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Das Buffalo Bike: Robustes Fahrrad mit Longtail-Genen
Sieht erstmal unspektakulär aus, hat aber einiges unter der Haube: Das Buffalo Bike ist nicht das leichteste Bike, aber Lightweight ist auch gar nicht das Ziel. Stattdessen soll das Rad mit wenigen Werkzeugen möglichst einfach zu montieren und reparieren sein und dabei trotzdem wichtige Funktionen neben dem eigentlichen Vorankommen bieten.
Im Detail
- Rahmen Robuste Stahlkonstruktion mit 26″-Laufrädern
- Bremse Allwetter-Rücktrittbremse
- Pedale PVC-Pedale mit geschmiedeten Achsen
- Reifen Kenda, pannensicher und abriebfest
- Features
- stabiler Gepäckträger, der bis zu 100 kg Last aufnimmt
- Kompatibilität mit lokalen Ersatzteilen
- fast vollständig mit 15 mm-Maulschlüssel demontierbar
- Reflektoren
- Doppel-Fahrradständer
Das Wichtigste am Bike ist ohne Frage, dass es dauerhaft läuft. Daher wird auf eine Schaltung verzichtet, denn diese gehört traditionell zu den weniger sorglosen Parts an einem Fahrrad. Der Singlespeed-Antrieb wird durch einen Kettenschutz geschützt, die hintere Nabe verfügt über eine Rücktrittbremse – denn diese ist im Vergleich zu einer V-Brake oder gar hydraulischen Scheibenbremsen weitaus wartungsärmer.
Damit es auch in regnerischen Zeilen nicht zu nass wird, verfügt das Buffalo Bike über stabile Metall-Schutzbleche, zur besseren Sichtbarkeit tragen Reflektoren an Pedalen, Gepäckträger und Speichen bei – und auch eine Klingel ist mit an Bord.
Geometrie
Die präzisen Geometrie-Maße haben wir nicht herausfinden können – aber das ist tatsächlich auch nur sekundär. Der in Einheitsgröße produzierte Rahmen verfügt über einen tiefen Einstieg und ist so auch für kleinere Fahrer*innen nutzbar. Ist man größer, lassen sich Lenker- und Sattelhöhe ziemlich weit ausziehen und sorgten so auch bei der Testfahrt für ein adäquates Fahrerlebnis.
Auf der Straße
Nun konnten wir das Bike zwar nicht extrem lang fahren, für einen kleinen Fahreindruck jedoch reicht es vollkommen: Der Sattel ist bequem, die Sitzposition bei 1,93 m logischerweise nicht perfekt, aber absolut fahrbar, wenn man Sattel und Lenker entsprechend eingestellt hat. Der Fahrstil lässt sich mit „cruisig“ beschreiben, die Übersetzung ist für eine mittlere Geschwindigkeit eingestellt.
Natürlich beschleunigen 23 Kilo nicht wie ein 9 kg leichter XC-Pfeil, aber wenn es rollt, dann rollt es zügig und die Straßenlage ist absolut entspannt. Daher: Hätte das Rad eine StVO-Zulassung (diese hat es nicht, da es u. a. nicht über zwei Bremsen verfügt), wäre das Rad auch für die Stadt ein ziemlich schicker Begleiter.
Praktisch ist der Doppelständer, mit dem sich das Rad entspannt aufbocken lässt und auch mit Beladung solide steht. Apropos Beladung: Wir haben es nicht ausprobiert, aber offiziell lässt sich das Buffalo Bike mit satten 100 kg beladen. Perfekt für Taxifahrten für Mitschüler*innen oder das Mini-Business auf dem Rücksitz!
Fazit
Mega-Beladung, anständige Fahrposition, für viele Fahrergrößen geeignet, leicht zu montieren, superstabil: Wo ist der Haken? Es gibt keinen! Und daher bleibt das Buffalo Bike für uns das perfekte Spendenziel. So heißt es noch bis zum 24.12.: Jetzt an unserer Spendenaktion teilnehmen! Alle Infos gibt es hier:
Interview mit WBR: Quo vadis, Buffalo Bike?
Dass wir das Rad gefahren sind, war uns natürlich nicht genug – deswegen sind wir mit ein paar Fragen noch ein wenig tiefer gegangen und haben uns mit dem Team der Produktentwicklung unterhalten.
MTB-News.de: Mit 24.000 zugekauften Fahrrädern ging es los – wie viele Buffalo Bikes fahren mittlerweile draußen herum?
World Bicycle Relief: Seit 2006 haben wir mehr als 700.000 Buffalo-Fahrräder ausgeliefert, die vor allem Schulkinder, Krankenpflegekräfte und Unternehmer*innen mobil machen.
Ihr schreibt auf eurer Website: „Als wachsende Organisation mit einem jährlich steigenden Volumen, überprüfen wir frühere Designentscheidungen, und verbessern das Buffalo-Fahrrad kontinuierlich.“ Welche Verbesserungen gibt es mittlerweile im Vergleich zum ursprünglichen Bike?
Die Fahrräder, mit denen wir in 2006 unsere ersten Programme gestartet haben, waren die besten Fahrräder, die damals auf dem Markt zu finden waren. Es waren die klassischen “Roadster Bicycles” , die in den Ländern, in denen wir tätig sind, weit verbreitet sind. Im Laufe der Jahre ist das einzigartige Design unserer heutigen Buffalo-Fahrräder entstanden, deren Komponenten einzigartig sind. Einige der Weiterentwicklungen waren wesentlich, wie z. B. die Einführung unseres Rohrgepäckträgers, der für eine Last von bis 100 kg ausgelegt ist.
Oder wie der Universalrahmen, der für jedermann geeignet ist, egal ob Mann, Frau oder Kind, groß oder klein. Andere Verbesserungen sind kleiner (aber nicht weniger wichtig), wie z. B. die Verbesserung des Materials und des Herstellungsprozesses der hinteren Rücktrittbremse, um ihre Langlebigkeit in unwegsamen Gelände zu erhöhen. Oder die Entwicklung des einzigartigen Reifenprofils und der Reifenkonstruktion, die einen robusten, pannensicheren und langlebigen Reifen mit gutem Grip auf sehr verschiedenen Terrains bietet.
Gibt es Punkte, an denen eurer Meinung nach entwickelt werden könnte oder schon wird – oder ist das Bike so, wie es jetzt ist, perfekt?
Kein Produkt ist perfekt, und solange es Menschen mit Mobilitätsbedarf gibt, denen wir helfen können, ist unsere Arbeit nicht getan. Wir sehen, wie Hunderttausende Menschen mit den Buffalo-Fahrrädern ihr Leben voranbringen. Und dennoch wissen wir, dass wir gerade erst am Anfang stehen, Millionen Menschen haben keine Transportmittel außer ihre eigenen Füße. Seit mehr als 15 Jahren testen, evaluieren und verbessern wir mittlerweile das Buffalo Fahrrad.
Wir haben erfahren, dass die Herstellung eines robusten Rahmens zum Beispiel relativ einfach ist. Die Entwicklung einer Gangschaltung, die den Konditionen vor Ort standhält und gleichzeitig kosteneffizient ist, stellt uns jedoch vor echte Herausforderungen. Genauso wie andere sich drehende Teile wie Naben, Zahnräder und Tretlager. Darauf liegt aktuell unser Fokus.
Wovon hängen mögliche Verbesserungen des aktuellen Bikes ab, ändern sich die Einsatzmöglichkeiten/Gegebenheiten oder werden die Entwicklungen einfach besser?
Alle Verbesserungen des Buffalo-Fahrrads richten sich nach den Bedürfnissen der Nutzer*innen. Wir bemühen uns um die Entwicklung neuer Produkte und Funktionen, die das Fahren mit dem Buffalo-Rad für mehr Menschen an verschiedenen Orten angenehmer machen. Mittlerweile gibt es tatsächlich eine große Anzahl an Buffalo-Fahrrädern, die seit über 10 Jahren im Dauereinsatz sind.
Wir haben Test-Rider Gruppen in verschiedenen Ländern und verschiedenen Klimazonen, die wir regelmäßig besuchen, um uns die Räder anzusehen und zu lernen, was verbessert werden kann. Wir sammeln Feedback und arbeiten eng mit den Nutzer*innen zusammen. Nur ihre Erfahrung kann uns sagen, was die nächsten Produktverbesserungen sein sollten, die die Buffalo-Räder noch sicherer, wartungsarmer und effizienter machen.
Ist das Bike eine Einheitsgröße oder gibt es unterschiedliche Größen?
Das Buffalo-Fahrrad gibt es nur in einer Rahmengröße. Die Überstandshöhe (der Abstand vom Boden zum oberen Ende des Oberrohrs) und die Reichweite sind die wichtigen Faktoren, die beachtet werden müssen, um ein Fahrrad passend für den/die Fahrer*in einzustellen. Wir haben den Rahmen des Buffalo-Rads im Design ein leicht abgesenktes Oberrohr gegeben, um die Überstandshöhe generell niedrig zu halten, sodass es auch für kleinere Nutzerinnen fahrbar ist.
Gleichzeitig kann mit der stabilen und langen Sattelstange die Einstellung für große Fahrer*innen vorgenommen werden. Das hilft vor allem Frauen und Mädchen, aber natürlich kleineren Nutzer*innen im Allgemeinen. Für die Stabilität des Rads bleibt das Oberrohr in der Geometrie gehoben und wird nicht wie bei klassischen Damenrädern gesenkt. Dies alles ist wichtig, um den langfristigen Wert der Räder sicherzustellen. Die 26” Räder, der einstellbare Sattel und Lenker, und das abgesenkte Oberrohr des Rahmen können eine größere Anzahl von Nutzer*innen verschiedener Größen abdecken. Indem wir ein Fahrrad bereitstellen, das von der ganzen Familie genutzt werden kann, ist der Wert und damit auch die Wirkung des Fahrrads größer.
Wisst ihr von besonders weiten Distanzen, die das Bike schon bewegt wurde?
Es gibt unzählige Geschichten, wie Menschen ihr Leben mit dem Buffalo-Fahrrad voranbringen. Die Distanzen, die sie dabei zurücklegen, sind enorm. Hier sind zwei beeindruckende Beispiele:
Levison Sibandas Tag beginnt sehr früh. Er macht sich auf den Weg, um nach Löwenspuren Ausschau zu halten. Danach informiert er die Menschen im Dorf, in welche Richtung sie ihr Vieh am besten zum Weiden führen können. Als Beauftragter für den Schutz von Wildtieren und der Umwelt in den Dörfern Hlanganani und Jabulani ist es Levisons Aufgabe, Raubtiere wie Löwen und Hyänen von der Gemeinde fernzuhalten und den Dorfbewohner*innen beizubringen, wie sie ihr Vieh sicher halten können.
„Ich laufe den ganzen Tag von einem Dorf zum anderen, bis ich wieder nach Hause komme, bin ich völlig erschöpft von den weiten Strecken“, sagt Levison. Er legt bis zu 30 km zurück, um ans äußerste Ende seines Reviers zu gelangen. Gelegentlich hat er Glück und wird auf einem Eselskarren mitgenommen. „Manchmal kann ich drei Tage lang nicht nach Hause und übernachte im Busch, weil es anders einfach nicht möglich ist, meine Arbeit zu erledigen. Jetzt, wo ich ein Fahrrad habe, kann ich meine Aufgaben besser erledigen und die Dorfbewohner*innen rechtzeitig informieren.“
Schau dir seine ganze Geschichte an: https://worldbicyclerelief.org/de/hwange-kommt-voran
Die 14-jährige Schülerin Smile hofft, eines Tages Buchhalterin zu werden. In der Schule ist Mathematik ihr Lieblingsfach. Dank ihres Fahrrads hat sie nun die nötige Energie und Zeit, um sich im Unterricht zu konzentrieren und für gute Noten zu lernen, damit sie ihren Traum verfolgen kann. „Das Fahrrad hilft mir, pünktlicher und schneller zur Schule zu kommen,” sagt Smile.
Smile ist ein Waisenkind. Sie lebt bei ihrer Tante und ihrem Onkel. Es ist ihre Aufgabe, frühmorgens die Hausarbeit zu erledigen, bevor sie zur Schule gehen darf. Bevor sie ihr Buffalo-Fahrrad erhielt, musste sie den fast fünf Kilometer weiten Schulweg zu Fuß zurücklegen und war bereits müde, wenn sie in der Schule ankam. „Ich war aufgeregt, als ich das Fahrrad bekommen habe. Es hilft mir, vor Unterrichtsbeginn an der Schule zu sein. Ich wünsche mir, dass noch mehr Kinder Fahrräder bekommen, um die Distanzen zu meistern und pünktlich zur Schule zu kommen.” Die ganze Geschichte hier.
Wisst ihr von sonstigen spektakulären oder kuriosen Zwecken oder Geschichten, für die das Buffalo Bike verwendet wird?
Wie gefällt euch das Buffalo Bike?
Alle weiteren Infos zu unserer Adventsverlosung für World Bicycle Relief findest Du hier.
Alle Artikel zu unserer diesjährigen Adventsverlosung für WBR:
- Wir haben 146.857 € für den World Bicycle Relief gesammelt: Danke an euch und alle Sponsoren!
- WBR-Adventsverlosung: Das Buffalo Bike – Alleskönner mit Mega-Zuladung
- Adventsverlosung für WBR: Schwalbe verdoppelt Spenden ab sofort
- Geben & Gewinnen: IBC-Adventsverlosung für World Bicycle Relief – Jahr 8!
3 Kommentare
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WBR-Adventsverlosung: Das Buffalo Bike – Alleskönner mit Mega-Zuladung
Wie gefällt euch das Buffalo Bike?
Schönes Ding. Wenn nur n Appel und n Ei kostet, würde ich mir das auch in Deutschland kaufen.
Finde die Aktion eh super und bin auch schon das vierte oder fünfte Mal mit Spende dabei. Und ich bin bei @FalkoRamone, ich würde mir zwar wohl keins kaufen, aber wenn ich mir den Fahrradmarkt in DEanschaue, fehlt da für mich das dem Buffalo entsprechende Modell.
Die Fahrradbubble besteht immer noch zu sehr aus gut bis sehr gut situierten Leuten, und die aktuellen Galionsfiguren Lastenrad und E-Bike, so sinnvoll sie sein mögen, sind vor allem geeignet, das zu verschlimmern. Eine echte Verkehrswende wird aber nur funktionieren, wenn eine große Masse an Leuten sie für sinnvoll hält.
Zuletzt habe ich Zahlen gehört, die sagten dass 50% der Deutschen aktuell nicht mehr in der Lage sind, neue Rücklagen zu bilden. 50%! Diese Leute brauchen wir auf unserer Seite, und wir sind nicht dabei, sie mitzunehmen.
Endlich mal kein Downhill-, Enduro- oder Down-Country-Bike als Bike der Woche im Partnerforum MTB-News
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