BTWIN R500E Longtail im ersten Test: Was kann das günstige Lastenrad von Decathlon?

schlaurenz

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BTWIN R500E Longtail im ersten Test: Was kann das günstige Lastenrad von Decathlon?

Der Hype um das erste Lastenrad von Decathlon war groß, als es im Frühjahr dieses Jahres gelauncht wurde. Ehrensache also, dass wir das BTWIN R500E Longtail bei der Hausmesse des Sportartikel-Giganten direkt einem ersten Test unterzogen haben. Ob uns das Lastenrad für 2.799 € dabei überzeugen konnte, liest du hier.

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BTWIN R500E Longtail im ersten Test: Was kann das günstige Lastenrad von Decathlon?

Seid ihr interessiert am BTWIN Lastenrad oder habt ihr vielleicht sogar schon eins – wie sind eure Erfahrungen?
 

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Re: BTWIN R500E Longtail im ersten Test: Was kann das günstige Lastenrad von Decathlon?
Wir haben das Lastenrad jetzt zwei Monate.
Es fährt sich sehr angenehm und es ist sehr vielseitig.
Der Motor hat einen sehr kraftvollen Antritt und der Rad hat dadurch eher einen Moppedcharakter.
Die Kritik am niedrigen Drehmoment kann ich nicht nachvollziehen, letztlich zählt die Kraft und die ist durch das kleine Hinterrad konkurenzfähig. (Ein 26er müsste für die gleiche Vortriebskraft 75Nm aufbringen).
Der Komfortnachteil durch das kleine Hinterrad wird durch die langen Kettenstreben kompensiert. Meineserachtens ist die Gabel ein Schwachpunkt. Wenn es den Low Budget Charakter nicht sprengen würde, könnte ich mir da ein Upgrade vorstellen.
Die Schaltung ist unpräzise und unbeabsichtigte Gangsprünge kommen immer mal vor. Die Spannung vom Schaltwerk erscheint mir für die lange Kette zu schwach.
Die Bremsen sind bissig, aber kommen dann doch hin und wieder ins Fading. Nach 350km fängt die VRBremse an zu rubbeln.
Die Pedale habe ich gleich gegen ein paar anständige Flats getauscht und der Omasattel musste auch weg.
Für 90km Reichweite muss man schon ordentlich mittreten oder sehr langsam fahren.
Bei mir will der Akku nur wiederwillig aus seinem Fach, ich warte noch darauf das das sich einspielt.

Nachtrag: Wenn der Akku gegen einen Balken geht, verliert der Antrieb deutlich an Kraft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Erfahrungsbericht @qoob!
Darf ich fragen, was du mit dem Rad üblicherweise transportierst?
Hast Du schon mal 40 kg+ auf dem Heckträger transportiert?
 
Transportiert wird alles Mögliche. Tapeziertisch, Werkzeuge, Einkäufe, d.h. auch mal eine Getränkekiste. Mehrere Kisten hab ich noch nicht gebraucht, kommt aber sicher noch.
Am schwersten war bisher unser 16-järiger Sohn mit ~60kg. War eine echte Gaudi. Seiner Meinung nach ist die Holzfläche bequem genug, er möchte eher ein Kissen im Rücken. Er hat sich also nach ganz hinten gesetzt, was eigentich von der Stabilität schlecht sein sollte, aber fuhr sich ganz OK. Wachsam muss man da aber schon sein, und Bewegungen auf der Rückbank ausgleichen. (Ich wiege so 85kg).
Unser Grosser fährt das Rad einfach so ohne Gepäck/Last, weil es müheloser ist, wie sein MTB nur mit Muskelkraft zu bewegen.
 
Wir wohnen in der Hauptstadt und standen zum Beginn des neuen Schuljahres vor der Herausforderung, unseren Sohnemann zur Schule bringen zu müssen. Mit ca 7 km ist ein morgendlicher Fussmarsch keine Option, das Auto nur im Notfall!!! und leider ist die Verbindung mit dem ÖPNV (ca. 40 min und 2x umsteigen) in der Rushhour nicht wirklich händelbar. Also fiel der Blick auf ein entsprechendes Rad! Unsere bisherige Kinderbeförderung erfolgte auf vorhandenen Damenfahrrädern mit diversen Kindersitzen vorn oder hinten auf den Rädern. Bei der aktuellen Größe und dem (normalen) Gewicht unseres Kindes war uns das alles aber nicht mehr sicher genug! Lastenräder kennt man mittlerweile aus dem Straßenbild mit ihren großen Kisten und dem kleinen Rad vorn - in gefühlter 2m Entfernung vom Lenker. Es sollte für uns auch auf keinen Fall so ein „Monster“ sein, denn zusätzlich besteht da noch das „Unterstell-Problem“ bei Nichtverwendung. OK; die Google-Suche ergab schnell einige Treffer. Auf den ersten Blick auf der Decathlon-Website passte erst einmal die Grundfunktionalität- das Kind sicher zu bewegen. Es fiel sofort der tiefe Schwerpunkt, die Sicherheitsumrandung (Reling) und der (relativ) günstige Preis für ein eBike auf. Schnell wurden beim weiteren Google´n die ersten Erfahrungsberichte gefunden und ja…es soll toll sein. Hm…wir sollten uns das Gefährt wohl mal anschauen. Zum Glück stand beim Decathlon -Dealer am „Alex“ solch ein Rad zum Probefahren in der Ausstellung und am nächsten Tag drehten wir im Store die ersten Runden. Kaufen! Wir bestellten das Rad + Zubehör noch am gleichen Abend mit der Option „Click&Collect“ im Online-Shop und konnten es keine Woche später abholen. Das Rad war komplett aufgebaut und aufgeladen. Mittlerweile sind wir ca 650km damit gefahren. Das Feedback gleich vorweg – wir lieben dieses Rad und geben es nie wieder her J

Wir sind beide um die 1.80m groß und sitzen in einer sehr angenehmen Haltung auf dem Rad. Die Handballenauflage ist gut – leider verdrehen sich die Gummigriffe immer wieder. Ein verstellbarer Vorbau wäre „nice to have“, aber ich habe nach dem Fahren noch nie Nackenschmerzen verspürt. Die Lenkerbreite ist sehr gut. Der optional von uns dazu bestellte linke Spiegel ist eine mega Erleichterung, da man sich für den Schulterblick nicht mehr immer umdrehen muss. Die Federung der Vorderradgabel ist straff, aber wir fahren ja auch meist nur auf asphaltierten Wegen…passt. Die Sattelhöhe lässt sich easy per Schnellspanner anpassen – ist aber vor Diebstahl geschützt, da er sich nicht komplett herausziehen lasst. Der Sattel an sich ist komfortabel, aber auch kein Brooks.

Das große vordere Rad und das kleine Rad hinten sind für die Nutzung als Longtail mit tiefem Schwerpunkt eine optimale Kombination. Man hat nie das Gefühl ein schwerfälliges Gerät zu bewegen, sondern eher…ja, es fährt sich ganz normal…man spürt keinen Unterschied mit den 2 unterschiedlichen Rädergrößen. Die 38Kg Eigengewicht spürt man quasi nur dann, wenn man auf die wirklich dumme Idee kommt und versucht das Rad alleine zu anzuheben. Das ist absolut nicht notwendig, denn es lässt sich wirklich gut wenden. Schlägt man den Lenker richtig ein, können wir in unserem Hausflur in einem Zug drehen. Es ist ja auch nur ca 20cm länger, als ein „normales“ Rad- was den „Unterstell-Problem“ von meiner Einleitung sehr entgegenkommt. Wir haben für den Hinterhof noch eine Plane zur Abdeckung beschafft und so fällt es zwischen den anderen Rädern kaum auf.

Die verbauten Schutzbleche schützen sehr gut vor Spritzwasser und das hintere Rad ist wirklich so gut „eingepackt“, dass unser Sohn hinten auf dem Longtail niemals in die Speichen kommen kann. Allerdings habe ich noch keine Ahnung, wie ich an das Hinterrad mit der Luftpumpe rankommen soll?! Der Ständer ist massiv und das Rad steht sehr sicher darauf- man bekommt das Fahrrad auch einfach auf- und wieder abgebockt. Die Verarbeitung des Rahmens und der Anbauteile ist wirklich super. Ich habe keine einzige Lacknase oder scharfkantige Stelle gefunden. Da mir persönlich die Reling etwas zu hart erschien, habe ich im Baumarkt Isolierummantelungen für Wasserrohre gekauft und diese auf die Rohre draufgeschoben. Nun sind diese griffiger und bei Kind-Kontakt gibt es jetzt keine blauen Flecke. Die verbauten Bambusholz-Einlagen sind ebenfalls sehr wertig verarbeitet und machen, nebst den Befestigungsschrauben, einen hochwertigen Eindruck. Die Klingel ist nicht als eine solche wahrnehmbar und wird demnächst durch eine „richtige“ Klingel ersetzt.

Es ist unser erstes eBike und daher fehlt uns hier so ein wenig die Vergleichsmöglichkeit. Aber ich kann trotzdem das Fahrgefühl wiedergeben, dass mich jeden Tag aufs Neue erfreut. Ich bin (natürlich) auf den ersten Fahrten immer auf Stufe 3 gefahren – der Beschleunigungskick ist toll ;-) Mittlerweile fahre ich immer auf Stufe 1 und bin mit der Motorunterstützung fein. Die beiden anderen Stufen nutze ich eigentlich nur bei Steigungen- also in Berlin fast nie. Bei der Fahrt kann man mit dem Daumen auf den großen Tasten des Bedienfeldes die Stufen bequem wechseln – was jetzt mit Handschuhen auch funktioniert. In großen und gut ablesbaren Ziffern werden (mehr interessiert mich nicht bei der Fahrt) hier die Geschwindigkeit und der Akkustand angezeigt. Zum Glück ist das Bedienpanel fest und kann also auch nicht so einfach entwendet werden. Der Ein- und Ausknopf ist viel kleiner und etwas fummelig. Das Licht ist immer an und ich habe es noch nicht hinbekommen, dass das Rad angeschalten ist und das Licht aus, aber immer mit Licht unterwegs zu sein, kann nicht verkehrt sein. Apropos Licht- die beiden Lichtquellen vorn und hinten machen ein gutes Licht und das hintere Licht signalisiert extra, wenn man die Bremse betätigt. Auf einer Fahrt wurde ich von einem Passanten angesprochen (das passiert übrigens relativ häufig…nach dem Motto „was ist das für ein cooles Rad“), dass man die linke und rechte Seite der Reling auch beleuchten sollte. Viellicht finde ich dafür noch eine Lösung, da das Ras mit diesem Sicherheitsbügel doch etwas breiter ausfällt, als ein „normales“ Rad. Ich fand das eine kluge Idee! Am Bedienfeld ist ein Hebel der das Rad bis auf 6km beschleunigt, ohne dass man in die Pedale tritt. Das ist ein cooles Feature, dass ich an jeder Ampel zum Anfahren nutze. Der Motor unterstützt soft und gleichförmig sobald man die Pedalen bewegt. Man kann wie ein Irrer reintreten oder die Pedalen nur antippen- gleicher Effekt! Bei 26,7km/h ist Schluss mit der Motorunterstützung- jaaaa, Schade J Danach spürt man einen erheblichen Widerstand und man kann nur mit maximaler Muskelkraft eine weitere Erhöhung der Reisegeschwindigkeit erreichen. Ob man dann den Akku damit wieder auflädt, konnte ich (noch) nicht herausfinden. Aber mal ehrlich -die fast 27km/h sind mehr als ausreichend, um im Stadtverkehr mitfahren zu können. Eine volle Akkuladung reicht für eine Woche Schulfahrten und somit ungefähr 90 km. Den Akku muss man per extra Schlüssel aus dem Rahmen (ich finde das übrigens von den Designern sehr schön gelöst, dass der Akku nicht so hässlich auf dem Rahmen sitzt- sondern in diesen integriert ist) lösen, was etwas Kraft und Übung erfordert. Hinein geht er nach der Aufladung aber ohne Schlüssel, aber auch nur mit einem gewissen Kraftaufwand. Zum Lieferumfang des Rades gehört ein (sehr großes) Lagegerät, welches per verpolungssicherem Steckkontakt die Ladung des Akkus ermöglicht. Es dauert ein paar Stunden den völlig leeren Akku wiederaufzuladen (5-6h), aber da wir das immer in der Nacht von Sonntag auf Montag erledigen, ist es egal, ob es 5 oder 7 Stunden dauert. Ich habe den Akku noch nicht gewogen, aber ich tippe auf 6 Kg – das ist schon richtig schwer. Wer schnell fährt, muss auch gut bremsen können und wenn man sich überlegt, welche kinetische Energie bei 27km/h + 38KG Eigengewicht + 82KG Fahrergewicht und maximaler Zuladung mit 2 Kindern wirkt, der freut sich über zupackende Bremsen. Die hier verbauten hydraulischen Scheibenbremsen greifen kräftig zu und lassen dabei keine feine Dosierbarkeit vermissen- sehr gut gemacht! Einziges Manko…bei Feuchtigkeit quietschen die Teile so furchtbar, dass die anderen Verkehrsteilnehmer denken, da kommt ein 40-Tonner neben ihnen zum Stehen. Das liegt m.E. ganz sicher an der Wahl des Bremsbelages …hier besteht auf jeden Fall Potential für eine werksseitige Verbesserung. An der linken Lenkerseite befindet sich das Bedienpanel und rechts die Schaltwippe für die Kettenschaltung. Hier liegt auch mein größter Kritikpunkt am Rad. Nicht weil das verbaute Set (Kette, Schalthebel, Schaltwerk, Umlenkrolle) nicht zusammen funktionieren sondern weil es völlig unnötig ist. Unnötig ist nicht das richtige Wort…eine Schaltung bedarf es schon, aber keiner 8 Gänge (oder vielleicht ist hier der Umstand eingeplant ganz ohne Motorunterstützung fahren zu wollen). Ich fahre immer im 8. Gang – also auf der top-Übersetzung für schnelle Fahrt. Schalte an eine Ampel anfahrend maximal 2 x herunter. Die anderen Zahnräder der Kettenschaltung habe ich noch nie befahren. Auch im Sinne Verschleiß und Verschmutzung – bitte, bitte spendiert dem Rad eine 3 bis 5 Gang Nabenschaltung. Zusätzlich zu den Vorteilen einer Nabenschaltung gegenüber einer Kettenschaltung, verschleißt die Antriebskette nicht so schnell, weil ja immer dasselbe Ritzel auf dem Hinterrad befahren wird. Die 150€ Preisdifferenz hätte ich gern bezahlt. In den letzten Tagen fiel mir beim Fahren ein „übergnuppen“ der Kette auf – hoffentlich ist hier am Zahnkranz oder an der Kette noch keine Materialermüdung eingetreten. Tritt man dann im Freilauf rückwärts, schleift die Kette aufgrund der fehlenden Spannung und ihrer schieren Länge am Rahmens des Rades - an dieser Stelle habe ich den Rahmen abgetaped.

Gesichert wir das Rad werksseitig durch ein Rahmenschloss (2 Schlüssel) am Hinterrad, welches wir auch immer nutzen. Hier schrammt der Karabiner auch am Rahmen –wieder kam Tape zum Einsatz. Zusätzlich habe ich zum Schutz vor Diebstahl ein gummiertes Abus Bordo Faltschloss mit dieser neuen Patenthaltung zum Ausklappen gekauft. Die Halterung habe ich am Rahmen gegenüber vom Akku mit den dazugehörigen Metallbändern befestigt, da es keinerlei Schraubvorrichtungen für eine Flaschenhalterung am Rahmen gibt. Das hält bombenfest und ist gegenüber der alten Abus-Halterung eine Verbesserung um Lichtjahre! Ich überlege noch ein Kettenschloss zu kaufen, damit ich das Rad auch mal an einem Lampenpfahl befestigen kann. Dazu muss ich aber im Vorfeld erst einmal testen, ob sich dieses Kettenschloss ohne großartige Eigenbewegungen am vorderen Korb befestigen lässt. Ich hasse nichts mehr als lose und klappernde Teile an meinem Rad. Natürlich habe ich unsere Hausratversicherung um dem Wert des Rades angepasst – falls es doch mal weg sein sollte!

Was noch für dieses Rad sprach, war die Möglichkeit einer Null-Prozent-Finanzierung über Klarna, welche wir sehr gern in Anspruch genommen haben.

Im Frühjahr werde ich es zum Service bei Decathlon bringen – falls nicht vorher irgendetwas kaputtgehen sollte. Wir haben zusätzlich noch ein Sitzpolster für den Junior mitbestellt.

Zusammenfassend können wir sagen, dass dieses Rad aktuell die ideale Ergänzung in unserem Leben darstellt und wir mit dem Kauf sehr zufrieden sind. Wir können es uneingeschränkt empfehlen und würden es sofort wiederkaufen.
 
Wir wohnen in der Hauptstadt und standen zum Beginn des neuen Schuljahres vor der Herausforderung, unseren Sohnemann zur Schule bringen zu müssen. Mit ca 7 km ist ein morgendlicher Fussmarsch keine Option, das Auto nur im Notfall!!! und leider ist die Verbindung mit dem ÖPNV (ca. 40 min und 2x umsteigen) in der Rushhour nicht wirklich händelbar. Also fiel der Blick auf ein entsprechendes Rad! Unsere bisherige Kinderbeförderung erfolgte auf vorhandenen Damenfahrrädern mit diversen Kindersitzen vorn oder hinten auf den Rädern. Bei der aktuellen Größe und dem (normalen) Gewicht unseres Kindes war uns das alles aber nicht mehr sicher genug! Lastenräder kennt man mittlerweile aus dem Straßenbild mit ihren großen Kisten und dem kleinen Rad vorn - in gefühlter 2m Entfernung vom Lenker. Es sollte für uns auch auf keinen Fall so ein „Monster“ sein, denn zusätzlich besteht da noch das „Unterstell-Problem“ bei Nichtverwendung. OK; die Google-Suche ergab schnell einige Treffer. Auf den ersten Blick auf der Decathlon-Website passte erst einmal die Grundfunktionalität- das Kind sicher zu bewegen. Es fiel sofort der tiefe Schwerpunkt, die Sicherheitsumrandung (Reling) und der (relativ) günstige Preis für ein eBike auf. Schnell wurden beim weiteren Google´n die ersten Erfahrungsberichte gefunden und ja…es soll toll sein. Hm…wir sollten uns das Gefährt wohl mal anschauen. Zum Glück stand beim Decathlon -Dealer am „Alex“ solch ein Rad zum Probefahren in der Ausstellung und am nächsten Tag drehten wir im Store die ersten Runden. Kaufen! Wir bestellten das Rad + Zubehör noch am gleichen Abend mit der Option „Click&Collect“ im Online-Shop und konnten es keine Woche später abholen. Das Rad war komplett aufgebaut und aufgeladen. Mittlerweile sind wir ca 650km damit gefahren. Das Feedback gleich vorweg – wir lieben dieses Rad und geben es nie wieder her J

Wir sind beide um die 1.80m groß und sitzen in einer sehr angenehmen Haltung auf dem Rad. Die Handballenauflage ist gut – leider verdrehen sich die Gummigriffe immer wieder. Ein verstellbarer Vorbau wäre „nice to have“, aber ich habe nach dem Fahren noch nie Nackenschmerzen verspürt. Die Lenkerbreite ist sehr gut. Der optional von uns dazu bestellte linke Spiegel ist eine mega Erleichterung, da man sich für den Schulterblick nicht mehr immer umdrehen muss. Die Federung der Vorderradgabel ist straff, aber wir fahren ja auch meist nur auf asphaltierten Wegen…passt. Die Sattelhöhe lässt sich easy per Schnellspanner anpassen – ist aber vor Diebstahl geschützt, da er sich nicht komplett herausziehen lasst. Der Sattel an sich ist komfortabel, aber auch kein Brooks.

Das große vordere Rad und das kleine Rad hinten sind für die Nutzung als Longtail mit tiefem Schwerpunkt eine optimale Kombination. Man hat nie das Gefühl ein schwerfälliges Gerät zu bewegen, sondern eher…ja, es fährt sich ganz normal…man spürt keinen Unterschied mit den 2 unterschiedlichen Rädergrößen. Die 38Kg Eigengewicht spürt man quasi nur dann, wenn man auf die wirklich dumme Idee kommt und versucht das Rad alleine zu anzuheben. Das ist absolut nicht notwendig, denn es lässt sich wirklich gut wenden. Schlägt man den Lenker richtig ein, können wir in unserem Hausflur in einem Zug drehen. Es ist ja auch nur ca 20cm länger, als ein „normales“ Rad- was den „Unterstell-Problem“ von meiner Einleitung sehr entgegenkommt. Wir haben für den Hinterhof noch eine Plane zur Abdeckung beschafft und so fällt es zwischen den anderen Rädern kaum auf.

Die verbauten Schutzbleche schützen sehr gut vor Spritzwasser und das hintere Rad ist wirklich so gut „eingepackt“, dass unser Sohn hinten auf dem Longtail niemals in die Speichen kommen kann. Allerdings habe ich noch keine Ahnung, wie ich an das Hinterrad mit der Luftpumpe rankommen soll?! Der Ständer ist massiv und das Rad steht sehr sicher darauf- man bekommt das Fahrrad auch einfach auf- und wieder abgebockt. Die Verarbeitung des Rahmens und der Anbauteile ist wirklich super. Ich habe keine einzige Lacknase oder scharfkantige Stelle gefunden. Da mir persönlich die Reling etwas zu hart erschien, habe ich im Baumarkt Isolierummantelungen für Wasserrohre gekauft und diese auf die Rohre draufgeschoben. Nun sind diese griffiger und bei Kind-Kontakt gibt es jetzt keine blauen Flecke. Die verbauten Bambusholz-Einlagen sind ebenfalls sehr wertig verarbeitet und machen, nebst den Befestigungsschrauben, einen hochwertigen Eindruck. Die Klingel ist nicht als eine solche wahrnehmbar und wird demnächst durch eine „richtige“ Klingel ersetzt.

Es ist unser erstes eBike und daher fehlt uns hier so ein wenig die Vergleichsmöglichkeit. Aber ich kann trotzdem das Fahrgefühl wiedergeben, dass mich jeden Tag aufs Neue erfreut. Ich bin (natürlich) auf den ersten Fahrten immer auf Stufe 3 gefahren – der Beschleunigungskick ist toll ;-) Mittlerweile fahre ich immer auf Stufe 1 und bin mit der Motorunterstützung fein. Die beiden anderen Stufen nutze ich eigentlich nur bei Steigungen- also in Berlin fast nie. Bei der Fahrt kann man mit dem Daumen auf den großen Tasten des Bedienfeldes die Stufen bequem wechseln – was jetzt mit Handschuhen auch funktioniert. In großen und gut ablesbaren Ziffern werden (mehr interessiert mich nicht bei der Fahrt) hier die Geschwindigkeit und der Akkustand angezeigt. Zum Glück ist das Bedienpanel fest und kann also auch nicht so einfach entwendet werden. Der Ein- und Ausknopf ist viel kleiner und etwas fummelig. Das Licht ist immer an und ich habe es noch nicht hinbekommen, dass das Rad angeschalten ist und das Licht aus, aber immer mit Licht unterwegs zu sein, kann nicht verkehrt sein. Apropos Licht- die beiden Lichtquellen vorn und hinten machen ein gutes Licht und das hintere Licht signalisiert extra, wenn man die Bremse betätigt. Auf einer Fahrt wurde ich von einem Passanten angesprochen (das passiert übrigens relativ häufig…nach dem Motto „was ist das für ein cooles Rad“), dass man die linke und rechte Seite der Reling auch beleuchten sollte. Viellicht finde ich dafür noch eine Lösung, da das Ras mit diesem Sicherheitsbügel doch etwas breiter ausfällt, als ein „normales“ Rad. Ich fand das eine kluge Idee! Am Bedienfeld ist ein Hebel der das Rad bis auf 6km beschleunigt, ohne dass man in die Pedale tritt. Das ist ein cooles Feature, dass ich an jeder Ampel zum Anfahren nutze. Der Motor unterstützt soft und gleichförmig sobald man die Pedalen bewegt. Man kann wie ein Irrer reintreten oder die Pedalen nur antippen- gleicher Effekt! Bei 26,7km/h ist Schluss mit der Motorunterstützung- jaaaa, Schade J Danach spürt man einen erheblichen Widerstand und man kann nur mit maximaler Muskelkraft eine weitere Erhöhung der Reisegeschwindigkeit erreichen. Ob man dann den Akku damit wieder auflädt, konnte ich (noch) nicht herausfinden. Aber mal ehrlich -die fast 27km/h sind mehr als ausreichend, um im Stadtverkehr mitfahren zu können. Eine volle Akkuladung reicht für eine Woche Schulfahrten und somit ungefähr 90 km. Den Akku muss man per extra Schlüssel aus dem Rahmen (ich finde das übrigens von den Designern sehr schön gelöst, dass der Akku nicht so hässlich auf dem Rahmen sitzt- sondern in diesen integriert ist) lösen, was etwas Kraft und Übung erfordert. Hinein geht er nach der Aufladung aber ohne Schlüssel, aber auch nur mit einem gewissen Kraftaufwand. Zum Lieferumfang des Rades gehört ein (sehr großes) Lagegerät, welches per verpolungssicherem Steckkontakt die Ladung des Akkus ermöglicht. Es dauert ein paar Stunden den völlig leeren Akku wiederaufzuladen (5-6h), aber da wir das immer in der Nacht von Sonntag auf Montag erledigen, ist es egal, ob es 5 oder 7 Stunden dauert. Ich habe den Akku noch nicht gewogen, aber ich tippe auf 6 Kg – das ist schon richtig schwer. Wer schnell fährt, muss auch gut bremsen können und wenn man sich überlegt, welche kinetische Energie bei 27km/h + 38KG Eigengewicht + 82KG Fahrergewicht und maximaler Zuladung mit 2 Kindern wirkt, der freut sich über zupackende Bremsen. Die hier verbauten hydraulischen Scheibenbremsen greifen kräftig zu und lassen dabei keine feine Dosierbarkeit vermissen- sehr gut gemacht! Einziges Manko…bei Feuchtigkeit quietschen die Teile so furchtbar, dass die anderen Verkehrsteilnehmer denken, da kommt ein 40-Tonner neben ihnen zum Stehen. Das liegt m.E. ganz sicher an der Wahl des Bremsbelages …hier besteht auf jeden Fall Potential für eine werksseitige Verbesserung. An der linken Lenkerseite befindet sich das Bedienpanel und rechts die Schaltwippe für die Kettenschaltung. Hier liegt auch mein größter Kritikpunkt am Rad. Nicht weil das verbaute Set (Kette, Schalthebel, Schaltwerk, Umlenkrolle) nicht zusammen funktionieren sondern weil es völlig unnötig ist. Unnötig ist nicht das richtige Wort…eine Schaltung bedarf es schon, aber keiner 8 Gänge (oder vielleicht ist hier der Umstand eingeplant ganz ohne Motorunterstützung fahren zu wollen). Ich fahre immer im 8. Gang – also auf der top-Übersetzung für schnelle Fahrt. Schalte an eine Ampel anfahrend maximal 2 x herunter. Die anderen Zahnräder der Kettenschaltung habe ich noch nie befahren. Auch im Sinne Verschleiß und Verschmutzung – bitte, bitte spendiert dem Rad eine 3 bis 5 Gang Nabenschaltung. Zusätzlich zu den Vorteilen einer Nabenschaltung gegenüber einer Kettenschaltung, verschleißt die Antriebskette nicht so schnell, weil ja immer dasselbe Ritzel auf dem Hinterrad befahren wird. Die 150€ Preisdifferenz hätte ich gern bezahlt. In den letzten Tagen fiel mir beim Fahren ein „übergnuppen“ der Kette auf – hoffentlich ist hier am Zahnkranz oder an der Kette noch keine Materialermüdung eingetreten. Tritt man dann im Freilauf rückwärts, schleift die Kette aufgrund der fehlenden Spannung und ihrer schieren Länge am Rahmens des Rades - an dieser Stelle habe ich den Rahmen abgetaped.

Gesichert wir das Rad werksseitig durch ein Rahmenschloss (2 Schlüssel) am Hinterrad, welches wir auch immer nutzen. Hier schrammt der Karabiner auch am Rahmen –wieder kam Tape zum Einsatz. Zusätzlich habe ich zum Schutz vor Diebstahl ein gummiertes Abus Bordo Faltschloss mit dieser neuen Patenthaltung zum Ausklappen gekauft. Die Halterung habe ich am Rahmen gegenüber vom Akku mit den dazugehörigen Metallbändern befestigt, da es keinerlei Schraubvorrichtungen für eine Flaschenhalterung am Rahmen gibt. Das hält bombenfest und ist gegenüber der alten Abus-Halterung eine Verbesserung um Lichtjahre! Ich überlege noch ein Kettenschloss zu kaufen, damit ich das Rad auch mal an einem Lampenpfahl befestigen kann. Dazu muss ich aber im Vorfeld erst einmal testen, ob sich dieses Kettenschloss ohne großartige Eigenbewegungen am vorderen Korb befestigen lässt. Ich hasse nichts mehr als lose und klappernde Teile an meinem Rad. Natürlich habe ich unsere Hausratversicherung um dem Wert des Rades angepasst – falls es doch mal weg sein sollte!

Was noch für dieses Rad sprach, war die Möglichkeit einer Null-Prozent-Finanzierung über Klarna, welche wir sehr gern in Anspruch genommen haben.

Im Frühjahr werde ich es zum Service bei Decathlon bringen – falls nicht vorher irgendetwas kaputtgehen sollte. Wir haben zusätzlich noch ein Sitzpolster für den Junior mitbestellt.

Zusammenfassend können wir sagen, dass dieses Rad aktuell die ideale Ergänzung in unserem Leben darstellt und wir mit dem Kauf sehr zufrieden sind. Wir können es uneingeschränkt empfehlen und würden es sofort wiederkaufen.
Danke an dieser Stelle für die ausfühliche Einschätzung zum Thema Lastenrad. War sehr hilfreich.
 
Wir haben das Lastenrad jetzt zwei Monate.
Es fährt sich sehr angenehm und es ist sehr vielseitig.
Der Motor hat einen sehr kraftvollen Antritt und der Rad hat dadurch eher einen Moppedcharakter.
Die Kritik am niedrigen Drehmoment kann ich nicht nachvollziehen, letztlich zählt die Kraft und die ist durch das kleine Hinterrad konkurenzfähig. (Ein 26er müsste für die gleiche Vortriebskraft 75Nm aufbringen).
Der Komfortnachteil durch das kleine Hinterrad wird durch die langen Kettenstreben kompensiert. Meineserachtens ist die Gabel ein Schwachpunkt. Wenn es den Low Budget Charakter nicht sprengen würde, könnte ich mir da ein Upgrade vorstellen.
Die Schaltung ist unpräzise und unbeabsichtigte Gangsprünge kommen immer mal vor. Die Spannung vom Schaltwerk erscheint mir für die lange Kette zu schwach.
Die Bremsen sind bissig, aber kommen dann doch hin und wieder ins Fading. Nach 350km fängt die VRBremse an zu rubbeln.
Die Pedale habe ich gleich gegen ein paar anständige Flats getauscht und der Omasattel musste auch weg.
Für 90km Reichweite muss man schon ordentlich mittreten oder sehr langsam fahren.
Bei mir will der Akku nur wiederwillig aus seinem Fach, ich warte noch darauf das das sich einspielt.

Nachtrag: Wenn der Akku gegen einen Balken geht, verliert der Antrieb deutlich an Kraft.

Wir wohnen in der Hauptstadt und standen zum Beginn des neuen Schuljahres vor der Herausforderung, unseren Sohnemann zur Schule bringen zu müssen. Mit ca 7 km ist ein morgendlicher Fussmarsch keine Option, das Auto nur im Notfall!!! und leider ist die Verbindung mit dem ÖPNV (ca. 40 min und 2x umsteigen) in der Rushhour nicht wirklich händelbar. Also fiel der Blick auf ein entsprechendes Rad! Unsere bisherige Kinderbeförderung erfolgte auf vorhandenen Damenfahrrädern mit diversen Kindersitzen vorn oder hinten auf den Rädern. Bei der aktuellen Größe und dem (normalen) Gewicht unseres Kindes war uns das alles aber nicht mehr sicher genug! Lastenräder kennt man mittlerweile aus dem Straßenbild mit ihren großen Kisten und dem kleinen Rad vorn - in gefühlter 2m Entfernung vom Lenker. Es sollte für uns auch auf keinen Fall so ein „Monster“ sein, denn zusätzlich besteht da noch das „Unterstell-Problem“ bei Nichtverwendung. OK; die Google-Suche ergab schnell einige Treffer. Auf den ersten Blick auf der Decathlon-Website passte erst einmal die Grundfunktionalität- das Kind sicher zu bewegen. Es fiel sofort der tiefe Schwerpunkt, die Sicherheitsumrandung (Reling) und der (relativ) günstige Preis für ein eBike auf. Schnell wurden beim weiteren Google´n die ersten Erfahrungsberichte gefunden und ja…es soll toll sein. Hm…wir sollten uns das Gefährt wohl mal anschauen. Zum Glück stand beim Decathlon -Dealer am „Alex“ solch ein Rad zum Probefahren in der Ausstellung und am nächsten Tag drehten wir im Store die ersten Runden. Kaufen! Wir bestellten das Rad + Zubehör noch am gleichen Abend mit der Option „Click&Collect“ im Online-Shop und konnten es keine Woche später abholen. Das Rad war komplett aufgebaut und aufgeladen. Mittlerweile sind wir ca 650km damit gefahren. Das Feedback gleich vorweg – wir lieben dieses Rad und geben es nie wieder her J

Wir sind beide um die 1.80m groß und sitzen in einer sehr angenehmen Haltung auf dem Rad. Die Handballenauflage ist gut – leider verdrehen sich die Gummigriffe immer wieder. Ein verstellbarer Vorbau wäre „nice to have“, aber ich habe nach dem Fahren noch nie Nackenschmerzen verspürt. Die Lenkerbreite ist sehr gut. Der optional von uns dazu bestellte linke Spiegel ist eine mega Erleichterung, da man sich für den Schulterblick nicht mehr immer umdrehen muss. Die Federung der Vorderradgabel ist straff, aber wir fahren ja auch meist nur auf asphaltierten Wegen…passt. Die Sattelhöhe lässt sich easy per Schnellspanner anpassen – ist aber vor Diebstahl geschützt, da er sich nicht komplett herausziehen lasst. Der Sattel an sich ist komfortabel, aber auch kein Brooks.

Das große vordere Rad und das kleine Rad hinten sind für die Nutzung als Longtail mit tiefem Schwerpunkt eine optimale Kombination. Man hat nie das Gefühl ein schwerfälliges Gerät zu bewegen, sondern eher…ja, es fährt sich ganz normal…man spürt keinen Unterschied mit den 2 unterschiedlichen Rädergrößen. Die 38Kg Eigengewicht spürt man quasi nur dann, wenn man auf die wirklich dumme Idee kommt und versucht das Rad alleine zu anzuheben. Das ist absolut nicht notwendig, denn es lässt sich wirklich gut wenden. Schlägt man den Lenker richtig ein, können wir in unserem Hausflur in einem Zug drehen. Es ist ja auch nur ca 20cm länger, als ein „normales“ Rad- was den „Unterstell-Problem“ von meiner Einleitung sehr entgegenkommt. Wir haben für den Hinterhof noch eine Plane zur Abdeckung beschafft und so fällt es zwischen den anderen Rädern kaum auf.

Die verbauten Schutzbleche schützen sehr gut vor Spritzwasser und das hintere Rad ist wirklich so gut „eingepackt“, dass unser Sohn hinten auf dem Longtail niemals in die Speichen kommen kann. Allerdings habe ich noch keine Ahnung, wie ich an das Hinterrad mit der Luftpumpe rankommen soll?! Der Ständer ist massiv und das Rad steht sehr sicher darauf- man bekommt das Fahrrad auch einfach auf- und wieder abgebockt. Die Verarbeitung des Rahmens und der Anbauteile ist wirklich super. Ich habe keine einzige Lacknase oder scharfkantige Stelle gefunden. Da mir persönlich die Reling etwas zu hart erschien, habe ich im Baumarkt Isolierummantelungen für Wasserrohre gekauft und diese auf die Rohre draufgeschoben. Nun sind diese griffiger und bei Kind-Kontakt gibt es jetzt keine blauen Flecke. Die verbauten Bambusholz-Einlagen sind ebenfalls sehr wertig verarbeitet und machen, nebst den Befestigungsschrauben, einen hochwertigen Eindruck. Die Klingel ist nicht als eine solche wahrnehmbar und wird demnächst durch eine „richtige“ Klingel ersetzt.

Es ist unser erstes eBike und daher fehlt uns hier so ein wenig die Vergleichsmöglichkeit. Aber ich kann trotzdem das Fahrgefühl wiedergeben, dass mich jeden Tag aufs Neue erfreut. Ich bin (natürlich) auf den ersten Fahrten immer auf Stufe 3 gefahren – der Beschleunigungskick ist toll ;-) Mittlerweile fahre ich immer auf Stufe 1 und bin mit der Motorunterstützung fein. Die beiden anderen Stufen nutze ich eigentlich nur bei Steigungen- also in Berlin fast nie. Bei der Fahrt kann man mit dem Daumen auf den großen Tasten des Bedienfeldes die Stufen bequem wechseln – was jetzt mit Handschuhen auch funktioniert. In großen und gut ablesbaren Ziffern werden (mehr interessiert mich nicht bei der Fahrt) hier die Geschwindigkeit und der Akkustand angezeigt. Zum Glück ist das Bedienpanel fest und kann also auch nicht so einfach entwendet werden. Der Ein- und Ausknopf ist viel kleiner und etwas fummelig. Das Licht ist immer an und ich habe es noch nicht hinbekommen, dass das Rad angeschalten ist und das Licht aus, aber immer mit Licht unterwegs zu sein, kann nicht verkehrt sein. Apropos Licht- die beiden Lichtquellen vorn und hinten machen ein gutes Licht und das hintere Licht signalisiert extra, wenn man die Bremse betätigt. Auf einer Fahrt wurde ich von einem Passanten angesprochen (das passiert übrigens relativ häufig…nach dem Motto „was ist das für ein cooles Rad“), dass man die linke und rechte Seite der Reling auch beleuchten sollte. Viellicht finde ich dafür noch eine Lösung, da das Ras mit diesem Sicherheitsbügel doch etwas breiter ausfällt, als ein „normales“ Rad. Ich fand das eine kluge Idee! Am Bedienfeld ist ein Hebel der das Rad bis auf 6km beschleunigt, ohne dass man in die Pedale tritt. Das ist ein cooles Feature, dass ich an jeder Ampel zum Anfahren nutze. Der Motor unterstützt soft und gleichförmig sobald man die Pedalen bewegt. Man kann wie ein Irrer reintreten oder die Pedalen nur antippen- gleicher Effekt! Bei 26,7km/h ist Schluss mit der Motorunterstützung- jaaaa, Schade J Danach spürt man einen erheblichen Widerstand und man kann nur mit maximaler Muskelkraft eine weitere Erhöhung der Reisegeschwindigkeit erreichen. Ob man dann den Akku damit wieder auflädt, konnte ich (noch) nicht herausfinden. Aber mal ehrlich -die fast 27km/h sind mehr als ausreichend, um im Stadtverkehr mitfahren zu können. Eine volle Akkuladung reicht für eine Woche Schulfahrten und somit ungefähr 90 km. Den Akku muss man per extra Schlüssel aus dem Rahmen (ich finde das übrigens von den Designern sehr schön gelöst, dass der Akku nicht so hässlich auf dem Rahmen sitzt- sondern in diesen integriert ist) lösen, was etwas Kraft und Übung erfordert. Hinein geht er nach der Aufladung aber ohne Schlüssel, aber auch nur mit einem gewissen Kraftaufwand. Zum Lieferumfang des Rades gehört ein (sehr großes) Lagegerät, welches per verpolungssicherem Steckkontakt die Ladung des Akkus ermöglicht. Es dauert ein paar Stunden den völlig leeren Akku wiederaufzuladen (5-6h), aber da wir das immer in der Nacht von Sonntag auf Montag erledigen, ist es egal, ob es 5 oder 7 Stunden dauert. Ich habe den Akku noch nicht gewogen, aber ich tippe auf 6 Kg – das ist schon richtig schwer. Wer schnell fährt, muss auch gut bremsen können und wenn man sich überlegt, welche kinetische Energie bei 27km/h + 38KG Eigengewicht + 82KG Fahrergewicht und maximaler Zuladung mit 2 Kindern wirkt, der freut sich über zupackende Bremsen. Die hier verbauten hydraulischen Scheibenbremsen greifen kräftig zu und lassen dabei keine feine Dosierbarkeit vermissen- sehr gut gemacht! Einziges Manko…bei Feuchtigkeit quietschen die Teile so furchtbar, dass die anderen Verkehrsteilnehmer denken, da kommt ein 40-Tonner neben ihnen zum Stehen. Das liegt m.E. ganz sicher an der Wahl des Bremsbelages …hier besteht auf jeden Fall Potential für eine werksseitige Verbesserung. An der linken Lenkerseite befindet sich das Bedienpanel und rechts die Schaltwippe für die Kettenschaltung. Hier liegt auch mein größter Kritikpunkt am Rad. Nicht weil das verbaute Set (Kette, Schalthebel, Schaltwerk, Umlenkrolle) nicht zusammen funktionieren sondern weil es völlig unnötig ist. Unnötig ist nicht das richtige Wort…eine Schaltung bedarf es schon, aber keiner 8 Gänge (oder vielleicht ist hier der Umstand eingeplant ganz ohne Motorunterstützung fahren zu wollen). Ich fahre immer im 8. Gang – also auf der top-Übersetzung für schnelle Fahrt. Schalte an eine Ampel anfahrend maximal 2 x herunter. Die anderen Zahnräder der Kettenschaltung habe ich noch nie befahren. Auch im Sinne Verschleiß und Verschmutzung – bitte, bitte spendiert dem Rad eine 3 bis 5 Gang Nabenschaltung. Zusätzlich zu den Vorteilen einer Nabenschaltung gegenüber einer Kettenschaltung, verschleißt die Antriebskette nicht so schnell, weil ja immer dasselbe Ritzel auf dem Hinterrad befahren wird. Die 150€ Preisdifferenz hätte ich gern bezahlt. In den letzten Tagen fiel mir beim Fahren ein „übergnuppen“ der Kette auf – hoffentlich ist hier am Zahnkranz oder an der Kette noch keine Materialermüdung eingetreten. Tritt man dann im Freilauf rückwärts, schleift die Kette aufgrund der fehlenden Spannung und ihrer schieren Länge am Rahmens des Rades - an dieser Stelle habe ich den Rahmen abgetaped.

Gesichert wir das Rad werksseitig durch ein Rahmenschloss (2 Schlüssel) am Hinterrad, welches wir auch immer nutzen. Hier schrammt der Karabiner auch am Rahmen –wieder kam Tape zum Einsatz. Zusätzlich habe ich zum Schutz vor Diebstahl ein gummiertes Abus Bordo Faltschloss mit dieser neuen Patenthaltung zum Ausklappen gekauft. Die Halterung habe ich am Rahmen gegenüber vom Akku mit den dazugehörigen Metallbändern befestigt, da es keinerlei Schraubvorrichtungen für eine Flaschenhalterung am Rahmen gibt. Das hält bombenfest und ist gegenüber der alten Abus-Halterung eine Verbesserung um Lichtjahre! Ich überlege noch ein Kettenschloss zu kaufen, damit ich das Rad auch mal an einem Lampenpfahl befestigen kann. Dazu muss ich aber im Vorfeld erst einmal testen, ob sich dieses Kettenschloss ohne großartige Eigenbewegungen am vorderen Korb befestigen lässt. Ich hasse nichts mehr als lose und klappernde Teile an meinem Rad. Natürlich habe ich unsere Hausratversicherung um dem Wert des Rades angepasst – falls es doch mal weg sein sollte!

Was noch für dieses Rad sprach, war die Möglichkeit einer Null-Prozent-Finanzierung über Klarna, welche wir sehr gern in Anspruch genommen haben.

Im Frühjahr werde ich es zum Service bei Decathlon bringen – falls nicht vorher irgendetwas kaputtgehen sollte. Wir haben zusätzlich noch ein Sitzpolster für den Junior mitbestellt.

Zusammenfassend können wir sagen, dass dieses Rad aktuell die ideale Ergänzung in unserem Leben darstellt und wir mit dem Kauf sehr zufrieden sind. Wir können es uneingeschränkt empfehlen und würden es sofort wiederkaufen.
Hallo :)

jetzt ist ja schon einige Zeit vergangen. Sind eure Erfahrungen immer noch so positiv?
 
Das Decathlon Lastenrad wird bei uns noch häufig genutzt. (2500km)
Oft aber auch nur, damit der faule Nachwuchs unterstützt rumcruisen kann.
Ich benutze es zu einkaufen, wenn verfügbar.
Der Antrieb (Kette) war erstaunlicherweise sehr schnell verschlissen. Ich habe den Kettenwechselzeitpunkt verpasst und jetzt wird halt gefahren bis er ernstliche Probleme macht.
Da es hier hügelig ist sind die acht Gänge schon OK. Ich möchte sogar auf Linkglide mit 10 Gängen umrüsten, wenn die Zeit gekommen ist. Gerne vorne mit größerem Kettenblatt.
Bremsbeläge habe ich vorn und hinten getauscht. Eine größere Bremsscheibe habe ich vorne wieder abgebaut, da die Reibpfadhöhe nicht zum Bremssattel gepasst hat. Es scheint sich die Einstellschraube am Griff von selbst zu verstellen. Das sorgt dafür, das der Bremshebel bis zum Griffgummi gezogen werden kann. Das muss ich noch beobachten.
Die Schiebehilfe geht nicht mehr zuverlässig, aber der Leidendruck ist nicht so groß, das ich zur Werkstatt müsste.
Der Ständer ist ein Schwachpunkt. Nachdem ich die Befestigung repariert habe, haben andere Teile nachgegeben und er ist abgesunken. Jetzt habe ich einen Ursus Zweibeinständer montiert. Mit dem ist das Rad deutlich schwerer aufzubocken und nachgegeben hat er auch schon ein Stück.
Der Akku geht inzwischen gut zu entnehmen.
Ansonsten lösen sich die Achsmuttern, so dass das sich das Rad schräg stellen kann.
Als nächstes werde ich einen Spritzlappen für das Vorderrad anbringen.
 
Jetzt noch testen, ob 1mm Gummi starr genug ist.
 

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