier scheitert es vermutlich immer am Kostendruck der von den allgegenwärtigen "Controllern" (die heute fast überall das Sagen haben) gemacht wird. Was dann passiert: Siehe Babboe, Boeing, ...
 
FEM spuckt aber auch aus, wie die Rohre bemessen sein müssten. Und da sind wir bei dem berüchtigten Unterschied zw. Theorie und Praxis.
FEM spuckt erst mal nichts von alleine aus.
Ablauf ist ganz grob meist so:
Es wird nach Vorgabe des Produktdesigns und der Konstruktion erst mal ein einfaches Strukturmodell erstellt, auf welches Belastungen aufgebracht werden, die aus Normen, Messungen, vorherigen Berechnungen oder schlicht jahrelanger Erfahrung stammen. Aus dieser Berechnung mit Strukturmodell heraus werden dann die in gewissen Abschnitten auftretenden Kräfte, beispielsweise in einem Abschnitt der später durch ein Rohr dargestellt wird, gewonnen. Daraus ergeben sich dann Mindestwerte für die betrachteten Abschnitte, beispielsweise für das notwendigen Flächenträgheitsmoment. Anhand dieser diversen ermittelten Mindestwerte wählt die Konstruktion dann ein Rohr nach diversen weiteren Randbedingungen (Verfügbarkeit, Kosten, Verarbeitbarkeit im eigenen Betrieb oder bei Dienstleistern, Gewicht, Schwächung des Querschnittes durch notwendige Bohrungen und Ausschnitte, …) aus.
Hat man dann das gesamte Modell durch, erfolgt mindestens eine FEM Rechnung, welche die voraussichtliche Belastung im Rahmen wiedergibt und als Grundlage über die Entscheidung, ob die Konstruktion die Anforderungen erfüllt, dient. Kritische Stellen an Übergängen wie auch Schweißnähten müssen meist in zusätzlichen (FEM) Berechnungen noch einmal näher betrachtet werden.

Der "Unterschied" zw. Theorie und Praxis ist der, dass die Erkenntnisse aus der Konstruktion in der Praxis umgesetzt werden müssen. Und hier scheitert es vermutlich immer am Kostendruck der von den allgegenwärtigen "Controllern" (die heute fast überall das Sagen haben) gemacht wird. Was dann passiert: Siehe Babboe, Boeing, ...
Welche Erkenntnisse aus der Konstruktion?
Erkenntnisse kommen normalerweise aus der Praxis, sprich über den Qualitätssicherung oder den Kundenservice, manchmal auch über die Entwicklung. Die Konstruktion muss dann diese Erkenntnisse bei einer Neukonstruktion bzw. Überarbeitung eines Bestandproduktes umsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... umgekehrt kann man heute für 'nen Appel und 'nen Ei FE-rechnen - umso unverständlicher, wenn da so etwas passiert...
Bunte Bildchen kann wirklich jeder in kürzester Zeit mithilfe FEM erstellen.
Aber für wirklichen Erkenntnisgewinn braucht man jemanden der Erfahrung in FEM hat.
Dafür gilt eben nun mal:
FEM ist ein mächtiges Werkzeug in fähigen Händen, ein gefährliches in unfähigen.
 
Für mich wars schon immer ein Wunder, wie das Zeugs das aushält. Schon bei wenigen Zentimetern Bodenunebenheit wie einem abgesenktem Bordstein ist es unglaublich wie es einen entsprechend nach rechts oder links wirft. Da entstehen grandiose Torsionskräfte in dem einen Rahmenrohr. Ähnlich bei Kurvenfahrten. Wobei da so schnell das kurveninnere Rad hoch kommt, dass ich das Vehikel eh als lebensgefährlich einschätze.
 
Ich finde es gerade echt komisch. Das Babboe Go steht am Bild, aber das Go ist von der Rückruf nicht betroffen. Dabei hat Go und Curve den gleichen Rahmen, einfach ein anderen Kasten. Keiner kann bis jetzt eine Begründung geben, warum der Go nicht in der Liste steht.... Und außerdem, keiner spricht an dass die meiste Lastendräder über ein Job Leasing Portal "gekauft" sind und keiner gibt Tips was man in diese Fälle machen könnte....
 
Ah... man distanziert sich von den vertuschenden Mitarbeitern. Dann wars wohl doch der Hausmeister der die Ehre seines Chefs retten wollte. Habs mir fast gedacht.
 
ahhhh ähhhh ich würd mich da nicht sooo lustig drüber machen,
denn auch in D gibts nun den liberaleren Umgang mit Canabis ☝️





;)
 
Zurück
Oben