Opa oder Kleinkind, Chihuahua oder Collie, Bierkisten oder Handwerker-Utensilien, Downtown oder Alpencross – mit den Cargorädern von Mäx & Mäleon lässt sich so ziemlich alles und jeder so ziemlich überallhin transportieren. Im Podcast haben wir mit Franziska Bosselmann gesprochen, Mit-Gründerin der schwäbisch-hessischen Marke, und die unendlichen Möglichkeiten des dreirädrigen Cargobikes ergründet.
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Nims Rad, der Podcast. Heute mit?
Franziska Bosselmann.
Heimatort?
Frankfurt.
Beruf?
Mitgründerin und Geschäftsführerin von Mäx & Mäleon.
Bodensee oder Alpen?
Alpen.
Neckar oder Main?
Main.
Hokkaido oder Butter Nut?
Schwierig. Beide.
Stefan Rabe, endlich zurück oder wieso?
Wieso?
Franziska,
welches Rad hast du in der letzten Zeit wohin genommen? Natürlich ein Maximilien Lastenrad,
und zwar zur Arbeit. Maximilien, über den Namen müssen wir gleich noch reden, aber erst einmal,
wer seid ihr denn? Ja, wir sind ein junges Cargo-Bike-Unternehmen aus Deutschland. Frankfurt
und Stuttgart sind wir stationiert, und wir stellen seit vier Jahren ganz besondere Cargo-Bikes her.
Frankfurt und Stuttgart? Why? Ja, wir haben ein Gründerteam mit drei Leuten gehabt und kamen
teilweise aus Frankfurt und teilweise aus Stuttgart, und keiner wollte erst mal seine
Heimat aufgeben. Und deswegen haben wir direkt mit zwei Standorten gestartet und haben jetzt
die Produktion in Stuttgart und Büro in Frankfurt. Und was seid ihr für Typen? Also ich bin Typ
Frankfurt. Wie lernt man sich kennen? Da kommt auch zweimal der gleiche Nachname vor, das
interessiert mich natürlich auch. Ja, genau, wir sind ein klassisches Familienunternehmen. So was
gibt es heute noch, ganz frisch. Und zwar, genau, ich, mein Mann und dessen Bruder haben zusammen
gegründet. Und eigentlich sind wir ein total super Team, weil wir uns voll gut ergänzen,
weil ich komme eher so aus Marketing, Medien und einfach Nutzer-Ecke. Mein Mann hat Innovations
Management vorher gearbeitet und hatte einfach total Bock, selber mal eigene Sachen umzusetzen,
statt immer nur Leute zu beraten. Und der Schwager war Kfz-Mechatroniker und wollte eigentlich lieber
mal eine andere Ecke als nur Autos, um das in Zukunftsweisen noch nachhaltig, das heißt,
wir haben echt verschiedene Kompetenzen direkt mitgebracht. Und wie kommt man auf die Idee,
so ein Unternehmen zu gründen und Maximilian zu nennen? Also sitzt man da dann bei Kaffee und
Kuchen bei der Oma zusammen und denkt sich, bevor wir jetzt über Kuchenrezepte sprechen,
sprechen wir mal über Mobilität? Oder wie kam die Idee tatsächlich hier all in zu gehen und
ein Familienunternehmen zu gründen? Also die Grundidee kam so ein bisschen einfach aus dem
eigenen Leben. Also ich wohne in Frankfurt, habe große Kinder und habe so den Lastenrad-Boom
eigentlich verpasst gehabt, als meine Kinder klein waren, lebe aber ohne Auto und war immer so,
hey, das sind so coole Dinge, aber irgendwie für meinen Use-Case funktionieren die leider gar nicht
mehr. Warum? Also eigentlich könnte man doch auch große Leute mitnehmen, eigentlich könnten die
dann auch viel besser Autoersatz in der Stadt sein. Was müsste es denn dafür geben? Und dann
tatsächlich quasi bei der Oma und bei Kaffee und Kuchen auch mit dem Schwager drüber geredet,
weil die gesagt haben, hey, man, dann machen wir doch einfach mal selber. Es muss gar nicht so
schwer sein, einfach mal die eigene Idee umzusetzen. Ja, verrückt. Also dann ist bei euch
tatsächlich der Ursprung so dieser Gedanke, also was ja für was ja auch unter anderem steht,
das muss man jetzt betonen unter anderem, Transport von größeren Menschen. Das ist ja schon massiv
nischig, oder? Also geht man dann da so ran und sagt, ja, wir glauben aber, da gibt es ein paar
Leute, die das tatsächlich brauchen und wir gründen Unternehmen, das wird dann schon laufen.
Also wir haben tatsächlich am Anfang, klar, ist total nischig, gibt es auch nicht. Wir haben 2020
mit der Idee angefangen und in dem Jahr wurde die Straßenverkehrsordnung geändert und seitdem darf
man überhaupt erst Menschen über sieben auf Fahrrad mitnehmen. Das war vorher verboten.
Ah, okay. Und das heißt, es war eine ganz neue Entwicklung, dass es überhaupt erlaubt ist. Und
dann haben wir halt bei uns diesen Use Case gesehen und haben natürlich dann viele Leute
gefragt, quasi Interviews geführt und gemeint, hey, wie seht ihr das? Könnt ihr euch das vorstellen?
Seht ihr da auch? Was würdet ihr mitnehmen? Was müsste für euch ein Fahrrad können, damit es
euer Auto ersetzt? So rum sind wir rangegangen. Und dann kamen ganz verschiedene Sachen. Ja,
ich kann auf ein Auto nicht verzichten, weil ich muss halt auch mal die Oma zum Arzt fahren. Ich
muss halt auch mal jemanden irgendwo abholen. Ich fahre hin zum Kindergarten mit dem Kind,
aber zurück habe ich dann, weiß ich nicht, diese Sachen dabei. Oder dann haben wir das alles
gesammelt und von da aus halt geschaut, okay, was muss das Fahrzeug können, um all diese Sachen
möglichst auf einmal einzupacken und irgendwie alles möglichst zu erfüllen. Und dann während
der Corona-Zeit. Genau. Habt ihr dann tatsächlich eure Jobs gekündigt oder lief das erst mal eine
Zeit nebenher? Also erst mal lief es nebenher. Das Gute war quasi Corona und die Möglichkeit,
mit Kurzarbeit auch ein bisschen mehr Zeit zu investieren und dann so richtig schön jeden
Nachmittag in der Garage bauen und machen und tun. Ja, aber wir waren dann. Und auch gut,
wenn man dann eine Familie ist und sich tatsächlich sehen darf. Aber ein Jahr später waren wir dann
schon auf der ersten Messe mit unserem Rad. Und ging ganz schön schnell. Wie kam der Name?
Erkläre. Also der Name, was in dem Namen drin steckt, ist für uns diese Wandelbarkeit vom
Chameleon. Ja, also weil unser Rad eben ganz viel auf einmal kann und sich an deine Situation anpasst.
Und dann zwei Namen, weil man halt eben zu zweit mit unserem Rad auch unterwegs sein kann. Und
quasi maximale Ladung und maximale Wandelbarkeit. I get it. Jetzt kommt’s. Ja, und möglicherweise
war auch ein bisschen Alkohol im Spiel und eine lange Nacht. Deswegen muss es etwas ätzlich
sein. Das ist nicht der Gedanke an die Internationalisierung auch hier. Ein bisschen schwierig.
Ja, aber jetzt bleiben wir erst mal hier im deutschsprachigen Raum. Ja, wie du schon gesagt
hast, also es ist nicht auf ein Use Case begrenzt. Erkläre doch mal so ein bisschen,
was euch so speziell macht. Also das Augenscheinlichste ist sicherlich, dass unser Rad einen
großen Beifahrersitz sozusagen hat, auf dem man Menschen jeden Alters, vom Baby bis zur Großmutter,
jeden mitnehmen kann. Vorne. Vorne, genau. Vor dem Fahrer. Es hat drei Räder, es hat Neigetechnik.
Das heißt, man kann trotzdem super sportlich damit fahren, super schnell, super dynamisch. Und man
kann diesen Aufbau, wo die Bank drauf ist, auch so umklappen und umwandeln, dass man mit wenigen
Handgriffen aus diesem Passagiermodus rauskommt und dann eine große Ladefläche hat. Das mit
dieser Neigetechnik ist ja schon mal eine Geschichte, die ein bisschen besonders ist. Ist es dann der
Schwager, der aus dem Kfz-Bereich kommt und denkt, da könnte ein gescheites Fahrwerk rein?
Genau, also wir hatten erst gar nicht daran gedacht, ein ganzes Rad zu entwickeln, haben dann
aber ziemlich schnell gemerkt, dass wenn man da auch erwachsene Personen mitnehmen kann, reden
wir halt echt über eine massive Zuladung, die man dabei haben muss. Und wenn du dann nur ein Rad
vorne hast, dann gibt es halt schon viele gefährliche Situationen. Nasse Straßen, Schotter,
du hast viel mehr Gewicht auf den Armen, was du austarieren musst. Dann haben wir gesagt,
okay, nee, das kann es nicht sein, das muss anders gehen. Und ja, der Schwager eben Rennsportbereich
aktiv gewesen und dann natürlich versucht, das beste Fahrwerk zu entwickeln, was es geben kann
für Lastenräder. Das heißt Rennsportbereich im Automobil? Genau. Ah, okay. Da hat es eine Formel
1 Tendenz. Spannend. Also bei der Neigetechnik und auch generell diesem Federwerk, das da vorne,
also man kann da ja auch so hochklappen und drunter schauen sozusagen unter die Kühlerhaube. Da schaut
es schon sehr komplex aus. Also relativ einfach, aber man merkt, aha, da ist ein Federelement,
federt das dann auch einzeln ein? Also hast du das linke Rad, separate Federung, rechtes Rad?
Also genau, die Räder sind einzeln aufgehängt. Das heißt, wenn man jetzt mit einem Rad über eine
Bordstandkante fährt, dann geht es hoch, das andere bleibt aber unten. Also die bewegen sich quasi
unabhängig voneinander, neigen sich und diese Federung dieser Dämpfer, der hat vor allen Dingen
massiven Komfort für die Ladefläche. Also es klappert nichts vorne auf der Ladefläche. Man hat
quasi eine gefederte Ladefläche durch diesen Dämpfer da in dem Fahrwerk. Wie ist der Komfort
im Sitzbereich? Als Passagier oder Fahrer? Beides. Also der Passagier sitzt super bequem tatsächlich
auf der gefederten Ladefläche. Das ist richtig gut. Der Fahrer sitzt bequem, wenn er eine gefederte
Sattelstütze hat. Also da kann man jetzt dadurch halt vor allen Dingen schauen, wie viel Federung
und Komfort möchte man als Fahrer haben. Das kann man individuell bei euch ordern? Genau, ja. Okay,
ja. Auf diesen Manufakturaspekt, da kommen wir dann sicherlich auch nochmal. Ja, super spannend.
Also was kann man alles transportieren? Du hast schon gesagt Erwachsene, also da sitzt dann die
erwachsene Person vor dir. Du fährst, das ist bei euch auch völlig relativ aufrecht,
gell? Also die Sitzposition des Fahrers. Ja, genau. Also wir haben ja noch andere Modelle,
sage ich jetzt mal, aber im Passagiermodell ist es relativ aufrecht, weil das ist ja so das
klassische Problem. Der Lenker darf halt die Person, die vorne sitzt beim Lenken, nicht stören.
Und deswegen haben wir eine relativ aufrechte Sitzposition, ein relativ zurück, so Holland-Lenker
mehr, dass der halt eben nicht in den Rücken von dem Fahrer gehen kann. Okay. Jetzt transportiere
ich einen erwachsenen Menschen, passiert jetzt vielleicht auch nicht ständig, ja, ist nicht
ständig die Oma, die zum Arzt muss, hoffentlich. Was mache ich dann mit diesem Chameleon, das ich
vor mir habe? Genau, also ich habe unter dieser Sitzbank, auf die ich natürlich auch zwei Kinder
setzen kann oder ein Kind oder ein Erwachsener sogar, unter dieser Sitzbank habe ich einen
abschließbaren Kofferraum. Das heißt, da kann ich mein Zeug reintun und auch drin lassen,
wenn ich zum Beispiel im Laden reingehe oder sowas. Und ich kann aber jetzt auch diese Sitzbank
umklappen und dann habe ich eine große Ladefläche, auf der ich Getränkekisten oder Euroboxen oder
was auch immer transportieren kann. Wie viel Zuladung ist erlaubt? Vorne in dem Passagiermodell
sind 100 Kilo erlaubt. Okay. Kinder sitzen wie? Also Kinder… Unterschiedliches Alter? Genau, Kinder
sitzen entweder auch oben auf der Bank, da kann man dann auch für die ganz Kleinen, gibt es ja so
Mielea-Fahrradsitze zum Beispiel, so Schalensitze, die man dann da festmachen kann. Das heißt schon,
die kleinen Babys können mitfahren. Wir haben auch eine separate Kinderbank, wo die Kinder tiefer
sitzen mit einer hohen Rückenlehne und Streifenkurven und so weiter und so fort, weil so ein bisschen der
Gedanke auch ist, dass das halt mitwächst. Also ich kann jetzt vielleicht mit dieser kleinen
Kinderbank anfangen, aber die Leute, die Kinder haben und Cargo-Bikes, wissen das, dass irgendwann,
wenn die so in die Schule kommen, das zu eng wird und der Spruch „Na ja, dann können die ja Fahrrad
fahren“, der ist halt völliger Quatsch, weil klar können die Fahrrad fahren, aber wenn ich wirklich
kein Auto haben will, dann gibt es immer noch super viele Situationen in meinem Leben, wo die
Kinder halt nicht Fahrrad fahren können oder wollen, weil morgens irgendwie mal schnell 20
Kilometer irgendwohin fahren, macht dann ein Siebenjähriger halt doch nicht so gerne.
Du fährst morgens 20 Kilometer mit deinen Kindern durch die Gegend?
Ja, also zum Beispiel, wenn du Kinder hast, die Fußball spielen, dann passiert das jedes Wochenende.
Ja, cool. So weit habe ich überhaupt nicht gedacht. Man denkt natürlich immer nur so an
die Schule und da hätte ich jetzt eher gedacht, die Kinder fahren nicht mit dem Fahrrad zur Schule,
weil, wie wir ja wissen, die Gefahr der SUV-Eltern die größte ist und du dich deshalb nicht draus,
dein Kind mit dem Fahrrad zu schicken, weil die anderen Eltern dein Kind umfahren könnten. Aber
da ist ja noch ein bisschen was drumherum außer Schule.
Genau, also ich glaube auch, dass es wirklich, also das ist auch diese Diskussion, die wir
eigentlich am häufigsten haben mit Menschen, die nicht direkt den News-Case sehen, die sagen,
hey, Kinder können doch selber Fahrrad fahren. Sagen sie und steigen dabei aus dem Auto aus,
indem sie ihr Kind gerade zum Beispiel zum Fußball gebracht haben. Und du denkst,
ja, klar können die Fahrrad fahren, aber weiß nicht, oder spätabends irgendwo zurück.
Leute nehmen da ihr Auto und wenn du kein Auto hast.
Also sie sehen es eher so, ja, das wäre dann ja der Fahrradersatz fürs Kind,
aber ist es nicht, sondern ist es der Autoersatz für die Erwachsenen?
Genau, ja.
Ja. Hund, ist das bei euch ein Thema?
Das ist ein Riesenthema, das hatten wir am Anfang.
Unfassbar. Also auf der Eurobike, wenn ich da mit den Cargo-Bike-Herstellern spreche,
dann erzählen die, hey, bei uns klingelt das Telefon jeden Tag und es wird gefragt
nach Hunde-Lösungen. Bei euch auch?
Ja, total. Also wir haben extra auch gefliegen, Anfang des Jahres eine Hunde-Edition rausgebracht,
wo wir die Sachen, die die Leute sich halt gewünscht haben, noch integriert haben.
Was wünscht man sich als Hundebesitzer?
Also man wünscht sich einen tiefen Einstieg, also irgendwie, dass man die Seite so ein bisschen
auffangen kann, dass der Hund alleine rein kann, aber dann halt bitte drin bleibt.
Dann muss man an zwei Stellen die Leine festmachen können, damit der quasi wie
so ein Y-Abgespannt ist. Und dann möchte der Hund am liebsten auch noch ein Kissen haben,
was gut zu reinigen und am besten auch ergonomisch sinnvoll ausgepolstert ist.
Ja, da haben wir, ich habe selber keine Runde, deswegen war ich da auch ein bisschen überfordert.
Das war dann die Aufgabe deines Mannes hier als Innovationsmanager, sich reinzufuchsen?
Ja, wir haben tatsächlich…
Oder machst du das auch der Kfz-Mechatroniker?
Nee, nee, wir haben dann tatsächlich jemanden mit Hund dann halt interviewt auch wieder und
gefragt, so was braucht ihr, was ist wichtig, was und was wir jetzt noch nicht haben,
was jetzt im Herbst kommt, weil das war uns auch nicht klar, ist das Dach für den Hund.
Aber die Leute, die halt auch im Winter mit ihrem Hund unterwegs sind, wollen halt,
dass der geschützt ist natürlich vor Regen und so.
Das heißt, da werden wir jetzt auch noch ein Hundedächlein bringen.
Super. Ja, also du hast schon am Anfang betont, wir sind eine Marke aus Deutschland.
Das ist ja jetzt bei euch tatsächlich wortwörtlich zu nehmen, denn ihr stellt in Deutschland her
und das ist jetzt nicht nur, dass ihr hier zusammenschraubt, sondern ihr versucht tatsächlich
alles in Deutschland zu machen.
Deutscher Stahl.
Eure Fähigkeitsstahl, tatsächlich.
Ist es Gott sei Dank.
EU-Stahl, aber erklär mal euer Sourcing innerhalb der EU.
Ja, also unser Grundgedanke war halt, okay, wenn wir über nachhaltige Mobilität reden,
dann wollen die Leute ja wohl auch ein nachhaltiges Produkt, weil wenn das jetzt einen Fußabdruck
schon mitbringt, der so groß ist, dass ich den erstmal die nächsten zehn Jahre rausstrampeln
kann mit meinem Rad, ist ja irgendwie blöd.
Was können wir tun, wo ist es möglich?
Natürlich, klar, ein Akku ist immer noch ein Problem, aber zu versuchen, was geht, was
kann man selbst machen, wo kann man irgendwie auf nachhaltige oder regionale Hersteller
zurückgreifen und deswegen produzieren wir unsere Farben komplett selbst in Stuttgart.
Also da kommen die Stangen an, die werden gesägt und geschweißt und dann zum Lackierer
und dann wird alles montiert.
Natürlich haben wir mittlerweile auch ein paar Sachen dann so ausgelagert, also Laserteile,
solche Sachen kann man ja auch machen lassen regional, dass da schon irgendwie das ein
bisschen vorgearbeitet wird.
Aber haben halt auch bei unseren Zulieferern und Komponenten achten wir total drauf.
Also ich meine, keiner im Licht davon, Busch und Müller sind aus Deutschland.
Dann die Rohloffnarbe und auch die 3X3-Narbe, die wir jetzt ganz neu mit den WN kooperieren.
Unsere Fahrwerker, Cargobremsen kommen aus Deutschland.
Sehr viel tatsächlich auch aus der Region Stuttgart, also ganz kurze Wege.
Und unser Motorenhersteller, die ZF, immerhin aus Europa wird der produziert.
Das heißt ja, wir versuchen, was da geht, um sowohl auf Regionalität, Kurzlieferwege,
irgendwie vor allem auch Transparenz, wie wird denn produziert, ist das irgendwie für
alle okay, die da beteiligt sind, zu achten.
Und auf der anderen Seite auch hohe Qualität, um halt wirklich ein langlebiges Produkt zu
haben, dass es halt irgendwie ein langer Begleiter ist und man nicht irgendwie nach zwei Jahren
das Ding wegschmeißt und entsorgt, weil es nicht mehr geht und sich schon wieder ein
neues Rad kauft.
Ja, Punkt Qualität, das ist ja jetzt nicht so, dass man in Deutschland irgendwie tief
graben muss, um an gute Marken zu kommen, also Zulieferer.
Da ist eher so der Punkt, dass man schließlich und endlich bei einem Preispunkt endet.
Also bei euch geht es halt schon schnell in den fünfstelligen Bereich.
Jetzt gehe ich mal davon aus, dass ihr selbst, also ich komme jetzt aus einem weniger, sagen
wir mal, liquidlimitierten Haushalt.
Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass es bei euch jetzt nicht so ist, ach, lasst uns
die Zielgruppe nur, wir können uns das jetzt einfach mal so leisten, angehen.
Wie geht ihr mit diesem Preisthema um?
Also natürlich versuchen wir prinzipiell, auch wenn unser Rad eben sehr teuer daherkommt,
aber wenn man sich eben klar macht, wir versuchen möglichst wenig dafür zu verlangen, so dass
es halt für uns funktioniert.
Das ist das eine.
Und das andere ist, dass dank diesem ganzen Jobhard-Leasing und sowas ist ja mittlerweile
sehr viele Möglichkeiten gibt, um sich so Fahrzeuge zu finanzieren.
Und das machen sicherlich die Hälfte unserer Kunden, ist in irgend so einem Dienstrad-System.
Ja, es wäre natürlich schön, so die Demokratisierung, das Zugänglichmachen für alle, aber Qualität
kostet eben.
Und ihr seid eine Manufaktur, wenn man das so sagen kann.
Also ihr macht auch sehr, sehr viel individuell, oder?
Wenn jetzt ein Kunde ankommt und sagt, da habt ihr hier eine Lösung oder ich würde
das gerne so und so abstimmen.
Also Komponenten sowieso.
Aber geht ihr dann so individuell auch auf Kundenwünsche ein?
Ist der Kontakt sehr eng zu euren Kunden?
Ja, der ist auf jeden Fall sehr eng.
Also wir konfigurieren alle Räder sozusagen auch erst nach Bestellung.
Also jemand bestellt das Rad und dann bauen wir es so auf, wie er es haben möchte.
Und gerade im inklusiven Bereich machen wir halt relativ viele auch Sonderanbote.
Klar, da ist unser Rad natürlich total spannend für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen
oder so.
Erzähl mal, was macht ihr da?
Was habt ihr da für Kunden?
Also viele Familien halt auch, die ein Kind mit Behinderung haben, was halt irgendwie
Besondere, sei es irgendwie, es braucht eine höhere Rückenlehne oder irgendwie halt der
Bauchgurt reicht halt nicht, das braucht halt irgendwie dann einen Vierpunktgurt oder so
was, dass man da halt irgendwie wirklich im engen Austausch guckt, okay, probiert es mal
aus, schaut mal so, und was sind jetzt wirklich die Bedürfnisse, die ihr da habt, damit es
für euch eine gute Mobilitätslösung ist.
Und da nehmen wir uns wirklich halt auch die Zeit, dann Sonderlösungen gemeinsam umzusetzen,
weil wir einfach finden, Fahrradfahren, das sollte doch was sein, was jeder machen kann.
Ja, und sicherlich auch ein cooles Erlebnis, also für gerade jetzt, wenn du so sagst,
Kinder mit Behinderung, in einem Fahrrad zu sitzen, ist ein bisschen was anderes als Erlebnischarakter,
als immer nur im Auto hinten zu sitzen.
Ja, es kommt auch total gut an.
Also unsere Passagiere sind…
Also das ist so eine kleine Nische, Nische natürlich, aber auch ein wichtiger Bereich,
den ihr eröffnet.
Ist das für euch tatsächlich ein spannendes Thema, oder sagst du, mein Gott, da machen
wir ein Rad im Jahr?
Ne, also wir haben wirklich einige Anfragen, das nimmt jetzt auch total zu, wir hatten uns
das am Anfang marketingtechnisch nicht so auf dem Schirm und haben da nicht so viel
aktiv diese Zielgruppe beworben sozusagen.
Und wir merken, dass halt viele jetzt auf uns erst aufmerksam werden, aber die Anfragen
nehmen total zu.
Also wir haben jede Woche vor allen Dingen Familien, aber auch Menschen, wo halt zum
Beispiel ein Partner irgendwie eine Krankheit hat oder sowas, die uns kontaktieren.
Also es ist wirklich eine große Gruppe.
Das ist ja cool.
Und anscheinend halt auch wirklich gibt es da nicht so viele Alternativen, also gerade
wenn du halt trotzdem sportlich unterwegs sein willst.
Also oft ist es ja so, das ist jetzt halt irgendwie so ein Sonderfahrzeug und keiner
hat sich mal gefragt, ob es überhaupt Spaß macht, damit zu fahren.
Sondern es ist dann halt eher so ein langsam behäbiges Ums-Alltags-Heim-Fahren, aber halt
so für den Alltag von einer jungen Familie halt eigentlich nicht einsetzbar.
Ja, zu dem sportlichen Aspekt kommen wir gleich, weil ihr habt ja auch selber sehr
sportlich hier eure Zeit verbracht auf dem Rad.
Aber ich wollte jetzt noch zu einem anderen Bereich kommen.
Wie ist es denn mit sportlich fahren im tatsächlich Transportbereich, also Gewerbe?
Da habt ihr auf der Messe vorgestellt, eure Zusammenarbeit mit 3×3, nein?
3×3, Dynava und Rhino, genau, die haben diesen Aufbau gemacht.
Wir haben jetzt eine große Box, so eine Alu-Box mit Schiebedeckel, was es ja auch bei anderen
Cargo-Bikes gibt.
Also Rhino stellt die Boxen her?
Ja, die machen…
Und die sind auch aus Deutschland, gell?
Ja, genau, die kommen aus Berlin und machen auch fürs Bullit und für andere Räder Boxen.
Aber die sind schon so ein bisschen spezifisch ausgeteilt, also es ist jetzt nicht einfach
nur eine Box.
Ne, ne, genau, das ist jetzt so eine Aluminium-Box mit Schiebedeckel und da kann man dann auch
verschiedene Einsätze reintun, je nachdem, was man als Handwerker für Anforderungen
zum Beispiel hat oder als Liefer-Situation.
Genau, das kann man dann anpassen, weil unser Eindruck ist auch, dass gerade wenn man über
einen beruflichen Einsatz redet, dann sind es eigentlich meistens irgendwelche Extrawünsche.
Jetzt haben wir viel über Max & Million als Nutzfahrzeug gesprochen, jetzt habt ihr das
nochmal komplett anders eingesetzt, nämlich als tatsächlich Sport-Reise-Vehikel.
Erzähl mal, wie entstand die Idee mit einem Max & Million-Rad, bzw. wie viel wart ihr
unterwegs, mit drei oder mit vier, mit zwei?
Also über die Alpen sind wir mit drei gefahren.
Ja, also die klassische Frage von unseren Kunden ist eigentlich immer, ja, aber ist
der Motor denn stark genug und kann man denn damit wirklich so viel Gewicht transportieren
und bleibe ich nicht am Berg stehen, ich kenne das doch von meinem, weiß ich nicht, anderen
Rad.
Und dann haben wir gesagt, wir sagen ja immer nein, nein, nein, aber dann haben wir gesagt,
okay, wir machen den Härtetest, wir versuchen jetzt wirklich das Krasseste, was uns einfällt.
Alpen, das müsste ja wirklich steil sein und dann vorne jemanden drauf, also mehr können
wir jetzt auch nicht machen, um zu beweisen, ob das geht oder nicht.
Und dann sind wir deswegen mit unseren Rädern über die Alpen gefahren, vier Tage, 400
Kilometer, 4000 Höhenmeter.
Vier Personen, drei Räder.
Ja, genau.
Und ja, was soll ich sagen, es ging.
Hat es auch Spaß gemacht?
Es hat mega Spaß gemacht.
Es gab natürlich schon ein paar Grenzsituationen, also wenn man jetzt einfach so einen super
langen Pass runterfährt, dann werden irgendwann die Bremsen heiß, wenn du irgendwie insgesamt
250 Kilo mit deinem Fahrzeug wiegst.
Und einmal ist auch der Motor überhitzt, nachdem wir ewig hochgefallen sind, mussten wir eine
kurze Pause machen.
Aber das waren die einzigen Sachen, die passiert sind.
Und ansonsten hat es super geklappt, mega Spaß gemacht.
So viel, dass klar war, okay, und dieses Jahr, was machen wir dieses Jahr?
Und deswegen haben wir dieses Jahr nochmal eine Tour gemacht, hatten nicht so viel Zeit,
hatten irgendwie auch nicht so viel Vorbereitungszeit, dachten, okay, fahren wir kurz zum Bodensee.
Von Frankfurt beziehungsweise Stuttgart?
Genau, sind erst von Frankfurt nach Stuttgart, zu dritt gefahren, also mein Sohn, mein Mann
und ich mit einem Rad und dann von dort das Team eingesammelt und dann alle zusammen zum
Bodensee.
Da hatten wir dann vier Räder dabei und acht Leute.
Vier Räder und acht Leute?
Ja, wir haben ja Passenger-Bikes.
Habt ihr euch abgewechselt mit Rädern oder saß eine Person immer vorne drin?
Die haben uns abgewechselt, ja, genau.
Total crazy und dann noch Gepäck dazu.
Ja, und dann noch Gepäck dazu und da waren wir wirklich, also da waren wir vielleicht
auch ein bisschen naiv, weil wir haben, klar, ich meine, jedes Fahrzeug hat dann eben sein
Maximalgewicht erreicht, wir waren in Zelten natürlich auch noch, also wir hatten komplett
Campingstuff dabei und dachten dann so, ja, 80, 100 Kilometer am Tag, easy.
Aber da kommt dann die Grenze, wo man doch sehr gut mit seinem Akkumanagement aufpassen
muss, weil sonst bleibt man liegen, bevor der Campingplatz kommt.
Also da muss man dann wirklich gut …
Wie viele Akkus hattet ihr denn dabei?
Also jetzt auch so beim Alpencross?
Beim Alpencross hatten wir zwei Akkus pro Rad dabei.
Okay.
Und das hat eigentlich auch immer gut hingehauen.
Einmal hatten wir einen Tag, da sind wir über 100 Kilometer gefahren, da haben wir dann
einmal zwischengeladen beim Essen im Biergarten.
Genau.
Und jetzt war es aber mit der Mehrzuladung noch, war es halt wirklich so, dass man gut
gucken musste, dass man dann in der Pause nochmal zwischenlädt und so weiter und so
fort.
Aber ansonsten als Reiserad, also jetzt auch ein bisschen Offroad fahren mit dem Cargobike,
ist das was, wo ihr auch seht, dass es möglicherweise eine spannende Nische wird oder dass das,
naja, zumindest einen Mehrnutzwert hat?
Also …
Mega.
Und mit dem kann ich auch in Urlaub fahren?
Ja, also mega.
Ich finde es total super.
Also ich fand eigentlich fast am bezeichnendsten auch das Stückchen jetzt von Frankfurt nach
Stuttgart, was wir zu dritt als Familie auf einem Rad mit unserem gesamten Team …
Darf ich fragen, wie alt euer Sohn ist?
12.
Okay.
Und der tritt dann auch?
Wenn zwei vorne sitzen, kann er nicht treten, aber der kann das Rad alleine, also der kann
den … später auf der Bodenseetour ist er dann den Transporter, sag ich mal, gefahren,
wo wir unser ganzes Campingzeug drauf hatten.
Genau.
Ja, ich meine jetzt auch ein bisschen so von der Motivation her, dass er das tatsächlich
auch macht.
Ja.
Cool.
Genau, aber da war eigentlich das Schöne, dass es wirklich ging, dass man so als kleine
Familie mit allem, was du brauchst, auf einem Fahrzeug, einfach losfahren kannst und dann
ja schon auch echt Platz hast.
Moment, also ihr seid jetzt mit einem Rad …
Ja.
Nicht mit zwei, mit einem Rad seid ihr …
Zu dritt.
Wow.
Und Zelt und Isomatten und Schlafsäcken und Kaffeemaschine und aufblasbaren Pinguin
und Fußball.
Genau.
Der aufblasbare Pinguin, der muss mit.
Ja.
Genau, also und das hat halt super funktioniert.
Das Nette ist halt, wenn man so, das war mir auch nicht klar, aber das Nette ist halt,
wenn man zusammen auf einem Rad fährt, dass du halt die ganze Zeit im Quatschen bist.
Also so klassisch Radtour ist ja irgendwie, zwar irgendwie zusammen, aber doch jeder für
sich alleine.
Und auf einem Rad ist halt, guck mal hier und da und man unterhält sich und das ist halt
irgendwie ein ganz anderes Reisen so.
Ja, verrückt.
Also das wusste ich nicht, dass ihr ein Rad, drei Personen, Wahnsinn.
Also ich dachte mir, oder man kann ja zum Beispiel auch, wenn man natürlich jetzt nur
davon ausgeht, dass ein Haushalt einen Maximilian hat, dann fährt einer mit einem normalen Rad
und einer fährt mit Kind, weiß es nicht, Maximilian oder zwei Kindern und dem ganzen
Gepäck und allem drum und dran.
Also habt ihr schon mal überlegt, ob man da so ein Verleihsystem, so ein Reiseradverleih
aufbauen kann von Maximilian, dass man das buchen kann so für Urlaube, wenn man das
sagt, ich habe es jetzt nicht im Alltag, aber so ein Abenteuer mit so einem Rad würde ich
schon mal machen.
Es war auf jeden Fall eine super coole Idee.
Ja, müsste man darüber nachdenken.
Ich weiß nicht, ob ich gerade die Kapazitäten nebenher noch habe, so ein Reiseding zu organisieren,
aber es…
Also mich würde das auch mega, mega interessieren, wie das ist, ja, also so was mal zu machen,
das ist ich mit Freunden und viel reinzupacken.
Also was packt man, wenn du sagst, du nimmst dann den aufblasbaren Pinguin, da stellt man
dann gar nicht mehr so die Frage, das ist so ein bisschen wie, man hat ein Wohnmobil
und schmeißt einfach seinen ganzen Hausstand rein und stellt dann fest, ich bin über 3500
Kilo und darf eigentlich gar nicht fahren, aber gut.
Okay.
Das ist halt quasi das Gegenteil, an was man denkt, wenn man Bikepacking hört, so wiegt
dein Fahrgürtel ab und so, sondern nicht.
Nicht nur mit einer Arschrakete und einem Lenker irgendwo vorne noch was dran.
Ja, sehr, sehr cool.
Hast du sonst noch irgendwie Tipps für Leute, die so was angehen möchten, so eine Tour?
Also ich glaube, wichtig ist, dass man eben, gerade wenn man jetzt nicht vom Cargo-Bike-Fahren
kommt, das war so eben mein Fehler, dass man gut plant und sich überlegt, okay, wie hoch
sind denn die Höhenmeter, wie ist das mit dem Akku, kann ich vielleicht irgendwo auch
zwischenladen, weil sonst ist es natürlich ein bisschen stressig, wenn du dann denkst,
oh shit, wo kann ich denn jetzt nochmal kurz laden oder so.
Also ich glaube, die Tourenplanung ist entscheidend und ansonsten einfach machen.
Also es ist auf jeden Fall immer super abenteuerlich und es ist total viel Action und viele unerwartete
Dinge passieren.
Fahrradtouren sind einfach großartig und wenn man auch noch zusammen unterwegs ist,
finde ich es noch lustiger, als wenn man nur alleine seine Rennfahrt macht.
Ja, man kann auf YouTube tatsächlich eure Filme von, ich weiß nicht, Bodensee noch nicht
dann, oder?
Nee, die kommen jetzt bald.
Aber unser Kata ist gerade in Elternzeit, aber sobald er zurück ist, kann man das auch
nachverfolgen.
Den Alpencross kann man bereits nachverfolgen und es ist echt ganz spannend, da mal rein
zu gucken und zu sehen, wie er das macht.
Also mich hat es auf jeden Fall richtig angeteasert, so gedacht, Mensch, das wäre eigentlich mal
ein cooles Abenteuer.
Natürlich bei mir auch irgendwie für eine Geschichte, dass man da eine Geschichte draus
machen könnte, aber oh Gott, das ist eine geiles Geschichte, ne?
Und alles Mögliche einpacken und einfach mal drauf losfahren und jetzt nicht sagen,
oh Gott, hey, ich muss das, das, das, das.
Also man braucht ja immer nicht viel, man ist ja minimalistisch unterwegs und dann fehlt
dann doch wieder alles.
Es ist dann doch bequemer mit Reiserad, mit so einem besonderen Reiserad.
Sehr cool.
Du Franziska, was kommt noch in der Zukunft und was seht ihr für die Zukunft?
Jetzt seid ihr noch sehr jung, aber vielleicht auch so generell, was die Mobilität anbelangt.
Du bist Frankfurterin.
Ja, also ich bin total begeistert, dass in Frankfurt, also ich bin ja immer in Frankfurt
und Stuttgart jede Woche und in Frankfurt tatsächlich richtig viel passiert ist.
Also man sieht, wie sich die Stadt verändert, wie immer mehr Leute aufs Rad kommen, wie
Radwege ausgebaut werden, wie das ganze Stadtklima sich verändert.
Stadtklima, ist das Klima tatsächlich so pro Bike oder pro Fahrrad oder ist das Klima
auch bei euch, dass da ein ganz schöner Widerspruch da ist?
Also tatsächlich ist der Widerspruch mehr in der Presse, so eine neue Fahrradstraße,
oh Gott, geht der Einzelhandel jetzt kaputt, so dieses.
Aber im Alltag erlebe ich, dass der Verkehr viel, viel friedlicher wird, als er war, als
ich hier gestartet habe mit Fahrradfahren.
Also da ist in den letzten zehn Jahren wirklich richtig, richtig viel passiert.
Sehr schön, ja, also das nehme ich auch wahr, ob es jetzt über LinkedIn ist, wenn ich wieder
mitbekomme, dass da der nächste Fahrradweg geöffnet wird, wo in anderen Städten genau
das Gegenteil passiert.
Naja, also Stuttgart zum Beispiel, da ist halt, muss man halt sehr mutig sein, also
ganz Fahrrad zu schwingen.
Und es ist halt, es ist tatsächlich eine schwierige Stadt, ja, also es ist ja so ein
Kessel, aber ja, schade, weil da wäre eigentlich auch sehr, sehr viel Potenzial.
Ja, ja, also Mobilität das eine, was seht ihr für euch mit Maximilian?
Also wir sind eigentlich super zufrieden, wo wir jetzt bisher gelandet sind, also wie
wir das hingekriegt haben und gucken total optimistisch jetzt in die nächsten Jahre,
in die Zukunft.
Und jetzt war natürlich jetzt erstmal ist dieses, das, was wir jetzt entwickelt haben,
irgendwie zum Laufen zu bringen, dass unsere Produktion gut läuft.
Wir stellen ständig neue Leute ein, das muss ja auch erstmal alles sich einspielen, aber
letztendlich sind wir alle Leute, die schon wieder einen Haufen Ideen haben und was man
alles optimieren und anders machen könnte, wir müssen uns eher immer so ein bisschen
bremsen und sagen, jetzt machen wir erstmal das fertig, so dass es irgendwie gut läuft.
Aber ich denke, die spannende Herausforderung ist, also unser Ziel ist ja wirklich eben,
eine Mobilitätsalternative für Autos zu haben und irgendwie auch da die Leute zu erreichen
und sich da auch immer wieder zu fragen, okay, wie kann man Leute, die vielleicht auch nicht
so sind wie ich, die einen anderen Hintergrund haben, andere Beziehungen zu ihrem Auto und
so, wie kann man die denn abholen und davon überzeugen, dass das irgendwie gut ist?
Wie muss das aussehen?
Was muss das können?
Und das ist, glaube ich, auch so ein bisschen Schritt für Schritt.
Wir hätten uns auch extra dagegen entschieden, bei unserer allerersten Idee, so ein freaky-es
Fahrzeug zu machen, was irgendwie noch ein Dach und sonst was hat.
Obwohl jetzt viele sagen, hey, man wird nass, dann ist es ja kein Autoersatz.
Auf der anderen Seite glaube ich, dass viele von diesen ja auch total coolen Fahrrad-Auto-Projekten
gescheitert sind, weil sie halt einfach zu abgedreht und freaky sind und sich dann halt
so ein Stuttgarter da doch nicht reinsetzt.
Aber einen Regenschutz gibt es ja bei euch auch.
Ja, für die Passagiere, aber für den Fahrrad nicht.
Okay, für den Fahrrad, du meintest so ein Komplett.
Ja genau, für diese Päuschen-Fahrräder und sowas.
Was ja auch spannende Fragen sind, wird sowas kommen, aber ich glaube, da muss man einfach
ganz nah auch an dem bleiben, was die Leute brauchen.
Was wir jetzt gemerkt haben, ist, dass zum Beispiel die Nachfrage auch im Randbezirk
von Städten total groß ist, die ja auch noch mal ganz andere Wege teilweise zurücklegen.
Zum Beispiel nicht dieses Problem, wo parke ich mein Cargo-Bike, weil sie ja eh eine Garage
und ein Carport und so weiter, haben aber dann wieder ganz andere Anforderungen.
So zum Beispiel, dass es bergig ist und dass man irgendwie tendenziell direkt weitere Strecken
fahren muss und so weiter und so fort.
Und da ein bisschen zu gucken, okay, was sind denn da wirklich die Use Cases und wie können
wir das noch attraktiver machen, um mehr Leute dazu zu motivieren, die vielleicht jetzt noch
nicht ihr perfektes Angebot gefunden haben.
Ja, ich meine, ihr habt ja schon einen sehr starken Motor, also so für das Bergige kann
ich mir schon vorstellen, muss ja jetzt nicht gleich die Alpen sein, aber ihr habt ja gezeigt,
dass auch das irgendwie möglich ist.
Ja, seht ihr, wer ist denn so tendenziell eure Käuferin, euer Käufer?
Sind es mehr Männer, sind es mehr Frauen?
Was habt ihr da für Erfahrungen?
Also ich glaube, dass wir da gerade am Umbruch sind.
In dem ersten Jahr, und ich glaube, das ist bei jedem Produkt so, waren die Hauptkäufer
Männer, die etwas älter waren und viel Geld hatten und einfach irgendwie sich ein neues
Produkt kaufen wollten.
Wen setzen die dann vorne rein, ihre Frauen?
Niemand, niemand, nein.
Also einfach nur so.
Achso, nur für sich.
Genau.
Also ich glaube, so dieses klassische Early Adopter-Typ Mensch, so neugierig und so.
Alte, reiche Männer als Early Adopter.
Interessant.
Und jetzt aber auf jeden Fall viele Frauen, auch viele Leute mit ein bisschen größeren
Kindern, viele schon Cargo-Bike-Fahrer, die sagen, okay, ich hatte jetzt vielleicht einen
Urban Arrow oder einen Babu oder so was und kleine Kinder und jetzt sind die größer.
Ich kann mir das aber nicht mehr wegdenken aus meinem Alltag.
Ich hab’s jetzt auch lieben gelernt und bin jetzt auch bereit, da rein zu investieren,
sobald ich das Produkt mega finde.
Das ist jetzt so eigentlich die Zielgruppe, die jetzt die ist, die irgendwie gerade voll
am Kommen ist.
Und natürlich die Leute mit den Hunden.
Ja, super spannend.
Also ich drücke euch die Daumen für das.
Für natürlich Inklusion finde ich ein super Thema.
Toll, dass da sich jemand auch mit beschäftigt und dass dann das Angebot entsteht und sicherlich
Menschenleben auch bereichert.
Und naja, auch für das Gewerbe drücke ich euch die Daumen.
Dankeschön.
Vielen lieben Dank, Franziska.
Das war sehr unterhaltsam, das Gespräch.
Liebe Grüße nach Frankfurt.
Danke.
Und viel Erfolg weiterhin euch als Team.
Familienteam.
Schwäbisch-hessischem Familienteam.
Danke, dass es nicht weitergeht.
Also viel Erfolg euch.
Grazie mille natürlich an alle da draußen fürs Zuhören, Feedback, Fragen, alles Mögliche
bitte an [email protected].
Abiertu und nehmt fleißig das Rad.
Tschüss.
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