reTyre präsentiert CO₂-neutrale Reifen
In der Fahrradindustrie sind Reifen ein oft vernachlässigtes Thema, wenn es um Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft geht. Die Klimafolgen und der Ressourcenverbrauch herkömmlicher Gummireifen sind erheblich. reTyre aus der Nähe von Oslo behauptet nun, eine bahnbrechende Lösung gefunden zu haben: CO₂-neutrale Reifen aus 100 % wiederverwerteten Materialien.
Die kleinen, vollautomatischen Produktionseinheiten ermöglichen eine lokale, dezentrale Fertigung, was lange Lieferwege überflüssig macht. Die verwendeten Materialien reduzieren den Abrieb in die Umwelt und sind am Ende ihres Lebenszyklus vollständig wiederverwendbar.
- Einzigartige Materialien wie Algen, recyceltes Para-Aramid und Fischnetze sorgen für überlegene Leistung und Haltbarkeit
- Lokale Fertigung reduziert CO₂-Emissionen erheblich
- 100 % wiederverwertbare Materialien fördern eine geschlossene Kreislaufwirtschaft
- Infos www.retyre.eco
Zurzeit sind bei reTyre bereits einige Test-Fahrräder mit den neuen Reifen ausgestattet, und kleinere Reifen für Kinderfahrräder und Kinderwagen befinden sich in der Erprobung.
Revolutionäre Materialien und kurze Lieferketten
Die CO₂-neutralen Reifen der Norweger bestehen aus mehreren innovativen Materialien, die jeweils nach ihrer Umweltfreundlichkeit ausgewählt wurden:
- Algen in der Lauffläche Gewonnen aus Algenblüten, die aquatische Ökosysteme wiederherstellen und Methanfreisetzung verhindern.
- Recyceltes Para-Aramid Eingesetzt in den Beads und im Pannenschutz, gewonnen aus gebrauchten Schutzwesten.
- Post-Consumer-Recyclat (PCR) Aus lokalen Abfallströmen mit niedrigem CO₂-Äquivalent.
- Recycelte Fischnetze Gesammelt aus dem Meer, reduzieren Emissionen um 49 % und den Energieverbrauch um 15 %.
Friedemann Ohse, Leiter des Carbon-Neutral Tyre Projekts bei reTyre, erläutert: „Unsere Produktions- und Transportprozesse sind nahezu emissionsfrei. Das Ende der Lebensdauer wird durch das Recycling der Reifen auf nahezu Null reduziert. Die im Reifen verwendeten Algen haben ein negatives CO₂-Äquivalent und gleichen die verbleibenden Emissionen aus, sodass eine Netto-Null-Bilanz erreicht wird.“
Klein anfangen: Alltagsreifen ohne Gummi
Der Weg zu gänzlich neuen technologischen Lösungen ist nicht ohne Herausforderungen. Zunächst konzentriert sich reTyre auf die Entwicklung von Reifen für Alltagsfahrräder, Kinderwagen und Schubkarren, bevor es sich thermisch hochbelasteten Anwendungen, etwa Autoreifen, widmet. Thermoplaste bieten Vorteile wie Abriebfestigkeit und Leistungsfähigkeit bei niedrigen Temperaturen. Gegenwärtig gibt es noch keine serienproduzierten CO₂-neutralen Reifen, aber reTyre ist entschlossen, dies bald zu ändern.
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11 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumFakt ist, dass definitiv weitere Angaben fehlen und der alleinige Claim "CO2 neutral" so nicht wirklich aussagekräftig und glaubwürdig ist. Sicherlich ist es im Sinne aller Radfahrenden, die Umwelt bestmöglich zu entlasten - das dann aber bitte mit (wissenschaftlich) untermauerten Angaben und transparenten Herleitung statt leichtfertigen Marketing-Claims.
Wenn man sich "CO2 neutral" mal bildlich in Kombination mit der Produktion von Gütern vorstellt, dann hätte die produzierte Menge eines Artikels überhaupt keinen Einfluss. D.h. die Herstellung von 1 Stück wäre gleichermaßen nichtig für die Umwelt, wie die Herstellung von 1000...xxx Stück, das kann logisch überhaupt nicht sein!
Ich finde es super, dass die Bike Branche sich ehrgeizige Ziele auf die Fahne schreibt, allerdings sollten diese auch wirklich "ehrlich" bewertet werden.
ich hab den ganzen Kram der Herstellung, Materialien und CO2-Rechberei auch nicht verstanden,
aber Radfahren erzeugt eh schon weniger Müll und Reifenabrieb pro gefahrenem Kilometer als mit PKW o Bus.
aber wenn dieser Termoplastreifen ein neuer sinnvoller technischer Weg ist,
der auch nen Stück unweltfreundlicher wär/ist,
ist das ein guter Weg.
vll auch für den motorisierten Verkehrsbereich.
nur bei der Cash-Cow "Klima und CO2" bleib ich auch vorsichtig 😉
gibt es eig schon biologisch abbaubare Reifen-Laufflächen,
um den Reifenabrieb in der Umwelt nicht nur einzulagern ?!
es gibt zwar den russischen LöwenzahnHybrieden als Latex-Lieferant, oder Gummireifen aus recyceltem Material, oder wie hier aus einem Thermoplast.
aber was passiert zukünftig in Sachen ReifenAbriebsMüll ?!
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