Wir blättern zurück ins reiche Chemnitz des 19. Jahrhunderts – Textilzentrum und weltweiter Nabel der Strumpfwarenindustrie. Als Friedrich Nevoigt im Jahr 1884 seinen Arbeitsplatz verliert, macht er sich mit seinem Bruder Wilhelm, einer Bohrmaschine und einer Stanze selbständig. Das Geschäft rollt schnell an und zur Strickmaschinenproduktion kommen Schreibfedern aus „Diamant-Stahl“ und bald auch das Fahrrad.
Erfindungen, Tricks und Dramen
Zum 140-jährigen Jubiläum nimmt uns Diamant Brand Manager Thomas Eichentopf mit auf einen wilden Ritt durch die Jahrzehnte. Er erzählt, wie das Unternehmen nicht nur die Produktentwicklung (von der Kette über das Ventil bis zum Lenker), sondern auch den Radsport entscheidend mitgeprägt hat, u.a. mit dem Medaillen sammelnden Werksteam.


Es geht um Weltkriegsrückschläge, über die Übernahme durch Opel – damals noch der Erzfeind auf zwei Rädern – bis hin zur Zwangsverstaatlichung in den 50er Jahren und dem fast unwirklichen Wiederaufstieg nach der Wende. Logo klären wir die Köpfchen-Frage, wir hören, wie man mit brandneuen Volvos die Wessis rumkriegte, warum Schweizer lieber auf Zigarren setzten und wie Harley Davidson-Typen zu Tiefeinsteiger kommen.
Neuausrichtung im Jubiläumsjahr
Bis heute, so wird in der Podcast-Folge klar, ist Diamant fest in Sachsen verankert. Vom unprätentiösen Markenbild über die pragmatische Ingenieurskunst bis hin zur Produktionsstätte vor den Toren Chemnitz – übrigens der Kulturhauptstadt 2025. Und von hier aus startet das Team 2025 mit einer neuen Rad-Plattform – alles dazu findest du hier.

Was sagst du zur Folge mit Thomas Eichentopf von Diamant?
Hier ist eine Transkription des Podcasts ohne Garantie auf hundertprozentige Richtigkeit:
Sissi (00:00.628)
Nimm’s Rat, der Podcast heute mit Beruf.
Thomas (00:03.652)
Thomas, Brand Manager von Diamant.
Sissi (00:08.073)
Heimatort?
Thomas (00:09.713)
mal ursprünglich Berlin gewesen und aktuell ist es irgendwo in der Schweiz.
Sissi (00:13.684)
oder geschliffen.
Thomas (00:16.023)
Sissi (00:17.61)
Tricken oder häkeln.
Thomas (00:19.74)
definitiv Strick.
Sissi (00:22.44)
Lidl oder Aldi?
Thomas (00:24.032)
Lille.
Sissi (00:25.472)
Thomas, welches Rad hast du in der letzten Zeit gerne wo hingenommen?
Thomas (00:29.617)
Ich glaube, das ist dann schon noch mein eigenes Rennrad. Das packe ich gerne mal ins Auto, mal noch einen Ort zu erkunden, an dem ich vorher noch nie gewesen bin. Und vor allem, ich auf Dienstreisen gehe, nehme ich es doch sehr gerne mit, weil so eine lange Autobahnfahrt, kannst du eine Autobahnraststätte halten oder fährst kurz runter und an der Stadt der Mittagspause sitze ich halt kurz aufs Rad.
Sissi (00:49.896)
Also du fährst, pausierst zwischendrin und machst schon zwischendrin mitten irgendwo in der Strecke eine Runde.
Thomas (00:56.561)
Ich finde, ist die beste Art und Weise, so eine lange Fahrt so zu durchbrechen, das Land kennenzulernen, in welchen kleinen Orten ich nicht schon gewesen bin und irgendwo ein Eis gegessen habe, einfach weil ich gedacht habe, da fahre ich jetzt lang, da war ich noch nicht, da fahre ich diesmal runter. Das ist Vielfalt und Spannung für mich.
Sissi (01:15.278)
Das ist eine hervorragende Idee. Ich fahre meistens so drei, dreieinhalb Stunden und fahre dann erst am Zielpunkt sozusagen los, eine Runde. Aber das ist natürlich eine hervorragende Idee, einfach auch zwischendrin mal eine Runde zu fahren. Cool, bei dir sind es wahrscheinlich auch längere Strecken. Es liegt ja auch eine gewisse Distanz zwischen der Schweiz und Chemnitz, aber dazu kommen wir gleich. Also ich freue mich wirklich sehr auf dieses Gespräch. Noch.
Thomas (01:39.159)
Ich auch.
Hahaha!
Sissi (01:42.03)
Ich freue mich aus diversen Gründen, anderem aber auch, weil zwei Dinge zusammenkommen werden, die ich beide, ja da habe ich so eine gewisse Schwäche für zum einen Geschichte und Geschichten und zum anderen feiern. Und der Anlass ist, dass Diamant 140 Jahre alt wird.
Thomas (01:52.139)
Mhm.
Mhm.
Thomas (01:59.934)
Tatsächlich, ja, 100 Jahre mehr als ich selbst.
Sissi (02:02.962)
Ja, ich sage jetzt nichts. Aber lass uns doch mal den Diaprojektor anschmeißen. Thomas, wo und wie begann das damals alles und dank wem?
Thomas (02:06.423)
Hahaha!
Thomas (02:10.615)
Mhm.
Thomas (02:19.319)
Ja, eigentlich hat es angefangen schon 1884. So irgendwann 1884 auf der rechten Seite der Landkarte in Chemnitz gab es den Friedrich und der hat leider seinen Job verloren. Passiert, es gibt immer mal Phasen, in denen es Menschen widerfährt und dann hat er sich seinem Bruder genommen und am 1. Januar 1885 haben sie ein Unternehmen ins Handelsregister eingetragen, aus dem dann Diamant entstanden ist. Das Unternehmen hat am Anfang
gar nichts mit Fahrrädern zu tun gehabt, sondern Friedrich kam aus der Textilindustrie und dann haben sie Teile für industrielle Nähmaschinen hergestellt, weil Chemnitz zu dem Zeitpunkt, und das wissen viele gar nicht, eine der reichsten deutschen Städte war und auch eine der Städte eines der Zentren oder das deutsche Zentrum für die Textilindustrie. Es gab sehr viele Hersteller von Textilindustrie Maschinen in Chemnitz und
damit haben sie angefangen, danach haben sie Spitzen von Füllfederhaltern hergestellt aus einem Stahl, den sie Diamantstahl genannt haben. Und ich glaube, dann haben sie so ein bisschen nach links und rechts geschaut, weil das nächste kann ich nicht erklären, aber es ist so, dass sehr viele von den ganz frühen deutschen Fahrradherstellern ihren Ursprung in der Textilindustrie haben.
Webstühle, Nähmaschinen, was auch immer. Und da gab es auch noch… Und deswegen gab es auch in Chemnitz noch zwei, drei mehr Hersteller, die dann mit Fahrrädern angefangen haben. Die beiden Brüder Friedrich und Wilhelm haben Ende 1885 auch schon damit experimentiert. Und 1895 haben wir die Fahrradproduktion dann effektiv aufgenommen. Bis heute fertigen wir in unserer eigenen Fabrik
Sissi (03:46.632)
Deswegen auch meine Frage, stricken oder häkeln?
Thomas (04:13.437)
Wir können deshalb sagen, dass wir heute nicht nur die Marke haben, die jetzt die längste Historie hat, sondern wirklich kontinuierlich die älteste Fahrradfertigung in Deutschland betreiben, der älteste Fahrradhersteller Deutschlands.
Sissi (04:26.37)
Und das ist aber nicht direkt in den Chemnitz, sondern ein Stück außerhalb.
Thomas (04:29.367)
Wir sind heute nicht mehr direkt in Chemnitz-Kemnitz, sondern sind zehn Kilometer vor die Stadt gezogen. Weißt du, es ist ja so, dass dann man fängt in einem Gebäude an und irgendwann passt es vielleicht nicht mehr ganz so, das historische Gebäude, es war so ein klassisches Fabrikgebäude auf unterschiedlichen Stockwerken. Und das war für eine moderne Fertigung, war das ein Graus. Und dann, nachdem die Mauer gefallen ist.
und viele Industriegebiete auch neu ausgewiesen worden sind. Da haben wir dann nach einer neuen Bleibe gesucht, auch weil der Eigentümer, es wurde ja alles privatisiert, auch der Immobilienbesitzer und der Eigentümer unserer alten Fabrik, war mit uns dann vielleicht nicht ganz überein, was so die Zukunft des Gebäudes betraf. Und so landeten wir dann mit der Fertigung vor den Toren der Stadt. Aber allein, dass wir umgezogen sind, ändert ja nicht…
Das ist immer noch wir selbst.
Sissi (05:30.062)
Ja, aber lass uns dann doch nochmal die 100 Jahre zurückgehen oder 90 vor der Wende. Denn es ist schon eine Historie. Ich finde das immer sehr, gerade in der aktuellen Zeit, sehr inspirierend auch. Du hast schon vom Friedrich erzählt, der seinen Job verloren hat, und das gab eben die Möglichkeit, eben ganz neu durchzustarten. Wir sind vielleicht hier und da dann doch einige unter uns, die vor neuen Scheidepunkten stehen oder
auch weltweit betrachtet die Transformation sehen. Und manchmal macht sich bisschen Hoffnungslosigkeit breit oder Ängste. Und ich glaube, die Geschichte von Diamant zeigt eigentlich ganz gut, wie flexibel ihr wart, wie ihr war oder in welche Lücken ihr vorgestoßen seid. Gehen wir vielleicht da noch mal so bisschen zurück, weil es waren ja auch zwei Weltkriege und es war viel umtriebiges. Also Jahrhundertwende, da mit dem Fahrrad.
Und ihr kommt dann im Grunde aus dem Radrennsport. Das wusste ich nicht. Das habe ich jetzt so kurz nachgelesen. Aber ihr hattet so richtiges Team.
Thomas (06:36.551)
Tatsächlich ist es so, dass der erste Deutsche, der jemals eine Weltmeisterschaft im Radrennen-Fahren geworden hat, auf einem Diamant unterwegs war. Auch der erste Deutsche, der bei der Tour de France jemals im gelben Trikot gefahren ist, war auf einem Diamant unterwegs. Viele Radsporthelden unserer Zeit, die wir irgendwie noch kennen, Namen, die uns sehr geläufig sind, von Jens Voigt bis zu Jan Ulrich und auch Andre Greipel,
Alle haben ihre Karriere auf Diamant gestartet noch in ihrer Jugend. Das war dann aber schon das Ende der Zeit. Ja, wir haben eine eine sehr äklektische Geschichte, sage ich sehr gerne. Man neigt sehr schnell dazu, wenn man in einem alten Unternehmen ist, dann erzählt man immer nur das Tolle und was man alles erreicht hat und Errungenschaften und Erfindungen. Das haben wir natürlich. Ich könnte jetzt sagen, hey, Diamant hat die moderne Fahrradkette erfunden. Oder hey.
Diamant hat schon einen Schnellspannmechanismus erfunden, da hat Campagnolo noch dran gearbeitet.
Sissi (07:39.852)
Aber ihr habt nicht den Diamantrahmen erfunden. Das kommt mir jetzt gerade, oder? Das wär’s gewesen.
Thomas (07:43.323)
Nee, den haben wir nicht erfunden, das hat wirklich nichts mit uns zu tun. Also unser Name kommt nicht vom Diamantrahmen, sondern von diesem Stahl. Der Diamantrahmen kommt von der Form. Aber eh, also da könnte man halt irgendwie lange drüber reden. Aber es ist halt auch eine Geschichte von Scheitern und Wiederaufstehen. Die Firma ist in ihrer Geschichte mehrfach haarscharf der Pleite entgangen.
Sissi (07:51.054)
Mhm. Mhm.
Thomas (08:10.735)
In den 20er Jahren hat uns Opel vor der Pleite gerettet. Dann gab es einen Weltkrieg natürlich und danach wurden wir ja verstaatlicht und
Sissi (08:21.106)
Ja, ich will da Schritt für Schritt reingehen, weil das interessiert mich so. Also Opel finde ich ja auch ganz spannend. Kennst du die Geschichte von Sophie Opel? Das ist, also ich habe natürlich als Frau so bisschen so eine Schwäche für Frauen. Vielleicht ist es der einzige Frauenname, heute fallen wird. Wer weiß? Sophie Opel. Also man spricht ja immer von dem Gründer von Opel, von Adam Opel und die Frauenhistorie. Es spricht von Madame, also nicht Adam, sondern Madame.
Thomas (08:23.511)
Mmh.
Thomas (08:29.495)
Nein.
Sissi (08:50.85)
Opel war eigentlich die treibende Kraft. Er ist jetzt auch relativ früh gestorben. Er war noch gar nicht, oder er war nicht mehr involviert, als er dann tatsächlich in die Autobrauche kam. Aber Opel kommt ja auch vom Fahrrad. Das ist ja auch super spannend. Und der Hintergrund bei denen war auch ganz anders. Ich glaube auch Strickmaschinen oder sowas in die Richtung.
Thomas (09:14.44)
Genau. das bringt es jetzt auch gerade wieder zusammen, weil ich habe, du hast es ja noch gefragt mit dem Rennradsport und Opel war ja auch eine große Fahrradmarke, auch Rennräder hergestellt und Opel war der wichtigste
Sissi (09:23.822)
Da haben die Kinder, die die Kinder selber auch dem Radrennsport ausgeübt.
Thomas (09:28.087)
Und das war der größte Fahrradhersteller zu einem gewissen Zeitpunkt in den 1920er Jahren. Und das war so ein bisschen eigentlich unser Erzfeind zu der Zeit. Opel waren die ganz Großen. Und dann waren da wir. Wir waren halt, wir haben die besseren Räder gebaut. Und dann hat man sich so ein bisschen immer mal in die Haare bekommen. Natürlich war das eine riesige Niederlage, als das Unternehmen an Opel verkauft werden musste. Aber in der Tat, also wir hatten Rennräder sehr früh.
Sissi (09:33.198)
Mhm.
Mhm.
Sissi (09:44.27)
…
Thomas (09:56.119)
1911 so ungefähr, da ist das erste Werksteam an den Start gegangen. Und das deshalb, weil der Werbeleiter des Unternehmens damals gesagt hat, hey, wir müssen die Marke sichtbarer machen und Radrennen werden jetzt ein neuer Trend. Wir setzen darauf, dort wollen wir Diamant positionieren. Und deswegen haben wir damals angefangen, haben sehr früh auch internationale Erfolge erzielt. Dann in den 50er Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, wie gesagt, auch
auch sehr viele andere Erfolge erzielt mit Theo Schur, der dann Weltmeister geworden ist, bis es dann irgendwann in den 90er Jahren für uns im Rennradbereich keinen Platz mehr gab.
Sissi (10:36.694)
Und du hast gemeint, ihr seid verstaatlicht worden?
Thomas (10:39.249)
Ja, das ist ja vielen Unternehmen, gerade in Ostdeutschland, dann passiert. Warum? Ja, naja, weil viele Unternehmen an der Rüstungsindustrie teilgenommen haben. Gewollt, ungewollt, oft sicherlich eine Kombination aus beidem. Und dann wurden Reparationszahlungen ja erst einmal angedacht gegenüber der Sowjetunion und
Viele Fabriken wurden gar nicht verstaatlicht, sondern wurden eigentlich abgebaut und die Maschinerie wurde nach Russland oder in die Sowjetunion verbracht. Dann hat man sehr schnell gemerkt, das funktioniert nicht so gut. Man weiß dann gar nicht mehr richtig, wie man die Maschinen wieder zusammenbauen muss. In einem neuen Standort sind sie nicht so produktiv wie am alten Standort. Also anstatt, dass man alles abbaut, vielleicht lässt man es da. Aber natürlich in einem sozialistischen Staat.
soll es keine private Kontrolle geben und deswegen wurden Betriebe eben verstaatlicht und so entging Diamant dem Abbau, anders als andere Hersteller aus Chemnitz. Ein Begriff, der manchen vielleicht noch etwas sagt, Wanderer. Die Marke gibt es ja heute auch wieder, aber eigentlich das Kernunternehmen Wanderer ist nach dem zweiten Weltkrieg abgebaut worden. Und
Diamant blieb. Aufgrund der Nähmaschinen wurde es dann Teil von einem volkseigenen Betrieb, das sich eben sehr stark auf Textil ausgerichtet hat eigentlich.
Sissi (12:12.014)
Ja, interessant. wie gesagt, diese Wellen und dieses Nicht-Schnurdel-gerade-Gehen, ist auch etwas, was eben im Marketingbereich nicht zu erzählt wird. Also das ist ja immer der fast schon gerade Weg und das haben wir erfunden, das haben wir erfunden, das haben wir erfunden, auch in zwei Weltkriegen.
Thomas (12:30.707)
Aber ich finde das eigentlich viel nahbarer, viel menschlicher, viel ehrlicher, wenn man auch mal zeigt, hey, natürlich ist nicht immer alles Gold, glänzt. Und ich versuche ja auch so ein bisschen rauszuarbeiten, was ist denn jetzt… Es gibt viele alte deutsche Marken. Was zeichnet diese Marke noch mal anders aus? Was ist unsere Geschichte? Und unsere Geschichte ist nun mal das Ostdeutsche. Aber das kann ich dann auch auf die eine Art und Weise erzählen, dass ich voll auf die Ostergie reite. Aber das ist ja auch nicht authentisch und echt.
Sissi (12:48.11)
Mh.
Thomas (12:58.473)
Und das andere ist, dass ich ihm versuche, mich reinzufühlen in das, was auch Ausdruck ist einer, wie man so will, ostdeutschen Mentalität. Ich komme selbst auch aus dem Osten. Ich viele Jahre meines Lebens damit verbracht, zu verstehen, was ist es eigentlich, wo auch unser gemeinsamer Identifikationspunkt liegt. Abseits von aller Politik und was uns trennt und so weiter und so fort. Irgendwas gibt es doch kulturell, was uns 50 Jahre lang geprägt hat. Und aus meiner Sicht, wie ich das empfinde,
ist es viel dieses, man versucht eigentlich ein sehr bodenständiges und ein sehr ehrliches Leben zu leben. Und darum möchte man nicht groß gestört werden vielleicht, aber ein sehr bodenständiges und ehrliches Leben zu leben. Und das heißt nicht, dass man nicht auf Qualität setzt. Diamant ist eine Premium-Marke. Die Räder sind jetzt nicht günstig. Aber sie werden von ehrlichen, sehr bodenständigen Menschen entwickelt und zusammengebaut.
Sissi (13:56.814)
Ja, das ist in eurer Kommunikation schon auch, scheint es sehr stark durch. eine sehr ehrliche Sprache, sehr direkte Sprache. Ich denke mir bei euch immer, man hat das Gefühl, wahrscheinlich auch sehr stark du sprichst zu einem. Ja, und man kann die Hand ausstrecken und da ist sofort eine Gegenhand. Da ist nichts dazwischen. Da ist kein Marketing, sprich dazwischen natürlich in gewisser Form. Aber es eine sehr direkte, sehr offene, sehr authentische Ansprache. Das ist dann wahrscheinlich auch gewollt von deiner Seite.
Thomas (14:26.739)
Es ist gewollt und ich glaube, wie gesagt, unterschiedlichsten Aspekten in unserer Historie komme ich immer wieder an diesen Punkt zurück. meine auch, wir haben ja dieses sehr, sehr eigenständige Logo, es mal so zu sagen, dieses sehr merkwürdige Logo, es mal anders zu sagen, dieses Köpfchen.
Sissi (14:42.334)
Ja, geh da mal, wo kommt das denn her?
Thomas (14:45.303)
Das erzähle ich dir gleich, aber um den Punkt fertig zu machen, das ist ein menschliches Gesicht. Und das ist doch auch eine Verpflichtung, dass ich dann sage, hey, also wenn wir schon uns hinstellen und sagen, das Logo unserer Marke ist ein menschliches Gesicht, da muss doch Menschlichkeit mit reinkommen. Aber wo es herkommt, da sind wir jetzt wieder genau bei den Rennrädern, 1911, als wir angefangen haben und der Werbeleiter hat sich überlegt, wir bauen jetzt dieses Team auf. Und wir wissen nicht genau.
Sissi (14:49.207)
Hmm.
Thomas (15:14.935)
wie es passiert ist. Aber was wir wissen, dass dieses Gesicht zurückgeführt werden kann auf ursprünglich das Konterfai unseres Werbeleiters in diesen Tagen.
Sissi (15:27.256)
der sah so aus. Okay?
Thomas (15:31.991)
Ganz so jetzt nicht. Dieses Logo hat ja eine gewisse Evolution genommen und es ist heute ein recht junges Gesicht. Und früher war es vielleicht mal ein recht speckiges Gesicht. Und ja, so hat sich das entwickelt über die Zeit. Aber es ist tatsächlich eine reale Person dahinter.
Sissi (15:37.87)
Ja.
Sissi (15:47.422)
Ja, aber interessant. Also 1911 hätte ich jetzt gar nicht, das hätte ich jetzt überhaupt nicht irgendwie so eingeschätzt. Ich dachte, es ist auch dann so in dieser Milch-Schnitte-Phase, auf alles muss ein Gesicht drauf. Da gab es mal so eine Marketingphase, wo tatsächlich alles ein Gesicht drauf musste, hier eine Identifikation stattfinden zu lassen. aber natürlich ja, durch das Köpfchen. Also es ist sehr wundersam, wie du schon gemeint hast, sehr ungewöhnlich.
speziell auch für eine Fahrradmarke auch sehr ein bisschen umständlich und gleichzeitig natürlich ja, ist der Mensch, im Vordergrund steht.
Thomas (16:20.863)
und irgendwie sehr fröhlich doch auch und ein bisschen keck.
Sissi (16:24.334)
Ja, das stimmt. Also ein Lausbub-Gesicht, würde man wahrscheinlich in Bayern sagen. Ja, ich finde das ganz interessant, wenn man jetzt mal so einen Kontrast bauen würde, vielleicht zu so was wie Parnormal, die auch einen super Copywriter haben. Aber da ist das Gefühl bei mir, da würde ich in Kopenhagen eher fürchtig vorbeiradeln, aber sicher nicht reingehen, weil die sind viel zu cool und viel zu sexy für mich.
Und bei DIAMANT habe ich immer das Gefühl, du kannst sofort hier bei denen Kaffee trinken.
Thomas (16:59.421)
Das freut mich, dass du das Gefühl hast, weil so soll es eigentlich auch das Gefühl übermitteln.
Sissi (17:03.466)
Ich glaube, das war auch der Grund, warum ich damals Kontakt zu dir aufgenommen habe, weil mir das so aufgefallen ist. So eine alte Traditionsmarke, die so offen und ehrlich kommuniziert und so unprätentiös. Das ist, glaube ich, das Wort, dem ich gesucht habe. Unprätentiös.
Thomas (17:15.895)
Okay, dann machen wir jetzt aber was falsch, weil den Kaffee trinken wir jetzt gerade noch nicht zusammen, sondern sitzen ja doch noch.
Sissi (17:19.022)
Ja, ja, ja. Du bist in der Schweiz, ich bin hier. Ich möchte eigentlich auch mal Chemnitz sehen. Vielleicht sollten wir uns dort treffen. also wie gesagt, diese Ups und Downs finde ich schon spannend, weil natürlich auch in so Weltkriegsphasen werden nicht primär Fahrräder hergestellt. Dann kamen die in die Solvenzen oder habt ihr auch Militärfahrzeuge hergestellt damals dann?
Thomas (17:41.423)
Wir wissen nicht, was wir in dieser Rüstungsphase gemacht haben. Also da fehlen uns tatsächlich einfach die Dokumente. Falls jetzt jemand zuhört, sagt, ich habe die doch, dann bitte schreibt uns. Aber wir wissen es leider im Detail nicht. Und der Grund ist so bisschen schade. Wir haben ja schon darüber gesprochen, dass wir umgezogen sind Anfang der 90er Jahre in die neue Fabrik und damals gehörten wir dann schon zu Filiger, die hatten uns gerade übernommen und da waren wir noch keine.
Sissi (17:42.606)
Mhm.
Sissi (17:48.91)
Mhm.
Thomas (18:10.679)
Doch, da waren wir schon 100 Jahre alt, aber so das Bewusstsein war irgendwie nicht da. Und viel von unserem Archiv ist damals einfach, trau es mich kaum zu sagen, auf den Müll geworfen worden. Und alles, wir noch haben, ist deshalb noch da, weil dann Mitarbeiter es privat gerettet und privat bei sich eingelagert haben. Von daher, die Frage kann ich im Detail wirklich leider nicht beantworten.
Sissi (18:34.478)
Forschungsprojekt. gibt sicherlich einige Sammler da draußen. hat der eine oder die andere tatsächlich irgendwas rumstehen oder irgendwo Informationen. Die teilen sich ja untereinander auch stark aus. Im Zweiten Weltkrieg hatte ich gelesen, das ist für euch wahrscheinlich auch so ein Punkt, Zwangsarbeit, das wurde hingegen aufgearbeitet.
Thomas (18:38.55)
Mhm.
Thomas (18:56.791)
Wir haben vor, ich glaube, mehr als einem Jahr über einen Social Media Kommentar mitbekommen, dass es dazu eine Forschungsarbeit gab. Es gibt ein Video, das ist im Archiv für Zwangsarbeit hinterlegt mit einer ukrainischen Zwangsarbeiterin, die auch in den Diamantfahrradwerken gearbeitet hat.
Sissi (19:09.134)
Mhm.
Thomas (19:24.387)
Das haben wir uns dann intensiv angeschaut, zu verstehen, was sie sagt über, was bei dir passiert ist. Ich würde jetzt ungern in eine Situation kommen, wo es so klingt, als würde ich jetzt sagen, hey, immerhin haben wir das und das unseren Zwangsarbeitern ermöglicht oder so und so weiter und so fort. Sondern ich würde sagen, wenn das jemanden interessiert, sucht danach, schaut euch das an.
Es ist alles untertitelt, sie spricht natürlich auf Ukrainisch. Fakt ist, es gab auch bei Diamant Zwangsarbeit. Den genauen Umfang auch wiederum kennen wir nicht. ist noch mal sicherlich etwas mehr, was uns dazu anhält, heute für Freiheit einzustehen und einen Beitrag dazu zu leisten, eine Gesellschaft zu bauen, in der wir Menschen nie wieder in solche Situationen bringen.
Sissi (20:23.274)
Speziell im Osten wahrscheinlich so ein Thema. Ich möchte da gar nicht so viel sagen, aus dem Süden kommend. Ich habe zwar tatsächlich Wurzeln auch in diesem Raum, war aber noch nie tatsächlich in meiner genetischen Heimat oder in Chemnitz. Wie ist dein Gefühl? Wie wichtig ist tatsächlich Diamant auch als Produktionsstätte? Wie viele Leute arbeiten dort?
Thomas (20:50.135)
Naja, es sind über 400 Leute, teilweise bis zu 500 Leute, die wir in den Diamantfahrradwerken beschäftigen. Wir sind ein großer Arbeitgeber. Jetzt muss man auch da sicherlich
Sissi (21:00.244)
Ist das Bewusstsein da auch vorhanden, wie wichtig das ist? In so einem kleinen Ort, ich glaube Hartmannsdorf heißt oder?
Thomas (21:07.695)
In Hartmannsdorf mit Sicherheit ja, auch in Chemnitz ist das Bewusstsein sicherlich noch da. Chemnitz ist jetzt nicht so klein, das ist ja eine Großstadt. Und so weit auseinander ist es ja nach wie vor nicht. Also ich glaube, das Bewusstsein ist schon da. Man muss sicherlich aber auch ehrlich dazu sagen, dass wir einen großen Teil unserer Arbeitskräfte auch aus Kolen und Tschechien mit akquirieren und
Sissi (21:15.022)
Mhm.
Thomas (21:33.887)
Da muss ich jetzt auch nicht groß drüber lügen, was die Gründe sind. Es ist nicht immer billig, Standort Deutschland zu arbeiten. Das heißt, wir müssen schauen, was wir anbieten können. Und dennoch möchte ich aber unterstreichen, bevor das eben zu weit geht. Diamant, als Teil von Trek, führt jedes Jahr intensive Erhebungen durch, wie unsere Belegschaft
den Arbeitsplatz bewertet. Und die Diamant-Fahrradwerke sind jetzt mehrfach in Folge ausgezeichnet worden als Great Place to Work, weil die Mitarbeiter das so bewerten. Und das ist uns eben dann sehr, wichtig, das zu unterstreichen. Und auf die Art und Weise versuchen wir auch vor Ort eben lokal ein wichtiger Arbeitgeber zu sein. Wir sind ein sehr, sehr guter Ausbildungsbetrieb. Wir haben immer wieder mal Auszubildende bei uns.
die in Europa an Meisterschaften teilnehmen und dann auch auf die Podiumsplätze kommen. Da sind wir sehr stolz drauf und sorgen also wirklich dafür, dass die nächste Generation auch eine Chance hat. Wir haben so viele Nationen im Werk und auf die Art und Weise ist Diamant ein Mikrokosmos der deutschen Wirklichkeit. Und dort funktioniert es ja auch.
Sissi (22:59.582)
Das meinte ich eher, also auch als wichtiger Arbeitgeber in dem Sinne, dass eine Traditionsmarke eben nicht abwandert. Wir hatten das gerade in den Grenzgebieten, dass der Schritt dann schnell auf die andere Seite der Grenze ist, was jetzt wiederum hier in diesem europäischen Kontext für mich auch nicht so ausschlaggebend ist. Wir kommen dann vielleicht gleich nochmal. Ich hatte vor kurzem eine Nachricht von euch gelesen. Da kommen wir dann nochmal auf die Frage des Ostens.
Das wandelt sich ja auch alles, ist ja auch ein interessanter Zukunftsmarkt. So ist es nicht. Das ist jetzt nicht nur der Gedanke an Arbeitnehmer. Aber ja, meine Frage war so ein bisschen, wie bewusst ist es den Menschen vor Ort, dass hier eine Traditionsmarke bleibt und Arbeitsplätze zur Verfügung stellt und ein Arbeitgeber ist?
Thomas (23:49.853)
Ich glaube, das ist grundsätzlich, wie gesagt, vielen Menschen sehr bewusst. Es wird immer mal wieder natürlich gesagt, hey, eure Rahmen kommen doch eigentlich aus Asien, wie bei fast allen anderen ja auch. Aber bei den allermeisten Menschen, denke ich, ist der Stolz darauf da, dass diese Marke, wirklich Identifizierungsobjekt geblieben ist, die Identität stiftet, die für Kultur steht und wo viele Menschen auch sagen,
hat meine Großeltern ja schon im Keller oder ich war auch noch ein altes Diamant, dass die noch da sind. Ich glaube, dass es vielen Menschen sehr wichtig und zwar dann auch gar nicht mal nur in Sachsen, sondern diese Gespräche führe ich auch immer noch mit Menschen in anderen Teilen des Landes, selbst auch in der Schweiz, falls sie eine ostdeutsche Biografie haben. Man hört dann manchmal so ach, Diamant, die gibt es noch. Aber wenn man das einmal weiß, dann ist natürlich sofort da. Das ist so cool, weil eben
Sissi (24:21.528)
Eben das wir.
Thomas (24:46.523)
Es gab im Osten nur zwei Fahrradmarken und dementsprechend ist die Wahrnehmung auch ganz anders und selektiver. In diese Position würde vermutlich eine westdeutsche Fahrradmarke auch mit Tradition nicht kommen, weil es neben der noch drei andere historische Fahrradmarken aus der gleichen Region gegeben hätte.
Sissi (25:06.112)
Ja, dann kommen wir doch in die Gegenwart bzw. in die 2000er, denn es gibt einen Grund, warum der der Schweiz sitzt, denke ich. Und das ist Track.
Thomas (25:13.239)
Mhm.
Thomas (25:17.319)
Ja, eigentlich ist der Grund fülliger. Nach der Wende ist ja erst einmal die Nachfrage zusammengebrochen. Und dementsprechend war das wieder so ein Moment, an dem es für uns sehr schwer geworden ist, weiterzumachen. Und bevor ich jetzt direkt darauf einkomme, werfe ich hier eine Anekdote rein über einen kleinen Trick, der uns am Leben gehalten hat, den ich einfach sehr charmant finde.
Unser Werksleiter damals hat gesagt, unser Geschäftsführer, okay, wir kriegen die Räder aktuell nicht los. Wir müssen jetzt was machen. Hat eine Reihe von Volvo, ganz fabrikneuen Volvos gekauft und die vollgestopft mit den Diamanträdern und dann seine Außendienstler nach Westdeutschland fahren lassen. Dorthin, wo niemand was mit Diamant anfangen konnte. Und dort sind sie also aufgefahren mit diesen wirklich fancy neuen Autos. Und so dieses Gefühl, na ja.
Also wenn die dieses Auto fahren, dann muss es ja was wert sein. War dann so, was so bisschen auch den Trick gespielt hat, dass die Leute sich die Räder nochmal angeschaut haben und dann halt die Qualität der Fahrräder doch auch gesehen haben, die da war. Das hat uns ausreichend getragen, bis dann Filliger gesagt hat, wir würden gerne im Zuge der Privatisierung, der das VEBs zu dem Diamant gehört hat.
auf diese Fabrikationsstätte zugreifen, auf die Expertise zugreifen. Weil wir wachsen, FiliGa war zu der Zeit der größte Schweizer Fahrradhersteller, wir wachsen, wir brauchen Expertise, das ist eine große Chance für uns. Und dann ging es in die 90er und dann war das Fahrrad mal gerade nicht ganz so beliebt wie zu anderen Zeiten und dann hat FiliGa gesagt, okay, wir müssen uns jetzt mal auf unsere Kernkompetenzen fokussieren.
Das sind vielleicht nicht Fahrräder, sondern Zigarren. Die haben halt auch Zigarren hergestellt und viel länger noch. Und dann haben sie einen Abnehmer gesucht für die Fabrik und die Marken, die in der Fabrik hergestellt wurden. Und so ist dann Diamant 2003 an Dreck gekommen.
Sissi (27:27.113)
da seid ihr heute noch zu Hause.
Thomas (27:30.085)
und sehr, sehr glücklich daher.
Sissi (27:32.082)
Wie unabhängig seid ihr? Wie unabhängig könnt ihr agieren? Sei ehrlich. Unprätentiös.
Thomas (27:38.615)
Ich glaube, dass es wirklich faszinierend, wie autonom Diamant agieren kann. Gerade jetzt noch mit dem, was dieses Jahr auch passiert, wo das nochmal wieder viel sichtbarer wird. Diamant wird eigentlich geführt von unserem Produktmanager, unserem Lead Designer und mir fürs Marketing. Wir treffen die wesentlichen Entscheidungen dafür, wie das Produktprogramm in den nächsten Jahren aussehen wird und was wir machen wollen. Natürlich in Abstimmung mit dem Sales Lead für den deutschen
Markt für Treck. Aber die Kernführung der Marke liegt mit viel Vertrauen, das uns dreien entgegengebracht wird in diesem Gremium, in dieser Gruppe von Menschen. Und damit haben wir möglicherweise sogar mehr Autonomie dicht am Produkt, als das bei anderen Herstellern ist, die 100 Prozent in Deutschland agieren, wo die Geschäftsführung viel weiter noch mit Reihenarbeit.
Was die Produktentwicklung betrifft, ist natürlich so gewesen, dass wir über viele Jahre mit Batch Engineering gearbeitet haben und Rahmenplattformen verwendet haben, die in anderen Ländern unter TREC angeboten worden sind. Und mit den Produkten, die wir in diesem Jahr auf den Markt bringen, ändert sich auch das. Alle diese Produkte,
von Dezember 2024 bis jetzt hoffentlich in die ewige Zukunft produziert werden, sind 100 % für Diamant entwickelt, unter der Leitung unseres Produktmanagements entwickelt, mit dem Ziel, Diamant als eigenständige Marke zu stärken und zu zeigen, dass es wirklich wert ist, diese Autonomie zu führen.
Sissi (29:28.682)
Gehen wir vielleicht mal auf euer Sortiment ein, weil das vielen da draußen wahrscheinlich gar nicht so klar ist. ich habe für mich, wie Diamant, immer so eine coole, urbane Marke irgendwie. Also ja, ebenso mit diesem traditionellen Hintergrund. Daher diese Coolness ist ja nicht mehr nur. Also urban ist nicht der Punkt. Rennrad, also der Sport.
Hintergrund ist auch nicht mehr so. Wie würde es denn in eure Sortiment definieren? Umgreifen?
Thomas (30:02.033)
Ich denke unser Sortiment ist erstmal, umfasst erstmal Produkte für, na ich fang’s nochmal anders an. Grundsätzlich kann man sagen, Diamant hat die letzten Jahre eigentlich alles für den City-Tracking-Bereich hergestellt, was so mehr oder weniger Sinn gemacht hat, in unterschiedlichen Varianten. Wir sind bei den letzten Trends wie Cargo-Bikes und Falträdern nicht mehr mit aufgesprungen. Einfach weil, ja das ist oft auch zu einer
Komplexität führt, wo man Produkte entwickelt, wo man in keinem Produkt den spezifischen Anforderungen in dieser Nische gerecht werden kann, es sei denn man fokussiert sich. Wir haben jetzt gesagt, okay, wir wollen uns wirklich nochmal stärker fokussieren, tragfähig weiter die besten Produkte in diesen Bereichen anzubieten. Und es ist City Tracking und ich würde spezifischer sagen, es
Sissi (30:51.85)
Und die Bereiche sind City und Tracking.
Thomas (30:56.839)
City-Tracking immer mit einem Fokus auf Flexibilität und Pragmatismus. Ich glaube, das zeichnet diese Räder wirklich aus. Sie versuchen jetzt nicht besonders smart zu sein, sondern eher clever. In Deutschland funktioniert dieses Gegenspiel so recht gut. Wirklich Lösungen anzubieten für echte Probleme oder Challenges, die Menschen in der Nutzung ihres Fahrrades haben und rundherum in das Rad zu denken, anstatt jetzt einfach nur ein Feature zu optimieren.
Also wir bauen jetzt nicht die leichtesten Räder. Wir bauen aber leichte Räder. Aber die können halt wirklich alles, was Räder können, sollen. Und ich denke, dass die Räder, die du bei Diamant kaufen kannst, das sind alles Räder, wo du sagen kannst, hey, mit denen kann ich im Grunde alles abdecken, was ich so in Alltag und Freizeit mache, außer jetzt wirklich den extremen, leistungsorientierten Geschichten. Aber ich kann mir ein Diamantrad kaufen und…
Ich kann es so auf mich abstimmen und anpassen, dass ich damit auch, wenn ich möchte, bis ans Ende der Welt fahren kann. Es kostet mehr als vielleicht jetzt ein Rad von den günstigsten Mitspielern im Markt. Aber es kostet auch bei weitem nicht das, was ich für die Speziallösung zahlen muss. Aber ich kriege 95 Prozent von dem Spaß und wirklich ein Rad, wo ich über Jahrzehnte auch mir keine Sorgen machen muss, dass ich keine Ersatzteile dafür bekomme, sondern, sondern das.
Ich alle Standard-Anteile sicherlich über einen sehr, sehr langen Zeithorizont pflegen kann. Damit auch unsere eigenen Enkeln noch sagen können. Ja, also, Diamanten kenne ich. Das hatten meine Großeltern schon im Keller.
Sissi (32:36.768)
Hattet ihr jemals so eine Situation, wo ihr gedacht habt, wir müssen jetzt mega sexy werden? Also du hast schon gesagt, wir haben uns rausgehalten aus Kargung und Faltradthema. Das war ja oder ist immer noch ein sexy Thema. Und dann kommt ihr auf der anderen Seite und präsentiert Tiefeinsteiger. Ich finde Tiefeinsteiger super wichtig. Und gleichzeitig stellt sich mir immer die Frage und ich glaube draußen auch sehr vielen Produktentwicklern und Vermarktern.
Wie macht man Tiefeinsteiger sexy?
Ist das ein Produkt, das man sexy machen kann? Hattet ihr Erfolg?
Thomas (33:08.779)
Naja.
Thomas (33:12.915)
Also ich glaube, ich weiß, worauf du hinaus willst. Wir haben ja oft dieses Vorurteil, dass der Tiefeinsteiger was für alte Menschen ist. Und dann gehen wir alle nach Holland und schauen uns an, wer dann wirklich auf so einem Rad drauf sitzt. Und das ist Hinz und Kunst und jeder, weil es halt einfach auch sehr praktisch sein kann, von diesem Rad schnell abzuspringen, es einfach nur abzustellen und so weiter und so fort. Und jetzt ist es so,
meine, was ist denn meine Aufgabe? Marketing und was mache ich im Marketing? Ich schreibe die Texte, auf der Webseite stehen und wir füllen den Social Media Kanal und natürlich machen wir auch die Bilder. Und was diese Bilder zeigen, hat ja schon auch einen gewissen Einfluss darauf, wie wir diese Dinge wahrnehmen. Und deswegen haben wir angefangen, irgendwann auch zu sagen, hey, okay, also wir reden ja auch von Herren und Damen, oft und ich, das ist auch okay, soll jeder nennen, wie er es möchte.
Aber ein Herrenrad ist für viele Menschen ja einfach nur ein Synonym für ein Rad mit Stange. Muss ja nicht immer ein Herr draufsetzen. Kann ja auch eine Frau draufsetzen. Haben wir gemacht. Und beim Tiefbahnsteiger haben wir es halt gemacht. Okay, ja, kann man jetzt irgendwie so fotografieren, wie wir es immer schon seit Jahren gemacht haben. Irgendwie so diese Komfortgeschichte einfach nur so am Ausflug, am Flussradweg irgendwie so.
oder wir setzen da einfach mal eine Person rauf und erzählen eine kleine Geschichte dazu, die so ein bisschen anders ist, als halt vielleicht das, was man so direkt erwarten würde. Und wir haben dann gesagt, hey, okay, das ist ein E-Bike, da haben wir das gemacht. Und es geht irgendwie so Freiheit und Coolness und was wäre dann so das Äquivalent? Ach, vielleicht eigentlich so eine Harley Davidson. Das ist ja auch ein Motorrad, wo es ja eigentlich darum geht, so bequemer drauf zu sitzen. Und dann haben wir den Kerl, auf das Rad.
steigt halt aussehen lassen wir jemanden, eigentlich auf eine Harley steigen würde und haben die Geschichte dann darum aufgebaut, so ein bisschen Keck und mit Witz. Und das ziehen wir einfach in unserer Kommunikation grundsätzlich durch und versuchen halt so Vorurteile auch aufzubrechen hier und da. Sicherlich gerne auch mit unseren Kollektionsrädern, diesen limitierten Sondermodellen, die wir jedes Jahr auf den Markt bringen, immer mal wieder was Neues. Und das werden wir auch weitermachen.
Thomas (35:27.815)
Also ja, es gehören Klischee-Menschen auf Tiefeinsteiger, aber, und die werden wir auch zeigen. Aber wenn wir sie zeigen, werden wir sie vielleicht schon nicht im Klischee zeigen. Oder wenn wir sie im Klischee zeigen, dann überhöhen wir das Klischee noch. Und manchmal brechen wir das Klischee auch einfach aus. Auf. Ja.
Sissi (35:45.742)
Mut und Souveränität. ist so bisschen der Punkt. Also der Mut zu spielen und der Mut auch den Schritt zu gehen. Weil ich hatte das wirklich bei diversen Brands, diese Frage ja Tief-Einsteiger, wie können sie einfach nicht verkaufen. Wir haben jetzt mehrere Punkte, wo ich noch mal drauf eingehen möchte, weil du gerade Holland angesprochen hast. Die Niederlande expandiert. Die geht gehen Westen. Die Ostbrand geht gehen Westen und gehen Norden, muss man ja auch sagen. Ich habe gelesen auf Instagram, glaube ich,
Thomas (36:06.359)
Das stimmt.
Sissi (36:14.151)
Ihr geht raus aus dem Dachraum, ihr seid bis heute noch zu Hause im Dachraum und expandiert jetzt in den UK, Benelux und Polen.
Thomas (36:22.807)
Ja, also die Ostbrink geht auch nach Osten, wenn du es so willst. Ja, wir gehen zurück ins Ausland. Es ist ja nicht so, dass Diamant nicht schon in der Vergangenheit auch im Ausland verkauft hat. Das hat in den 90ern dann aufgehört. bis Ende der DDR wurden Diamanträder durchaus auch ins europäische Ausland exportiert. Das hat man oft auch nicht so auf dem Schirm. Man hat ja immer so das Gefühl, dass nur Produkte aus dem Westen in die DDR rein importiert worden sind.
Sissi (36:24.873)
Ja, not aus.
Thomas (36:50.359)
Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir sagen, hey, wir haben dieses Portfolio verkleinert, fokussiert, auf SUVs ausgerichtet. Das war das Stichwort, was du vorhin, glaube ich, hattest mal hören wollen vielleicht. Und, okay. Also, egal, das haben wir gemacht. Wir haben dieses Batch Engineering aufgehört. Und das heißt, wir können die Räder überall neben die Räder von Trecks stellen. Ja, das gibt einem Unternehmen kein Hindernis mehr.
Sissi (37:04.499)
Nein, nicht. Also tatsächlich nein, nein, überhaupt nicht. Nee, sehe ich überhaupt gar nicht bei euch.
Thomas (37:19.991)
Und deswegen werden wir Diamant jetzt mit Stolz in anderen Ländern anbieten und dem auch Rechnung tragen, dass seit Jahren schon auch unsere europäischen Kollegen innerhalb von Trek sagen, ach, es wäre so schön, wenn wir Diamant auch bei uns anbieten könnten. Die Räder sehen so cool aus und die Marke finden wir so toll. So, und jetzt dürfen Sie es.
Sissi (37:46.922)
Gerade in einer Phase, wo andere straucheln, kämpfen, viel gejammert wird und ihr geht sogar in den UK, nicht mehr Teil Europas. Das ist wahrscheinlich übel.
Thomas (37:58.151)
Naja, Moment. Nicht mehr Teil der EU, aber Teil Europas ist es ja immer noch.
Sissi (38:02.35)
Ja, natürlich. Gott sei Dank sind Sie noch so nicht so weit weggedriftet, dass wir hier sagen können, Grönland, England, Wales, Schottland zählen nicht mehr dazu. Nein, aber trotzdem ist es ein wichtiger Schritt. Also es ist ein entscheidender Schritt. Und da würde mich schon auch interessieren, warum gerade diese Märkte.
Thomas (38:16.904)
Ich glaube…
Thomas (38:26.203)
weil sie Sinn machen für das Produkt, das wir anbieten. Ich glaube, das ist halt, du hast vorhin gefragt, wegen unserer Beziehung zu Track, wie viel Autonomie und so weiter wir haben. Und die Kehrseite der Frage ist ja, wie viel Autonomie wollen wir denn auch haben? Und wir würden das jetzt nicht machen können, wenn wir nicht Teil von Track sind. Wir wären auch nicht so gut durch die Krise gekommen, wenn wir nicht Teil von Track wären. Und…
Sissi (38:28.462)
Mhm.
Sissi (38:41.91)
Ja.
Sissi (38:45.294)
Ja.
Sissi (38:54.164)
Aber wenn ihr durchgekommen seid durch die Krise, dann habt ihr sie abgeschlossen?
Thomas (38:58.691)
Ich denke, uns geht es solide. In meinem Vergleich ist oft okay, wir haben jetzt eine Grippesaison hinter uns, viele haben die Grippe erwischt. Wer sie jetzt gerade erst erwischt hat, der sollte vielleicht noch nicht direkt bei den ersten Sonnenstrahlen wieder aufs Sportgerät steigen und intensiven Sport machen. Aber wir wissen, dass wir nicht daran sterben werden. Und ich glaube, so geht es uns auch. Wir sind sicherlich nicht übermütig.
Aber wir stehen auf einer soliden Basis und werden sicherlich dieses Jahr mit einer optimistischen Einstellung angehen. Aber die andere Frage eben, gesagt, warum diese Länder? Wir haben also Marktforschung betrieben, ganz einfach, und geschaut mit den unterschiedlichen Ländern, wo die Produkte, die wir jetzt entwickelt haben, einfach am meisten
meisten Nachfrage haben werden und haben uns dann jetzt erst mal darauf fokussiert, dort hinzugehen und die Räder dort einzuführen.
Sissi (40:00.212)
auch spannende Märkte. Speziell Polen auch. Ich ich wird in den nächsten Jahren sicherlich sehr spannend. Zu dem Punkt wollte ich noch fragen, wie denn anteilig es bei euch ausschaut, noch mit motorlosen Rädern, die ihr ja auch durchaus noch im Programm habt und die ich durchaus attraktiv finde.
Thomas (40:03.319)
Mhm.
Thomas (40:21.907)
glaube, das ist ähnlich wie im Gesamtmarkt. Es ist ja so, dass im Gesamtmarkt etwa 50 Prozent der Räder immer noch ohne Motor existieren. Und etwa 50 Prozent, ein bisschen weniger sind es auch bei uns. Was vielleicht der Unterschied ist, dass es halt bei uns in einem Unternehmen ist. Während viele andere Hersteller sagen, wir fokussieren uns jetzt auf E-Bikes oder wir fokussieren uns voll auf akustische Räder, aber auf einem anderen Preisniveau.
ist unsere Herangehensweise, nein, bieten beides an E-Bikes, aber auch immer noch hochwertige, akustische Räder.
Sissi (40:59.424)
Wie wird denn jetzt gefeiert, apropos akustisch? Wie dreht ihr auf Stereo?
Thomas (41:05.111)
Ja, das erste ist sicherlich, dass wir dadurch feiern, dass wir die Marke in neue Märkte tragen, dass wir auch neue Produkte einführen, mit denen wir wirklich zeigen können, die Marke ist lebendig und da. Das zweite ist unser Kollektionsrat in dieses Jahr. Das Kollektionsrat, das habe ich ja erwähnt, Sondermodelle, die heißen immer nach dem Jahr, dass wir alt sind. Also in diesem Jahr ist es das Diamant 140. Und die Story, wir…
Sissi (41:32.302)
Gibt es noch eine Kult-Follower-Schaf, die so richtig… Ich habe jetzt 137, jetzt freue ich mich auf 138, was kommt denn 139 und wo ist die 140?
Thomas (41:41.015)
Die gibt es, ja, ja. Es gibt auch einige Menschen, sich schon beschweren, dass wir es erst zu spät zeigen im Mai. Und es gibt auch Menschen, die sich jedes Jahr dieses Rad kaufen. Das sind nicht ganz so viele, aber es gibt sie. Und dieses Rad, das 140, wird sicherlich auch Teil unserer Festivität sein, also die Kampagne, die wir darum aufbauen, das Erlebnis, was wir darum aufbauen. Dann haben wir uns gesagt,
Okay, wir haben jetzt einige Jahre lang nicht mehr wirklich Print gemacht, es gibt keinen Katalog mehr bei uns. Und es hat auch gut ohne funktioniert. Das letzte Jubiläumsbuch liegt 15 Jahre zurück, das haben wir für 125-Jährige gemacht. Die Marke hat sich viel verändert und stellt sich gerade jetzt eben nochmal neu auf. Vielleicht ist es an der Zeit, ein Buch, ein Printprodukt zu entwickeln, das sich mit all dem befasst.
haben wir jetzt vor, daran sind wir dran und ich hoffe, dass wir es rechtzeitig fertig bekommen, aber das sollte auch ein Baustein dieses Projekts sein. Und dann im Herbst Chemnitz. Chemnitz ist europäische Kulturhauptstadt dieses Jahr und das fällt nun mit unserem Geburtstag zusammen und das wollen wir nicht ganz auseinanderhalten, sondern wollen da durchaus auch schauen, dass wir auch da eine Rolle spielen können. Und
Wir haben eine Partnerschaft mit dem European Peace Ride, also der europäischen Friedensfahrt, der in Chemnitz jedes Jahr seine Finale hat. Das ist für uns besonders wichtig, weil der Vorläufer der Friedensfahrt ist natürlich die Rennradveranstaltung, das große Radsportereignis, die Tour de France des Ostens, wie man immer gesagt hat, bei der Diamant in den 50er-, 60er-, 70er-, 80er-Jahren wirklich eine große Kraft gewesen ist.
gerade in den 50er Jahren mit TV Schuhe und anderen Fahrern, die dann diese Rundfahrt auch viel und zum ersten Mal gewonnen haben. Und das ist jetzt kein Rennen mehr, sondern es ist eine Rennradveranstaltung mit einer kulturellen Botschaft. Und dort beteiligen wir uns und feiern auf die Art und Weise eben genau auch den Wandel von dem, wo wir herkommen und wo es hingeht und gemeinsam Kultur und Freiheit bauen.
Sissi (44:02.07)
Dann gehen wir doch mal auf die neue Aufstellung dahin, es wo es hingehen soll. Auf diesen Punkt ein, was kommt? Was bedeutet diese Loslösung von den Trackrahmen? Was bedeutet eure Eigenständigkeit?
Thomas (44:18.845)
Ja, es kommt ein Rad in einer neuen Generation, das nur noch wir machen werden. Das Singen, das kennt man ja von uns schon einige Tage, aber vor allen Dingen kommen zwei komplett neue Plattformen. Das eine ist, und da fang ich jetzt gerne mal mit einem akustischen Rad an, das Mahon, als eine Plattform für ein Rad ohne Motor, mit der wir ein Produkt anbieten wollen, wo sagen, eigentlich gibt so viele City-Tracking-Varianten,
Fitness, Oban, ATB, Tracking, City, schieß mir nicht tot. Und die sind alle sehr, sehr ähnlich, aber irgendwie doch nicht. Und wir entwickeln diese Rahmen immer separat. Und können wir nicht einfach eine Plattform schaffen, mit der du halt die Möglichkeit bekommst, daraus dann halt dein fertiges Rad quasi zu finden.
Sissi (45:13.76)
Also eine Plattform und du customisest dann sozusagen deine Bedürfnisse.
Thomas (45:18.175)
Jein,
eine Art von E-Bike, die in letzten Jahren ja sehr, sehr, sehr wichtig geworden ist. Ich sagen, mittlerweile sind vermutlich fast 30 % aller E-Bikes, die in Deutschland verkauft werden, eSUVs. Es ist ein Hardtail-eSUV. Damit wollen wir zeigen, dass wir dieses Segment auch sehr gut abdecken können. Es ist deshalb ein Hardtail, weil dort eben auch, ja, die Masse des Marktes liegt.
auch wenn die Masse der Innovationen aktuell sicherlich bei Folge fehlt an den Megacivisen. Wir sind ein bisschen spät dran, wir machen es aber richtig. Wir vernehmen uns da einige Sachen, wo wir sagen, hey, da beobachten wir im Markt, dass es sich ein bisschen in die falsche Richtung entwickelt. Gepäckträger. Gepäckträger sind wir alle auf der Linie, es muss möglichst unsichtbar sein. Aber je unsichtbarer dieser Gepäckträger wird, umso unpraktischer wird dieser Gepäckträger.
Sissi (46:29.918)
Das ist die richtige Richtung.
Thomas (46:42.665)
Aber wofür habe ich an diesem Rad denn Gepäckträger? Damit er Gepäck trägt. Und können wir nicht das originale Produkt nehmen und anstatt halt auf die eine Richtung zu schießen, noch funktionaler machen. Punkt eins. Und das fängt an mit Features, wie, ich ich weiß nicht, wie es dir geht, wenn du mit dem Fahrrad fährst, du gehst mit zwei Taschen ans Rad oder auch nur mit einer Tasche ans Rad und du hast sicherlich die falsche Tasche in der Hand, es an die rechte Seite zu tun. Ey, das nervt dich jedes Mal.
Und das ist der Kleinigkeit, aber es nervt dich jedes Mal. Und gibt es nicht eine Lösung? Und ja, die gibt es. Das ist vollkommen egal ist, wie der Haken hinten ist und es passt links und rechts genauso. Das Nummer eins. Nummer zwei ist integrierte Kabel. Es gab ein heißer Trend, finden wir alle total toll, weil es sieht so schön clean und sleek und toll aus. Ja, aber frag mal den Fahrradhandel. Er hasst es, weil jedes Rad mit so einem integrierten Kabellösung vorne dran
einfach so viel Zeit kostet und so komplex ist mit Spezialwerkzeugen und was nicht. Und dann, dann willst du eigentlich nur einen Vorbau austauschen, was ja im City-Tracking-Bereich sehr viel passiert, vielleicht von einem nicht verstellbaren auf einen verstellbaren Vorbau. Und das kostet dich eine Stunde. Und als Kunde kostet dich das viel Geld. Haben wir nicht eine Lösung? Und ja, die haben wir, die das Ganze schön aussehen lässt und trotzdem es wahrtungsfreundlich hält. So.
Dann … Batterien. Wir haben jetzt alle sehr große Batterien gefunden, bis zu 800 Wattstunden. Und dann kommen wir auf Räder, die haben dann irgendwie ein sehr steil gestelltes Unterrohr oder irgendwelche merkwürdigen Knicke im Oberrohr, damit das irgendwie noch sich ausgeht und es werden sehr merkwürdige Geometrien. Gibt es nicht eine Lösung? Und natürlich, ja, die gibt es.
wie man das Ganze anders andenken könnte. Und das war halt unser Ansatz zu sagen, hey, vielleicht drehen wir einfach diese Akkuentnahme anstatt halt voll nach unten, weil das ist auch unpraktisch da unten ranfassen zu müssen oder zur Seite. Wir drehen sie nur ein Viertel und haben dann so eine andere Orientierung, die unglaublich viele Vorteile hat. Und das ist mein Liebling jetzt, Nächste. Da haben wir schon über den Tiefeinsteiger gesprochen und
Thomas (49:07.607)
Und es gibt natürlich viele Menschen, sagen, hey, ich hätte aber gerne ein Rad mit Oberrohr, ein Rad mit Stange, ein Herrenrad, weil es einfach so schön klassisch aussieht. Aber ich weiß nicht so recht, ob ich es jetzt wirklich machen soll, weil ich werde ja auch älter oder ich kriege ja vielleicht ein Kind und dann wird das so ein bisschen unpraktisch. Oder eigentlich bin ich ja nur in der Stadt unterwegs. Aber ich hätte es gerne. Es wäre visuell so cool. Und… Und…
Dann haben wir uns gesagt, dafür haben wir auch eine Lösung. Wie wäre es denn, wenn das Oberrohr in Anführungszeichen gar nicht fest montiert wäre, sondern optional dazukommt, wenn du es brauchst. Und wenn du es nicht brauchst, nimmst es einfach ab. Und wir nennen das Ganze dann Accessory Bar, weil es dann auch nicht nur einfach ein Rohr ist, sondern wir haben dann gleich auch noch eine Schiene eingebaut und Möglichkeiten, dass du halt wirklich perfekt Zubehör damit transportieren kannst.
weil dann hat das ganze nämlich auch Sinn.
Sissi (50:08.31)
Das ist smart und das ist dann wie fixiert, wie so eine Klimmzugstange. Wie muss man sich das vorstellen?
Thomas (50:14.087)
Naja, es hat vorne im Rohr, hat einen Decoupler, sodass auch keine Spur hinter bleibt, wenn das Ding nicht montiert ist, wenn das Accessory Bar nicht montiert ist, dann sieht es einfach aus wie ein Tiefeinsteigerrahmen, der da noch eine Flaschenhalterung hat. Oder halt eine Taschenhalterung, so eine Top Tube Taschenhalterung hat. Und hinten ersetzt die Sattelklemme des Accessory Bar die Sattelklemme vom Fahrrad. Und damit sieht es auch perfekt integriert aus. Na, das ist wirklich, eigentlich ist es
Sissi (50:18.542)
Ja.
Thomas (50:43.165)
Eigentlich ist es Low-Tech.
Sissi (50:45.354)
Schön!
Thomas (50:46.589)
Und das ist für uns CleverTech.
Sissi (50:48.306)
Ich muss so nachfragen, weil ich es noch nicht gesehen habe. Wann kommt das SUVIA, das SUVIA und wann kommt das Mahon?
Thomas (50:51.668)
Mhm.
Thomas (50:57.671)
Ab dem 27.3. 2025.
Sissi (50:59.658)
Wir nehmen etwas früher auf. Also der Podcast kommt raus. Es ist schon erhältlich bzw. zu sehen. Diversen Plattformen, wo ihr euch umschauen könnt, wenn die News nach außen kehren. Und ja, das ist also es klingt nach einem ganz neuen Aufschlag. Was bedeutet Low Carbon Aluminium?
Thomas (51:05.224)
Genau.
Thomas (51:25.175)
Das ist ein neues Material, das wir bei Dreck und Diamant ab sofort in allen unseren zukünftigen Aluminiumrädern einsetzen werden.
Sissi (51:35.06)
Also auch bei Mahon und Suvia schon.
Thomas (51:37.757)
und auch schon beim Singen, das ja schon seit Dezember auf dem Markt ist. Wir sollten nicht vergessen, dass wir immer noch dafür sorgen müssen, unseren Planeten zu schützen. Und es ist schön, das wissen wir alle. Ein Fahrrad ist ein Produkt, mit dem man sich umweltfreundlich fortbewegen kann, aber es wird auch produziert. Und in dieser Produktion entstehen auch Emissionen. Vor einigen Jahren hat der Chef von Trek gesagt,
Wir müssen schnell eine environmentally freundliche Firma werden.
Und wo stecken dann eben in dem Aluminium, natürlich ist Aluminium der größte Teil von dem Rad, wo stecken in dem Aluminium die Emissionen? Und der größte Teil der Emissionen im Aluminium steckt halt in der Fertigung. Und deswegen ist es so, dass wir inzwischen von unseren Lieferanten voraussetzen, von unseren Rahmenlieferanten voraussetzen, dass
sie zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien setzen. Bei allen neuen Produkten, die wir auf den Markt bringen aus Aluminium. Und auf die Art Weise entsteht Low Carbon Aluminium, was die Emission bei einem neuen Aluminiumrad am Rahmen bis zu 75 Prozent reduzieren kann.
Sissi (53:26.344)
Also es handelt sich nicht recyceltes Aluminium und ich meine, Carbon Aluminium in diesem Kontext klingt auch so ein bisschen, ist ein bisschen schwierig, weil Carbon natürlich hier keine Rolle spielt, CO2. Das ist der Punkt. Also es ist nicht recyceltes Aluminium, sondern ihr setzt tatsächlich auf die Herstellung des Aluminiums.
Thomas (53:40.215)
Mhm.
Thomas (53:47.511)
Recycler das Aluminium hat ja seine eigenen Herausforderungen, wenn es darum geht, es in den Prozess mit reinzutragen. Natürlich versuchen wir auch, den Recyclinganteil im Aluminium zu erhöhen. Das ist Teil der ganzen Bestrebungen, aber das Material Aluminium setzt dem halt Grenzen. Klar, es gibt auch andere Herangehensweisen, wie man sich dem Material selbst nähern kann, aber eben
Sissi (53:51.711)
Eben,
Sissi (54:02.207)
Zukunftsmusik.
Mhm.
Thomas (54:13.954)
Das alleine ist schon oder das in sich ist auch eine Herangehensweise, die wir stärken können und es darf natürlich auch beim Rahmen nicht aufhören, sondern es gibt andere Zulieferteile, wo wir das auch umsetzen müssen und wo natürlich unsere Aufgabe für die nächsten Jahre drin besteht, diese Lieferketten auch dorthin zu kriegen. Und das Ziel von Trekkers Unternehmen ist aber auch, viele andere Lieferanten dazu zu ermutigen, zu sagen, hey, ja.
Wir wollen diesen Schritt in unserer Lieferkette auch machen, weil das, das können wir ohne irgendwelche Standards zu definieren, sehr schnell alle umsetzen, uns zu entscheiden, auf den richtigen Strom auch zu setzen. Ja, und wie gesagt, bis zu 75 Prozent der Emissionen in der Rahmenherstellung würden dadurch umweltfreundlich anfallen.
Sissi (54:50.734)
Mhm.
Sissi (54:54.9)
Ja, der Impact im Schulterschluss auch der Industrie.
Thomas (55:09.885)
Der Ehrlichkeit halber für das Gesamtrat, wenn ich jetzt ein E-Bike nehme, macht der Rahmen vermutlich eher so 15 bis 20 Prozent der Gesamtemission aus. Also haben wir immer noch viel zu tun. Aber es ist ein erster richtig wichtiger Schritt, den wir dann auf viele andere Bereiche auch ausweiten können.
Sissi (55:29.448)
Super! Also ab dem 27. März erhältlich die zwei neuen Räder. Schaut sie euch an. Das 140er kommt wann? Im Mai meintest du?
Thomas (55:41.143)
- Tag des Jahres 2025 und das ist der 20. Mai.
Sissi (55:44.642)
Ach, das ist ein schönes numerisch-ästhetisches Muster, das sich hier zieht. schön. ja, zum Glück. Also ich glaube, die werden auch relativ schnell weg. Man kann feiern mit euch hier und da. Gibt es auch Veranstaltungen außerhalb von Chemnitz?
Thomas (55:52.721)
Es sind aber mehr als 140 Stück zum Glück.
Thomas (56:03.633)
Naja, wir sind auf der Cycling World in Düsseldorf, die, ich vermute, schon vorbei ist, wenn der Podcast spielt. Und wir sind auf den E-Bike Days in München aktiv. Und ansonsten gibt es sicherlich diverse kleinere Events in Stores. Grad auch in den Crack Stores, wo Diamant ja auch dazugehört. Und ja, dann schauen wir mal, eben noch so passiert. Da haben wir sicherlich unsere Jahresplanung noch nicht ganz zu Ende gezogen.
Sissi (56:07.189)
Hier ist es schon vorbei, genau.
Sissi (56:30.702)
Sehr schön. Man kann euch ja auf Instagram folgen und schauen, wo wann was passiert. Noch irgendwas, was dir am Herzen liegt? Eine Botschaft, du hier nach außen kehren wirst.
Thomas (56:36.141)
Genau. Facebook geht auch noch.
Thomas (56:43.607)
Ja, ich glaube, ich fasse das einfach sehr schnell zusammen mit einem Satz, der sicherlich die Kernaussage unseres 140. Jahres zusammenbringt, mit dem, die Kernaussage ist, für das wir die Marke insgesamt stehen wollen. Liebe Leute, vergesst niemals, unsere Bewegung ist Freizeit.
Sissi (57:08.814)
Liebe Zuhörenden, ihr habt es gehört. Vielen Dank. Ich freue mich über Feedback, Input, Gästewünsche, alles was ihr so auf dem Herzen habt und wir hören uns das nächste Mal. Nehmt fleißig das Rad. Adieu.
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