Kinder Laufrad-Vergleichstest 2024
Kaum kann ein Kind laufen, kann es die Welt in ganz neuer Art und Weise entdecken. Und wer gut laufen kann und Interesse hat, kann dann auch mal auf ein Laufrad steigen und weiter an Gleichgewicht, Koordination von Armen und Beinen sowie allgemein der Selbstständigkeit arbeiten. Schließlich vergrößert das Laufrad den Bewegungsradius ungemein und wird am Ende komplett selbst kontrolliert. Ein großer Schritt! Der Entdeckungsreise steht nichts mehr im Wege. Und wer einmal gelernt hat, auf zwei Rädern die Balance zu halten, der kann im Anschluss in der Regel ohne Stützräder und viele Stürze aufs Fahrrad umsteigen.
Video: Vergleichstest Laufräder für Kinder 2024
Welches Laufrad ist das Richtige?
Doch welches Laufrad ist das richtige und worauf sollte man beim Kauf (Neu oder gebrauchte Kinder-Laufräder im Bikemarkt auf MTB-News.de) achten? Der Markt ist groß und die Ansätze tatsächlich verschieden.
Von ganz grundlegender Bedeutung ist, dass das Laufrad von der Größe her passt: hierbei ist vor allem die Innenbeinlänge entscheidend, denn das Kind muss im Sitzen mit den Füßen den Boden erreichen können. Sonst wird das nichts mit dem Laufradeln.
Abgesehen davon sollte das Rad mit großen Luftreifen für gute Dämpfung und sicheres Überrollverhalten ausgestattet sein.
Darüber hinaus sollte der Sattel an die Körpergröße anpassbar sein.
Entscheidend ist auch das Gewicht: Je leichter das Laufrad, desto einfacher kann das Kind es bewegen, anheben oder drehen.
Und dann wäre da noch der Preis: ohne Probleme lassen sich 200 € und mehr für ein modernes Laufrad ausgeben. Entsprechend muss man sich überlegen, wie viel Geld man investieren will. Dabei sollte man dringend auch den Wiederverkaufswert im Auge behalten. Hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Herstellern und ein schneller Blick bei Kleinanzeigen oder hier im Bikemarkt auf MTB-News.de hilft weiter.
Doch bevor wir tiefer in die Details gehen, will ich als Vater einen Punkt machen: Kinder sollten auf dem Laufrad immer einen Helm tragen. Stürze enden für die Kleinen in der Regel auf Knie oder Hand, doch der im Vergleich zum restlichen Körper schwere Kopf zieht und sollte gleichzeitig bestmöglich geschützt werden. Ganz nebenbei lernt das Kind, mit Helm zu fahren. Das sollte eigentlich außer Frage stehen, doch viele Eltern sind nach wie vor ohne Helm unterwegs. Kaum glaubwürdig, wenn man dann den Nachwuchs zum Helmtragen motivieren will. Und Stürze werden passieren, dass ist sicher. Wenn es das Kind wilder angehen lässt sollte man einen Fullface-Helm in Betracht ziehen. Sicher ist sicher.
Welche Vorteile hat Laufradfahren
Die zentralen Punkte sind die Entwicklung von Gleichgewicht, Koordination und Körpergefühl, die Kinder beim Laufradfahren erlernen. Doch es gibt weitere Vorteile: Quasi nebenbei bekommen die Kinder auf dem Laufrad erste Einblicke in den Straßenverkehr und die geltenden Verkehrsregeln. Ob Ampeln, Kreuzungen, Geh- und Radwege oder Gegenverkehr, Ein- und Ausfahrten: es gibt viel zu beachten und eine enge Begleitung des Nachwuchses ist vor allem in Umgebungen mit Autos zwingend. Doch auch hier ist der positive Effekt klar: Sobald der Wechsel aufs Fahrrad ansteht oder das Tempo steigt, sind die Kinder mit den Regeln vertraut und machen im Allgemeinen weniger Fehler.
Ab welchem Alter und welcher Größe kann man Laufrad fahren?
Der wichtigste Punkt ist sicher: Das Kind muss groß genug sein, damit die Beine auf dem Sattel sitzend sicher den Boden erreichen können. Auf Zehenspitzen kippelnd wird der Spaß schnell ein Ende finden. Entscheidend ist also die richtige Größe im Zusammenspiel aus Innenbeinlänge und Sattelhöhe. Das tatsächliche Alter ist dabei eher nebensächlich: in der Regel können Kinder ab etwa zwei Jahren lernen Laufrad zu fahren. Unsere Kinder haben die ersten Versuche mit etwa 14 Monaten gemacht. Je nach Größe und Einsatzbereich haben die Kinder bis fünf oder sechs Jahren Spaß an einem Laufrad.
Kann man zu früh oder zu viel Laufrad fahren? Eigentlich nicht. Grundlage sollte sein, dass das Kind gut eigenständig gehen kann. Zu viel fahren ist dann kaum vorstellbar – denn das Kind wird ja immer noch deutlich mehr auf seinen Füßen unterwegs sein. Zumindest wir haben Laufräder in der Wohnung, im Sandkasten oder im Kindergarten verboten.
Laufradkauf für Kinder: Worauf muss man achten?
An sich ist ein Laufrad denkbar einfach aufgebaut: Zwei Räder, dazwischen ein Rahmen mit Gabel, Lenker und Sattel. Von „großen“ Fahrrädern kommend werden manche Laufräder auch mit Zubehör wie Bremsen, Klingel oder Ständer ausgestattet. Vor allem Bremsen finden sich an einigen Bikes oder werden als Option angeboten (Woom, Puky, Kids Ride Shotgun, KUbikes). Das halten wir für nicht zwingend, denn für die jüngsten und kleinen Kinder sind die Bedienkräfte in der Regel zu hoch, die Hebel zu weit weg vom Lenker und das Konzept „Bremsen“ in den meisten Fällen an sich zu abstrakt. Ältere Kinder können hingegen von einer Bremse profitieren – insbesondere dann, wenn man regelmäßig auf abschüssigen Strecken unterwegs sein sollte. Bei Scheibenbremsen ist es wichtig, dass die Bremsscheibe einen Eingriffschutz hat, damit keine Finger zu Schaden kommen. Ähnlich verhält es sich mit Klingeln oder Ständern. Entsprechend sind diese Ausstattungsmerkmale von untergeordneter Bedeutung und werden erst dann interessant, wenn das Kind bereits vier oder fünf Jahre alt sein sollte. In diesem Alter wechseln viele Kinder jedoch ohnehin auf das erste Rad mit Pedalen.
Laufräder gibt es mit verschiedenen Reifengrößen – am weitesten verbreitet sind bei den höhenwertigen Laufrädern 12 Zoll Durchmesser. In der Theorie sieht es so aus: Je größer der Reifen, desto leichter rollt das Laufrad über Hindernisse. Es wird jedoch auch höher und schwerer. Zu kleine Räder bleiben leichter an Kanten oder in Löchern hängen und sind daher grundsätzlich weniger empfehlenswert. Entscheidend ist aber auch der Reifen. Je mehr Volumen dieser bietet und je mehr Profil er hat, desto schwerer ist er in der Regel auch. Dabei profitieren die kleinen und entsprechend leichten Kinder unserer Erfahrung nach nur in sehr begrenztem Maße von einem dicken Reifen mit viel Profil. Damit der Einsatzbereich grobe Geländereifen erfordert, muss das Kind schon größer sein. Hier verhält es sich folglich ähnlich wie mit der Bremse. Weniger ist in vielen Fällen mehr.
Was gibt es noch zu beachten? Die wenigsten Laufräder haben eine Federung oder Dämpfung – und wenn, dann nur am Hinterrad (Kokua, Puky). Theoretisch beruhigt ein gefedertes Hinterrad die Fahrt und reduziert gleichzeitig die auf das Kind einwirkenden Kräfte. Das ergibt an sich Sinn, wird jedoch mit Mehrgewicht erkauft. Unserer Erfahrung nach ist die Federung nicht zwingend und kann durch entsprechende Sättel und breite Reifen mit wenig Luftdruck günstiger und leichter abgebildet werden. Zumal wohl nur die wenigsten Kinder tatsächlich mit dem Laufrad in ruppigem Gelände unterwegs sein werden.
Einige Hersteller montieren einen O-Ring, der verhindert, dass der Lenker zu weit eingeschlagen wird (z.B. Woom, Kokua). Das soll an sich Stürzen durch zu starke Lenkeinschläge vorbeugen. Diese weiche Begrenzung sorgt jedoch auch dafür, dass im Zweifelsfall der Lenker eher nach oben steht und das Kind sich verletzten könnte, wenn es auf den Lenker fällt. So argumentiert beispielsweise Traditionshersteller PUKY. Wir sehen nach unseren Beobachtungen eher den Vorteil einer Begrenzung des Lenkanschlages, als das Risiko der Verletzung. Allerdings wäre ein echter Lenkungsdämpfer, der wirkungsvoll ein Aufschaukeln des Laufrades verhindern kann, die wirkungsvollste Lösung. Die gibt es beispielsweise an Motorrädern – an Laufrädern jedoch nicht.
Zu guter Letzt sollten Laufräder selbstverständlich minimale Schadstoffbelastungen aufweisen. Vor allem die Griffe, die die Kinder stets in der Hand haben, stehen hier im Fokus. Tests der Stiftung Warentest zeigen hier in der Vergangenheit, dass die Griffe tatsächlich keine Gefahrenquelle darstellen. Bei Reifen und Sätteln konnten die Tester hingegen bei den meisten Laufrädern erhöhte Schadstoffbelastungen feststellen. Dabei sei jedoch angemerkt, dass die Grenzwerte für Kleinkinderspielzeug angesetzt worden sind. Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass Kinder den Reifen oder Sattel des Laufrades kauen. Und dennoch: die klare Erwartung an alle Hersteller ist, dass an jeder Stelle auf das Kindeswohl geachtet wird.
Ein relevantes Thema, in das wir keinen Einblick haben, sind die Herstellungsbedingungen der Laufräder. Hier müssen wir auf die Angaben der meisten Hersteller vertrauen, dass Kinderräder nicht von Kindern hergestellt werden und menschenwürdige, soziale und umweltverträgliche Arbeitsbedingungen sichergestellt werden. In Richtung Umweltverträglichkeit würde auch die Angabe das CO2-Fußabdrucks des jeweiligen Laufrades gehen. Lediglich Affenzahn gibt hier einen Referenzwert gegenüber einem konventionellen Rahmen für den eigenen Rahmen an. Auf Ebene des gesamten Produktes haben wir keine direkten Ergebnisse finden können.
Ergebnis: Laufrad-Vergleichstest 2024
Um in der Praxis herauszufinden, welches Laufrad für wen am Besten ist, haben wir acht aktuelle Laufräder zum Vergleich ausgewählt. Dabei haben wir sichergestellt, dass alle Laufräder mindestens 12 Zoll große Luftreifen haben und sich einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Das Testfeld stellt sich wie folgt zusammen:
- Affenzahn Laufrad Mini Flitzer Hai
- Kids Ride Shotgun Dirt Hero
- Kokua LIKEaBIKE Jumper
- KUbikes 12 Superlight
- Orbea MX 12
- Puky LR Light BR
- Puky LR Trail Pro
- Woom Original 1
Anmerkungen zur Transparenz: Mit Ausnahme des Orbea MX12 sind uns alle Laufräder von den Herstellern kostenfrei für den Zeitraum des Tests zur Verfügung gestellt worden. Das Orbea ist Eigentum unseres Redakteurs Laurenz. Soweit möglich und sinnvoll haben wir Einfluss auf die Ausstattung der Räder genommen, um die bestmögliche Vergleichbarkeit sicherzustellen. An einzelnen Stellen dieses Tests ist neben dem lila-farbenen auch ein grünes Woom Original 1 zu sehen. Dieses haben wir zwei Jahre vor dem Test privat zu marktüblichen Konditionen gekauft. Neben den im Test vorgestellten Rädern haben wir noch weitere Hersteller angefragt (u.a. Commencal, Cube, Early Rider, Specialized). Diese konnten oder wollten uns für den gewählten Testzeitraum kein Laufrad zur Verfügung stellen.
Dein Kind ist noch nicht ganz so weit, dass es mit dem Laufrad die Welt erkunden kann? Oder du suchst einen Weg, um das Kind nach der erfolgreichen Laufradtour bequem und sicher wieder nach Hause zu fahren? Dann schau Dir unseren großen Vergleichstest Fahrradanhänger an – sowie unsere Bestenliste für Fahrradanhänger für Kinder.
Die wesentlichen Daten der Laufräder im Test
Hersteller | Affenzahn | Kids Ride Shotgun | Kids Ride Shotgun | Kokua | KUbikes | Orbea | Puky | Puky | Woom |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Modell | Laufrad | Dirt Hero 12 | Dirt Hero 14 | LikeABike Jumper | 12 Superlight | MX 12 | LR LIGHT BR | LR Trail Pro | Original 1 |
Preis (UVP) | 199.99 € | 260.00 € | 280.00 € | 199.00 € | 161.00 € | 259.00 € | 199.99 € | 259.99 € | 229.00 € |
Gewicht (Nimms-Rad Messung) [g] | 4,200 | 4,000 | 4,140 | 3,530 | 3,440 | 3,750 | 3,780 | 4,470 | 2,910 |
Farben | schwarz, hellblau, rosa, gelb | weiß (farbige Aufkleber beiliegend) | weiß (farbige Aufkleber beiliegend) | blau, schwarz, rot, rosa, pink | schwarz, grün, rot, lasur pink, türkis glitter | chameleon / minze; blau / orange | Grün (pastell) | sand, schwarz | rot, blau, lila, grün, orange |
Die Abmessungen und Maße der Laufräder im Vergleichstest
Hersteller | Affenzahn | Kids Ride Shotgun | Kids Ride Shotgun | Kokua | KUbikes | Orbea | Puky | Puky | Woom |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Modell | Laufrad | Dirt Hero 12 | Dirt Hero 14 | LikeABike Jumper | 12 Superlight | MX 12 | LR LIGHT BR | LR Trail Pro | Original 1 |
Empfohlene Körpergröße (min) | 85 cm | k.A. | k.A. | k.A. | 88 cm | 80 cm | 90 cm | 90 cm | 82 cm |
Empfohlene Körpergröße (max) | 110 cm | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | 105 cm | 120 cm | 120 cm | 100 cm |
Empfohlene Innenbeinlänge | 300 mm | 337 mm | 367 mm | k.A. | 330 mm | k.A. | 35-48 cm | 36-49 cm | k.A. |
Sattelhöhe (Max) | 400 | 375 | 410 | 445 | 400 | 437 | 442 | 455 | 365 |
Sattelhöhe (Min) | 302 | 310 | 360 | 345 | 315 | 370 | 347 | 379 | 262 |
Laufradgröße | 14" (vorne), 12" (hinten) | 12" | 14" | 12" | 12" | 12" | 12" | 12" | 12" |
Reifenbreite | 1.75" | 2,25" | 2,25" | 2,00" | 2,0" | 2,25" | 2,00" | 2,25" | 1,35" |
Radstand | 560 mm | 612 mm | 646 mm | 612 mm | 550 mm | 561 mm | 585 mm | 578 mm | 555 mm |
Lenkwinkel | 70° | 66° | 66° | 72° | 72° | 70° | 71° | 69° | 68° |
Lenkerbreite | 470 mm | 460 mm | 460 mm | 375 mm | 420 mm | 400 mm | 400 mm | 450 mm | 420 mm |
Die wesentlichen Eigenschaften der Laufräder im Test
Hersteller | Affenzahn | Kids Ride Shotgun | Kids Ride Shotgun | Kokua | KUbikes | Orbea | Puky | Puky | Woom |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Modell | Laufrad | Dirt Hero 12 | Dirt Hero 14 | LikeABike Jumper | 12 Superlight | MX 12 | LR LIGHT BR | LR Trail Pro | Original 1 |
Federung | - | - | - | Elastomer (Hinterrad) | - | - | - | Elastomer (Hinterrad) | - |
Bremse/-aufnahme | - | IS 140 mm | IS 140 mm | - | V-Bremse | - | V-Brake | V-Brake | V-Bremse |
Lenkeinschlagsbegrenzung | O-Ring | - | - | O-Ring | - | - | - | - | O-Ring |
Fußrasten / Trittbrett | - | Serie | Serie | - | - | Serie | Serie | Serie | 19.90 € |
Tragegriff unter Sattel | Nein | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja | Ja | Ja | Nein |
Die Serienausstattung und das kostenpflichtige Zubehör der Laufräder im Vergleichstest
Hersteller | Affenzahn | Kids Ride Shotgun | Kids Ride Shotgun | Kokua | KUbikes | Orbea | Puky | Puky | Woom |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Modell | Laufrad | Dirt Hero 12 | Dirt Hero 14 | LikeABike Jumper | 12 Superlight | MX 12 | LR LIGHT BR | LR Trail Pro | Original 1 |
Bremse | - | 80.00 € | 80.00 € | - | 20.00 € | - | Serie | - | Serie |
Klingel | 12.99 € | - | - | 5.90 € | - | - | - | - | 11.90 € |
Ständer | - | - | - | - | - | - | Serie | - | 19.90 € |
Rücklicht | - | - | - | - | - | - | - | - | - |
Schutzblech | - | Serie (vorne) | Serie (vorne) | 9.90 € | - | - | - | - | - |
Puppensitz | - | - | - | - | - | - | - | - | - |
Startnummer | - | - | - | - | - | - | - | Serie | - |
Tragegurt | - | - | - | - | - | - | 14.99 € | - | - |
Lenkerpolster | - | - | - | Serie | - | - | Serie | Serie | - |
Lenkertasche / Korb | 24.99 € | - | - | 34.90 € | - | - | 12.99 € | - | - |
Schloss | - | - | - | - | - | - | 9.99 € | - | 29.90 € |
Helm | 69.99 € | - | - | 36.90 € | 59.00 € | - | 39.99 € | - | 62.90 € |
Handschuhe | - | - | - | 12.90 € | - | - | 14.99 € | - | - |
So haben wir getestet
Die zentrale Herausforderung beim Test der Laufräder ist, dass wir als Erfahrene Testerinnen und Tester natürlich nicht selbst fahren gehen können, wie wir das sonst immer tun. Um diesen Makel auszumerzen, haben wir sechs Kinder zum Test gebeten. Unsere eigenen (1 ½ und 3), sowie vier befreundete und bekannte Kinder zwischen 2 und 10 Jahren. In der Folge haben wir die Kinder auf dem Gehweg, auf Trails im Gelände sowie auf verschiedenen Pumptracks fahren lassen. Dabei haben wir beobachtet, wer sich auf welchem Rad besonders leicht oder schwer tut. Wir haben dokumentiert, welche Räder ausgewählt werden, wenn alle acht ungeordnet zur Verfügung standen. Außerdem haben wir die Kinder nach ihren Favoriten und Erfahrungen gefragt. Diese Rückmeldungen haben wir entsprechend übersetzt und mit unseren Beobachtungen vergleichen.Ursprünglich wollten wir diesen Eindruck um vier weitere Kriterien ergänzen und so das Testergebnis – wir sind ja in Deutschland – anhand von Punkten und Gewichtungen herbeiführen. Die weiteren Kriterien wären gewesen: Preis und Gewicht, die Nutzungsbandbreite (wie groß ist der Verstellbereich des Sattels sowie die Ausstattung und beobachtete Qualität. Das wichtigste Kriterium wäre jedoch nach wie vor der subjektive Fahreindruck, den wir in diesem Fall jedoch nur von außen beobachten und indirekt über Geometriewerte plausibilisieren könnten. Nicht ideal. In diesem Vergleichstest geben wir daher auf rein qualitativer Basis unsere Empfehlung ab und küren keinen direkten Testsieger, sondern zeigen klar auf, welches Laufrad für wen warum am besten geeignet ist.
Die getesteten Laufräder kosten zwischen 161 und 280 Euro, wobei der Mittelwert bei 228 € liegt. Das günstigste Laufrad im Test ist das KUbikes 12 Superlight, montiert im Allgäu, mit 161 Euro in unserer Konfiguration mit dickeren Reifen. Die Basisausführung ist bereits ab 149 € erhältlich. Am anderen Ende der Preisskala liegt das 280 € teure Kids Ride Shotgun Dirt Hero 14“.
Ähnlich groß wie die Spreizung bei den Preisen sind auch die Unterschiede bei den Gewichten. Das leichteste Rad im Test ist das Woom Original 1 mit 2,91 kg, während das Puky LR Trail Pro mit 4,47 kg gut 1,5 kg oder über 50 % schwerer ist. Der Mittelwert der Gewichte im Testfeld liegt bei 3,80 kg. Im Vergleich zum Körpergewicht des Fahrenden ist dieser Unterschied signifikant. So zeigte sich, dass die leichteren Räder vor allem bei den kleineren Kindern durch die Bank bevorzugt wurden.
Auffällig ist, dass sich keine klare Korrelation zwischen Preis und Gewicht abzeichnet. Mit steigendem Preis werden die Laufräder nicht unbedingt leichter; eher im Gegenteil. So liegen sowohl das Woom Original 1, als auch das mit 3,44 kg zweit leichteste Rad im Test, das KUbikes 12 Superlight, im oder unter dem Durchschnitt der Preise.
Besonders spannend war die Analyse der möglichen Innenbeinlängen, um zu bestimmen, ab und bis zu welcher Größe die verschiedenen Räder gefahren werden können. Hier zeigt sich, dass das Testfeld teilweise überschneidungsfrei ist. Während das Woom Original 1 ab 26,2 cm und bis 36,5 cm Innenbeinlänge gefahren werden kann, beginnt das Puky LR Trail Pro erst bei 37,9 cm.
Bei der Bestimmung der Innenbeinlänge haben wir uns an den entsprechenden Markierungen der Sattelstützen zur minimalen Einstecktiefe orientiert. So unterschiedlich groß wie die Kinder im Alter zwischen zwei und fünf sind, so stark unterscheiden sich entsprechend auch die in Frage kommenden Laufräder. Entsprechend wichtig ist es, vor dem Kauf Maß zu nehmen oder besser noch das Laufrad einmal probezufahren. In der folgenden Grafik sind die maximal und minimal möglichen Sattelhöhen der Laufräder im Test dargestellt.
Und damit zu den Ergebnissen. Nach zwei Monaten im intensiven Praxiseinsatz mit verschiedenen Kindern auf verschiedenen Strecken und Untergründen kommen wir zu folgendem Ergebnis:
Kaufempfehlung für kleine Kinder
- Woom Original 1
- KUbikes 12 Superlight
- Affenzahn Mini Flitzer
Das Woom Original 1 ist erste Wahl für kleine Kinder, da es sowohl den Sattel konkurrenzlos weit absenken kann und gleichzeitig mit Abstand das leichteste Rad im Vergleichstest ist. Der Preis liegt allerdings eine ganze Ecke höher als beim KUbikes 12 Superlight, das eine als kostengünstige, ebenfalls relativ leichte und vielseitige Alternative überzeugen kann. Preislich zwischen den beiden liegt das Affenzahn Mini Flitzer, das mit spannenden Details wie dem 14“ großen Vorderrad und schlankem Rahmen aus Kunststoff eigene Wege geht. Es ist jedoch für die kleinsten Kinder relativ schwer.
Kaufempfehlung für große Kinder
- Kokua LIKEaBIKE Jumper
- PUKY LR Light BR
- Kids Ride Shotgun Dirt Hero 14“
Kokua liefert mit dem LIKEaBIKE Jumper einen Klassiker, der sich beim Lenker eine Detailschwäche leistet aber abgesehen davon ein zuverlässiger Begleiter für größere Kinder ist. Da zwei Sattelstützen mitgeliefert werden, kann das Rad flexibel an die Größe der Kinder angepasst werden. Und sollten die Kinder noch größer sein und auch Spaß am Bremsen haben, dann gibt es das Rad auch mit 14″ Laufrädern. Das ist dann ein echter Tipp!
Ohnehin nur für größere Kinder geeignet ist das PUKY LR Light BR. Und dann wäre da noch das auf 14“ großen Rädern rollende Kids Ride Shotgun Dirt Hero – teuer aber vor allem für den sportlichen Einsatz eine echte Alternative.
Kaufempfehlung Gelände
- Kids Ride Shotgun Dirt Hero
- Kokua LIKEaBIKE Jumper
Im Gelände führt am Kids RIde Shotgun Laufrad kein Weg vorbei. Es kommt mit fortschrittlicher Geometrie, viel Platz zum Abstellen der Füße und optional einer hydraulischen Scheibenbremse. Da kann am ehesten noch das Kokua LIKEaBIKE Jumper mit seinem gefederten Hinterbau mithalten, auch wenn es sich mit dem glatten Reifenprofil und dem zu schmalen Lenker etwas schwerer tut. Eine Bremse für kleine Abfahrten lässt sich hier jedoch nicht nachrüsten – die gibt es dann nur bei der 14″-Ausführung des Rades.
Kaufempfehlung Preis-Leistungs-Verhältnis
- KUbikes 12 Superlight
Geht es um die beste Preis-Leistung, dann hat gegen das KUbikes 12 Superlight kein Rad in unserem Testfeld eine Chance. Das Rad ist vielseitig konfigurierbar, wird in Deutschland montiert und konnte sowohl die großen, als auch die kleinen Kinder im Test überzeugen. Trotz des mit Abstand günstigsten Preises ist eines der leichtesten Räder im Test. Überzeugend!
Wieso, weshalb und warum wir nun im Detail zu diesen Ergebnissen kommen? Das haben wir in den einzelnen Vorstellungen und Tests der Laufräder im Testfeld herausgearbeitet. Im Folgenden findet ihr die detaillierten Berichte zu allen getesteten Rädern. Für Rückfragen stehen wir euch wie gewohnt hier im Forum oder auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung – und sind natürlich auch an euren Erfahrungen interessiert.
Laufrad-Test Affenzahn Mini Flitzer Hai
Steckbrief
Hersteller Affenzahn
Modell Mini Flitzer „Hai“
Preis 199,99 € (zzgl. Sonderausstattung)
Gewicht 4,2 kg (Nimms-Rad.de Messung)
Minimale Sattelhöhe 302 mm
Maximale Sattelhöhe 400 mm
Das Affenzahn Mini Flitzer ist das Erstlingswerk von Affenzahn, die bislang vor allem für Kinderschuhe und -rucksäcke bekannt sind. Jetzt geht die Marke auch auf den Markt für Laufräder. Dabei werden die bekannten Tiermotive mit zugehörigen Farben direkt übernommen. So wird das Rad in schwarz, hellblau, rosa und gelb angeboten.
Doch auch das Produkt an sich ist spannend: das Affenzahn Mini Flitzer Laufrad kommt mit einem Rahmen aus Glasfaser verstärktem Polyamid, der im Spritzgussverfahren hergestellt wird. Affenzahn verspricht 100 % Recycling-Fähigkeit und eine CO2-Reduktion gegenüber einem konventionellen Aluminiumrahmen gleicher Masse von 43 %.
Als weitere Besonderheit ist das Vorderrad 14“ groß, wodurch es besonders laufruhig und sicher auch über Hindernisse rollen soll. Das Hinterrad ist im Sinne einer niedrigen Sattelhöhe hingegen wie üblich mit 12“ ausgeführt ist. Das ergibt konzeptionell Sinn und sieht auffällig anders aus.
Das Affenzahn Mini Flitzer kommt weitestgehend vormontiert. Lediglich der Lenker muss festgeschraubt werden, dann kann die Fahrt losgehen. Für die Einstellung der Sattelhöhe wird ein Inbus-Schlüssel benötigt.
Geometrie
Trotz des großen 14“ Vorderrades ist das Affenzahn Mini Flitzer mit einer minimalen Sattelhöhe von 302 mm bereits für kleine Kinder fahrbar. Affenzahn gibt eine passende Körpergröße von 85 bis 110 cm an – oder eine erforderliche Innenbeinlänge von 300 mm. Der Lenkwinkel am großen Vorderrad beträgt durchschnittliche 70° und der Lenker fällt mit 470 mm Breite sehr breit aus.
Ausstattung
Affenzahn ruft einen Preis von 199 € für den Mini Flitzer auf. Damit gehört das Rad preislich gesehen zum Mittelfeld und liegt leicht unter dem Durchschnitt. Das Angebot an zusätzlicher Ausstattung ist begrenzt: jeweils farblich passend zum Tier-Motto des Rahmens gibt es eine Lenkertasche (24,99 €)und Klingel (12,99 €) zu kaufen. Außerdem bietet Affenzahn einen passenden Helm an (69,99 €).
Mit 4,2 kg gehört das Affenzahn zu den schwersten Laufrädern im Test. Und das trotz des grundsätzlich leichten Spritzguss-Rahmens. Ursachen hierfür sind das 14“ große Vorderrad, vor allem aber die schweren Komponenten bei Gabel, Lenker und Vorbau. Die daraus resultierende, front-lastige Gewichtsverteilung ist bereits beim ersten Anheben spürbar: das Rad kippt am Sattel gehalten quasi senkrecht nach unten. Stichwort 14“: die 1,75“ breiten Reifen lässt Affenzahn mit dem eigenen Logo im Profil anfertigen.
Ein Trittbrett zum Abstellen der Füße bietet das Affenzahn Mini Flitzer nicht. Unser Testfahrerinnen und -fahrer haben immer wieder versucht, ihre Füße auf den Anknüpfungspunkten des Hinterbaus abzustellen – das hat jedoch immer eher schlecht als recht funktioniert.
Eine Bremse bietet Affenzahn für das Laufrad nicht an und Rahmen und Gabel verfügen auch über keine entsprechenden Aufnahmepunkte, so dass auch eine Nachrüstung nicht möglich ist. Gleiches gilt für eine Federung des Hinterrades. Zwischen Gabel und Rahmen verbaut Affenzahn einen O-Ring als Lenkeinschlagsbegrenzer.
Praktische Tragemöglichkeiten für die Eltern – zum Beispiel eine ausgeformte Griffmulde unter dem Sattel – bietet Affenzahn nicht an. Dennoch lässt sich das Rad unter der Sattelspitze oder am Rahmen gegriffen gut tragen. Einzig die ungewöhnliche Gewichtsverteilung fällt dabei auf.
Fahreindruck
Nicht nur aufgrund der bei fast allen Kindern im Test bekannten Tier-Mottos ist das Affenzahn ein Liebling bei unseren Testfahrerinnen und -fahrern gewesen. Dank niedriger minimaler Sattelhöhe können bereits die kleinsten Kinder auf dem Laufrad losrollen und fahren auffällig sicher. Hier scheint das ungewöhnliche Konzept mit größeren Vorderrad voll aufzugehen. Überzeugend ist auch, dass der Hinterbau sehr schmal ausgeführt ist und erst zur Hinterradnabe hin breiter wird. Das schafft Raum für die Füße. Ebenfalls überzeugend ist der Sattel geformt, so dass ungehindert „marschiert“ werden kann.
Einen Nachteil bringt jedoch das hohe Gewicht mit sich. Die kleinsten Kinder taten sich schwer damit, das Rad anzuheben und zu drehen. Durch die schwere Front stellten außerdem bereits flache Kanten ein echtes Hindernis dar. Und das trotz des größeren Vorderrades. Das liegt neben dem Gewicht unserer Beobachtung nach auch daran, dass die Front vergleichsweise hoch baut und die kleinen Kinder so schlechter nach vorne schiebend Kraft ausüben können. Stichwort Lenker: der ist für die kleinen Pilotinnen und Piloten etwas breit gewählt, wodurch das Kurvenfahren weniger leicht von der Hand geht. Aber bei Bedarf lässt sich so ein Lenker am Kinderrad problemlos kürzen.
Und die älteren Kinder? Die waren schnell und sicher auf dem Affenzahn Mini Flitzer unterwegs. Sie suchten jedoch immer wieder nach einer Möglichkeit, die Füße beim Rollen abzustellen.
Der intensive Praxistest unserer Kinder ist insgesamt spurlos am Affenzahn Laufrad vorübergegangen. Dadurch, dass der Rahmen nicht lackiert ist, gibt es keine Kratzer, Lackabplatzer oder dergleichen zu berichten und die Verarbeitung macht insgesamt einen gelungenen Eindruck. Dazu gehören auch schöne Details wie Abdeckkappen auf den Schrauben der Hinterachse, wodurch hier keine Verletzungsgefahr besteht.
Fazit: Affenzahn Mini Flitzer
Das Affenzahn Mini Flitzer Laufrad sieht nicht nur auffällig anders aus - es kann auch im Test überzeugen. Sowohl die großen, als auch die kleinen Testerinnen und Tester hatten viel Spaß auf dem Rad und fuhren augenscheinlich sicher. Lediglich das hohe Gewicht und der zu breite Lenker machen es den kleinsten schwer, die volle Fahrdynamik zu entfalten. Wer ein gut gemachtes, farbenfrohes Laufrad sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Affenzahn Laufrad Mini Flitzer Hai – Pro / Contra
Stärken
- Schlanker Rahmen und niedrige Sattelhöhe trotz großem Vorderrad
- Hohe Fahrsicherheit auch für kleine / unerfahrene Kinder
- Frische Farben und praktische Tasche als Zubehör
Schwächen
- Hohes Gewicht
- Zu breiter Lenker
- Im Gelände und auf dem Pumptrack wegen des hohen Lenkers eher weniger für kleine Kinder geeignet
Preisvergleich
Laufrad-Test Kids Ride Shotgun Dirt Hero 12 / 14
Steckbrief
Hersteller Kids Ride Shotgun
Name Dirt Hero 12 / 14
Preis 260 / 280 € (ohne Scheibenbremse)
Gewicht 4,00 / 4,14 kg
Minimale Sattelhöhe 310 / 360 mm
Maximale Sattelhöhe 375 / 410 mm
Kids Ride Shotgun sagt Dir nichts? Dann hast Du den Kindersitz für vorne mit einem Lenkeraufsatz auf dem Fahrrad (gerne auch Mountainbike) von Mama oder Papa noch nicht gesehen. Mit diesem Produkt hat sich die Marke einen Namen gemacht. Nun wird das Portfolio mit einem Laufrad erweitert – und das hat es in sich. Kids Ride Shotgun positioniert das „Dirt Hero“ klar in der Ecke Gelände und Sport. So rollt es auf stark profilierten, großvolumigen Reifen (2,25“), hat einen flachen Lenkwinkel wie aktuelle Mountainbikes und kann mit einer hydraulischen Scheibenbremse von Magura spezifiziert werden. Alles wie bei Mama oder Papa.
Eine weitere Besonderheit ist, dass das Rad von den üblichen 12“ Laufrädern auf größere 14“ umgerüstet werden kann. Das erhöht die Möglichkeit, als größeres Kind damit zu fahren und verbessert gleichzeitig die Geländegängigkeit. Theoretisch können so mit der Bremse (und vorausgesetzt, das Kind versteht sie) auch Ausflüge auf den lokalen Flow-Trail oder einfache Bikepark-Strecken erfolgen. Spätestens hier will man bei Kids Ride Shotgun den Unterschied machen. Unser Test klärt, ob das gelingt.
Da die Laufräder ausgetauscht werden können, schickt Kids Ride Shotgun das Dirt Hero als modulares Kit. Laufräder und Rahmen kommen in getrennten Paketen und für die Montage der Räder müssen noch passende Ausfallenden am Hinterbau montiert werden. Das erhöht den Montageaufwand etwas, sollte jedoch niemand ernsthaft vor Herausforderungen stellen. Die Sattelhöhe wird per Inbus eingestellt – dann kann die Fahrt losgehen.
Geometrie
Die Geometrie des Kids Ride Shotgun Dirt Hero spiegelt direkt den Offroad-Anspruch wieder. Der Lenkwinkel misst flache 66°, der Radstand lange 612 mm (bei 12“ Laufrädern, 646 mm bei 14“). Hinzu kommt ein ungewöhnlich flacher Sitzwinkel, der größere Kinder weiter nach hinten positioniert und so den Schwerpunkt flach hält. Der Lenker misst ziemlich breite 460 mm.
Die minimale Sattelhöhe messen wir mit 310 mm, womit sich das Kids Ride Shotgun Dirt Hero für Kinder ab gut 80-85 cm Körpergröße eignen sollte. In der 12“-Ausführung erreicht die maximale Sattelhöhe 375 mm (passend bis ca. 100-105 cm). Bei Verwendung der 14“-Räder erhöhen sich die Werte auf 360 bis 410 mm. So können auch Kinder bis ca. 110 cm bequem auf dem Laufrad fahren.
Ausstattung
Der Einstiegspreis für das Kids Ride Shotgun Dirt Hero 12 liegt bei 260 €, mit den 14“-Rädern werden 280 € fällig. Für weitere 80 € gibt es die hydraulische Magura MT4 Scheibenbremse mit 140 mm Bremsscheibe, wobei ein praktischer Eingriffschutz kleine Kinderhände vor Verletzungen nach Stürzen schützt. Zum Serienumfang gehört ein Schutzblech für vorne; weiteres Zubehör am Rad gibt es nicht zu kaufen. Insgesamt ist das Kids Ride Shotgun damit mit Abstand das teuerste Rad im Test.
Um Varianz zu reduzieren, wir das Kids Ride Shotgun Dirt Hero nur in weiß angeboten. Dem Lieferumfang liegen jedoch verschiedene Aufkleber für das Oberrohr bei, so dass ein wenig Farbe ins Spiel gebracht werden kann. Clever: passend zu den Aufklebern gibt es auch Tattoos für die Kinder und im Online-shop finden sich auch vom Motiv her passende Jerseys. Wer will, der kann sein Kind also voll in Schale schmeißen und mit Papa’s oder Mama’s durchdachtem Farbkonzept am Lieblings-Bike abstimmen. Früh übt sich, war mit Stil punkten will.
Trotz der breiten und stark profilierten Reifen wiegt das Kids Ride Shotgun Dirt Hero 12 nicht mehr als 4,00 kg. Die 14“-Ausführung kommt auf 4,14 kg. Wer dann noch die Bremse montiert steigert das Gewicht auf 4,51 kg. Der Geländeanspruch sorgt also im Vergleich nicht für böses Erwachen auf der Waage. Auf eine Federung des Hinterrades verzichtet man ebenso wie auf einen Lenkeinschlagsbegrenzer. Praktisch: wenn das Rad mal getragen werden muss, ist der Sattel mit breiten Griffflächen auf der Unterseite und an der Spitze angenehm zu halten.
Eine Besonderheit am Kids Ride Shotgun Dirt Hero sind die breiten Trittflächen, auf denen die Füße abgestellt werden können. So können die Kinder theoretisch auch im Stehen fahren und finden viel Platz für die Füße, wenn sie es rollen lassen wollen. Ein aufgeklebter Unterrohrschutz schützt den Aluminiumrahmen vor Kratzern.
Fahreindruck
Unter allen Gelände- und Pumptrack-begeisterten Kindern im Test war das Kids Ride Shotgun Dirt Hero ein echter Favorit. Schnell den passenden Aufkleber aufs Oberrohr und danach gab es kein Halten mehr. Dabei fiel von außen beobachtet insbesondere die laufruhige Geometrie auf, die es den Kindern ermöglichte, in Verbindung mit den dicken Reifen so ziemlich über alles zu brettern, was sich irgendwie in den Weg stellte. Sehr positiv wurden die Fußrasten bewertet, so dass teile des Pumptracks komplett im Stehen gefahren wurden. Sie sind allerdings so tief, dass es an kurzen, steilen Wellen und Übergängen hin und wieder auch zu Aufsetzern kam.
Das eher hohe Gewicht wirkte sich nur bei den kleinsten Kindern beobachtbar negativ aus. Bei ihnen sind außerdem die breiten Fußrasten eher im Weg und der breite Lenker stellt beim Kurvenfahren ein gewisses Hindernis dar. Entsprechend sollten die Kinder für das Dirt Hero eher ein wenig größer sein – auch wenn sie von der Sattelhöhe theoretisch fahren könnten stehen ihnen die eigentlichen Qualitäten des Rades eher im Weg.
Stichwort Qualität: Hier haben wir einen gemischten Eindruck mitgenommen. An unserem Testrad fluchteten die Achsen der Laufräder nur mit etwas Nachdruck und am Rad finden sich vereinzelt scharfe Kanten. Ärgerlich ist außerdem, dass das Rad durch die breiten Fußrasten und den entsprechend breiten Hinterbau immer auf den Rahmen fällt, wenn es umkippt oder abgelegt wird. Entsprechend zeigen sich bereits nach kurzer Zeit deutliche Gebrauchsspuren. Zu guter letzt drehen sich die Griffe leicht, was nicht direkt gefährlich aber doch störend ist. In Anbetracht dessen, dass das Dirt Hero das teuerste Rad im Test ist, sind diese Beobachtungen nicht den Erwartungen entsprechend.
Fazit: Kids Ride Shotgun Dirt Hero 12 / 14
Das Laufrad für den Geländeeinsatz und den Mountainbike-Nachwuchs: Das Kids Ride Shotgun Dirt Hero positioniert sich klar und setzt mit anpassbaren Laufradgröße, flacher und langer Geometrie sowie optional hydraulischer Scheibenbremse klare Alleinstellungsmerkmale. Unsere Kinder haben die Vorzüge im Test klar zu schätzen gewusst, die Bedingung war jedoch, dass sie groß genug waren. Für die kleinsten ist das Dirt Hero noch nichts. Schwächen leistet sich das Rad bei der Verarbeitungsqualität. Unsere Empfehlung für den Geländeeinsatz.
Kids Ride Shotgun Dirt Hero 12 – Pro / Contra
Stärken
- Offroad-taugliche Geometrie mit viel Fahrsicherheit
- Anpassbare Laufradgröße und Option auf hydraulische Scheibenbremse
- Breite Fußrasten zum Abstellen der Füße und Fahren im Stehen
- Schöne Details in der Serienausstattung (Decals, Schutzblech, Tattoos,...)
Schwächen
- Hoher Preis
- Nicht ideal geeignet für kleine Kinder
- Schwächen in der Verarbeitungsqualität
Laufrad-Test Kokua LIKEaBIKE Jumper
Steckbrief
Hersteller Kokua
Name LIKEaBIKE Jumper
Preis 199 €
Gewicht 3,53 kg
Minimale Sattelhöhe 345 mm
Maximale Sattelhöhe 445 mm
Das Kokua LIKEaBIKE Jumper wurde 2005 eingeführt und ist damit eines der bekanntesten und am längsten am Markt etablierten Laufräder für Kinder. Und es ist ein Rad, das viel auf gängige Standards setzt und daher auch schon mal in stark gewichtsoptimierter Ausführung auf unserer Schwesterseite MTB-News.de als Bike der Woche zu bewundern war. Doch auch wer das Rad so wie angeboten kauft, soll laut Kokua ein rundes Paket bekommen. Das LIKEaBIKE Jumper rollt auf dicken, 12“ großen Schwalbe Big Apple Reifen. Als absolute Besonderheit verfügt das Laufrad über einen gefederten Hinterbau: Zwischen Hauptrahmen und Hinterrradschwinge ist ein Elastomer eingesetzt, der die beiden Bauteile voneinander entkoppelt. Das soll dafür sorgen, dass das im Sitzen gefahrene Laufrad vom Hinterrad einwirkende Schläge nur gedämpft an die Pilotin oder den Piloten weitergibt.
Das Kokua LIKEaBIKE Jumper kommt weitestgehend vormontiert. So muss lediglich der Lenker montiert werden und schon kann es auf die wilde Fahrt gehen. Praktisch: an der Sattelstütze ist ein Schnellspannhebel montiert, so dass die richtige Sattelhöhe ohne Werkzeug eingestellt und justiert werden kann.
Damit das Rad zum Kind passt bietet Kokua das LIKEaBIKE Jumper in fünf Farben an: blau (wie im Test), schwarz, rot, rosa und pink stehen zur Auswahl.
Geometrie
Kokua macht keine Angaben dazu, ab welcher Größe oder welcher Innenbeinlänge das LIKEaBIKE Jumper gefahren werden kann. Unsere Messung der Sattelhöhe ergibt einen minimalen Wert von 345 mm und einen maximalen von 445 mm. Dieser weite Einstellbereich wird dadurch erreicht, dass das Rad ab Werk mit zwei unterschiedlich langen Sattelstützen geliefert wird. Der Austausch des Sattels erfolgt denkbar einfach mittels einer Schraube – praktisch. Realistisch wird das Kokua LIKEaBIKE Jumper so für Kinder mit einer Körpergröße zwischen etwa 85-90 und 120 cm fahrbar sein.
Der Lenkwinkel liegt bei eher steilen 72°, was für ein wendiges Fahrverhalten sorgen sollte. Gleichzeitig liegt der Radstand bei eher langen 612 mm, was für Laufruhe und Fahrstabilität sorgt. Die Fahrposition ist so relativ gestreckt. Der Lenker misst ziemlich schmale 375 mm – größeren Kindern wird das tendenziell zu schmal sein und es geht potentiell Kontrolle verloren.
Ausstattung
Kokua bietet das LIKEaBIKE Jumper zu einem Preis von 199 € an, wer online sucht wird es in der Regel bereits um 185 € finden können. Damit gehört das Rad preislich gesehen zu den günstigeren Modellen im Test. Das Angebot an zusätzlicher Ausstattung ist vernünftig. Neben einer Klingel (5,9 €) und einem Schutzblech (9,9 €) bietet Kokua auch eine Lenkertasche für 34,9 € an. Außerdem gibt es passend gebrandete Helme (36,9 €) und Handschuhe (12,9 €).
Mit gewogenen 3,53 kg liegt das Kokua LIKEaBIKE Jumper im Mittelfeld, was das Gewicht der Laufräder im Test angeht. In Anbetracht dessen, dass der Hinterbau gefedert ist und die Reifen relativ voluminös ausfallen (12 x 2,0“) kein schlechter Wert.
Ein Trittbrett zum Abstellen der Füße bietet das Kokua LIKEaBIKE Jumper nicht. Unsere Testfahrerinnen und -fahrer haben daher immer wieder versucht, ihre Füße auf dem Drehpunkt der Hinterbauschwinge abzustellen. Das funktioniert hinreichend schlecht und ermöglicht es beispielsweise nicht, auf dem Rad aufzustehen. Zwischen Gabel und Rahmen verbaut Kokua einen O-Ring als Lenkeinschlagsbegrenzer. Dieser ist so straff vorgespannt, dass er Vorderrad tatsächlich in gerader Position ausrichtet, wenn man das Fahrrad hochhebt.
Kokua entscheidet sich bewusst gegen eine Bremse am LIKEaBIKE Jumper und bietet entsprechend auch keine Aufnahmemöglichkeiten an. Eine Nachrüstung ist also nicht möglich. Unserer Erfahrung nach ist das aber kein Problem, da Kinder erst ab vier Jahren und mehr das Bremsen als Konzept verstehen und die Füße zum Verzögern die intuitivere Lösung darstellen. Sehr zum Leidwesen von uns Eltern, die beständig neue Schuhe kaufen müssen.
Wenn das Laufrad getragen werden muss, lässt sich das Kokua unter dem Sattel gut anheben. Eine spezielle Ausformung oder Griffmulde gibt es jedoch nicht.
Fahreindruck
Das Kokua LIKEaBIKE Jumper gehörte zu den Lieblingen unserer Testfahrerinnen und -fahrer – wenn Sie es denn unter die Füße genommen haben. Bei den größeren Kindern sorgte der gefederte Hinterbau gleich für Begeisterung, so dass immer wieder ausprobiert wurde, was denn passiert, wenn man im Sitzen von Bordsteinkanten rollt oder über Wurzeln prescht. Und tatsächlich: hier tut sich etwas, wenn auch eher wenig. Eine stoßdämpfende Wirkung würden wir dem Hinterbau in jedem Fall attestieren.
Für die Kleinsten war der Sattel noch zu hoch, doch für alle Kinder, denen das Rad passte, war es mit gutem Gewicht langem Radstand gut zu fahren. Vor allem diejenigen Kinder, welche bereits viel Schwung aufbauen konnten, hatten Spaß am LIKEaBIKE Jumper. Aus der externen Beobachtung könnte für diese Kinder jedoch der Lenker breiter sein, denn bei 110-120 cm Körpergröße sind auch schon die Schultern breiter und die Arme länger. Aus ergonomischer Perspektive dürfte der Lenker außerdem etwas weiter gekröpft (= an den Griffen nach hinten gebogen) sein.
Das Fahrverhalten des Kokua LIKEaBIKE Jumper erscheint sehr sicher und ruhig. Die breiten Reifen lassen sich mit wenig Luftdruck fahren und tragen so neben dem Hinterbau zum Fahrkomfort und der Fahrsicherheit bei. Die Wirkung des eher straffen Lenkeinschlagsbegrenzers beschrieb keines der Kinder als negativ, so das wir davon ausgehen, dass Kokua hier eine gute Lösung gefunden hat. So fehlte den größeren Kindern lediglich eine Möglichkeit, die Füße beim Rollen abzustellen.
Wem das 12″-Rad trotz des breiten Einstellbereiches der Sattelstütze(n) zu klein sein sollte, der kann das Kokua LIKEaBIKE Jumper auch mit 14″ Laufrädern ordern. Neben der zusätzlichen Höhe gibt es dann auch eine Bremse fürs Hinterrad – insgesamt dann das passendere Paket für größere Laufradfahrerinnen und -fahrer.
Der intensive Praxistest unserer Kinder ist spurlos am Kokua LIKEaBIKE Jumper vorübergegangen. Das Rad wirkt insgesamt hochwertig verarbeitet – lediglich das Vorderrad und das Hinterrad fluchten nicht perfekt. Das dürfte für Kinder jedoch hinlänglich egal sein und ist in der Praxis wohl kaum zu spüren. Die Lackqualität erscheint gut und die dicke gepolsterten Lenkerenden, der Neoprenüberzug über dem Vorbau und die Endkappen auf den Enden der Vorder- und Hinterachse sorgen dafür, dass sich die Kinder nicht am Rad verletzen und das Rad weitestgehend frei von Kratzern bleibt.
Fazit: Kokua LIKEaBIKE Jumper
Das Kokua LIKEaBIKE Jumper ist ein Klassiker unter den Laufrädern und mit seinem gefederten Hinterbau noch immer etwas Besonderes. Im Test kann es grundsätzlich überzeugen, sobald das Kind groß genug ist, um auf dem Sattel zu sitzen. Dank der mitgelieferten, zweiten Sattelstütze passt das Laufrad über einen breiten Einstellbereich und ist daher eine langfristigere Investition. Angesichts der hohen Geschwindigkeiten, die unsere Testkinder auf dem Kokua erreicht haben, wäre ein breiterer Lenker wünschenswert. So leistet sich das Kokua LIKEaBIKE Jumper im Test keine echten Schwächen und ermuntert mit Federung und breiten Reifen zu Abflügen jenseits des Asphalts.
Kokua LIKEaBIKE Jumper – Pro / Contra
Stärken
- Rundes Gesamtpaket ohne echte Schwächen - auch für größere Kinder
- Gefederter Hinterbau, der tatsächlich funktioniert
- Alle Ecken und Kanten gut entschärft, um Verletzungsgefahr bei Stürzen zu reduzieren
Schwächen
- Zu schmaler und gerader Lenker
- Keine Möglichkeit, die Füße abzustellen
- Kleiner Qualitätsmangel am Testrad: Vorder- und Hinterrad fluchten nicht exakt
Preisvergleich
Laufrad-Test KUbikes 12 Superlight
Steckbrief
Hersteller KUbikes
Modell 12 Superlight
Preis 161 € (wie getestet, ab 149 €)
Gewicht 3,44 kg
Minimale Sattelhöhe 315 mm
Maximale Sattelhöhe 400 mm
KUbikes aus dem Allgäu hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen für leichte und dennoch bezahlbare Kinderfahrräder gemacht. Das KUbikes 12 Superlight stellt als Laufrad den Einstieg in die Modellpalette dar und bietet dennoch alle Möglichkeiten, die es bei den größeren Rädern auch gibt. Da die Räder in Deutschland montiert werden, können sie auf der Homepage flexibel konfiguriert werden.
Insgesamt fünf Farben stehen zur Auswahl (rot, schwarz, grün, pink Lasur und türkis Glitzer) und wie vom Kind gewünscht kann über eine Plakette auf dem Steuerrohr weiter der Charakter geprägt werden (Auswahl: Pirat, Gepard, Sterne, Prinzessin). Darüber hinaus können die Reifen (schmal, profiliert oder viel Volumen), die Farbe der Griffe (schwarz / orange) und eine Bremse ausgewählt werden. Wer etwas Gewicht sparen will, bekommt eine leichte Carbonsattelstütze und es gibt die Option, einen Schnellspanner für die Sattelstütze auszuwählen. Fahrrad-affine Mütter und Väter werden sich freuen! Ein kleines Highlight: Der Konfigurator berechnet das Endgewicht des Fahrrades aufs Gramm genau und unsere Messung zeigt, dass die Toleranzen gering sind.
KUbikes setzt an allen relevanten Stellen auf die gängigen Maße, so dass theoretisch noch weiter optimiert und angepasst werden kann. Der Rahmen ist aus Aluminium gefertigt und wie der Name schon andeutet, rollt das 12 Superlight auf 12“ großen Rädern.
KUbikes liefert das 12 Superlight fast komplett vormontiert. Lediglich der Lenker muss festgeschraubt werden, dann kann die Fahrt losgehen. Für die Einstellung der Sattelhöhe ist an unserem Testrad ein Schnellspanner montiert. In der Basisausführung kommt das Rad mit einer herkömmlichen Sattelklemme mit Inbus-Schlüssel.
Geometrie
Das KUbikes 12 Superlight setzt auf eine eher kompakte Geometrie und die klassenüblichen 12“ Laufräder mit Luftreifen. Wir haben eine minimale Sattelhöhe von 315 mm gemessen, womit das Rad auch schon von Kindern mit knapp unter 80 cm Körpergröße gefahren werden kann. Die maximal mögliche Sattelhöhe haben wir mit 400 mm gemessen – so sollten Kinder bis ca. 110 cm Körpergröße glücklich werden können.
Mit 550 mm hat das KUbikes 12 Superlight den kürzesten Radstand im Vergleichsfeld, so dass die Kinder eine eher aufrechte Sitzposition einnehmen. Auch der Lenkwinkel fällt mit 72° eher steil aus. Der Lenker misst 420 mm, was unserer Meinung nach für die meisten Kinder ein sehr guter Wert sein sollte. Außerdem verfügt er über schmale Griffe mit dicken Endkappen, so dass kleine Kinderhände gut greifen können und sich bei Stürzen weniger verletzen sollten.
Ausstattung
Der Einstiegspreis für das KUbikes 12 Superlight liegt bei 149 €, womit es mit Abstand das günstigste Bike in unserem Vergleichstest ist. Die von uns gefahrene Ausführung mit 2,0“ breiten Schwalbe Big Apple Reifen (inkl. Reflexstreifen auf der Seitenwand) sowie Schnellspanner an der Sattelstütze kommt auf 161 €. Wer bei der Ausstattung in die Vollen geht, erhöht den Preis des Rades auf maximal 218 €. Damit liegt das Rad immer noch unter dem Durchschnitt der von uns getesteten Räder. Die Zusatzausstattung jenseits des Rades ist begrenzt: KUbikes bietet einen passenden Helm für 59 € an, das war’s.
Mit 3,44 kg in unserer Ausführung (der Konfigurator hatte 3,438 kg vorhergesagt) gehört das KUbikes 12 Superlight zu den leichtesten Rädern im Test. Dennoch ist es über 500 g schwerer als das Woom 1 – und das, obwohl wir keine Bremse spezifiziert haben. Seinem Namen macht es damit im Kontext des Testfeldes immer noch einige Ehre, wenn auch nicht alle.
Ein Trittbrett zum Abstellen der Füße bietet das KUbikes 12 Superlight nicht direkt an. Die Streben zum Hinterrad sind jedoch weit genug nach vorne gezogen und abgesetzt, so dass sie als akzeptable Trittflächen benutzt werden können. Praktisch: Die Gabel hat Aufnahmepunkte für ein Schutzblech.
Bei der weiteren Ausstattung gibt sich das KUbikes 12 Superlight eher puristisch: Keine spezielle Griffmulde zum Tragen unter dem Sattel, keine Federung des Hinterrades, kein Lenkeinschlagsbegrenzer. Dafür aber wie beschrieben die Möglichkeit, am Hinterrad eine V-Bremse montieren zu lassen (zzgl. 20 €).
Fahreindruck
Mit seiner niedrigen Einstiegshöhe ist das KUbikes 12 Superlight für alle Kinder im Test fahrbar gewesen und das niedrige Gewicht (und wohl auch die rote Farbe) haben dafür gesorgt, dass es gerne gefahren worden ist. Auch Kinder mit wenig Erfahrung sind schnell mit dem Laufrad warm geworden, was unserer Einschätzung nach auf die kompakte, eher aufrechte Geometrie zurückzuführen ist. Die Fahrstabilität ist insgesamt gut – bei hohen Geschwindigkeiten und größeren Kindern wirkte das Rad jedoch weniger laufruhig, als die Wettbewerber von Kids Ride Shotgun oder Kokua.
Während die Möglichkeit, auf den Streben des Hinterbaus die Füße abzustellen, in der Theorie überzeugend ist, kommt sie in der Praxis mit einem unschönen Nebeneffekt. Dadurch, dass die Streben vom Hinterrad flach bis weit nach vorne an den Hauptrahmen gezogen sind, kann es vorkommen, dass das Kind sich über die eigenen Füße fährt. Eine ähnliche Herausforderung hat das Kids Ride Shotgun – wie man es macht zeigen Puky und Affenzahn, die den Füßen viel Platz einräumen. Dabei aber eben auch keine Möglichkeit bieten, den Fuß abzustellen.
Unseren intensiven Praxistest hat das KUbikes 12 Superlight insgesamt sehr gut überstanden. Wenn es umfällt (und das passiert oft), landet es auf den Endkappen der Achsen und dem Lenker, wodurch der Rahmen geschützt wird und keine hässlichen Kratzer entstehen. Die Verarbeitungsqualität ist auffällig gut: hier wird ganze Arbeit geleistet und der niedrige Preis schlägt sich in keiner Weise negativ auf die Qualität der Ausführung oder des Aufbaus nieder. Ganz im Gegenteil: das KUbikes 12 Superlight zeigt die beste Qualität im Vergleichstestfeld.
Fazit: KUbikes 12 Superlight
Das KUbikes 12 Superlight kann im Test auf ganzer Linie überzeugen - vor allem für relativ kleinere Kinder, die ihre ersten Schritte auf dem Laufrad machen wollen. Dafür sorgen neben dem relativ niedrigen Sattel die kompakte Geometrie und das niedrige Gewicht. Die Qualität ist überzeugend und die Möglichkeiten zur Individualisierung einmalig. So wird das Laufrad unsere klare Preis-Leistungs-Empfehlung im Vergleichstest.
KUbikes 12 Superlight – Pro / Contra
Stärken
- niedriger Preis
- hochwertige Verarbeitung und Komponentenauswahl
- niedriges Gewicht
- umfangreicher Konfigurator zur Individualisierung
Schwächen
- keine (echte) Möglichkeit, um die Füße abzustellen
- begrenzt geeignet für große Kinder
Preisvergleich
Laufrad-Test Orbea MX12
Steckbrief
Hersteller Orbea
Name MX12
Preis 259 €
Gewicht 3,75 kg
Minimale Sattelhöhe 370 mm
Maximale Sattelhöhe 437 mm
Orbea kennt man als spanischen Hersteller von leichten Rennrädern und Mountainbikes – und das sieht man auch direkt am kleinsten Kinderrad im Sortiment, dem Orbea MX12 Laufrad. Die Besonderheit: sein Rahmen ist aus leichtem Magnesium gefertigt und in einer schillernden Lackierung lackiert. Das resultiert in einer außergewöhnlichen Formsprache mit großen Rohrquerschnitten. Dazu gibt es eine elegant integrierte Lenker-Vorbau-Kombination wie an teuren Mountainbikes. Der Anspruch scheint klar: dieses Rad darf Mama und Papa gefallen.
Doch was kann das Orbea MX12 außerhalb des Showrooms? Genau das haben wir uns im Test genau angeschaut. Das Orbea wird weitestgehend vormontiert angeliefert und ist dank Schnellspanner an der Sattelstütze innerhalb weniger Sekunden auf die Größe des fahrenden Kindes eingestellt. Es kann also losgehen!
Geometrie
Orbea gibt an, dass Kinder zwischen 80 und 105 cm Körpergröße auf dem MX12 Laufrad fahren können sollten. Wir messen bei der minimalen Sattelhöhe 370 mm, womit das Rad zu den höheren im Test gehört. Maximal lässt sich der Sattel bis auf 437 mm ausziehen – auch dieser Wert gehört zu den höheren, wobei der Einstellbereich insgesamt eher limitiert ist. Das liegt zum Teil an der Sattelstütze, die eine hoch bauende Klemmung für den Sattel aufweist. Für wen die niedrigste Position zu hoch sein sollte, der könnte hier mit etwas Glück nochmal ein paar Millimeter gewinnen.
Die Geometrie des MX12 ist eher kompakt und kurz. Der Radstand misst 561 mm und der Lenkwinkel 70°. Der Lenker ist schmale 400 mm breit und hat weiche Moosgummi-Griffe. Großvolumige 2,25“-Reifen sorgen für Komfort.
Ausstattung
Orbea lässt sich das MX12 mit seinem Magnesium-Rahmen mit 259 € relativ teuer bezahlen – es ist neben dem Kids Ride Shotgun Dirt Hero und dem Puky LR Trail Pro das teuerste Rad im Test. Zusätzliche Ausstattung bietet Orbea nicht an.
Im Motorsport steht Magnesium immer für Leichtbau, doch im Falle des Orbeas liegt das von uns gemessene Gewicht von 3,75 kg. Damit liegt es im Mittelfeld und ist etwas schwerer als beispielsweise das KUbikes 12 Superlight oder das Kokua LIKEaBIKE Jumper. Dafür ermöglicht Magnesium ganz eigene Formen gegenüber einer geschweißten Konstruktion aus Aluminium oder Stahl. Entsprechend hat Orbea direkt die Trittrasten für die Füßen den Hinterbau integriert. Schön!
Eine Bremse sieht Orbea am MX12 nicht vor, ebenso wenig wie eine Begrenzung des Lenkeinschlags. Dafür gibt es am Sattel eine praktische Griffmulde an der Rückseite, so dass das Rad besser getragen werden kann, wenn der Nachwuchs mal keine Lust mehr haben sollte.
Fahreindruck
Auf dem Pumptrack und auch im Gelände kann das Orbea MX12 überzeugen und wurde gerne ausgewählt – wir schätzen vor allem auch wegen der spannenden Farbe. Am Ende war es jedoch von keinem unserer Testkinder der Liebling. Ein Grund dafür könnte der relativ enge Einstellbereich der Sattelstütze sein.
Objektiv betrachtet fuhren alle Kinder sicher und auch diejenigen mit weniger Erfahrung fanden schnell in Schwung. Das gilt sowohl für die jüngeren, als auch für die älteren. Praktisch wurde die Möglichkeit, die Füße abzustellen hervorgehoben. Um wirklich im Stehen zu fahren ist sie jedoch zu glatt und zu klein.
Und die Qualität? Am Ende unseres Tests zeigt das Orbea leichte oberflächliche Abnutzungsspuren, die wir als im üblichen Rahmen einordnen würden. Der Rahmen ist sauber verarbeitet, wobei die Lackierung nicht die kratzfesteste zu sein scheint. Der einzige wirklich negative Punkt ist der rau laufende Steuersatz. Hier hätten wir von Orbea im Speziellen und in Anbetracht des hohen Preises im Allgemeinen eine bessere Qualität erwartet.
Fazit: Orbea MX12
Das Orbea MX12 ist das richtige Laufrad für alle, die sich von der breiten Masse abheben wollen - und dafür auch mal ein wenig mehr Geld ausgeben. Die Kinder fahren objektiv sicher und schnell, wobei der begrenzte Einstellbereich der Sattelstütze die mögliche Verwendungsdauer etwas beschränkt. Für Fans der Marke wird es keine Alternative geben.
Orbea MX12 – Pro / Contra
Stärken
- Spannende, einzigartige Optik
- Integrierte Möglichkeit, um die Füße abzustellen
- Im Sattel integrierte Griffmulde zum Tragen
Schwächen
- Eingeschränkter Einstellbereich der Sattelstütze
- Hoher Preis
- Nicht durchgängig hohe Qualität
Preisvergleich
Laufrad-Test PUKY LR Light BR
Steckbrief
Hersteller Puky
Name LR Light BR
Preis 199,99 €
Gewicht 3,78 kg
Minimale Sattelhöhe 347 mm
Maximale Sattelhöhe 442 mm
Puky ist wohl der bekannteste deutsche Hersteller von Kinderfahrrädern – und natürlich hat Puky auch diverse Laufräder für Kinder im Programm. Da wir als Randbedingung Luftreifen gefordert haben, fallen die kleinsten Laufräder direkt aus der Auswahl und das LR Light BR stellt einen vielversprechenden Einstieg mit 12“ und Luftreifen für größere Kinder (ab ca. 90 cm) da. Während Puky über viele Jahre eher ein etwas angestaubtes Image zu haben schien, dreht das Pastell-grüne Rad mit schicken Skinwall-Reifen direkt auf. Was es im Alltag kann? Das klärt unser Test.
Das Puky LR Light BR kommt weitestgehend vormontiert. Lediglich der Lenker muss festgeschraubt und der Neoprenüberzug für Vorbau und Lenkerklemmung übergezogen werden. Dann noch den Sattel per Inbus in der Höhe einstellen und ab geht die Fahrt.
Geometrie
Das Puky LR Light BR präsentiert sich mit einer ausgewogenen Geometrie, die im Vergleichsfeld in keiner Dimension auffällig wäre. Mit einer minimalen Sattelhöhe von 347 mm passt es eher für größere Kinder (mindestens 90 cm Körpergröße). Maximal kann der Sattel auf 442 mm eingestellt werden, so dass auch große Kinder mit 120 cm Körpergröße noch gut Platz finden können sollten.
Mit einem Radstand von 585 mm bei einem Lenkwinkel von 71° fällt die Geometrie eher etwas gestreckt aus, wobei der Hinterbau kurz ist. Der Lenker misst schmale 400 mm und ist vergleichsweise gerade (wenig Kröpfung) ausgeführt.
Ausstattung
Der Einstiegspreis für das Puky LR Light BR liegt bei 199,99 €, womit es knapp unterhalb des Test-Durchschnitts und auf einem Level mit den Laufrädern von Affenzahn oder Kokua liegt. Dafür gibt es eine relativ umfangreiche Serienausstattung. So montiert Puky von Haus aus eine V-Bremse am Hinterrad, einen Ständer sowie eine Trittfläche zum Abstellen der Füße.
Das weitere Zubehör fällt umfangreich aus. Hier zeigt Puky, dass man Erfahrung mit Kinderrädern und dem Bedarf an Geschenken hat. Erwähnenswert sind der Tragegurt für 14,99 €, die Lenkertasche / Korb für 12,99 € sowie ein passendes Schloss für 9,99 €. Außerdem gibt es Puky-eigene Helme (39,99 €) und Handschuhe (14,99 €) zu kaufen.
Mit einem Gewicht von gemessenen 3,78 kg liegt das Puky LR Light BR grob im Mittelfeld unseres Tests und gehört anders als der Name suggeriert nicht zu den leichtesten Rädern. Das relativiert sich, wenn man bedenkt, dass Puky hier Ständer und Bremse montiert hat. Je nach Alter des Kindes würden wir beide Bauteile demontieren und damit das Gewicht deutlich drücken. Das wird dann schon eher „Light“.
Dei Reifen messen solide 2,0“ Breite, kommen jedoch ohne Reflektorstreifen auf der Seitenwand daher. Einen Lenkeinschlagsbegrenzer lehnt Puky aus Sicherheitsgründen ab. Kaum ein anderer Hersteller positioniert sich hier so klar.
Wenn das Laufrad doch einmal getragen werden muss, platziert Puky eine große Griffmulde unter dem hinteren Ende des Sattels – praktisch, wenn der Nachwuchs mal keine Lust mehr auf Laufradfahren haben sollte.
Fahreindruck
Alle größeren Kinder in unserem Test konnten mit dem Puky LR Light BR auf Anhieb gut und sicher fahren – zum Liebling wurde es dabei jedoch nicht. Von außen betrachtet hat das Puky eine relativ gestreckte Sitzposition mit kurzem Heck und weitem Abstand zwischen Sattel und Lenker. Das kommt größeren Kindern entgegen und sorgt für eine sichere Gewichtsverteilung. Positiv hervorgehoben wurde die Möglichkeit, die Füße beim Rollen abzustellen und die größeren Kinder spielten gerne auch an der Bremse herum. Zwingend ist die Bremse jedoch wohl eher ab 4 oder 5 Jahren – für die 3-Jährigen hatte sie keinen Mehrwert. Die kleinen Kinder hatten aufgrund der minimal möglichen Sattelhöhe ohnehin ein Problem damit, auf das LR Light BR aufzusteigen.
Der intensive Praxistest unserer Kinder ist grundsätzlich spurlos am Puky LR Light BR vorübergegangen. Das Rad ist grundsolide verarbeitet und an allen wesentlichen Punkten abgerundet oder entschärft. Hervorzuheben sind die nach oben gezogenen Streben zum Hinterrad, wodurch viel Platz für die Füße der Laufradlerinnen und Laufradler entsteht. Mitgedacht! Hier wird Puky in Summe den Erwartungen an die Marke souverän gerecht.
Fazit: PUKY LR Light BR
Das Puky LR Light BR kann die hohen Erwartungen an ein Laufrad von „dem“ Kinderfahrradhersteller gut erfüllen. Dabei wirkt es optisch frisch und zeigt sich sauber verarbeitet. Unser Kinder hatten sicheren Fahrspaß auf dem Rad, wobei es sich nicht vom Wettbewerb absetzen konnte. Aufgrund des hohen Sattels ist es eher etwas für ältere Kinder, bei denen dann auch die umfangreiche Ausstattung mit Ständer und Bremse sinnvoll erscheint.
PUKY LR Light BR – Pro / Contra
Stärken
- Ansprechende Optik
- Gute Verarbeitungsqualität
- Umfangreiche Serienausstattung
- Gut geeignet für große Kinder
Schwächen
- Nicht für kleine Kinder geeignet
- Seitenständer im Grunde nicht erforderlich
Preisvergleich
Laufrad-Test PUKY LR Trail Pro
Steckbrief
Hersteller Puky
Name LR Trail Pro
Preis 259,99 €
Gewicht 4,47 kg
Minimale Sattelhöhe 379 mm
Maximale Sattelhöhe 455 mm
Schrieb ich eben noch beim Puky LR Light BR, dass die Marke teilweise ein etwas angestaubtes Image hat? Das sie für manch einen nach Schutzblechen, Gepäckträgern und Wimpeln oder Fahnen klingen könnte? Nicht so das Puky LR Trail Pro. Es kommt mit gefedertem Hinterrad, Startnummer „1“, viel Profil auf den Reifen und breiten Fußrasten daher. Sein matsch-brauner Rahmen ruft ebenso laut „Gelände“ und auf der Packung fährt ein Kind mit Vollvisierhelm auf einer Strecke im Gelände. Noch Fragen?
Wir hätten da ein paar – nämlich, wie sich das Rad im Test schlägt. Also schnell den Lenker und die Fußrasten montiert, den Neoprenschutz über den Vorbau und Lenker gezogen und die Startnummer montiert. Dann noch den Sattel mit einem Inbus in der Höhe eingestellt und ab dafür.
Geometrie
Wie wirkt sich die Offroad-Positionierung auf die Geometrie aus? Im direkten Vergleich zum Puky LR Light BR fällt das LR Trail Pro von der Sitzposition her kompakter aus, gleichzeitig ist der Lenker mit 450 mm deutlich breiter und der Lenkwinkel mit 69° volle zwei Grad flacher. Die Reifen haben 2,25“ Breite und entsprechend mehr Volumen – wie auch das Kids Ride Shotgun Dirt Hero setzt Puky auf grobstellige VeeTireCo Crown Gem Reifen.
Die von uns gemessene minimale Sattelhöhe liegt bei 379 mm und ist damit die höchste im Test. Das gilt auch für die obere Sattelposition, die bei maximal 455 mm liegt. Unserer Einschätzung nach ist das Rad so für Kinder zwischen ca. 95-98 cm und 120 cm Körpergröße fahrbar. Kleinere Kinder werden sich schwer tun, aufzusteigen und in Schwung zu kommen. Puky selbst gibt die erforderliche Innenbeinlänge mit 36-49 cm an.
Ausstattung
Puky positioniert das LR Trail Pro mit 259,99 € am oberen Ende der Preisskala in unserem Test. Dafür gibt es eine umfangreiche Serienausstattung, die vor allem auf den Geländeeinsatz abzielt. Das Hinterrad ist über einen Elastomer gefedert und eine breite Fußraste ermöglicht es, die Füße abzustellen, wenn das Kind rollt. Ebenfalls zum Serienumfang gehören eine V-Bremse am Hinterrad sowie eine Startnummer. Sollte das Rad getragen werden müssen, bietet Puky eine breite Griffmulde unter dem Sattel an. Schloss, Helm und Handschuhe gibt es im weiteren Puky-Sortiment, doch sind diese Artikel nicht für das LR Trail Pro spezifisch.
Die umfangreiche Geländeausrüstung drückt beim Puky LR Trail Pro auf die Waage: Mit 4,47 kg ist es das mit Abstand schwerste Rad im Vergleichstest. Im Vergleich zum ebenfalls gefederten Kokua LIKEaBIKE Jumper ist es fast 1 kg schwerer, vom leichtesten Rad im Test, dem Woom 1, trennt es über 1,5 kg. Nicht zu verachten aber etwas relativiert dadurch, dass die kleinsten Kinder das LR Trail Pro ohnehin nicht fahren können, weil es ihnen zu groß ist.
Fahreindruck
Unsere kleinsten Kinder konnten aufgrund der Sattelhöhe nicht auf dem Puky LR Trail Pro fahren, die größeren haben es hingegen sofort in Beschlag genommen. Dicke Reifen mit viel Profil, Federung und die Startnummer haben direkt anziehend gewirkt. Die Ergebnisse waren dann jedoch eher gemischt.
Aus Erwachsenenbrille objektiviert und gefiltert ergibt sich für uns folgende Wahrnehmung. Das Rad ist deutlich schwerer als alle anderen und fährt sich so träger. Die an sich gut gedachten Fußrasten stehen nicht nur etwas schräg, weil sie an der Ständerhalterung angeschraubt sind, sondern sind beim Schwungholen auch im Weg. So bringt es dann auch nichts, dass die Streben zum Hinterrad weit nach oben gezogen sind, was eigentlich Platz für die Füße schaffen würde. Die Bremse arbeitet relativ schwergängig und für einige Kinder war die Hebelweite zu groß.
Und dann wäre da noch der gefederte Hinterbau. Im Rahmen der Gewicht unserer Testkinder – wohlgemerkt alle innerhalb des 25 kg Gewichtslimits – bewegte sich da genau gar nichts. Selbst wenn ich mich als Erwachsener auf den Sattel stütze, kann ich dem Hinterbau nur wenige Millimeter Bewegung entlocken. Kein Vergleich mit dem Kokua was die Federung angeht und nicht so fähig und vielseitig wie das Kids Ride Shotgun tut sich das Puky LR Trail Pro so sichtlich schwer, nach der anfänglichen Begeisterung weiter gefahren zu werden. Allein die Startnummer bleibt so bis zum Ende ein viel gefeiertes Accessoire.
Da hilft es in der Summe wenig, dass die Geometrie an sich ausgewogen ist und die Kinder keine Probleme haben, sicher und zügig auf dem Laufrad zu fahren. Im Vergleich zu den verschiedenen Wettbewerbern (inkl. dem hauseigenen LR Light BR) fällt das LR Trail Pro so klar zurück.
Und die Qualität? Erneut zeigt sich, das Puky weiß, wie man Kinderräder baut. Allerdings offenbart das LR Trail Pro Schwächen, die das LR Light BR nicht zeigt. So lässt sich die Fußraste nicht zuverlässig festschrauben – auch, weil sie sich den Bauraum mit dem gefederten Hinterbau teilt und an diesem anstößt, bevor sie fest wäre. Schraubt man sie ganz fest, federt das Rad ein wenig ein und der Hinterbau ist noch härter. Dazu der Umstand, dass die Streben des Hinterbaus im Weg sind, um die Füße abzustellen und die Fußraste an sich im Weg der Füße ist, wenn das Kind Schwung holen will. Das wirkt alles nicht so richtig durchdacht und sorgt dafür, dass sich das LR Trail Pro am Ende des Testfeldes einreiht.
Fazit: PUKY LR Trail Pro
Das PUKY LR Trail Pro macht optisch einiges her und positioniert sich als geländegängiges Laufrad für die Mountainbiker von morgen. In der Praxis kann es diesem Anspruch leider nicht gerecht werden, denn der Hinterbau federt nicht und ist gleichzeitig den Fußrasten im Weg, die wiederum den Füßen beim Anschieben im Weg sind. So folgt auf die begeisternde Optik bei allen Kindern im Test schnell Ernüchterung.
PUKY LR Trail Pro – Pro / Contra
Stärken
- Spannende Offroad-Optik
- Gute Serienausstattung und viel Zubehör
Schwächen
- Hoher Preis
- Sehr hohes Gewicht
- Hinterbau federt nicht
- Fußrasten stehen leicht schief, sind beim Anschieben im Weg und werden zum Teil vom Hinterbau verdeckt
Preisvergleich
Laufrad-Test Woom Original 1
Steckbrief
Hersteller Woom
Modell Original 1
Preis 229 €
Gewicht 2,91 kg
Minimale Sattelhöhe 262 mm
Maximale Sattelhöhe 365 mm
Wo immer man auch auf Kinder auf Laufrädern trifft: Das Woom Original 1 wird nicht weit sein. Ganz im Gegenteil: das kleine, tief geduckt über seinen 12“ großen Reifen stehende Laufrad ist allgegenwärtig. Vom Augenintegral her der klare Marktführer. Das geht soweit, dass sich schon handfeste Opposition regt, einfach weil man „nicht noch ein Woom“ haben möchte.
Stellt sich für unseren Vergleichstest also die Frage: Wie gut ist das Woom 1 wirklich und warum ist es so gut, falls es das sein sollte?
Für den Test reist das Rad im kleinen Karton mit relativ viel Verpackungsmaterial an. Wir erhalten das Rad in frischem Lila, alternativ gibt es aktuell noch rot, blau, grün und orange als weitere Farboptionen. Schnell den Lenker montiert und den Sattel mittels eines Inbus auf die richtige Höhe gebracht – dann kann der Test des Woom Original 1 losgehen.
Geometrie
Das Woom Original 1 kann laut Hersteller von Kindern mit einer Körpergröße zwischen 82 und 100 cm gefahren werden. Aussagekräftiger ist die Innenbeinlänge und hier beeindruckt das Woom. Bereits ab minimalen 262 mm Sattelhöhe kann ein Kind aufsteigen. In unserem Fall war das unsere Tochter mit unter 75 cm Körpergröße. Mehr noch: zum Affenzahn Mini Flitzer, dem nächst flachen Rad im Vergleichsfeld, klafft eine Lücke von 40 mm. Es gibt also einen ersten Grund für die Verbreitung des Woom 1: kein anderes Rad mit vollwertigen 12“ Luftreifen und vernünftiger Geometrie kann von so kleinen Kindern gefahren werden. Gleichzeitig bietet das Woom über 10 cm Verstellweg an der Sattelstütze, so dass maximal bis zu 365 mm Sattelhöhe möglich sind.
Abgesehen davon spezifiziert Woom einen mit 68° eher flachen Lenkwinkel, so dass das Rad trotz der kompakten Abmessungen immerhin auf 555 mm Radstand kommt. Der Lenker misst 420 mm Breite und liegt damit ziemlich genau im Mittelfeld unserer Testkandidaten. Die Reifen fallen mit 1,35“ schmal aus, was seinen Teil zum niedrigen Gewicht beiträgt.
Ausstattung
Das Woom Original 1 wird aktuell für 229 € zum Verkauf angeboten. Damit liegt es im Vergleichsfeld ziemlich genau im Mittelfeld, gönnt sich jedoch 30 € Aufpreis zu den wichtigsten Mitbewerbern. Da Woom sich mit Fahrrädern einen Namen gemacht hat wundert es wenig, dass die Liste der optionalen Ausstattungen lang ist. Die Bremse gehört bereits zum Serienumfang, optional gibt es eine Klingel (11,9 €), ein Schloss (29,9 €) sowie einen Helm (62,9 €). Besonders hervorzuheben ist das nachrüstbare „Skateboard“. Es wird von unten angeschraubt und fungiert einerseits als Unterfahrschutz, andererseits bietet es viel Platz, um die Füße abzustellen. Grip-Tape wie am echten Skateboard sorgt dafür, dass hier niemand abrutscht und die weichen Kanten helfen Verletzungen vorzubeugen.
Trotz der Bremse und des weiten Einstellbereichs des Sattels liegt das Gewicht des Woom 1 bei sehr guten 2,91 kg. Damit ist es mit Abstand das leichteste Rad im Test. Eine genauere Analyse der Einzelteile ergibt, dass das Woom in der Summe der Teile leichter ist – angefangen von den Schwalbe G-One Reifen in Woom Edition bis hin zu Lenker, Laufrädern und Rahmen. Dabei wird auf ausgefallene Leichtbarwerkstoffe verzichtet und mit 50 kg liegt das Belastungslimit deutlich über dem, was beispielsweise bei Puky erlaubt ist. Zauberei? Wohl kaum. Eher der Vorteil davon, dass man große Volumina einkaufen kann und entsprechend bessere Preise für unter Umständen speziell angepasste Produkte bekommt. Das Gewicht ist in jedem Fall ein Alleinstellungsmerkmal.
Zur Ausstattung gehört bei Woom auch ein Lenkeinschlagsbegrenzer, der als O-Ring ausgeführt ist. Eine Tragemulde am Sattel gibt es nicht – das Rad lässt sich, so leicht wie es ist, jedoch sehr gut an der Sattelnase oder dem Rahmen gegriffen tragen.
Fahreindruck
Das Woom 1 ist das Laufrad, das mit Abstand am Besten für kleine Laufradanfängerinnen und -anfänger geeignet ist. Es ist mit Abstand das leichteste Laufrad im Test und hat die niedrigste Sattelhöhe. So konnten alle Kinder im Test problemlos aufsteigen und sicher fahren. Die Sitzposition ist dabei relativ zentral und die Front hinreichend flach, damit auch kleine Kinder Schub nach Vorne aufbauen können. Zwei Kinder haben wir zum ersten Mal auf ein Laufrad gesetzt und durch den tiefen Sattel und die gelungene Geometrie konnten sie innerhalb kurzer Zeit sicher ohne öfter umzufallen fahren. Am Ende ist das Woom 1 unserer Meinung nach so die deutliche sicherere Alternative zu vierrädrigen Rädern, wie dem Puky Pukylino. Hier fahren sich Kinder über die eigenen Fersen oder fallen vorne über den Lenker, wenn die kleinen Kunststoffreifen auf ein Hindernis treffen. Und auch das niedrige Gewicht zahlt sich aus, etwa wenn die Kinder das Rad drehen oder anheben wollen.
Gibt es bei so viel Begeisterung auch Grenzen? Natürlich. Die schmalen, schwach profilierten Reifen sind auf losem Untergrund schnell am Ende ihrer Traktion angekommen. Der Dämpfungseffekt ist hingegen nüchtern betrachtet zu vernachlässigen. Sehr geschätzt wurde das Trittbrett, wobei die Bremse eher weniger genutzt wurde – einfach weil die kleinsten Kinder sie noch nicht verstehen. Für die kleinsten wäre es auch hilfreich, wenn der Hinterbau ohne Bremse gestaltet und dadurch schmaler ausgeführt werden würde. Dann würden sie sich weniger oft über die Schuhe fahren. Und wer die Sattelstütze vollständig versenkt, der fährt zwischen den Reifen einen echten Anker spazieren. Eigentlich müsste man hier wie bei Kokua auf zwei Sattelstützen setzen oder aber zur Säge greifen. Sobald die Stütze mal 2-3 cm ausgezogen ist, wird die Problematik kleiner – das Woom 1 ist aber das einzige Rad im Test, bei dem darauf zu achten ist.
Und weil das Woom 1 so flach ist, kommen Kinder spätestens mit 100 cm Körpergröße (vielleicht auch schon eher mit 95 cm) an die Grenzen dessen, was sich gut anfühlt. Hier bietet Woom das Woom 1 Plus an, wobei das mit einem hohen BMX-Lenker daherkommt, den wir ergonomisch wenig vorteilhaft finden und der die Fahrdynamik von außen betrachtet sichtbar einschränkt.
Abgesehen davon sind alle Kinder, die von der Größe her passend waren, sehr schnell und sicher mit dem Woom 1 gefahren. Das Laufrad schneidet daher nicht nur bei Anfängerinnen und Anfängern gut ab, sondern auch auf dem Pumptrack und im leichten Gelände. Durch sein niedriges Gewicht kann es ohne Probleme über Wurzeln gehoben werden und zum Beispiel auch ein paar Treppenstufen nach oben getragen werden. Für den Pumptrack kann ein „Surfboard“ montiert werden um die Füße abzustellen und die leicht rollenden Reifen erhöhen den Fahrspaß.
Bleibt die Frage nach der Qualität. Woom hatte in der Vergangenheit vereinzelt mit Rückrufen zu kämpfen. Auf dem Gebrauchtmarkt erreichen die Räder dennoch Höchstpreise nah am Neupreis und werden schnell gehandelt. Die Qualität unseres Test-Bikes wirkt insgesamt gut, wobei an den Laufrädern die Zentrierung etwas zu Wünschen übrig lässt. Außerdem wäre es schön, wenn der Hinterbau schlanker wäre. Hier liegt das Rad immer auf der Schweißnaht auf, so dass die an sich gute Lackierung schnell abplatzt und eine markante Schadstelle hinterlässt. Grundsätzlich unproblematisch aber eben unschön.
Fazit: Woom Original 1
Wer Kinder hat, die bereits ab zarten ca. 75 cm Körpergröße auf das Laufrad wollen, der kommt am Woom Original 1 nicht vorbei. Und auch danach ist es eine berechtigte Empfehlung. Es ist konkurrenzlos leicht, fährt schnell und sicher und kann in einem weiten Bereich eingestellt werden. Das „Skateboard“ zum Abstellen der Füße ist aus unserer Sicht eine sinnvolle Ergänzung. Wer den Aufpreis zu zahlen bereit ist macht beim Klassenprimus nachweislich nichts falsch - und profitiert von den hohen Restwerten, wenn die Kinder rausgewachsen sein sollten.
Woom Original 1 – Pro / Contra
Stärken
- Sehr gute Geometrie für Fahranfänger (niedrige Sattelhöhe, flacher Lenkwinkel)
- Sehr leicht trotz serienmäßiger Bremse
- Sehr wertstabil
- Trittbrett nachrüstbar
Schwächen
- Nur bis ca. 95 cm Körpergröße geeignet
- Dünne Reifen mit wenig Profil
Preisvergleich
Alles gelesen? Dann bleibt nur noch die Frage: Welches Kinder-Laufrad nutzt ihr zu Hause? Und ab welchem Alter haben eure Kinder mit dem Laufrad losgelegt?
Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDen vollständigen Artikel ansehen:
Vergleichstest: 8 Kinder-Laufräder von Affenzahn bis Woom
Alles gelesen? Dann bleibt nur noch die Frage: Welches Kinder-Laufrad nutzt ihr zu Hause? Und ab welchem Alter haben eure Kinder mit dem Laufrad losgelegt?
Schöner Test!
Welche Halterung verwendet ihr am Qeridoo Kidgoo 2, um 2 Laufräder zu befestigen?
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: