Mobilitätsstudie zeigt – nur rund 50% fahren Rad Deutschland, halbes Fahrradland

Knapp über die Hälfte der Deutschen nutzen Fahrräder oder E-Bikes als Verkehrsmittel. Damit kristallisiert sich Deutschland als ein „halbes Fahrradland“ heraus. Eine neue Studie zeigt einige interessante Fakten über das Fahrradfahren in Deutschland.
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Fahrradnutzung in Deutschland – Bestandsaufnahme

Die Studie, beauftragt vom Leipziger Fahrradschloss-Hersteller Texlock zeigt, dass 51 % der Deutschen Fahrräder oder E-Bikes für den Verkehr nutzen, während 49 % angeben, kein solches Zweirad zu nutzen. Interessanterweise nutzt mehr als jede(r) Zehnte (12 %) das Fahrrad oder E-Bike als primäres Verkehrsmittel, noch vor dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln.

  • 51 % der Deutschen nutzen Fahrräder oder E-Bikes als Verkehrsmittel
  • Mehr als jede(r) Zehnte (12 %) nutzt das Fahrrad oder E-Bike als primäres Verkehrsmittel vor Auto und ÖPNV
  • Deutlich über ein Drittel (37 %) der deutschen Radfahrenden nutzen ein Fahrrad oder E-Bike für den Weg zur Arbeit, wobei 14 % den Arbeitsweg als hauptsächliche Nutzung angeben 
  • eine Mehrheit (56 %) der Radfahrenden geben den Klimaschutz als wichtigen Nutzungsgrund und knapp jeder Zehnte (9 %) als den Wichtigsten an
  • für 44 % der Fahrradnutzer:innen gehört Klimaschutz nicht zu den Nutzungsgründen
  • 49 % der Deutschen geben an, kein Fahrrad oder E-Bike als Verkehrsmittel zu nutzen

Zur Nutzung gehört auch der Arbeitsweg: Über ein Drittel (37 %) der Radfahrer nutzen ihr Fahrrad oder E-Bike, um zur Arbeit zu kommen, 14 % geben sogar an, dass dies der hauptsächliche Nutzungszweck ist.

Klimaschutz als Faktor

Eine beachtliche Mehrheit (56 %) der Radfahrenden gibt an, dass der Klimaschutz ein wichtiger Grund für die Nutzung des Fahrrads ist. Bei knapp jedem Zehnten (9 %) ist es sogar der wichtigste Grund. Allerdings sieht 44 % der Fahrradnutzer den Klimaschutz nicht als einen Beweggrund für die Nutzung.

Ein Drittel (29 %) der deutschen Bevölkerung glaubt, dass die E-Bike-Nutzung insbesondere in städtischen Gebieten und für kurze Wege zur Arbeit weiter zunehmen wird. 26 % sind überzeugt, dass E-Bikes eine wichtige Rolle für eine nachhaltige urbane Verkehrswende spielen können.

E-Bikes umstritten

Gleichwohl gibt es auch Hürden. Ein Drittel der Deutschen (33 %) hält E-Bikes für zu teuer. 16 % sehen in der Diebstahlgefahr von E-Bikes ein Hindernis für eine breitere Nutzung. Fast ein Fünftel der Bevölkerung (18 %) meint, dass günstige E-Bike-Leihangebote Abhilfe schaffen könnten. Kürzlich erst hatte das Land NRW beschlossen, unter bestimmten Bedingungen für schnelle S-Pedelecs auf Radwegen freizugeben, um deren Attraktivität anzukurbeln.

Die Hälfte der Deutschen fährt nicht Fahrrad – überrascht dich das?

Infos: Texlock – Titelbild: pd-f

15 Kommentare

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  1. Ich meinte auch gar nicht so sehr die Poser, diese sind auch unter den Autofahrern nochmal ne ganz spezielle Spezies. Viel mehr habe ich den Eindruck, dass sich viele schon per se als privilegiert ansehen, nur weil sie noch motorisiert unterwegs sein können. Klar spielen Marke und Modell auch noch `ne Rolle, aber bei Euro 1,85.- / Liter ist das für viele anscheinend schon Ansage genug, wenn sie am Wochenende mit Ihrer Blechdose Richtung Baggersee tuckern. Ganz dem Motto "Dabeisein ist Alles". Kenne z.b. auch Leute, die gehen hier bei uns im Ort nicht spazieren. Zwei- / drei Ortschaften weiter können sie es dann wieder, aber hier, wo sie evtl. erkannt werden, geht das nicht. Aber auch nur meine Meinung....vielleicht ist auch etwas ganz anderes der Grund für die Radfahrmuffeligkeit 😉

  2. ja das Ego ist auch immer ein Problem,
    das viele vor dem Rad scheuen.

    vorallem das Leistungsego !

    man muss ja schnell sein,
    man darf nicht schieben,
    usw

    und bääää watt bist denn so nass 😀

    aber dafür gibts ja den elektrischen Rückenwind 😉

    und die Angst, das das Ratt am Ständer weggekkaut wird,
    wenn man denn überhaupt eine passende Anschlussmöglichkeit des Bikes am Abstellort vorfindet.

  3. ....die deutsche Bahn und ihre seltsamen Radmitnahmeregeln nicht zu vergessen 🙄

  4. Die Hälfte der Deutschen fährt nicht Fahrrad – überrascht dich das?
    Nein, wenn ich mich im Kollegenkreis umschaue. Den ÖPNV nutzen regelmäßig wahrscheinlich noch weniger.

    Deshalb ist die "Verkehrswende" ein substanzloses Schlagwort, weil in einer Demokratie nicht umsetzbar, genauso wie irgenwelche anderen markanten Einschnitte für die Mehrheit der Bevölkerung.

    Global schon mal überhaupt nicht, weil sie viel Geld kostet und das Geld für ohnehin uneffektive Maßnahmen nur in wenigen Ländern überhaupt vorhanden ist. Siehe Schweiz: Der ÖV verschlingt pro Kopf riesige Summen und von "Verkehrswende" keine Spur.

    Gruß
    Peter
  5. ja das Ego ist auch immer ein Problem
    Mein Plan ist, auch über den Winter den Schweinehund zu überlisten
    vorallem das Leistungsego !
    man muss ja schnell sein,
    man darf nicht schieben,
    usw
    Ich habe 2 Jahre Praktisch keinen Sport gemacht, da ist Pendeln mein Sport nun, schieben vermeiden ist mein Ansporn aber im Zweifel tät ich mich auch nicht schämen dafür.

    und bääää watt bist denn so nass
    Ich habe herausgefunden, das ich mit Regenkleidung gerne radle wenn es schüttet, insbesondere beim Pendeln . Mal sehen wie es im Herbst und Winter wird ;-)
    und die Angst, das das Ratt am Ständer weggekkaut wird,
    wenn man denn überhaupt eine passende Anschlussmöglichkeit des Bikes am Abstellort vorfindet.
    Das ist in der Tat ein Problem, nicht überall gibt es einen Fahradkeller in der Firma wie bei uns
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