Wir haben drei Produkte der neuen Specialized x Fjällräven Bikepacking-Kollektion „The Great Nearby“ ausprobiert - Sattelstützentasche (links), Rahmentasche (mitte) und Oberrohrtasche (rechts).
Die Sattelstützentasche ist das bewährteste Mittel, um am Fahrrad bei hoher aerodynamischer Effizienz und schneller Montage viel Stauraum zu bieten. - die Alternative wären ein Rucksack oder Gepäckträgertaschen, beide mit ihren eigenen Schwächen
Rahmentaschen sind praktische Helfer für zusätzlichen Stauraum - mit dem Vorteil, dass man während der Fahrt Zugriff hat und Ladekabel an den Lenker legen kann.
Die Oberrohrtasche wird vorne oder hinten auf dem Oberrohr montiert.
Als Standard wird die Oberrohrtasche mit zwei Klettbändern um das Oberrohr befestigt - deutlich schöner ist die Verschraubung; zumindest dann, wenn der Rahmen die entsprechenden Gewinde vorsieht.
Klettband zur Sicherung um den Schaft? Etwas schwierig, wenn die Leitungen in den Steuersatz laufen müssen - wir haben sie kurzerhand weggelassen.
Befestigung über Klettbänder oder per Schrauben? Bei der Oberrohrtasche hat man die Wahl - die Rahmentasche kann nur mittels der Klettbänder befestigt werden
Die Öffnung der Oberrohrtasche fällt relativ schmal aus - seitliche Netztaschen reduzieren das Chaos.
Die Unterseite der Oberrohrtasche ist gummiert, während die Rahmentasche einen umlaufenden Gurt aufweist
Die Oberrohrtasche versteckt sich schlank hinter dem Vorbau - gut ein Liter Volumen entsteht dennoch, da sie vergleichsweise lang geschnitten ist.
Vier Farben stehen für die Oberrohrtasche zur Wahl, bei der Rahmentasche und der Sattelstützentasche muss man mit zweien Vorlieb nehmen.
Sieben Klettbänder hat die Rahmentasche, benötigt werden sie nicht alle - das voluminöse Steuerrohr des Rose Backroad Carbon war fast zu viel für die Bänder, während die tief ansetzenden Sitzstreben eindeutig im Weg waren.
Seitliche Netztaschen helfen bei der Organisation - eine weitere Unterteilung des langen Hauptfachs gibt es nicht.
Der umlaufende Gurt der Rahmentasche saugt fleißig Wasser, während das Obermaterial stark abweisend ist - auch unter der Dusche hatten wir hier keine Schwierigkeiten mit Wassereintritt in die Tasche.
Die Specialized Rahmentasche wird in drei Längen angeboten - so sollte bei den meisten gängigen Rahmen eine gute Passung garantiert sein.
Specialized und Fjällräven bieten zwei Größen für den Packsack an, hier im Bild die große 16 l Variante - der 10 l Sack endet mit dem Holster und ist so deutlich kompakter in seiner Erscheinung.
Bereit für das nächste Abenteuer? Der Holster trägt maßgeblich zum hohen Gewicht der Specialized Satteltasche bei - hält dafür aber auch den voll gepackten 16 l Sack (wir haben bis 2,5 kg getestet) zuverlässig an Ort und Stelle.
Bei gelösten Spannriemen klappt der Holster auf, so dass der Packsack einfacher eingeschoben werden kann - im Anschluss wird über die sieben Spanngurte fixiert und komprimiert.
Der Holster dienst nach unten hin als Spritzschutz - eine sehr praktische Lösung, wenn man kein Schutzblech hat und so nicht den Dreck mit zum Schlafplatz trägt.
Wie üblich wird der Packsack zum Verschließen mehrfach umgeschlagen und dann mit einem Klickverschluss fixiert - so lässt sich flexibel auf verschiedene Beladungszustände reagieren und jeweils dicht verschließen.
Das Ventil am Packsack (mitte rechts) erlaubt es, den Sack beim Verstauen zu komprimieren - im Anschluss wird es verschlossen, um die Form zu halten und kein Wasser eintreten zu lassen.
Der breite Spanngurt über die Mitte entscheidet - so kann der Packsack nicht verloren gehen.
Der hinterste Gurt ist optional und vor allem bei Verwendung des 16 l Packsacks empfehlenswert - die Haken sind sauber gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert.
Insgesamt sieben Spanngurte helfen dabei, den Packsack zu fixieren und zu komprimieren - sie sind hochwertig und auch mit Handschuhen griffgünstig ausgeführt
Die obere und untere Rahmenhälfte werden über einen Klettgurt mit der Sattelstütze oder dem Rahmen verbunden - die Hauptlast trägt jedoch die aus Metall ausgeführte Halterung an den Sattelstreben.
Die Klemmung an den Sattelstreben ist über die gesamte Länge des Holsters flexibel positionierbar - so kann der Winkel und die Position der Tasche flexibel eingestellt werden.
Eine Schraube verbindet den Holster mit den Sattelstreben - so ist er bei Bedarf schnell demontiert und ist dennoch gegen unmittelbaren Gelegenheitsdiebstahl geschützt.
Ist die Schraube gelöst kann die Sattelstrebenklemmung einfach am Holster verbleiben - so wird bei der nächsten Montage die identische Position wieder garantiert
Auch nach oben hin fungiert der Holster als Abdeckung für den Packsack - das verhindert ein Streifen an den Oberschenkeln oder dem Rucksack
Auf der Rückseite des Holsters unterstützt ein verschiebbares Reflektorband die Sichtbarkeit nach hinten - hier kann auch ein Rücklicht angesteckt werden; eine dedizierte Lasche hierfür gibt es jedoch nicht
Von den drei vorgestellten Produkten ist der Packsack klar am stärksten auf Wasserdichtigkeit ausgelegt - er ist wasserdicht, während die beiden Taschen nur stark wasserabweisend sind und über kurz oder lang - vor allem über die Nähte - Wasser eintreten kann
Erster Aufschlag: Geglückt! Preislich sind die Specialized x Fjällräven Bikepacking-Produkte definitiv am oberen Ende der Skala angesiedelt - doch sie leisten sich keine gravierenden Schwächen und überzeugen mit feiner Verarbeitung und ersten Schritten hin zu mehr Nachhaltigkeit, zum Beispiel durch die Verwendung recycelter Stoffe.
Konzeptvergleich der Taschen: Aerodynamisch sind Oberrohr- und Rahmentasche der Rolle quer am Lenker klar überlegen - eine Sattelstützentasche brauchten wir auf der Strecke des 3-Länder-Giros nicht
Specialized x Fjällräven: Die Kooperation dieser beiden Marken hat hohe Erwartungen geweckt - nachdem die ersten Bekleidungsstücke eher im Hipster-Milieu anzusiedeln waren, können die Bikepacking-Produkte bei aller optischen Nüchternheit Funktional überzeugen.