Nation der Helm-Muffel?: Sprunghafter Anstieg bei NL-Verkehrstoten

Marcus

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Nation der Helm-Muffel?: Sprunghafter Anstieg bei NL-Verkehrstoten

Die Zahl der Verkehrstoten in den Niederlanden ist im vergangenen Jahr um ein Viertel gestiegen, und zwar von 582 im Jahr 2021 auf 737 im Jahr 2022. Dies geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die das niederländische Statistikamt Anfang dieses Monats veröffentlicht hat.

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Nation der Helm-Muffel?: Sprunghafter Anstieg bei NL-Verkehrstoten

Radfahren mit Helm – sinnvoll oder unpraktisch? Wie hältst du es mit dem Kopfschutz?
 
Leider geht aus den Statistiken nicht hervor, was nun bei den tödlich verunglückten Radfahrern die Todesursache war. Wie groß war also der Anteil der tödlichen Kopfverletzungen ?
Zur Beantwortung der Frage:
Radfahren mit Helm – sinnvoll oder unpraktisch? Wie hältst du es mit dem Kopfschutz?
Ich finde einen Radhelm sinnvoll wie praktisch, daher habe ich auch welche mit Licht und Blinker. Unbequem sind Helme manchmal, eine Frage der Gewöhnung. Ob tödlich oder nicht: Neben der Wirbelsäule ist der Kopf mit das empfindlichste Körperteil. Ich möchte möglichst dauerhafte Schädigungen vermeiden. Tödliche Verletzungen wären hier das geringste Problem für einen selber. Ich habe Angst vor schweren Behinderungen oder Entstellungen.

Wobei ein Helm nicht immer Schutzt. Beim Schlimmsten Unfall welchen ich erlebte Schlug eine Frau mit dem Gesicht auf die scharfe Ecke eines Begrenzungspfahles, trotz Helm, der dort eben nicht schutzt. Kein Argument gegen Helme !
 
Tja...
Helme sind wie Versicherungen, wenn man sie nicht braucht: Geldverschwendung.
Wenn man sie doch mal braucht: gut, dass man sie hat.

Bisher sind alle Radfahrer, bei deren Sturz ich beiwohnen durfte, Kopf über in den Dreck gefallen. Zu deren Vorteil mit Helm.
Seit 2008 besitze ich einen Helm, und seit dem trage ich ihn. (Auch für die Bäcker-Runde)
Für den passenden Helm muss man sich auch mal durch probieren, und ihn dann richtig aufsetzen.

Ich würde Fahrradhelme empfehlen.
 
Wer glaubt einen Helm beim Radfahren zu brauchen, sollte besser erst garnicht aufs Rad steigen. Es sterben mehr Menschen bei Treppenstürzen als beim Radfahren.
 
Besorgniserregend ist jedoch der dramatische Anstieg von Todesfällen unter den älteren Radfahrern (75+) um 60 %.
Ob diese Leute nun Helmmuffel waren oder nicht, das weiss ich nicht, und dazu moechte ich auch keine Vermutungen anstellen.
Wo ich mir aber relativ sicher bin: Diese Leute fuhren zum groessten Teil mit Elektro-Unterstuetzung, und erreichten damit das Tempo junger, trainierter und versierter Radfahrer, leider ohne deren Radbeherrschung und Verkehrsintelligenz zu besitzen.
Denn zwischen echten Fahrraedern und Pedelecs scheint diese Statistik ja (einmal mehr) nicht zu differenzieren, oder?
Es gibt nur 'Fahrrad' und 'Motorrad', was die Vermutung naehrt, dass Pedelecs (vulgo 'E-Bikes') bei Fahrraedern mitgezaehlt wurden.
Bevor man nicht endlich unterscheidet zwischen 'echtem Fahrrad' und anderen Fahrzeugen, welche 'unter falscher Flagge segeln', ist IMHO alles Makulatur.
Ich hab mal so eine schoene Doku auf Youtube angeschaut ueber Ungluecke in der DDR. Untertitel: 'Schuld war nie der Sozialismus'. Auf die heutige Zeit passt 'Schuld ist nie die Elektromobilitaet' 😝
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wer glaubt einen Helm beim Radfahren zu brauchen, sollte besser erst garnicht aufs Rad steigen. Es sterben mehr Menschen bei Treppenstürzen als beim Radfahren.
Der Trick ist: Tod sein ist gar nicht so schlimm , schlimmer sind die armen Teufel dran die mit Ihre schweren bleibenden Hirnschäden noch teils Jahrzente leben müssen,
 
Ein paar aktuelle Statistiken hierzu, Quellen: NL und Deutschland
Demnach tödliche Fahrradunfälle in 2023:
NL: 270 (18 Mio E.)
D: 446 (davon 190 Pedelecs) (84 Mio E.)
Wenn man davon ausgeht, dass in NL ein Vielfaches an Radkilometern pro Person gefahren wird, ist nicht zu erkennen, dass Radfahren in NL auffallend tödlicher ist.
Wem diese PI*Daumen Betrachtung zu einfach ist: hier ist erläutert, wie kompliziert die Vergleichbarkeit von Radunfalldaten leider ist: Fahrradblog

Nebenbei: die Helmdiskussion ist schon deshalb unpassend, weil der Anstieg von 2021 auf 2022 (NL) nicht durch eine abnehmende Helmtragebereitschaft begründet ist.
Meine Auffassung als Helm-Ja/aber ungern-Radfahrer:
Ein Großteil (ca. 75%) der im Krankenhaus behandelten Radunfälle betrifft nicht den Kopf sondern die oberen und unteren Extremitäten (Hand/Arm, Schulter, Becken, Knie, Schenkel) (Uni Essen). Ich bin mir sicher, dass eine Tempo(Spaß)reduzierung um 1/3 mehr zur Unfall/Unfallfolgen-Verhütung beiträgt, als das Tragen eines Helms.
Liebe Grüße,
der Statistik-Radler
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Auffassung als Helm-Ja/aber ungern-Radfahrer:
Ein Großteil (ca. 75%) der im Krankenhaus behandelten Radunfälle betrifft nicht den Kopf sondern die oberen und unteren Extremitäten (Hand/Arm, Schulter, Becken, Knie, Schenkel) (Uni Essen). Ich bin mir sicher, dass eine Tempo(Spaß)reduzierung um 1/3 mehr zur Unfall/Unfallfolgen-Verhütung beiträgt, als das Tragen eines Helms.

Das stimmt ja alles, aber: Verletzungen des Skeletts sowie der Muskel und Bänder verheilen in der Regel ohne bleibende Schäden. Ein schweres Schädel-Hirntrauma bleibt u.U. lebenslang. Da habe ich absolut keine Lust drauf und fahre immer mit (MIPS)-Helm.
 
ABER: Statistik ist Realität, während Methoden der Prävention oft genug individuell und strittig sind.
Realität: Es geht in diesem Thread um tödliche Radunfälle in NL (und in D).
Hier die Statistik: Radunfälle nach Alter
Demnach: Von den 446 Todesfälle sind 78% in der Altersgruppe Ü55. Dies sind überwiegend nicht die Mountain- oder Rennradler mit hohem Spaßfaktor sondern Hobby oder Alltagsfahrer.
In dieser Altersklasse sind Oberschenkelhalsbruch & Co sehr häufig, zum Teil auf Dauer lebenseinschränkend, falls es sehr ungünstig läuft auch tödlich. Ich bin inzwischen in dieser Altersgruppe und kenne im Bekanntenkreis mehrere solcher "Fälle".
Eine gute Risikoaufklärung (insbesondere bei E-Bikes) wäre möglicherweise die bessere Prävention als nur das Werben und Verkaufen von Helmen.
UND SELBSTVERSTÄNDLICH: Wer mit hohem Tempo und auf abenteuerlichen Wegen unterwegs ist, sollte einen guten Helm tragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ABER: Statistik ist Realität
Das würde ich so nicht unterschreiben.

Realität ist es nur für den, der sie erstellt hat.

Man kann mit Statistik Veränderungen gut belegen, aber eben nur, wenn die richtigen Parameter unter gleichen Bedingungen erhoben werden.

Deswegen kann ein Vergleich der Radunfälle zwischen Holland und Deutschland einen Trend zeigen, aber da muss ein großes * dran, denn die Bedingungen für Verkehrsteilnehmer sind vollig unterschiedlich und damit nicht direkt vergleichbar.
 
Altersgruppe Ü55
Die fahren aber leider nicht nur Fahrrad sondern auch Auto. Dann gefährden sie die schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen wie Radfahrende und zu Fußgehende. Deshalb bin ich ein klarer Befürworter einer regelmäßigen Kontrolle der Fähigkeit ein Kraftfahrzeug steuern zu können für alle Altersgruppen in einem Interval von 5 - 10 Jahren. In einigen EU-Ländern gibt es das schon. Und wenn es manchen Personen schon schwer fällt ein Kfz zu steuern, dann wundert es mich nicht, dass es beim Radfahren zu Unfällen kommt.
BTW: Bin selbst 60 J. alt und in meinem Führerschein sind keine Sehhilfen eingetragen, obwohl ich schon seit über 25 J. beim Autofahren eine Brille trage.
 
UND SELBSTVERSTÄNDLICH: Wer mit hohem Tempo und auf abenteuerlichen Wegen unterwegs ist, sollte einen guten Helm tragen.
In der Gruppe ist die Helmquote schon über dem Durchschnitt. Das Gefährlichste beim Bergsteigen ist die Anfahrt auf der Straße - dürfte beim MTB kaum anders sein. Daher verstehe ich nicht, dass manche auf der Straße den Helm dann ausziehen.
 
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