Als S-Pedelec User stehe ich der allgemeinen Forderung nach der Freigabe zur Nutzung von Radwegen durchaus skeptisch gegenüber. Auf dem Großteil meiner Pendlerstrecke käme ich freiwillig nicht auf die Idee, auf dem Radweg zu fahren. Der letzte Teil führt allerdings 12km mehr oder weniger gerade über eine Landstraße. Dort ist ein guter und und gut einzusehender Radweg, den ich aktuell nutze. Hier begegne ich auf dem Arbeitsweg maximal einer Handvoll anderer Radfahrer plus vielleicht noch einem Spaziergänger mit Hund. Als "stärkerer" Verkehrsteilnehmer bin ich dort derjenige, der sich unterordnen und anpassen muss.
Wenn es hier - aus welchem Grund auch immer - mal zu einem Unfall kommen sollte, bin ich aber möglicherweise schon alleine deswegen in einer Schuld oder Teilschuld, schlicht, weil ich unerlaubt auf dem Radweg gefahren bin. Aus diesem Grund befürworte ich es, dass es nun evtl. möglich sein wird, bestimmte (die Einschränkungen dazu stehen im Artikel) Radwege demnächst auch mit dem S-Pedelec befahren zu können. Ob ich davon tatsächlich profitiere, wird sich zeigen müssen.
Ganz abgesehen von aktuellen und zukünftigen Regelungen zur Radwegnutzung kann ich nur jedem, dessen Arbeitsweg eben "etwas" zu weit/zu anstrengend mit dem Fahrrad oder auch mit einem normalen Pedelec ist nur dringend jetzt schon empfehlen, mal ein S-Pedelec über eine gewisse Zeit auszuprobieren. In den allermeisten Fällen wird sich eine alternative Strecke finden, bei der das Konfliktpotential nicht gößer ist als mit anderen Verkehrsmitteln. Ich bin der Meinung, dass diese Fahrzeugkategorie vollkommen unterschätzt und im Verhältnis zum Nutzen sowohl für den einzelnen als auch für uns als verkehrsteilnehmende Gesellschaft absolut unterrepräsentiert ist.
Das es auch Idioten gibt und immer geben wird, die auch mit S-Pedelecs negativ auffallen, steht dabei auch vollkommen außer Frage. Meiner Meinung nach sind sie auf dem S-Pedelec dann aber besser aufgehoben als im Auto.