Bespoked 2024 in Dresden: Im Bereich Cargo und Urban-Mobility sind Manufakturen starke Innovatoren und liefern seit Jahren innovative Entwicklungen für die Hürden des Alltags – wir haben uns auf der Messe nach den spannendsten Lösungen für den urbanen Einsatz umgeschaut!
Video: 13 coole Cargobikes von der Bespoked 2024
3×3
3×3 – darüber ist man schon mal gestolpert. Der Hersteller hat eine vielversprechende Lösung für urbane E-Bikes im Portfolio. Die Fakten: Eingangsdrehmoment bis zu 250 Nm, 554 % Bandbreite, neun Gänge, Riemen oder Ketten kompatibel, Drehgriff oder Funkschaltung (Bosch only) – und 60 von 100 Teilen werden am Firmenstandort Aalen auf der Ostalb gefertigt. Die restlichen Teile kommen aus Deutschland oder dem europäischen Ausland.
Smartes Feature: Sollte die Nabe trotz des wartungsarmen Konzepts einmal eine Wartung benötigen, lässt sich die Getriebeeinheit aus dem Nabenkörper ausbauen und zum Service einschicken.
ABÉS Longtail
Paul Piegsa arbeitet als Produktdesigner in der Branche und hat mit ABÉS ein eigenes Projekt gestartet. Ein auf Fahrspaß aus gelegtes Mini Longtail mit Pinion-Antrieb, Dropperpost, Federgabel und 20“-BMX Reifen.
Das Lastenrad ist gerade noch in Entwicklung, Paul strebt an, das Gefährt in Deutschland produzieren zu lassen.
Brik Bikes
Brik Bikes aus den Niederlanden war ein weiterer Hersteller mit einer Lösung abseits des Standards. Ein Kardanwellenantrieb in Kombination mit Nabenschaltung oder als Singlespeed Variante, soll die Pflege und den Verschleiß möglichst gering halten – und das für vergleichsweise günstige 999 € als Singlespeeder oder 1.249 € mit Nexus-Nabe.
Die Räder sind nach Kundenwunsch lackiert und können mit Pizza-Rack oder Kindersitz ausgerüstet werden. Dazu gibt es zwei Brackets, die ins Unterrohr eingesetzt sind.
Aktuell wird an einer Scheibenbrems-Variante gearbeitet, außerdem will man mit Neo Drive eine elektrisch unterstütze Variante in den Markt bringen.
Drust Cycles
Konstantin Drust hat nach dem Best in Show Award aus dem Vorjahr nachgelegt, zwei Bikes dabeigehabt. Ein Front Loader Cargobike, mit dem er gerade 3 Wochen in Albanien auf Radreise war. Die Postkiste war dabei nicht Transportmittel für Equpiment, sondern für seinen Hund.
Das Pinion angetriebene Rad ist groß, für eine aufrechte Sitzposition gebaut und mit selbst gebauten Gepäckträgern vollendet.
Außerdem gab es ein Klapprad zu bestaunen, dass im ersten Blick nicht als solches auffällt. Drust ist bekannt für außergewöhnliche Lösungen mit dem gewissen Etwas – und beide Bikes spiegeln das perfekt wider.
Dyed in the Wool/ Le Petit Porteur
Dyed in the Wool hat für Le Petit Porteur ein Custom Taschenset entwickelt, dass aus dem kleinen Cargobike ein wahres Transportwunder macht. Ob für Alltag oder Radreise, die Taschen bieten einen mehrfachen Nutzen und können durch ebenfalls angebotene Einlagen auf den persönlichen Einsatzzweck abgestimmt werden – Kameratasche? Geht. Isolierte Tasche für Kaltgetränke? Geht auch.
Das Set exklusive der Taschen hinter dem Sitzrohr (die sind bisher nicht bepreist) liegt bei 615 €, die Taschen können aber auch einzeln erworben werden.
Journeyman Cycles
Journeyman Cycles hat das letztjährige Mini-Cargobike zur Serienreife gebracht und bietet es wie auf den Bildern gezeigt für 4.400 € an. Eine Basisvariante unter 4.000 € ist in Arbeit – natürlich mit handgefertigtem Rahmen aus Leipzig.
Außerdem wird an verschiedenen Rack-Optionen für die Ladefläche getüftelt, etwas schmäler, beispielsweise für Menschen mit engen Treppenhäusern. In Entwicklung befindet sich zudem eine Bikepacking/Reiserad-Variante mit großem Vorderrad.
Milara
Viel kleiner geht es nicht, als beim Mini Lastenrad von Benni. Das Rad ist aus Stahl gefertigt und mit zwei 20“-Laufrädern super kompakt. Gemessen an der Größe ist die Ladefläche besonders üppig.
In Arbeit ist parallel eine Variante mit Mahle Antrieb, die auf ein neues Oversized Unterrohr von Reynolds setzt. (Hört, hört, Rahmenbauer)
Offizine Recycle
Offizine Recycle hat die Zeiten hinter sich gelassen, in denen er Lastenräder aus defekten Bikes oder Fahrrad-Leichen gebaut hat. Inzwischen gibt es ein kleines, flexibles Portfolio als Bio-Variante oder Motorgetrieben.
Sayle
Sayle Cycles aus München hatte bei 3×3 und Rohloff je ein Numero Longtail ausgestellt. Besonders ist die Kombination aus Bremsseitigem Riemenantrieb, einer Welle zur Kraftübertragung und einem Kettenantrieb auf der Antriebsseite. Damit kann die Kette tief liegen und die Ladefläche abgesenkt werden.
Die Rahmen werden in, bzw. um München herum gefertigt – und jedes Numero ist ein Unikat. Verfügbar sind die Rahmen ab Q4/24 im eigenen Webshop.
Schoof und Jensen
Bester Name für ein Cargobike: Das Doubledekker, Decker natürlich mit Doppel-G gesprochen – ein Stahl-Lastenrad aus Flensburg, das in Flensburg geschweißt wird.
Das Rad deckt mit einem Rahmen eine E-Variante, eine Getriebevariante und eine klassische BSA/Kettenschaltungsvariante ab.
Der Doubledekker hat eine modulare Ladefläche, die den Einsatz einer Kiste, einer Platte oder eines Kindersitzes ermöglicht. Zusätzlich gibt es im unteren Stockwerk zwei ausklappbare Ladeflächen, die die Transportkapazitäten weiter erhöhen.
Verfügbar ist das Bike ab 3.990 € mit Kettenschaltung und ab 6.790 € mit Motor.
Ten 07
Das Ten 07 Family eCargo haben wir am Fahrradständer entdeckt. Das Rad ist mit Shimano EP600 Cargo Mittelmotor ausgerüstet und ist als universeller Tiefeinsteiger für die Familie ausgerüstet. Platz zum Laden schafft die Fläche über dem Vorderrad, Platz frisst diese aber nicht unbedingt, wenn es in die Garage oder den Keller muss, denn sie lässt sich mit wenigen Handgriffen demontieren.
Zusätzlich gibt es unter der Transportfläche noch eine Add-On Transportlösung, die auch mit Ominium Cargobikes kompatibel ist.
Van de Zwaard
Paul hat seinem Kumpel ein Cargobike gebaut. Seine Rahmenlehre war zu klein und anstatt ein durchgängiges Unterrohr einzusetzen, musste er kreativ werden. Kreativität ist aber eine seiner Stärken, denn Paul ist auch Tätowierer.
Nach dem abgebildeten ersten Cargobike hat Paul inzwischen seine Werkstatt auch für den Lastenradbau ausgerüstet und baut mit viel Freude weiter einzigartige Bikes aus Stahl. Das Raw-Finish, die selbst gebauten Kleinteile und die Story dahinter machen das Van de Zwaard zu einem richtigen Charakterrad.
Welches ist dein persönliches Cargobike-Highlight von der Bespoked 2024?