Der beste Kinderfahrradsitz 16 Kandidaten im ADAC-Crashtest

Der ADAC hat wieder mal den Kindertransport per Fahrrad auf den Prüfstand gestellt und in einem großen Vergleichstest 16 verschiedene Kinderfahrradsitz getestet. Dabei durften natürlich Crashtests mit Autos nicht fehlen. Alle Ergebnisse des ADAC-Tests findest du hier zusammengefasst.
Foto von Laurenz Utech
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Veröffentlicht in Kinder
19. Juni 2024
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Nachdem der ADAC zuletzt Crashtests mit Lastenrädern durchgeführt hatte, widmet sich der Allgemeine Deutsche Automobil-Club in seinem neuesten Test zum Thema Kinderbeförderung per Rad 16 verschiedenen Kinderfahrradsitzen. Von der offensichtlichen Tatsache abgesehen, dass es weder für Fahrradfahrende noch für deren Kinder gut ausgehen kann, wenn sie von einem Auto aus voller Fahrt seitlich gerammt werden, ist das Abschneiden der günstigeren Preisklasse im Test wirklich überraschend. Alle Ergebnisse des ADAC-Tests zusammengefasst, findest du im Folgenden.

Kinderfahrradsitze im ADAC-Test: Gutes Abschneiden der günstigen Modelle

Der ADAC hat 16 Fahrradsitze für Kinder getestet. Dabei haben vor allem die günstigeren Fabrikate überzeugt. Neunmal wurde die Note „gut“ vergeben, doch es gibt noch Raum für Verbesserungen.

  • Verbotene Schadstoffe in Gurtpolstern entdeckt
  • Kopf- und Schulterbereich noch nicht optimal geschützt

Testsieger: OK Baby

Im Vergleich der unterschiedlichen Systeme Sattelrohr- gegen Gepäckträgermontage haben mehrheitlich die Kinderfahrradsitze für den Gepäckträger überzeugt. Bei beiden Montagemöglichkeiten landete jeweils der Kinderfahrradsitz von OK Baby an der Spitze des Testfeldes. Der Sitz bietet bei einem Preis von rund 70 Euro eine Liegefunktion, Reflektoren, gute Schutzeigenschaften im Kopfbereich, Wetterschutz, ist abschließbar und einfach in der Handhabung.

Ergebnisse: Montage am Sattelrohr

Hersteller/Modell Mittlerer Preis ADAC Urteil Montage Handhabung und Fahren Eignung für das Kind und Komfort Sicherheit und Haltbarkeit Schadstoffe
OK Baby 10+ 74 Euro 1,9 2,6 1,9 2,0 1,3 1,0
Bellelli Mr Fox (Relax) ab 50 Euro 2,4 2,6 2,0 2,7 2,3 2,5
Bobike Go Maxi Frame 120 Euro 2,5 2,5 1,9 3,1 2,7 1,0
Urban Iki Mosu Green + Bincho Black 110 Euro 2,5 2,1 1,7 3,3 3,0 1,0
Polisport Bubbly Maxi Plus FF 60 Euro 2,6 2,9 2,0 2,9 3,0 1,0
Hamax Caress 165 Euro 2,8 2,2 1,6 3,0 3,8 2,5
Thule Yepp Nexxt 2 Maxi 170 Euro 2,8 1,8 2,0 2,8 3,8 1,0
Qibbel Air 138 Euro 5,0 2,7 2,0 3,2 4,1 5,0

Der Sitz Bellelli Mr Fox belegte den zweiten Platz in beiden Montagearten. Er ermöglicht eine einfache Einstellung des Schwerpunkts und bietet gute Helmkompatibilität, verpasste jedoch die Bestnoten in Sicherheit und Haltbarkeit aufgrund der minimal zu niedrigen Rückenlehne.

Ergebnisse: Montage auf dem Gepäckträger

Hersteller/Modell Mittlerer Preis ADAC Urteil Montage Handhabung und Fahren Eignung für das Kind und Komfort Sicherheit und Haltbarkeit Schadstoffe
OK Baby Shield 68 Euro 2,1 2,8 1,8 2,5 1,6 1,0
Bellelli Mr Fox Clamp 45 Euro 2,2 2,6 1,6 2,6 2,4 2,5
Bobike Go Maxi 110 Euro 2,2 2,6 1,5 2,5 2,7 1,0
Urban iki Mosu Green + Bincho Black 95 Euro 2,3 1,9 1,6 2,8 3,0 1,0
Polisport Bubbly Maxi Plus CFS 50 Euro 2,5 2,9 1,7 2,8 3,0 1,0
Thule Yepp Nexxt 2 Maxi 150 Euro 2,8 2,0 1,8 2,6 3,8 1,0
Hamax Caress 165 Euro 2,9 2,1 1,9 2,4 3,9 2,5
Qibbel Air 110 Euro 5,0 2,4 1,6 2,8 4,0 5,0

„Mangelhaft“ aufgrund von Schadstoffen

Die Kinderfahrradsitze von Qibbel fielen aufgrund verbotener Schadstoffe in den Gurtpolstern durch und wurden mit „mangelhaft“ bewertet. Zusätzlich rutschten die Fußstützen bei einer Belastungsprobe schnell nach unten.

Auch mit Kindersitz: Helm ist Pflicht!

Kinder sollten auch in einem Fahrradsitz immer einen Fahrradhelm tragen. Viele Hersteller berücksichtigen jedoch nicht ausreichend Platz für den Helm im Kopfbereich. Der Test zeigte, dass der Kopf bei einem Seitenaufprall unangenehm weit zur Seite neigt, wie bei den Sitzen von Thule.

Crashtest: Frontal- und Seitenaufprall

Erstmals wurden die Kinderfahrradsitze in realitätsnahen Crashtests geprüft. Einige Sitze hielten dem Aufprall stand, bei anderen brach die Halterung oder die Sitzschale, was das Verletzungsrisiko erhöht.

Montage vor dem Lenker birgt Gefahren

Sitze vor dem Lenker sind nur bedingt zu empfehlen. Sie beeinträchtigen die Lenkung, bieten keinen Schutz beim Sturz und reduzieren das Sichtfeld der fahrenden Person.

Tipps: Das ist beim Kauf zu beachten

  • Auf ausreichende Kopfstütze und Helmaussparung achten.
  • Für gute Sichtbarkeit sorgen, z.B. durch Reflektoren.
  • Stabilität und einfache Handhabung sicherstellen.
  • Verstellbare Fußstützen und Gurtsysteme bevorzugen.
  • Regelmäßig auf Verschleiß prüfen und nachziehen.

Fazit

Abschließend konstatiert der ADAC, dass günstige Modelle durchaus überzeugen können, sofern sie in den wichtigen Sicherheitskriterien gut abschneiden. Zudem wird der Hinweis gegeben, dass eine sorgfältige Auswahl und regelmäßige Wartung die Sicherheit und den Komfort für die kleinen Mitfahrenden erhöhen sollen.

Was sagst du zum Test des ADAC?

Infos & Bild: www.adac.de

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