Den Qeridoo Kidgoo haben wir in der einsitzigen Variante bereits in unserem ersten Vergleichstest mit dabei gehabt - nun fahren wir das behutsam überarbeitete Nachfolgemodell in der zweisitzigen Ausführung
Schlicht und funktional zeigt sich der Anhänger auch in der jüngsten Überarbeitung, die seit Mitte 2022 auf dem Markt ist
Breiter Kofferraumdeckel mit zusätzlicher Tasche, Reflektoren und mittig unten das Pedal für die Feststellbremse - der Schiebebügel wird im Fahrradmodus nach vorne geklappt
Die Polsterung des Qeridoo Kidgoo ist und bleibt vorbildlich...
... jede Ecke ist zusätzlich verkleidet, damit sich niemand irgendwo wehtun kann
Die Kopfstützen sind weich gepolstert und in der Höhe flexibel einstellbar - sie sollten allerdings nur ohne Helm verwendet werden
Das Gurtsystem ist einfach gestaltet, gut gepolstert und weit einstellbar - wer nur ein Kind transportiert, kann auch einen Gurt mittig montieren
Die beste Lösung auf dem Markt: Wie beim Autositz auch lassen sich die Gurte von Qeridoo einfach in der Weite einstellen: zieht man am schwarzen Gurt im Fußraum, wird er enger - ein Zug am roten Gurt löst die Gurte wieder
Kleines aber sehr praktisches Detail: der zusätzliche Verschluss am Brustpolster macht den Gurt zum 6-Punkt-Gurt - das verhindert wirkungsvoll, dass die Kinder beim Schlafen nach vorne in sich zusammensacken
Das Fliegengitter ist sehr engmaschig ausgeführt - so bleibt auch feiner Dreck erfolgreich draußen und die Kinder sauber(er)
Die Sonnenblende wird auf zwei Klettstreifen in beliebiger Position fixiert - das ist einfach und gut, wenn man sie nicht benötigt, kann sie oben unter dem Regenverdeck eingerollt und befestigt werden
Sehr gut: der Kofferraumdeckel wird über eingenähte Magnete zugehalten - so kann er geräuschlos geöffnet und geschlossen werden - praktisch bei denjenigen Kindern, die wegen allem und jedem aufwachen
Qeridoo hat das Buggy-Rad und seine Gabel überarbeitet, die Funktion ist jedoch identisch geblieben - dank Lufreifen rollt es weich und leise ab; außerdem kann es zum Joggen in gerader Stellung fixiert werden
Qeridoo verwendet einfache Reifen mit harter Karkasse - das schmälert etwas den Fahrkomfort. Reflektierende Streifen auf der Seitenwand verbessern die Sichtbarkeit im Dunkeln
Der Kidgoo 2 ist das neu überarbeitete Topmodell von Qeridoo - wir haben uns in der Praxis genau angeschaut, was er zu leisten in Stande ist
Breiter, gut gepolsterter Innenraum für die kleinen Passagiere - im Wettbewerb liegt Qeridoo damit ganz oben auf; nur wenige Anhänger wie der tfk velo 2 oder der Kettler Quadriga bieten noch mehr Raum
Am hinteren Ende der Seitenfenster hat Qeridoo einen zusätzlichen Lufteinflass platziert - da dieser nicht in offener Stellung arretiert werden kann, trägt er jedoch auch nur sehr begrenzt zur Belüftung des Innenraumes bei
Über den Köpfen der Passagiere näht Qeridoo ein Netz ein - als Entlüftung funktioniert das jedoch nur dann, wenn man den Kofferraumdeckel offen lässt
Der Fußraum ist mit Stoff ausgekleidet und ausreichend gut zu reinigen - einfacher wäre sicher eine herausnehmbare Gummimatte. Die ist im Zweifelsfall jedoch schnell selbst gebastelt
Unseren Testkindern hat die Qeridoo Babyschale sehr gut gefallen - trotz des großzügig geschnittenen Innenraumes begrenzt sie beim Zweisitzer jedoch klar den Platz für den zweiten, größeren Passagier
Die Babyschale wird an sechs Punkten mit dem Anhänger verbunden und so fest fixiert - die Montage geht einfach und zuverlässig von der Hand
Auf jeder Seite stehen sechs Laschen zum Einhängen einer Hängematte für Babies zur Verfügung - die hauseigene Babyschale wird direkt auf die Rahmenstange (hier nicht sichtbar unter dem Stoff) eingeclipst
Die breite Tasche auf dem Kofferraumdeckel ist ebenfalls mit Magneten verschlossen...
... Netzfächer im Inneren sorgen für Ordnung
Unter dem Gummizug hinten oben auf dem Anhänger kann man beispielsweise eine Jacke verstauen - oder diesen eng zusammenziehen und an heißen Tagen den Kofferraum zur besseren Belüftung des Innenraumes halb offen lassen
Die Ladeluke zum Kofferrraum ist breit aber etwas schmal - dennoch ist der große Stauraum am Heck des Kidgoo gut nutzbar
Großer, flacher Kofferraumboden - hier findet eine Menge Gepäck (oder ein großer Einkauf) Platz, sobald man einmal die Ladeluke überwunden hat
An der Rückseite des Kofferraumes ist diese Tasche befestigt, die auch ganz entnommen werden kann - die Piktogramme zeigen schon, dass die Nutzung flexibel ist
Je zwei abgenähte Netztaschen pro Seite nehmen Trinkflaschen, Snacks oder Spielzeuge auf - die kleinen Dreiecksfenster darüber können geöffnet oder geschlossen werden, wobei der Einfluss auf die Belüftung des Anhängers insgesamt eher begrenzt ist
Wohin mit dem Buggy-Rad, wenn man Fahrrad fährt? - eine kleine Tasche gibt es im Kofferraum, doch ist der voll schaut man in die Röhre
Ein Druck auf den oberen Knopf löst das Buggy-Rad - der Schieber darunter fixiert es in gerader Stellung
Die Deichsel wird in einer Metallfassung mit engen Toleranzen doppelt gesichert - die Demontage kann etwas hakelig sein, weil man gleichzeitig den silbernen Knopf drücken, am grauen ziehen und die glatte Deichsel entgegen der roten Pfeilrichtung herausziehen muss
Großes Paket, große Erwartungen: Wie schlägt sich der überarbeitete Kidgoo 2 im Test?
Ein wenig Handarbeit ist beim Aufbau gefragt - konkret müssen die Hinterachse (vier Schrauben), die Parkbremse (zwei Schrauben) und der Sicherungsbolzen für die Deichselaufnahme montiert werden
Kompakt und gut: Qeridoo liefert eine praktische Schablone, um die passende Hinterachse auswählen zu können - so sind Länge, Durchmesser und Gewindesteigung schnell gemessen und über den QR-Code gehts in den Shop zur Bestellung
Die Anleitung ist gut bebildert und verweist für jegliches Ersatzteil per QR-Code auf die Qeridoo Homepage - hier findet man alles, um den Anhänger im Falle eines Falles zu reparieren oder in Stand zu setzen
In der Vergangenheit gab es bei Stiftung Warentest Kritik an einzelnen Materialien des Qeridoo Kidgoo - das ist lange behoben und alle Materialien sind heute geprüft - außerdem gibt es eine umfangreiche 5-Jahres-Garantie auf den Rahmen (2 Jahre auf den Bezug und Anbauteile)
Das Rücklicht gehört zum Lieferumfang - wichtig: in Ländern wie Österreich oder Italien braucht man bei Nacht zwei Rücklichter
Der Qeridoo Kidgoo kommt weitestgehend vormontiert und ist dennoch sehr umfangreich verpackt - leider kommt fast überall Plastik zum Einsatz, so dass ein doch recht beträchtlicher Berg an Müll entsteht. Hier gibt es Potential, es besser zu machen!
Beim Zweisitzer muss man die Hinterachse selbst montieren - das ist mit vier Schrauben schnell erledigt, wobei in unserem Fall einer der Anschraubpunkte einen erhöhten Kraftbedarf erforderte
Die Radabweiser und Seitenaufprallschützer sind wie schon beim im letzten Jahr getesteten Qeridoo Qupa überarbeitet worden - in das kleine Messing-Gewinde wird die Fahne eingeschraubt
Will man den Anhänger einklappen, muss man lediglich die links und rechts im Kofferraum befindlichen Knöpfe ziehen und das Gestänge nach vorne drücken - am einfachsten funktioniert das mit überkreuzten Armen
Praktisch: der Qeridoo Kidgoo faltet relativ flach zusammen und kann dann mit einem Spanngurt gesichert werden
Mitgedacht: Qeridoo liefert einfache Überzüge für die Laufräder - werden diese im Innenraum verstaut, machen sie den Kindern nicht die Sitze dreckig
Um die Räder abzunehmen muss lediglich der Gummiknopf in der Nabenmitte gedrückt werden, dann lassen sich die Räder einfach abziehen
Die Blattfeder ist in der neusten Ausführung des Kidgoo nicht mehr in der Härte einstellbar - der Gummiblock sorgt für eine progressive Kennlinie und dämpft einen möglichen Durchschlag ab. Eine Zugstufendämpfung gibt es jedoch nach wie vor nicht.
Qeridoo setzt beim Kidgoo auch in der aktuellen Generation auf eine Starrachse
Elementarer Bestandteil unseres Tests: Genormte Testrunden mit Beschleunigungsmessung und definierter Zuladung
Die Kupplungsplatte zum Rahmen hin ist unverändert geblieben
Qeridoo hat mit der Überarbeitung in 2022 die Kupplung angepasst - der Sicherungsstift ist jetzt nicht mehr an einem Gummiband montiert, sondern wird bei Nichtgebrauch seitlich durch die Deichsel gesteckt; außerdem ist der Fangriemen breiter und besser integriert worden
Die Kupplung von Qeridoo ist einfach zu bedienen und kann in jedem beliebigen Winkel zwischen Zugfahrrad und Anhänger geschlossen werden - das ist praktisch
Der Schiebebügel rotiert um einen weit hinten liegenden Drehpunkt herum - so lässt er sich in einem weiten Bereich einstellen; ganz große Personen schieben jedoch relativ nah am Anhänger. In der nach vorne geklappten Position wie hier im Bild gezeigt fungiert er als Überrollbügel
Die Feststellbremse wird über ein gut erreichbares Pedal an der Rückseite des Anhängers betätigt
Wenn man fährt klappt man den Schiebebügel nach vorne - so dient er als Überrollschutz, wenn der Anhänger doch einmal umfallen sollte
Zweisitzer ohne Elektromotor den Berg hoch ziehen? Geht schon, kostet aber Körner - wir haben große Ausflüge mit dem Qeridoo Kidgoo 2 gemacht und sind von der Alltagstauglichkeit überzeugt
Dabei kann man auch abseits geteerter Wege unterwegs sein, muss dann jedoch deutlich Tempo rausnehmen - der begrenzte Federweg und die schmalen Reifen sorgen dafür, dass es hinten gut rumpelt.
Schmale, relativ harte Reifen und gute Lager sorgen für niedrigen Rollwiderstand - in der Ebene bleibt der Kidgoo 2 gut in Schwung
Der Qeridoo Kidgoo 2 ist und bleibt ein heißer Tipp für die beste Preis-Leistung auf dem Markt - er leistet sich keine große Schwäche und glänzt mit vielen sinnvollen Details, die das Leben mit dem Fahrradanhänger einfacher und besser machen