Podcast mit Isabell Eberlein von Velokonzept Im Gespräch mit der VELOBerlin-Veranstalterin

Nimms Rad – Der Podcast begrüßt Menschen, die sich mit der Zukunft urbaner Radmobilität beschäftigen – Expertinnen und Experten aus Forschung und Industrie, aus Verbänden und Politik. In dieser Ausgabe spricht Sissi mit Isabell Eberlein, Co-Geschäftsführerin von Velokonzept, Veranstalterin der VELOBerlin, Vorstandsmitglied von Cycling Industries Europe und Mitgründerin von Women in Cycling. 
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Man kann sich kaum eine bessere Gesprächspartnerin vorstellen, um über die Aufs und die Abs des Fahrradjahrs 2023 zu sprechen und einen Ausblick zu wagen: Zu Gast im Nimms Rad-Podcast ist Isabell Eberlein, Co-Geschäftsführerin von Velokonzept, Veranstalterin der VELOBerlin, im Vorstand von Cycling Industries Europe und Mitgründerin von Women in Cycling und eine lang ersehnte Wunschgästin von Sissi. Das amüsante Gespräch führt von Berlin nach Brüssel, vom Bundesrat zu Blumenkübeln und natürlich von 2023 hinein in das neue Jahr 2024.

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🎶 Musik 🙏: Adi Kudos & MaexMusic


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Nimms Rad, der Podcast heute mit?

Isabelle Eberlein

Beruf?

Unternehmerin und politische Radwarnung

Heimatort?

Bad Kissingen

Vanillekipferl oder Zimtstern?

Vanillekipferl

Last Christmas oder All I Want for Christmas is You?

All I Want for Christmas

Du bist eher Mariah als Wham?

Ja Ich bin so George Michael In allen Belangen bin ich so George Michael Ich find George Michael so cool

Vorfreude oder ach herrje in Bezug auf 2024?

Immer Vorfreude, immer positiv bleiben Sehr schön Isabelle, wohin hast du in der letzten Zeit

Welches Rad besonders gern genommen?

Also am liebsten nehme ich mein Standard Stadtrat Das ist ein Schindelhauer, wenn ich die Marke sagen darf Das hat heute Morgen erstmal wieder zwei große Ikea Taschen voll mit Kleider für die Kleidertauschparty hier im Büro mit ins Büro genommen trotz Schnee und Eis Also das ist auch funktional fast schon ein Cargobike Ansonsten nehme ich auch gerne mein Faltrad mit auf Reisen oder eben auch mal das Lastenrad, was wir hier im Büro haben wenn die zwei Taschen doch nicht mehr auf mein Stadtrat passen Genau, so bin ich eigentlich am meisten unterwegs Und du bist viel auf Reisen Ich bin viel auf Reisen, ja Bist du die Hälfte des Jahres auf Reisen?

So bin ich ungefähr unterwegs, ein Drittel und die Hälfte Ich glaube nicht ganz so viel, aber ich bin doch gut jede Woche mit dem ICE irgendwo so geführt Ja, dann ist es wahrscheinlich so an die Hälfte Ja, du bist gut gelaunt, das freut mich total Du hast gerade eben Corona überstanden Juhu Und what a luck, also Corona während der Weihnachtszeit wirst du auch nicht haben Ist doch super, dass du das jetzt hier vorher erledigt hast Alles erledigt und jetzt kann die Weihnachtszeit und jetzt kann ich ganz sicher auf allen Weihnachtsmärkten rumstehen Ich kann Weihnachtsmärkte überhaupt nicht ausstehen, nicht umstehen, aber ich bin kein Glühwein-Fan und ich mag tatsächlich auch keine Plätzchen, aber Was?

Du bist ja cringe Ich bin total cringe Ja, ich schaue auch keine Sissi-Filme, was viele, viele Menschen enttäuscht Aber ich kann gut Franz sagen Aber zurück zum Rad Ich denke, es braucht bei dir auf jeden Fall eine ausführlichere Einführung beziehungsweise Selbstvorstellung, weil du meintest jetzt Unternehmerin, politische Fahrradfahrerin Ja, aber vor allem bist du auch Chefin bei Velo-Konzept, das muss man glaube ich betonen, dann ist es auch so eine Frage, was ist denn Velo-Konzept und was macht ihr Und dann hast du auch noch ein paar andere Rollen Wenn du da vielleicht kurz erklärst, was du alles machst Genau, ich bin eine der Geschäftsführerinnen von Velo-Konzept Wir tun uns immer sehr schwer damit zu beschreiben, was wir machen, also letztendlich ist unsere Mission das Fahrrad in die Mitte der Gesellschaft zu bringen und das machen wir mit unterschiedlichen Formaten Das machen wir einerseits mit großen Publikumsveranstaltungen wie unseren Velos Das machen wir aber auch mit Netzwerken Velos sind unter anderem, erklär doch Velo-Festival Berlin Genau, wir haben Berlin, das ist eigentlich unser größtes Festival und wir machen noch ein kleines Festival in München im Rahmen der Freizeit-Messe free Und 2024 wäre die Velo-Konzept und die free, wann?

Also im Kopf April, Mai?

Ich hab’s im Kopf, also 13.

/14.

April ist die Velo in Berlin, da muss man hoffen, dass gut Wetter ist weil wir wechseln immer zwischen Mai und April und das Wetter ist bis jetzt leider immer schlecht und wir sind ja da auch am Flughafen, was eine sehr coole Location ist, aber halt kugig Das ist der Vorteil an einem Flughafen, aber diese Umnutzung ist halt so schön Also die Berliner sind ganz emotional mit ihrem Flughafen Tempelhof, der hat mal die Stadt gerettet mit den Rosinenbombern, die da gelandet sind und jetzt ist es kein Flughafen mehr im aktiven Betrieb sondern wir können da eine Fahrradmesse machen, ich mein, ein besseres Bild für die Mobilitätswende gibt’s nicht und wir werden wahrscheinlich, wenn’s gut läuft, auch wieder ein Rennen am Tempelhofer Feld machen und also wirklich dort die Fahrradkultur, so wie sie ist, zusammenbringen, all ihren Passetten und wer aber nicht bis April warten will, der kann von 14.

bis 18.

Februar nach München kommen an die Messe München, auch immer wieder ein Erlebnis, dort ist man quasi neben den ganzen Kanu-Fahrern und Bergsteigern und sonst was ist man dann eben in der Fahrradhalle und kann sich da fürs Freizeitradeln und fürs Alltagsradeln einfach schon mal vor der Saison gut inspirieren lassen, was es so Neues gibt Also das macht ihr die Festivals und ich hab euch natürlich als Mobilitätskonzeptgeber, Berater auch im Kopf Genau, das ist eben unser zweiter großer Punkt, also wir versuchen eben unsere Mission, das Fahrrad in die Mitte der Gesellschaft zu bringen das hat sehr viel mit Agenda-Setting zu tun, es hat aber auch sehr viel damit zu tun, die richtigen Leute auch zusammenzubringen und da arbeiten wir einerseits mit der Fahrradwirtschaft zusammen, haben da zum Beispiel verschiedene Netzwerke wie den BikeBrain Pool, was so ein CEO-Geschäftsführungsebene-Netzwerk ist, wir machen aber auch sehr viel mit den Kommunen und versuchen einfach die alle relevanten Akteure und Stakeholder in dem Bereich stärker zusammenzubringen, weil wir eben auch merken, wir sind ein kleiner Bereich im Fahrrad, in der Fahrradwirtschaft sind wir oft ja auch sehr familiär aber es ist doch immer noch sehr getrennt zu was die Kommunen denken, wie die Kommunen arbeiten, was eben aber auch Planungsinstitute machen was wissenschaftliche Institute in dem Feld machen, was die Zivilgesellschaft in dem Feld macht, da geht total viel und unsere Meinung ist, dass es besser geht, wenn wir uns alle besser zusammen tun Ja, Vernetzung absolut Genau Und so kommt es wahrscheinlich auch, dass du im Vorstand von Cycling Industries Europe bist Genau Genau, das ist so lang, glaube ich, was macht ihr mit Cycling Industries Europe?

Genau, wir sind bei Cycling Industries Europe schon länger mit dabei und ich bin ehrlich gesagt auch, hab mich für den Vorstand aufstellen lassen, weil auch wieder die Frage rumging, es gibt keine Frauen, es gibt zu wenig Unternehmerinnen, es gibt zu wenig Geschäftsführerinnen und klar sind wir der kleinste Fisch da im Teich, weil irgendwie PON, Accel, Decathlon, Tram, Track und so weiter da auch alle mit im Vorstand sind und wir sind eine kleine Firma mit 17 Leuten aus Berlin Nichtsdestotrotz hab ich gesagt, wenn es darum geht, dass wir eine Frau brauchen, dann stell ich mich da gerne mal für auf Und auch ein wichtiges Thema, was ich schon auch mit Cycling Industries Europe schon lange voran bringe, ist eben auch das Thema Women in Cycling und Diversität in der Fahrradwirtschaft und das neben dem Innovationsthema und auch neben dem Zusammenarbeitsthema, also im Sinne von auf der europäischen Union oder auf der Ebene der Europäischen Union gibt es ja gerade sehr viele Bemühungen, eine European Cycling Declaration wird verabschiedet Es gibt dort sehr viel neuen Push auch für die Fahrradwirtschaft und den können wir eigentlich nur gemeinsam auch bewältigen, wenn wir dort auch stärker zusammenarbeiten mit der Fahrradwirtschaft und auch wieder den Regionen Also da geht es zum Beispiel auch um sowas wie Wirtschaftsförderung, regionale Förderung, europäische Zusammenarbeit und das sind einfach Themen, auf die ich richtig Bock habe und deswegen hab ich mich da für einen Vorstand aufstellen lassen und jetzt bin ich dort auch für zwei Jahre in Vorstand gewählt worden Also nicht nur Berlin, sondern auch Brüssel, Barcelona und Paris, wo ist da auch viel unterwegs, schätze ich mal, ich mag all die iterationen Also genau der richtige Lebenslauf, nicht gerade unterqualifiziert würde ich sagen und deswegen auch meine erste Wahl für so einen Rückblick 2023 und eine Vorausschau 2024 Du bist meine Traumkandidatin, ich freue mich eigentlich schon seit dem Sommer auf das Gespräch Schön, ich mich auch Sehr schön, ich bin mir sicher, wir werden bei 45 Minuten landen Wir suchen alles Wir suchen wirklich alles, wir reden ganz schnell Ich hab ja versucht es schon mal so ein bisschen vorab zu strukturieren, hab dir das auch geschickt Aber es sind nur so kurze Anteaser und ich bin wirklich total gespannt und das ist auch das, was ich wollte, mich so ein bisschen treiben lassen, wo es uns hinführt Und deswegen wollte ich eigentlich mit deinen Top 3 Highlights 2023 Da musste ich ehrlich gesagt ein bisschen drüber nachdenken, weil ich musste erstmal so realisieren, was ist dieses Jahr passiert und wie wir gerade über das unterwegs sein gesprochen haben Manchmal ist man so im Stuhl drin und hat überhaupt keine Zeit mehr richtig zu reflektieren und das ging mir gerade jetzt auch so Richtung Jahresende so Man ist so viel unterwegs, dass man gar nicht mehr sacken lassen kann, nachbearbeiten kann, weil einfach ein Event das nächste jagt oder ein Highlight das nächste jagt Ich versuche mich mal so auf wirklich so drei Sachen zu konzentrieren und versuche die auch im Jahresablauf chronologisch darzustellen Also für mich ein großes Highlight und vielleicht auch eine Motivation in den Vorstand von Cycling Industries Europe zu gehen war der Cycling Industries Europe Summit in Brüssel im März dieses Jahres Weil dort zum ersten Mal auch Franz Timmermans, der damals noch EU Vize-EU-Kommissionspräsident war, gesagt hat Wir wollen euch als Fahrradbranche, aber wir wollen das auch mit euch zusammen machen.

Wir geben euch jetzt hier ein paar Aufgaben als europäische Kommission Wir wünschen uns, dass ihr eine Million neue Jobs in Europa schafft.

Wir sehen euch als zukunftsträchtige Industrie.

Wir sehen euch als Mobilitätsermöglicher und wir nehmen euch wahr Und das war für mich schon echt so ein ganz schöner Gamechanger, dass wirklich auch von der Politik einen Auftrag an die Wirtschaft kommt Und dass dort eben.

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– Emotionaler Gamechanger?

– Ja, auch dieser wahrgenommene Gamechanger, dass wirklich so ein wirklich hochrangiger Politiker, der früher niederländischer Außenminister war, sich jetzt als Premier beworben hat Der gemeinsam das auch mit dem Parlament, das waren auch aus dem EU-Parlament Karima Deli mit dabei, es war der belgische Verkehrsminister Gilles Kehl dabei und das war so eine Aufbruchsstimmung Und das war noch bevor auch die ganze Branche so richtig ins tiefe Loch gekommen ist.

Man wusste schon, okay, es läuft noch nicht alles so rund Und ich glaube, das war auch eine wichtige Message von der europäischen Ebene.

Also das ist vielleicht letztendlich mein politisches Highlight, weil wir aber auch für politische Highlights jenseits unserer nationalen oder lokalen Ebene gucken müssen gerade Also ich wohne in Berlin und da war das verkehrspolitisch eher nicht so das Highlight, das vielleicht so ganz kurz am Rande Dann definitiv für mich natürlich so mein zweites Highlight war einfach die Velo Berlin.

Also für uns ist das, es ist so emotional einfach und wir wollen unsere Arbeit, die wir bei Velo Konzert machen, die bündelt sich einfach so auf der Velo Berlin Weil wir dort versuchen, da kommt die Fahrradwirtschaft, da kommt der Handel, da kommen die unterschiedlichen Akteure, aber da kommen auch die unterschiedlichen Szenen zusammen Also wir hatten zum Beispiel einen Rennen mit einem Berliner Radsportverband, die Punkte gesammelt wurden.

Wir hatten aber auch den Gravel Club da und eine Gravel Area.

Wir haben eine fette Kids Area, wir haben eine Cargo Area Und all diese unterschiedlichen Szenen, die treffen sich.

Und auch mein Highlight war die damalige oder die jetzt noch amtierende Berliner Verkehrssenatorin, über die wir gerade indirekt schon gesprochen haben Dr.

Manja Schreiner hat damals auch ihren ersten Besuch auf der Velo Berlin gemacht.

Das war ihr erster Besuch im Amt und damals waren wir noch sehr hoffnungsfroh und haben gedacht, das könnte total was werden Und ich finde ja auch, dass man so auch durchaus als eine konservative CDU Politikerin eine sehr progressive Verkehrspolitik vertreten könnte und sie hat sich auch sehr interessiert gezeigt und naja, ich will nicht zu den negativen Sachen kommen Kommen wir zum dritten Highlight Dann kommen wir schon noch dazu Dann kommen wir schon noch dazu, genau Das muss man verdauen Mein drittes Highlight war dann die Eurobike ganz klar.

Also das war einfach ein krasses Ding.

Also das waren krasse Tage in Frankfurt, so viel was passiert ist Ich kann auf der Eurobike tausend Sachen sagen, aber was vielleicht so zwei Sachen waren, die total zu erwähnen sind, ist einerseits auch die Nachhaltigkeitsinitiative, die dort massiv zum ersten Mal vorgestellt wurde, also wie sich die Industrie dort auch oder die Wirtschaft auf die Zukunft einstellt, fand ich super Na und Women in Cycling war auch ein riesencooles Ding.

So 300 Frauen, irgendwie die thailändischen Herstellerinnen, die dort teilweise auch Geschäftsführer sind, die haben alle Rotz und Wasser geheult, weil sie sowas noch nie erlebt haben Sehr emotional und irgendwie sehr bestärkend Aber das sind jetzt wirklich nur so zwei Minischlaglichter.

Also die Eurobike ist ja abendfüllend, was man darüber berichten kann und da habe ich auch das Gefühl, dass wir aber auch als Wirtschaft dort einen riesen Schritt machen Und dann gibt es noch tausend andere Highlights, aber ich glaube, das sind so die großen, die ich irgendwie so Die drei Eckpunkte Die ein bisschen repräsentativ, wie du ja gemeint hast, also Wirtschaft, politisch Ja, tatsächlich für mich auch und tatsächlich, obwohl ich nur, ich war so zwischen Tür und Angel und musste gleich moderieren, bei einem Women in Cycling Event und eine Isabella hat auf der Bühne die ganze Zeit gepulstet, sie komm her Und mir war es wahnsinnig unangenehm, weil ich gleich weiter musste Aber das war auch tatsächlich für mich, die so nur gestreift hat, wirklich ein superschöner und emotionaler Moment zu sehen, wie viele Frauen, unterschiedlichste Frauen zusammenkommen, wie alle wirklich Lust haben miteinander zu sprechen Wie das erste Mal das Klo da ein bisschen, auch das Frauenklo ein bisschen voller wurde, wohingegen man ja sonst irgendwie irgendwo als Frau anstehen muss, wenn man auf die Toilette muss Ja, da ist sicherlich noch einiges zu tun Aber ja, müssen wir natürlich schon auch angehen, 2023 hat auch für uns alle glaube ich einiges an Ernüchterung gebracht Du als fränkische Berlinerin, wie hast du Berlin erlebt, diesen Wandel hin von dem Besuch bei Velo-Konzept hin zu dem, was jetzt in den letzten Monaten passiert ist?

Schon sehr, ja Ich würde vielleicht noch mal sogar vor dem Berliner Wechsel anfangen, weil das Jahr für mich hat, das könnte ich auch noch als Highlight nennen können, was auch eigentlich ein Lowlight ist Es gab ja Anfang des jungen Jahres, 2023 den sogenannten Mobilitätsgipfel im Kanzleramt, wo das Fahrrad mal wieder vergessen wurde Der Autogipfel Ja, Autogipfel und Zukunftsfahrrad hat das relativ gut publik gemacht, indem sie einfach eine Riesenanzeige geschalten haben und gesagt haben, Herr Scholz, wir sind übrigens auch noch da Und da haben wir auf jeden Fall mal Wirkung erzielt, aber nichtsdestotrotz haben wir da immer noch keinen Platz am Entscheidungstisch Und so wie wir Frauen manchmal um Aufmerksamkeit kämpfen, kämpft das Fahrrad auch oft um Aufmerksamkeit und das war sehr eindrücklich Und wenn du mich jetzt zu Berlin fragst, habe ich am Anfang sehr hoffnungsfroh, weil ich auch dachte, super, neue Partei, da kann ja was draus werden Und natürlich hat die CDU schon im Wahlkampf sehr verlauten lassen, dass sie eine Verkehrspolitik für die Leute außerhalb des S-Bahn-Rings macht Also für alle, die nicht in Berlin wohnen, es gibt drei Millionen Menschen, die leben außerhalb des S-Bahn-Rings und eine Million Menschen, die leben innerhalb des S-Bahn-Rings Und es wurde sehr deutlich, dass es dort ein neues Framing gibt und das neue Framing heißt „ne Mobilität für alle“ Und das ist eigentlich ein Framing, was wir auch ganz oft verwenden Aber aus CDU-Kerspektive wurde dieses Framing halt umgedeutet und heißt „für alle Autofahrer“ Und ohne den Status quo, so wie er ist, in Betracht zu ziehen, sagt man, man hat die letzten Jahre zu viel für Fuß- und Radverkehr gemacht Und für den ÖPNV, das müssen wir jetzt zurückdrehen und müssen wieder gleichere und gerechtere Verhältnisse herstellen Und was ich da so interessant finde, ist im Englischen die Diskussion mit Equality und Equity Also wenn man dieses Gleich und Gleich, also die Frage ist, macht man wirklich für alles ebenmäßig?

Das wäre dann equal Aber man muss es eigentlich equitable machen, also das heißt, man muss den Status quo mit berücksichtigen und sagen, das Auto hat momentan den meisten Platz Also müssen die anderen vielleicht auf ein kleineres, auf ein höheres Podest gestellt werden und die anderen auf ein noch höheres Podest Sodass wir wirklich gleiche Verhältnisse herstellen und das hat die CDU leider ja in Berlin wirklich auch zurückgedreht Und was vielleicht auch noch so eine Sache ist, was ja ein bisschen zum nationalen Symbol wurde, ist die Berliner Friedrichstraße Da ist viel falsch gelaufen und das war vielleicht von der vorherigen Regierung auch nicht alles ideal gemacht Aber die jetzige Berliner Regierung stellt sich hin und postet ein Vorher-Nachher-Bild Auf dem Vorher-Bild sind Menschen zu sehen, das ist eine Parkbank zu sehen und auf dem Nachher-Bild sind Autos zu sehen, die wieder durch diese Straßen fahren Und das wird als Erfolg gefeiert, nicht so wie man sonst Vorher-Nachher-Bilder framed, sondern es ist einfach so eine Verkehrspolitik Eigentlich aus den 50er Jahren, muss man schon fast sagen, die total missachtet, was eben, was Aufenthaltsqualität angeht Was all die Faktoren angeht, die mit Mobilität eigentlich gar nichts zu tun haben, was vielleicht auch den Handel stärken würde dort vor Ort Was einfach eine Lebenswertigkeit stärkt, was eine gesunde Stadt pflegt, all diese Faktoren werden mit Füßen getreten Und leider ist es ja auch nicht nur in Berlin so, sondern wir hatten ja den Herbst einen Tiefschlag politisch gesehen Letzte Woche Freitag, als die Straßenverkehrsgesetznovelle im Bundesrat gestoppt wurde und auch von Ländern gestoppt wurde, die eigentlich progressive Mobilitätspolitik verfolgen Wie zum Beispiel Bremen, Hamburg, Baden-Württemberg, die sich auch dieser Entscheidung eben enthalten haben Wie erklärst du dir das?

Ich habe noch keine Erklärung dafür, ehrlich gesagt Ich auch nicht, ich dachte, du bist so qualifiziert, du hast mir jetzt gerade ein CV aufgezeigt Und jetzt dachte ich mir, ich kann es mir nicht erklären und ich glaube, die Berliner CDU hat da wirklich auch über Berlin hinaus viel mehr kaputt gemacht Andere Bundesländer, Hessen, haben sich da total viel abgeguckt, die hessische CDU Und ich habe das nicht in Detail verfolgt, warum es gekippt wurde Und es wurde im Nachhinein gesagt, dass das so ein bisschen die CDU dahinter steckt, also die unionsgeführten Länder einfach noch ein politisches Spiel draus gemacht haben Im Sommer hast du einen wichtigen Satz, der hat mich wirklich sehr bewegt, zu mir gesagt Und das war, wir müssen versuchen, diese parteipolitische Loslösung zu forcieren und voranzubringen Ich habe jetzt mit Lawrence einen Podcast aufgenommen, wo wir auch kurz darüber gesprochen haben, was im Bundesrat passiert ist Und ich habe zwei Zitate rausgesucht von einer Oberbürgermeisterin von Augsburg, die CSU-Zugehörigkeit hat Und von der Bonner Oberbürgermeisterin einer Grüne, die fast identisch waren Die Enttäuschungen darüber, was es für einen Kampf war und was es für einen Kampf weiterhin sein wird Und was es für einen Rückschlag bedeutet für die Kommunen und für die Städte Über tausend Städte, die inzwischen dabei sind, nach, ich glaube, wie lange gibt es den Verbund jetzt Zeit?

Zwei, drei Jahre, ich mag zwei.

Also wirklich kürzester Zeit sieben Gründungsstädte am Anfang und jetzt über tausend Ich denke mir manchmal, ich habe vor einigen Jahren, vielen Jahren, als Trump gewählt wurde immer gedacht Diese Welle wird nicht nach Europa schwappen, diese Spaltung der Nation, dieses Extreme, dieses Populistische Und ich habe das Gefühl, zumindest in einer gewissen Art und Weise hat es uns doch erreicht Und unsere Gesellschaft ist durchaus gespalten und diese parteipolitische Loslösung wird schwieriger als wir gedacht haben Wir hatten es jetzt sogar auch in Hannover, wo sich die SPD von dem grünen Oberbürgermeister aus Mobilitätswandelgründen, glaube ich, gelöst hat Oder von ihm versucht loszusagen.

Du hast gerade kurz Hessen angesprochen, jetzt möchte ich, also wir könnten da ewig drüber sprechen Und auch ewig philosophieren, vielleicht nähern wir uns dem Thema noch ein bisschen weiter an Aber ich möchte trotzdem auch was Positives erwähnen, nicht nur München, wo wirklich viel Bewegung ist, sondern fast die Vorreiterstadt, wie ich sie jetzt wahrgenommen habe Die Eurobank-Stadt Frankfurt.

Was bekommst du damit?

Also vielleicht nochmal, bevor ich Frankfurt antworte, so auf deine Analyse vorhergehend, was die Überparteilichkeit angeht Also in dieser lebenswerten Stadt, das sind Initiative von den tausend Städten, sind die meisten Bürgermeister*innen, die unterschrieben haben CDU gehört Also CDU oder CSU.

Genau, Bayern hat einen sehr großen Anteil Und was ich so krass finde an diesem Urteil ist, dass wir diese Bewegung, dass wir in Deutschland immer noch in dieser Bottom-up-Bewegung sind Und diese Bottom-up-Bewegung sind jetzt die Bürgermeister*innen.

Die sind jetzt bottom-up Und auf Landesebene und auf Bundesebene hinken wir dem aber hinterher und werden nicht gerecht Und wir sollten uns stärker mit diesen Fürsprechern auch in allen Parteien stärker auseinandersetzen Und gleichzeitig haben wir nicht die Gestaltungskraft nach vorne auf den höheren gesetzgebenden Ebenen Und das finde ich wirklich so erschreckend Zu Frankfurt, um vielleicht ein bisschen was Positives zu machen In Frankfurt ist schon vor der Eurobank sehr viel passiert, die haben sich sehr viel vorgenommen Die haben dort auch das Glück, dass sie eine sehr effiziente Verwaltungsstruktur haben und auch schaffen sehr viel auf die Straße zu bringen Die haben gleichzeitig auch das Glück, dass sie in einem nahen Umfeld auch Also in Frankfurt selber haben sie auch zum Beispiel den Radverkehrsprofessor Dennis Knieze Mit dem arbeiten sie auch stark zusammen Sie haben die Eurobank sehr stark als Chance wahrgenommen und haben auch schon zur ersten Eurobank hin einfach mal Pop-ups eingerichtet Und rund um den Messeeingang Fahrradabstellanlagen eingerichtet und einfach den Verkehr daraus genommen Also die treffen auch mutige Entscheidungen Da kommen so ein paar glückliche Funktionen einfach zusammen Der OB steht dahinter, aber auch der neue Verkehrsdezernent steht dahinter Und die haben eine gute Struktur, um auch schnell Sachen umzusetzen Und die entwickeln sich da auch gut Und ich glaube, dass wir leider immer noch an dem Punkt sind, wo die Verkehrswende halt auf der städtischen Ebene gemacht wird Wo sie natürlich letztendlich gemacht werden muss Aber man könnte natürlich das begünstigen durch andere Gesetzgebungen Wer hätte gedacht, dass Frankfurt so eine Rolle einnimmt?

Vor zwei, drei Jahren hätte ich das ganz sicher nicht gedacht Da hätte ich vielleicht sogar noch eher an Berlin gedacht Jetzt ist es genau umgekehrt Es hängt zu oft an Einzelpersonen Es ist eine Grundstimmung, die Berlin als Hauptstadt schon sehr, sehr, sehr enttäuschend Ja, total Jetzt blicken wir vielleicht auf 2024 Was sind denn so deine Ziele für 2024?

Erstens nicht verzweifeln, also optimistisch bleiben Ich habe ja gesagt, ich gucke optimistisch nach vorne Aber wir werden uns schon besser organisieren müssen einfach Und bei „wir“ meine ich jetzt uns alle Also ich meine einerseits die Fahrradwirtschaft Wir müssen uns besser organisieren Wir müssen uns besser austauschen Da können wir gleich nochmal in Detail drüber sprechen Wie sich auch eine Fahrradwirtschaft, die jetzt vielleicht gerade kein aktuell kein gutes Jahr hat, sondern eigentlich so ein bisschen den Schweinezyklus durchläuft Wie sie aber nichtdestotrotz einfach jetzt weichend für die Zukunft stellt Und da werden einfach, da werden Sachen auf uns zukommen Ja, wie wir uns als Wirtschaft nachhaltig aufstellen Nachhaltig, zirkulär, aber auch digital, vernetzt Verbunden mit den Regionen, mit den Städten Da glaube ich dran, dass es da sehr viel zu tun gibt Wie könnte das im konkreten Fall aussehen?

Also ich habe die Meinung von Wirtschaft und Kommunen, Städten Die Wirtschaft ist ja schon sehr divers auch Die Industrie ist sehr sehr vielfältig Da hast du vom kleinen Schrauber, vom kleinen Fahrradladen Bis hin zu den großen Konzernen Du hast vorher, das war ganz auffällig, dass du Pond, Axel und Decathlon genannt hast Die kannst du offensichtlich schon unter den Top 3 Ja, du auch bei Cycling Industries Europe im Vorstand Wie könnte sich da so ein Netzwerk aufbauen?

Wie könnte das aussehen?

Also ich setze mich gerade aktuell sehr stark mit dem Thema Cluster-Förderung auseinander Und eben auch Wirtschaftsförderung In Deutschland gibt es bis jetzt ein Cluster, das ist in Sachsen Das heißt Cycling Sexony Dort hat die Sächsische Wirtschaftsministerium Mit der lokalen, diversen Wirtschaft Das sind sehr viel kleinere Unternehmen, aber auch Nextbike oder größere Unternehmen, die da mit dabei sind Und die schließen sich erstmal zusammen Und die machen das auch schon ein paar Jahre Und die könnten vielleicht auch ein Blue Print für andere Regionen sein Es gab kürzlich auch eine Studie, dass die Fahrradwirtschaft, Was uns ja glaube ich durchaus noch allen sehr bewusst ist, Sehr stark im Westen des Landes konzentriert ist Also NRW ist groß, Rheinland-Pfalz ist groß, Hessen ist groß Ich würde aber auch sagen Bayern, Baden-Württemberg Das sind so ein bisschen die Fahrradwirtschaftsländer, wenn man so will Es gibt natürlich auch noch ein bisschen Cluster in Niedersachsen vielleicht Und wie können wir stärker auch regional, lokal auf Länderebene vielleicht auch agieren Und uns da zusammenraufen, weil wir müssen nämlich auch sehen Die Fahrradwirtschaft ist natürlich um einiges kleiner als zum Beispiel die Automobilwirtschaft Deswegen hinkt da auch immer der Vergleich Ja, 95 Prozent der europäischen Fördermittel fließen in die Automobilwirtschaft Also die Automobilwirtschaft ist nicht zu schade zu sagen, wir brauchen eine digitale Transformation Staat, finanzier uns das mal Die Fahrradwirtschaft ist immer.

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Das denke ich mir auch, wir sind jetzt gerade in so einer Talsule Und von der Fahrradwirtschaft wird nicht irgendwie die Hand gehoben Wir brauchen Subventionen, schaut doch mal was hier passiert Wir brauchen ganz dringend Subventionen Das kommt uns überhaupt nicht in den Sinn Dieses Selbstbewusstsein, dieses Schubsen, die haben wir überhaupt nicht Und die Automobilindustrie, da ist das fast schon gang und gäbe Auch wenn man irgendwie an der Börse gerade wieder Rekordzahlen verkündet wird Und die Videnten ausschüttet, ja genau Oder auch eine Lufthansa oder was auch immer Aber ich runde den Bund jetzt auch ab, aber ich glaube da brauchen wir Selbstbewusstsein Aber oft will ich auch noch sagen, sind diese Fördermittel zum Beispiel auch an Regionen gebunden Also Regionen formen sich als Automobil-Transformationsregionen Und dann bekommt die Region das Geld und schütte es wiederum weiter auf Deswegen ist auch die Vernetzung zwischen Regionen und der Fahrradwirtschaft so wichtig Weil wir müssen einfach da auch mit den gleichen Mandagen kämpfen Und es gibt in Deutschland sehr viel Cluster und Wirtschaftsförderung und Zusammenschlüsse Aber selbst in den Mobilitätsclustern spielt das Fahrrad keine Rolle Die denken das Fahrrad da nicht mit Und das ist gerade, würde ich sagen, so meine Aufgabe oder was wir uns für 2024 vorgenommen haben Ist das Fahrrad da auf die Agenda zu setzen, wo es erstmal sehr naheliegend ist Es gibt sehr viele Bereiche, würde ich sagen, in denen es sehr naheliegend ist Das Fahrrad nochmal stärker zu fördern und stärker voran zu bringen Und Wirtschaftsförderung oder eben Fahrrad nicht nur als Mobilität ermöglicher oder Mobilitätspolitik zu begreifen Sondern eben auch als Wirtschaftsförderer und als Wirtschaftspolitik Für mich wäre auch so ein wichtiger Punkt, wie kann man das ganze Thema positiv aufladen Und so ein bisschen diese Aggression rausnehmen und diese Konfrontation auch Und ja, das Rad auch nicht immer nur als besonders praktikabel, sondern auch als besonders attraktiv zu sehen bzw.

zu gestalten Also ich glaube, für mich ist es immer noch so, wenn wir sagen, wir müssen uns aus unserer Bubble raus bewegen Und ja, das ist definitiv so, wir müssen noch mehr Leute begeistern dafür Und positiv stimmen und mobilisieren im wahrsten Sinne des Wortes Aber ich sehe wahnsinnig viele Projekte, ich sehe umständliche Fördermittel, ich sehe Studien, die geleistet werden Ich sehe Reallabore, es gibt so so so viel Und was ich nicht sehe, ist eine geschickte, eine coole, eine progressive Witzige Und ich glaube, der Humor, der könnte uns durchaus weiterbringen Und es ist glaube ich vielleicht so die Lücke, in die wir reinschießen könnten Ja, Marketing, Dinge sexy machen Ja, also ich meine, Haffa Milch war nicht sexy, bis Oakley kam, wirklich nicht Ja, also ich meine, wirklich oder Sixte hat auch keiner vorher irgendwie als besonders attraktiv oder witzig wahrgenommen, bis Jung von Mutt kam Und ich bin mir sicher und ich sage das immer wieder, dass man das Fördergeld an Universitäten oder in Akademien Das man jetzt in Forschungen und Studien investiert Auch in Marketing, in Grafiker, in Texte, in Werberinnen investieren könnte Die coolen, also die könnten sich von Mutt ausstechen, so schwer ist es nicht Das ist durchaus machbar, coole Clips machen, die viral gehen, mit Humor vorgehen Und nicht mit diesem Ernst und mit diesem praktischen Ansatz nur hier braucht man das und das Und die Lebenswelten, die wir sehen, weil du es vorhin gemeint hast, es ist diese Umkehr von vorher nachher Das ist ja Wahnsinn, das ist ja unfassbar erschreckend, wenn jemand Autoverkehr attraktiver wahrnimmt Als Menschen, die auf der Straße sitzen und sich dort begegnen können Und ich glaube wirklich, dass wir das noch nicht geschafft haben, dass wir das Fahrradfahren oder die Mobilitätswende sexy machen Das ist was, was noch ansteht Voll, bin ich voll dabei, also bin ich echt voll dabei gerade was Humor angeht Und auch diese große Frage des Storytellings Ich habe kürzlich erst wieder mich mit so neurowissenschaftlichen Daten auch auseinandergesetzt Und unser Gehirn kann einfach die rationalen Fakten nur mit einem Prozent wahrnehmen Alles andere ist gelerntes Verhalten, das erreichen wir nur, wenn wir das Wie und das Warum attraktieren Und wenn wir das eben auf eine lockere, witzige und nicht auf eine verbohrte Art rüberbringen Also dass man nicht Identität Radfahrer*innen sein muss, sondern man kann einfach unterwegs bleiben wollen Und das möglichst einfach, sicher, bequem und unterhaltsam Und da haben wir auf jeden Fall eine große kommunikative Lücke Wo ich aber auch noch nicht weiß, wie wir die am besten gemeinsam füllen können Also bei uns ist ja immer so, ich sehe jetzt zum Beispiel wie die ersten Fahrradleasing-Embieter zum Beispiel auch Fernsehwerbung schalten oder die jetzt auch in diese Range reinkommen Wo man andere Marketing-Budgets hat Das ist aber zum Beispiel für eine Firma Bei mir geht es ja immer nicht um einen Firmenmarketing, sondern um das Ganze Manchmal einfacher und manchmal komplizierter Ich dachte schon mal an so eine zentrale Anlaufstelle, an der sich jede Bewegung wenden könnte Ich bekomme hier Flyer in die Hand gedrückt, wo ich sage, bitte nimm sie wieder Also wirklich, Textwüsten schon im ersten Satz, weiß ich nicht wie viele Fehler Also so eine Institution haben, an die man sich wenden kann, wo man sagen kann Da sind Grafiker, da sind Marketeers, da sind Profis in ihrem Feld Und die unterstützen dich, ich weiß nicht, ob so etwas auch nur annähernd realisierbar wäre Aber es würden ja schon kleine Kampagnen helfen Und es würde natürlich auch helfen, wenn die Fahrradindustrie Talking about Dienstradleasing, Jobrad hat lange lange Zeit wirklich nicht attraktiv ausgeschnitten gesehen Da wusste man schon, wo wieder so product driven ist Die Idee dafür hat man gekämpft Und erst im letzten Jahr kam dann dieser Relaunch Lange überfällig, das Sponsoring von Freiburg als Fußballklub ist sicherlich auch cool So etwas wäre natürlich mit St.

Pauli oder ähnlichem auch natürlich irgendwie so ein Anknüpfungspunkt mehr zu spielen Zu schauen, wer ist denn wirklich cool, wer ist denn so dieser Zeitgeisttreiber Wer macht denn ein Nerd zu einem Hipster, oder was macht ein Nerd zu einem Hipster Weil so sind wir ja so ein bisschen Was macht halt letztendlich Radfahren auch cool Absolut, also ich meine wir wissen alle was es cool macht Aber wie transportiert man das nach außen Und wie macht man es wirklich so attraktiv, dass jeder sagt, verstehe ich voll und ich will es auch so Und wie gibt man auch so wenig Angriffsfläche wie möglich Ich habe das in München jetzt im Sommer erlebt Mit dem Umbau so einiger Straßen und ich bin danach heimgegangen Hab mir gedacht, so jetzt wurden da so zwei drei Kübel aufgestellt Ich will nicht sagen, welche Aktion das war Es waren viele in München im Sommer, viele Versuchslabore Und bei einem habe ich mir wirklich gedacht, okay jetzt ist hier einfach nur ein paar lieblose Pflanzenkübel aufgestellt Relativ konzeptlos und dafür fallen in einem ja wirklich engen Raum Parkplätze weg Junge Familien finden das auch nicht so geil, die eigentlich die Zielgruppe sein sollten Ja also Kinder sollen ja auf die Straße rein theoretisch Und ich laufe heim und ich sehe diese versiegelte Stadt vor mir und denke mir, hier wäre überall noch Platz Hier wäre natürlich wirklich an so vielen Orten noch Platz das Grüne zu gestalten Vielleicht kann man auch mal damit beginnen Anstatt jetzt gleich auf diese, wir nehmen erstmal Parkplätze weg Und dann schauen wir, dass neben dem Parkplatz vielleicht auch noch was ist Also ich weiß nicht, ich habe immer so das Gefühl, es ist so ein bisschen ungeschickt oder zu sehr fokussiert auf ein Ding gedacht Und nicht so breit, aber oh Gott, ich rede Nein, nein, nein, ich finde das, nein, nein, nein, ich finde wir führen ein Gespräch Und nicht du hast genau richtig, dieser Scheinwerfer fällt immer dahin oder er fällt dahin Anstatt irgendwie wirklich so neue Wege der Zusammenarbeit zu finden Also auch in den Kommunen Also wir brauchen nicht nur Parkplätze weg, sondern wir brauchen die Stadt wirklich grüner Also ich war diesen Sommer im Sommer in Italien Und ich dachte, dass die Italiener*innen eigentlich weiter wären Weil diese Städte sind so heiß und die haben so wenig Grün Und die haben so viele Autos teilweise in zwei Reihen geparkt Und da muss dringend was passieren Also sonst kannst du im Sommer in diesen Städten nicht mehr existieren Wir müssen wirklich verstehen, dass es nicht nur darum geht, jetzt Parkplätze wegzunehmen Und irgendjemandem was Böses zu wollen, sondern es ist einfach eine Notwendigkeit Auch gegeben in Bezug auf Klimaanpassungen Also bei mir in Kreuzberg direkt um die Ecke, da kann man das schön sehen am Lausezer Platz Da hat man die Parkplätze weggenommen und hat dann das Feld weggenommen Und da sind jetzt Blumenbeete Das war schon vorher ein recht grüner Platz Aber ich denke mir das ganz oft, dass eine Riesenfrage nicht Radwege sind Sondern eine Riesenfrage ist Aufenthaltsqualität Sind Bäume, sind Schatten, sind Sitzbänke Sind erstmal noch andere Faktoren, die wir auch mit berücksichtigen müssen Wir dürfen nicht nur singulär in Radwegen und in Fahrrad denken Sondern wir müssen wirklich auch breiter denken Und da finde ich es auch bei „So raus aus der Bubble“ immer wieder interessant Wie wenig Verknüpfung es von der Fahrrad in die Gesundheitsbubble gibt zum Beispiel Das stimmt auch, ja Oder auch generationenübergreifend Ich saß so kurz neben der Seniorin auf der Parkbank Die sich tatsächlich von Parkbank zu Parkbank schleppt Und genau die hat mir dann erklärt, sie weiß wenn eine neue Parkbank aufgestellt wird Das ist für sie das Highlight, hat mir das so erzählt Auf dem Weg zum Friedhof zu ihrem Mann Hat sie so drei Stationen und dann sitzt sie hier und dann sitzt sie da Und dann dachte ich mir, das ist doch eigentlich verrückt Und wir haben uns ganz nett unterhalten Das ist genau der Punkt, was wir dringend als Gesellschaft brauchen Eben diese Begegnungen wieder, der Austausch zwischen einander, untereinander, füreinander da sein Oder einfach nur einander irgendwie zu verstehen Wenn man sich sieht, dann ist immer alles anders Ich glaube vielleicht muss man tatsächlich auch kreativer werden in der Kommunikation Ich kann mir auch Geschichten erzählen, das ist bei mir, das ist natürlich hier fruchtbar Ich habe zum Beispiel das Kalkulier, ich verdrehe Zahlen, ich kann sie mir wirklich kaum merken Aber wenn ich unterwegs bin und jetzt Reisegeschichten mache ich ja sehr sehr viele Ich schreibe nichts auf Ich kann mir jegliches Datum, jede Zahl merken, wenn es in der Geschichte eingebettet ist Kann ich dir heute noch erzählen, wo irgendwo im hintersten Ende von irgendeinem Tal in Südtirol In welchem Jahr der was geschnitzt hat oder das erste Mal auf Schieren stand oder wie auch immer Weil es sich emotional berührt hat und ich glaube wir in unserer Es ist eine Geschichte, es formt sich etwas Es ist eine Vorstellungskraft, die du, also ich zum Beispiel mit Zahlen schwer erreiche Also diese 1,5 Grad, diese 2 Grad, das ist etwas, das muss man natürlich erstmal erklären Wo das obligatives Narrativ dann mit sich zieht, das ist ja apokalyptisch Wir bräuchten was Nichtsdestotrotz ist meine Theorie, dass glaube ich, weil du da bist Also wenn du zum Beispiel im hintersten Zillertal oder sonst wo bist und diese Geschichte aufnimmst Dann bist du mit Haut und Haaren und Gefühl und da Und ich glaube wir driften in so metatheoretische Diskussionen ab Dieser Parkplatz kann nicht wegfallen, weil 5 Straßen weiter eine Krankenschwester wohnt Und das wären alles so stellvertretende Diskussionen Weil man einfach gar nicht so selber feststellen kann, was das für einen bedeutet, wenn sich was verändert Und ich stelle halt immer wieder fest, dass unsere Gesellschaft an sich sehr konservativ ist Und eben erstmal sich total gegen Veränderungen auch sperrt und eben nicht Und leider hat sich auch, also ich meine wir reden jetzt von einem riesen Investitionsloch im Bundeshaushalt und so weiter Aber wir müssen unser Land auch zukunftsfähig machen und Investitionen in die Zukunft machen Und das haben wir die letzten Jahre halt leider ziemlich verschlafen Und dann ist immer so ein Argument, was wann auf die Bevölkerung abgewälzt wird Und das ist nun mal oft so, dass die Bevölkerung vielleicht in manchen Teilen sehr progressiv ist Und in manchen Teilen erstmal möchte, dass alles gerne so weitergeht, weil das sind wir auch gewohnt Das wurde uns in den letzten Jahrzehnten auch suggeriert, ihr müsst euch nicht verändern Ihr könnt einfach alles, alles kann so weitergehen und das ist halt schon auch ein Trugschluss Aber Isabel, ich meine wir sind Frauen, ich glaube nicht, dass wir aufwachsen in dem Gedanken, alles darf so sein wie es ist, oder?

Also so bin ich nicht aufgewachsen, bzw.

bin ich natürlich auch auf dem Dorf aufgewachsen als ein bisschen, weiß nicht, schon offengeprägter Mensch Und war da schon so ein bisschen, es kann nur besser werden, wenn ich hier mal rauskomme Aber auch so der Gedanke zu wissen, dass man als Frau nach vorne schauen muss und dafür arbeiten muss Ja total, also ich bin auch jemand, der gerne was verändern will, aber ich war jetzt kürzlich wieder in Franken am Wochenende Und es ist wirklich so, dass mein fränkisches Dorf sich gegen erneuerbare Energien noch wendet Also es ist wirklich das letzte Dorf, was den Schlag immer noch nicht gehört hat Und selbst der Landkreis Bad Kissingen ist jetzt aktiv und bringt erneuerbare Energien voran Und der Gemeinderat meines kleinen Dorf schließt sich einstimmig dagegen, sich nicht daran zu beteiligen Also es haben wirklich noch nicht alle gehört, wo die Zukunft hingeht und das ist für mich manchmal sehr schwer auszuhalten Und klar, wir müssen, ich bin auch jemand, der den Status quo in Frage stellt Ich glaube aber, dass wir einfach sehr wenige sind Also den Status quo in Frage stellen, egal welcher Parteifarbe Und ein Großteil der Mehrheitsgesellschaft möchte einfach weitermachen wie bisher Ja, eben dann auch noch der Punkt mehr Psychologen, mehr Soziologinnen zu integrieren Und zu fragen, wie erreicht man die Leute, wie kann man sie manipulieren Nein, also es ist ja tatsächlich der Populismus macht sich zunutze, wir nicht Und vielleicht ein Punkt, was du gesagt hast mit den Frauen oder auch mit den Parkbänken oder mit anderen Perspektiven Es ist glaube ich ganz elementar und es ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die wir uns vornehmen müssen Es ist eben eine diversere Repräsentanz, also wir müssen eben dafür sorgen, dass bei Stadtgestaltungsfragen auch Seniorinnen mit beteiligt sind Dass vielleicht auch Kinder mit beteiligt sind in Form von Kinder und Jugendlichen, deren Stimme gehört wird Weil wir auch eben nicht den Fehler machen dürfen, dass wir sagen, jetzt sitzen da nur alte weiße Männer Und dann sitzen dann irgendwann junge weiße Frauen da und dann ist alles besser Sondern wir müssen wirklich jetzt schaffen, indem wir für Frauen den Platz erkämpfen, dass wir für auch eine diverse Repräsentanz die Plätze erkämpfen Das geht nämlich so Ja und ich sehe es auch wirklich im Abholen der Kids da draußen, die haben so viel zu sagen und ihnen gehört die Zukunft Aber auch wieder die Minderheit Es ist auch wieder die Minderheit Also was ist nicht die Minderheit außer Aber Women in Cycling, apropos 2024, auch eine deiner Ziele hast du mir erzählt Genau Oder angedeutet, du hast gesagt, ich soll nach Berlin kommen Genau, also, spannendes in der Mache, wir haben ja 2021 auf europäischer Ebene das Netzwerke Women in Cycling gegründet Mit Cycling Industries Europe, mit dem ECF, mit Mobikon und Veloconcept Und haben da erstmal geschafft, ein Awareness zu schaffen, eine LinkedIn-Gruppe aufgesetzt und so weiter Und ihr für mich übrigens als Journalistin, so als Feedback, ein super Research Tool Ich bin oft auf der Seite und scroll so durch, wer findet sich da Und dann frage ich die Frauen an zu Interviews oder Podcasts und dann sagen sie, ich traue mich nicht Aber, ja, also da muss auch noch psychologisch gearbeitet werden, aber du hast vor, mit Women in Cycling war es Genau, wir wollen auf die nationale Ebene runter und wollen genau zwei Sachen etablieren Das eine ist, persönliches Empowerment, also uns gegenseitig unterstützen Also wenn das nächste Mal vielleicht so eine Frau eine Anfrage bekommt, dann kannst du sagen, ja aber geh zu Women in Cycling Lass sie ein Training geben, lass dich noch mal coachen oder wie auch immer Und dann sind dir Frauen ready Also einerseits den Frauen Material, Hilfe, Mentoring, Leadership Academy, was auch immer, denen an die Hand geben Aber nicht in die Falletappen von „Fix the Women“, sondern „Fix the System“ Also wir wollen ganz klar auf systemischer Ebene anfangen und wollen sagen Und dazu noch ein interessanter Twist, wir adressieren nicht nur die Fahrradwirtschaft, sondern wir adressieren Frauen, die in der Wirtschaft arbeiten Aber auch die in den Kommunen arbeiten, die in den Medien arbeiten zum Thema Fahrrad Alle, die was zum Thema Fahrrad machen, egal ob sie jetzt in der produzierenden Wirtschaft, im Handel, an der Universität sind Oder eben in der Stadtverwaltung arbeiten, weil ich glaube, dass das auch key ist, dass wir uns aktörsübergreifend vernetzen Um eben an die systemischen Hebel ranzukommen, um dafür zu sorgen, dass es eine gleiche Repräsentanz gibt Und zwar nicht nur auf Panels, sondern besonders in Entscheidungsprozessen und in Entscheidungspositionen Dass wir vielleicht auch dazu kommen, so etwas wie den Gender Pay Gap aufzudecken, den es häufig noch gibt Oder auch mal dafür zu sorgen, wie sieht denn eine inklusivere und gerechtere und diversere Verkehrsplanung aus?

Also wie gestalten wir unsere Städte denn anders?

Und ich glaube, dass da ganz viel Potenzial drin liegt Und wir glauben eben auch, dass auf europäischer Ebene es Austausch, Netzwerk, Treffen super Aber wenn wir wirklich ins Handeln kommen wollen und wir wollen da ins Handeln kommen, ist es doch oft einfacher In der gleichen Sprache, in dem gleichen nationalen Kontext, in Austausch mit den anderen Also da vielleicht noch mal kurz Blick über den Tellerrand Die Französinnen sind da zum Beispiel schon total gut organisiert Und auch die Engländerinnen haben dieses Jahr eine Studie herausgebracht, wo sie die Diversität in der Fahrradwirtschaft untersucht haben Das wollen wir uns zur Grundlage nehmen und das für Deutschland, aber für den kompletten Fahrradsektor abzubilden Das heißt, wir haben auch einen riesigen Gender-Data-Gap, den wollen wir versuchen zu schließen Und dann herauszufinden, wo liegen die größten systemischen Hebel für eine gerechtere und diverse Repräsentation Also wir wollen ins Handeln kommen und dafür wollen wir uns am 19.

Januar in Berlin treffen und das einfach mal besprechen und diskutieren Also jede Frau oder jeder Mann, der eine Frau kennt da draußen, die irgendwie in der Branche arbeitet bzw.

mit Fahrradfernen verknüpft ist kann sich zum einen schon mal erkundigen, was Women in Cycling generell anbelangt Ich glaube, es geht ja über Europa auch hinaus, sind ja durchaus auch US-Amerikanerinnen, Australierinnen und Inderinnen vertreten Und dann schauen, was in Women in Cycling Germany passieren wird Oder ist das dann deutschsprachig oder ist das tatsächlich, die Österreicherinnen müssen draußen bleiben?

Nein, wir machen deutschsprachig, also DACH, also alle, die Deutsch sprechen können Wir wollen es eben deutsch halten, weil es gibt ja auf europäischer Ebene ein internationales Netzwerk, aber was Mentoring angeht Was vielleicht auch mal kritischere Themen angeht, wie z.

B.

eben auch „Ich weiß, dass ich nicht das gleiche Gehalt bekomme wie mein männlicher Kollege“ Da geht es dann viel auch um Rechtsrahmen, um die Kanzlichkeit lokal Genau, da kommen wir dann halt sehr schnell in den nationalen Kontext, deswegen Wir machen das in enger Kooperation, aber einfach für den deutschsprachigen Raum Ja, super.

Für mich allein schon immer so diese Suche nach Vorbildern über die vielen Jahre, die ich jetzt schon so zumindest am Rande dieser Branche zu tun habe Es ist Wahnsinn, was passiert ist.

Ich kann mich noch erinnern an einem Eurobike in Friedrichshain, da war ich für eine Marke unterwegs Und dann kam ein Chefredakteur zu mir an den Stand und ich habe ihm sein Heft hingehalten und gesagt „Ich spreche erst mit dir, wenn du eine Frau in diesem Magazin entdeckst und das darf keine Anzeige sein“ Und da war er echt sehr, sehr schockiert und ein paar Wochen später hat er mir dann aber geschrieben, er hätte eine Praktikantin Diese Praktikantin ist inzwischen eine jahrelange und tolle Kollegin Also es war jetzt natürlich nicht wegen mir, aber ich meine nur, das waren so kleine Rädchen, die ineinandergreifen Das ist schon was Positives zu sehen, was sich da getan hat Also das muss man ja auch mal resümieren, dass da schon sehr, sehr viel passiert ist Und wie gesagt, da auf der Eurobike, es war wirklich bewegend wie die Frauen Und alle vom Stand, wirklich alle runter vom Stand und hin an diesen einen Ort zum Frühstücken Und ein, zwei Männer da, glücklich wie der Chef von Brompton, fast zwei Metern, ganz happy unter all den Frauen Der beste Event auf der Messe hat gemeint Ja, apropos Dinge, wo man hingehen muss, ich wollte noch von dir ein paar Tipps für 2024 Welche Events, welchen Events sollte ich als jetzt mal interessierte Endverbraucherin, nicht aus der Industrie, unbedingt besuchen?

Also als Endverbraucherin musst du natürlich auf die Free come, du bist ja auch eh in München, darauf sehen wir uns Auf die Velo musst du auch kommen, ich weiß gar nicht, wo du sonst noch hingehen sollst Also nicht spezifisch vor Augen haben, sondern Familien, Cargo-Bike-Interessierte, aber auch einfach, ja, die Frau, den Mann auf der Straße Also ich glaube, ich glaube es kommt sehr regional an, also wenn man in Berlin ist, kommt man zu Velo, wenn man in Frankfurt ist, kommt man zu Eurobike Ich glaube es gibt ganz viele unterschiedliche Events, das ist nämlich glaube ich auch wichtig, wenn wir raus wollen aus der Bubble Weil keiner fährt irgendwie quer durch die Republik für irgendeine Veranstaltung, sondern das muss da stattfinden, wo eben auch die Leute sind Und ich glaube, das muss eben auch ein Happening und ein Event sein, wo das Fahrrad im Mittelpunkt steht, aber wo es auch was leckeres zu essen und zu trinken gibt Und eine gute Unterhaltung, dass ich da eben auch hinkomme und weiß, meine Kinder sind beschäftigt im Kinderparcours oder die lernen was Neues Und ich kann da mit der ganzen Familie irgendwo hingehen Siehst du, im Sommer ist das Essen auch besser als Plätzchen und Glühwein, muss ich jetzt sagen Stimmt, da kommst du auch Ja, deswegen gehe ich dann raus, weil jetzt gehen sie auf dem Weihnachtsmarkt keine Fahrräder, nur Plätzchen und Glühwein Stimmt, das ist auch nicht so gut kompatibel Ich sag’s ja, ich bin lieber im Schnee In welche Städte sollte ich als Fahrradfahrerin reisen, nach deiner Erfahrung?

Ist Paris tatsächlich „the place to cycle“?

Ich war dieses Jahr in Paris, ich finde es spannend, was in Paris passiert ist, aber man kommt von einem sehr geringen Niveau Also was die gemacht haben, dass sie zum Beispiel das Seenufer aufgemacht haben, ist super und ist total cool da Kilometer lang zu fahren Aber auch in der Stadt ist es teilweise noch ein bisschen wild, weil manchmal fährst du nur in der Brücke durch, manchmal ist der Radstreifer rechts, manchmal ist er links Aber es ist interessant, es ist spannend anzugucken Ich glaube man kann aber auch in andere Städte fahren, in denen es interessant ist Also man kann irgendwie nach Utrecht fahren, man muss nicht in die großen bekannten Städte fahren Man kann natürlich super nach Amsterdam fahren, aber man kann auch in kleinere Städte fahren Ich hab gehört, als Graveler solltest du nach Oslo?

Als Graveler?

Dann kannst du direkt von der Stadt raus, traumhaft ist das Gravelgebiet Und es soll sich generell ja viel tun, Oslo, Helsinki, das ist immer, das ist auch, da schaffen es dann tatsächlich die Städte und Kommunen So ein bisschen dieses idyllische oder idealistische Bild aufzuzeichnen, wenn man dann hinfährt, ist es vielleicht dann doch nicht so Also ich hab auch schon Leute gehört, die so ein bisschen, ja nicht enttäuscht, aber dann fast desillusioniert nach dem Bild von Barcelona, das nach außen so hochgehalten wird Aber natürlich sind auch Journalistinnen hier draußen, die nach so was suchen, ja, und das dann aufwägeln, wie es halt so ist, in der Branche, man schreibt voneinander ab Und dann ist es auch schon wieder im nächsten Heft unter den Top 10, weiß nicht was, most livable cities, weil man drei Straßfahrradwege hat Also ich glaube, ich kenn Oslo persönlich ziemlich gut, was ich unbedingt mal machen möchte in Oslo, wenn die Fjorde zugefroren sind Dann ergeben sich nämlich ganz neue Wege, also auch im Winter wird dort viel Fahrrad gefahren, weil du auf einmal neue Verkehrswege hast, wenn du über die Fjorde drüber fahren kannst, also übers Wasser Das stelle ich mir ziemlich geil vor Bergen, ringsreichste Stadt Europas, hat jetzt ja auch verschiedene Fahrradtunnel gebaut und geht da total voran Ich hab in letzter Zeit sehr viel über Ghent gelesen, ich war selber noch nicht da, aber ich glaube, dass man auch den Fokus ein bisschen weg von den großen Städten richten kann auf kleinere Städte, die eben auch spannend sind Also ich glaube, da ist viel zu holen, also wo ich unbedingt hin möchte ist nicht Ghent, sondern ist die Region Flandern, was auch Fahrradtouristisch total spannend ist, weil die haben dort wirklich Fahrradtouristische Attraktionen geschaffen Da kannst du durch den See fahren, du kannst durch die Bäume fahren, du kannst durch die Berge durchfahren und die haben dort wirklich Highlights geschaffen Und das stelle ich mir sehr cool vor und das nehme ich mir für 2024 vor und ansonsten bin ich jetzt unter die Rennradfahrer*innen gegangen und habe mich doch tatsächlich für 2024 breitschlagen lassen, mich für die Mecklenburg-Azeenrunde anzumelden Und das wird mich glaube ich bis Mai beschäftigen, dass ich da nicht sterbe Sehr fein, wann ist das?

Wann ist der Termin?

Das ist ja so ein kultiges Rennen, oder?

Genau, das ist, und wir fahren da mit dem Team mit, oh Gott, das genaue Datum muss ich nachgucken, ich weiß nicht, ob ich es schon im Kalender eingetragen habe, aber ich glaube 25 war, wenn du mich nicht festnahmest Wie lang ist die Strecke?

Es sind 300, aber ich habe jetzt noch niemand erzählt, dass ich mich nur für 100 anmelde Ach, 300 muss jetzt auch nicht sein gleich im Mai, wenn man einen guten Winter hatte Aber ja, schön Ich glaube wirklich, dass es so spannend ist, auch so ein bisschen reinzuschnuppern, ich habe im Freundeskreis Leute, die tatsächlich ihre urlaubsziele, ihre städtischen Urlaubsziele nach Marathons auswählen und dann vor Ort einen Marathon laufen und sagen, das ist halt dann natürlich gewaltig, noch mal so eine Stadt wie Boston, New York im Marathon zu erleben, wenn alles gesperrt ist für dich, trotz Quälerei Und Fahrradfahren, eine Region zu entdecken ist mega und Fahrradfahren aber auch Städte zu entdecken ohne dabei ums Leben zu kommen, finde ich natürlich auch, das ist so ein bisschen mein Ziel Zu Fuß und oben zu bleiben und nicht in einem Bus zu sitzen, ist einfach das schönste Erlebnis einer Stadt und irgendwann schaffen wir das sogar in London In London kann man ganz ok, ich war auch kürzlich erst in London, es ist für mich immer noch ein bisschen verwirrend mit dem Linksverkehr, aber London hat schon auch ein bisschen was gemacht, die haben zwar sehr viel zwei Richtungsradwege und man muss ein bisschen die guten Strecken kennen Aber in England finde ich das auch spannend, weil die auch irgendwie so eine total underground Fahrradkultur haben und die haben dann schon auch Fahrradcafés und irgendwie auch so ein bisschen so eine kultige Szene da, aber ja, man ist noch in einer sehr krassen Minderheit Vielleicht werden das Geschichten, die man erzählen sollte aus Städten, nicht nur die Fahrradkultur, das finde ich ja auch super, aber das macht es natürlich auch sexy, sondern so generell, wo könnte ich so Traum strecken, also ich würde das auf jeden Fall nachmachen Das ist die optimale Route, so kommst du durch die Stadt, ziehst viel und fährst sicher, weil darauf kann man sich jetzt bei Google Maps auf jeden Fall noch nicht verlassen Ne, das stimmt, also dass man auch eine sichere Radinfrastruktur hat und auch dann entspannt rechts und links gucken kann, was nämlich noch so unpassiert Genau, an den coolen Sachen vorbeikommen, das muss ja jetzt nicht unbedingt irgendwie immer die Sehensbürger-Ürigkeit schlechthin sein und muss jetzt auch nicht immer beim Tower vorbeikommen, sondern es wäre ja nice, wenn ich irgendwie bei einem coolen Markt vorbeikomme oder bei einem coolen Café oder hier kann ich essen Also so richtig urbane, also so wie es Gravelrouten gibt, so wie es Mountainbike-Strecken gibt, das für den urbanen Bereich, jede Stadt präsentiert so drei Routen, das sind deine Traumrouten, so kommst du super durch die Stadt, hier ist unsere Infrastruktur dazu In Berlin gibt es ja mehr Radtouren als in Amsterdam und da gibt es auch sehr viele Blogger und da gibt es auch sehr viele solche Touren Du musst das halt wirklich spezifisch raussuchen, für München gibt es auch diverse von der Stadt München ausgearbeitete Routen, aber man müsste das einfach mal so ein bisschen bündeln und tatsächlich dann so eine Plattform schaffen, wo man Urbanreisen, Radreisen machen kann und einfach draufklickt zum Beispiel Und ein bisschen hipper und cooler machen, als vielleicht die Kommune an sich so machen würde, die dann doch wieder das drin haben will, was sie halt drin haben will Jetzt haben wir knapp eine Stunde Ich habe überhaupt nicht gecheckt, wann wir angefangen haben, aber es war ja klar, es war klar und das ist auch durchaus okay, weil es ist einfach wichtig, dass wir so viel raten Für mich, ich mache das rein aus egoistischen Gründen Meine letzte Frage, welche Personen, welche Institutionen sollte ich in den sozialen Medien folgen?

Wem folgst du, was ist cool?

Also ich mache vielleicht mal Personen, ich meine es ist zwar, wahrscheinlich kennt ihn in der Szene jeder, aber Marco de Brummelsrud, der sogenannte Fahrradprofessor, bringt sehr interessante Insight, finde ich, in den sozialen Medien und ist sehr spannend zu folgen Wen ich als Person sehr spannend finde, ich kann jetzt aber gar nicht so viel über ihren Account sagen, ist Alette van Giers, das ist die Radverkehrsbeauftragte der Niederlande Klingt auch Holländisch wollte ich gerade sagen, ja Genau, die eine sehr, also die ist quasi von der, vom Ministerium ist sie die Radverkehrsbeauftragte und ist aber so down to earth und so irgendwie verbindend auch mit den Menschen, dass ich das sehr spannend finde und ja, wem ist noch spannend zu folgen?

Ja vielleicht finden wir 2024 tatsächlich jemand, der unterhaltsam coolen, witzigen Content macht, abseits der Minister und abseits der Professor*innen Ein Highlight vielleicht noch ist Eva Schulz, Eva Schulz ist ja auch selber Journalistin, macht ja irgendwie Deutschland 3000 und so weiter und von ihr bin ich sehr großer Fan und sie hat ja eigentlich nichts zum Radbetun, ist aber super Fan von Kreisverkehren Und hat wirklich auf Social Media die Story erzählt, dass ihr das Rad geklaut wurde und sie hat es wieder zurückbekommen Und sie könnte vielleicht so eine Influencerin sein und danke, dass du nochmal so in einen anderen Kreis denkst, also weg von irgendwie von offiziellen Leuten, ich überlege auch nochmal, ob mir sonst noch jemand einfällt, aber Vielleicht entwickelt es erst 2024, es gibt im Mountainbrag Bereich und Gravelbrag Bereich so tolle Frauen auch, unter anderem so witzige Frauen, denen ich sehr sehr gerne folge, wo ich ganz unaufgeregten und nur haltsamen Content ohne kompetitiven Ehrgeiz finde und ja sehr viel Selbstironie und ich glaube, das kann uns allen gut tun und das wird sicherlich auch hier rüber schwappen und vielleicht finden wir jemanden Und dann tauschen wir uns wieder aus Ja, also ich glaube, ich würde gerne auch nochmal so ein bisschen Promis finden, die eben zufällig was mit dem Fahrrad machen, die uns irgendwie, es muss gar nicht immer nur so Special Interest oder Special Content sein, aber wo das Fahrrad dann immer mehr vielleicht auch bei denen so im Leben eine Rolle spielt, finde ich total spannend Der Kaib Pflaume, der Fahrrad Genau Okay, gerne, wenn die Community draußen, die Zuhörer*innen jemanden im Sinn haben oder auf jemanden schon gestoßen sind, gerne hier an uns wenden und 2024 haben wir dann ganz viele neue frische Influencer*innen Ja Isabel, es war super spannend, wie erwartet, vielen Dank, dass du trotz verschnupft sein, trotz Kekskoma und Corona überstanden Zeit gefunden hast hier für das Gespräch.

Ich hoffe, das wird in einem gewissen Rhythmus passieren und ich hoffe tatsächlich, wir sehen uns in Berlin im Januar Und dann werde ich auch im Podcast davon berichten, was da so geschehen ist und natürlich an alle Zuhörer*innen vielen Dank für ja 12 Monate jetzt, es wird noch einen Recap geben am Ende des Monats mit Launens, aber das Jahr wieder mal sehr, sehr rasant vergangen.

Vielen Dank fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.

Danke Isabel Danke dir Ihr fleißig das Rad, ciao

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Sissi Pärsch
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Isabell Eberlein

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