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Eurobike 2022 – Neue Motoren, Akkus und Displays
Konkurrenz für Bosch, Shimano und Yamaha?

Hier ist er, der große Motoren-Überblick von der Eurobike 2022: Amprio, Polini, Valeo, Sachs und einige andere mehr haben in diesem Jahr neue oder modifizierte Motorsysteme ausgestellt. In Halle 8 gab es viele interessante Produkte zu sehen, die etwas fernab des großen Rampenlichts stehen. Diverse chinesische Hersteller präsentierten dort ihre Hardware für E-Bikes. Antriebseinheiten (Drive Units), Akkus und Displays in vielerlei Varianten gab es hier zu sehen. Darunter gesellten sich zudem einige europäische Hersteller – für uns eine der interessantesten Ausstellungsflächen 2022. Hier nun unsere Zusammenfassung in diesem Eurobike 2022 Motoren-Überblick.

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2021 fand die Eurobike zum letzten Mal in Friedrichshafen statt. 2022 zieht die Eurobike nach Frankfurt um und belegt einige der großen Hallen auf der Messe Frankfurt. Wie immer waren wir auch in diesem Jahr auf der Eurobike unterwegs und haben viele spannende Highlights für euch mitgebracht.

Erstaunlich, wie viele, durchaus vielversprechende Antriebshersteller es mittlerweile weltweit gibt. Neben den allseits bekannten Marken – in diesem Artikel findest du alle Infos zu aktuellen Motorsystemen – wie Bosch, Shimano, Yamaha und Brose dominieren vorwiegend chinesische Hersteller diesen Ausstellungsbereich. Eine bekannte Marke dürfte hier vielleicht noch Bafang sein. Aber habt ihr schon von Okawa, Neco, Star Union – Wuxing, Vinka und Weling gehört?

Im Gespräch mit den asiatischen Marken wird schnell deutlich, dass viele dieser Hersteller bereits seit Langem den heimischen Markt bedienen. Mit zunehmendem Markt-Volumen des europäischen Raums drängen diese Hersteller nun in neue Wachstumsfelder, um sich ein Stück vom Kuchen zu sichern.

Natürlich haben europäische Hersteller ebenfalls einiges zu bieten. Vor allem die italienischen Produzenten um Polini und Oli wirken gelungen. Mit Maxxon, Sachs und Amprio haben wir Kandidaten, die schon länger bekannt sind und zunehmend in den scheinbar unersättlichen Markt der E-Mobilität auf zwei Rädern drängen. Dazu kommt noch TQ-Systems, die jüngst ihren Light-Assist Motor TQ-HPR50 – hier im Video – vorgestellt haben und auf der Eurobike präsentierten.

Einen Newcomer aus Frankreich konnten wir ebenfalls ausfindig machen. Mit Valeo gab es einen Antrieb mit 7-Gang-Getriebe zu sehen, über welchen wir bereits im Zusammenhang mit dem Retro-Power-E-MTB „Heritage Altitude“ kurz berichteten.

Jetzt also eine schnelle Zusammenfassung mit allen Keyfacts aus Halle 8 – der Ausstellungsfläche, wo es um Antriebe, Akkus und Displays geht.

Okawa E-Bike Solutions

Okawa bietet mit seiner Produktpalette ein durchaus interessantes Portfolio und deckt damit eine große Spannweite an Einsatzszenarien ab. Ob sich das Abo-Modell, bezogen auf Systemkomponenten, in Europa durchsetzten wird, bleibt spannend. Auf jeden Fall ein interessanter und wahrscheinlich zukunftsweisender Ansatz, den man tendenziell auch im klassischen Automotive-Bereich erkennen kann.

# Die Okawa A40 Drive-Unit soll 3,6 kg auf die Waage bringen und liefert ein Drehmoment von 80 Nm

Diashow: Eurobike 2022 – Neue Motoren, Akkus und Displays: Konkurrenz für Bosch, Shimano und Yamaha?
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# Okawa – A40
# Schöne Integration des Okawa – A40

# Okawa-Showbike

# Okawa A70 Drive Unit - Gewicht 2,7 kg | 48 Volt | Drehmoment 80 Nm
# Okawa – AS35 (Gemini-E450) - Gewicht 2,0 kg | 48 Volt | Drehmoment 80 Nm

# Okawa – A40 - Gewicht 3,6 kg | Drehmoment 80 Nm | 36 Volt


Amprio

Bereits vor zwei Jahren berichteten wir erstmals kurz über den Pedelec-Antrieb der Amprio GmbH, welche der Rheinmetall-Gruppe zugehörig ist. Seitdem ist die Entwicklung weiter fortgeschritten und resultiert heuer in einem System-Paket, bestehend aus der Drive-Unit RMag, drei Akku-Packs sowie drei Displays.

An einem Liteville-301-Showbike präsentiert sich der RMag-Antrieb, welcher auf 48-Volt-Technik basiert und überschauliche 2,9 kg auf die Waage bringt. Der größte Energiespeicher bringt bis zu 800 Wh mit. Die 2-in-1-Displays besitzen einen 1,8″-Screen und Bluetooth-Konnektivität. Dazu gesellt sich eine RMAG-System-App, womit das Amprio-System mit dem Smartphone verbunden werden kann.

Alles in allem ist man bei Amprio einen kleinen Schritt weiter, wo und wann der Antrieb tatsächlich in einem E-MTB in Serie verbaut wird, bleibt abzuwarten.

# Amprio RMag - 75-90 Nm | 420% Unterstützung | 2,85 kg

# Der RMag im Detail
# Massive Kühlrippen am RMag von Amprio

# Der Amprio RMag in einem Liteville 301

# Amprio 2in1 Classic – 1,8″-LCD-Display, BT-Interface, 3A USB-C-Charging Port
# Amprio 2in1 Pro – 1,8″-TFT-Farbdisplay, BT-Interface, 7,5 Watt USB-C-Charging Port

# Amprio-Akkupacks mit 500 Wh, 660 Wh und 710 Wh.


Bafang

Der chinesische Hersteller Bafang mit Sitz in Suzhou ist kein unbekannter Player auf dem E-Bike-Spielbrett. In Europa konnte sich Bafang jedoch nie richtig etablieren, obwohl die System-Komponenten allesamt meist der aktuellen Entwicklung entsprachen und damit eine zeitgemäße Entwicklung repräsentieren.

Von den halbwegs bekannten Herstellern setzt die Fahrrad-Marke Fischer diesen Antrieb im Low-Budget-Segment ein. Klassische E-MTBs mit Bafang E-Bike-System waren lediglich von einigen ungewöhnlicheren Herstellern zu sichten.

Mit einem schwachen Marketing findet die Präsenz des chinesischen Herstellers Bafang in Europa kaum statt. Dabei wirkt das E-Bike-System durchaus ausgereift. Bekannte E-MTB-Schmieden in der EU, welche einen Bafang-Antrieb verbauen, sind die tschechischen Firmen Crussis und Levit und LeaderFox.

# Bafang M510 – 95 Nm | 2,9 kg

# Bafang M510 – deutliche Kühlrippen an den Seitenwangen zieren das Motorgehäuse.
# Der Antrieb wurde leicht eingedreht integriert und schmiegt sich so harmonisch in das Gesamtbild.

# Showbike mit Bafang M510 Drive Unit.

# Rotor und Stator im Detail – Bafang M510
# Schnittmodell des Bafang M510

# Bafang M820 – 75 Nm | 2,3 kg

# Die Tretlagerachse setzt weit hinten an – Bafang M820
# Der Bafang M820 ist die Leichtbau-Variante bei Bafang für den Bereich der E-MTB.


Maxon

Maxon entwickelt und baut seit 60 Jahren präzise Elektroantriebe. Diese Antriebe kommen laut Hersteller bisher in Robotern, Fahrzeugen und Geräten auf der ganzen Welt – oder in Rovern auf dem Mars – zum Einsatz.

Das Bikedrive-Gesamtsystem von Maxon soll mit Drive-Unit und Akku 3,5 kg wiegen und sich unsichtbar im Rahmen integrieren lassen. Der Freilauf sorgt dabei für ein natürliches Fahrgefühl wie am klassischen MTB. Ein Drehmomentsensor soll mehr Druck auf der Pedale in mehr Leistung umsetzen. Die Antriebseinheit wiegt 1,9 Kilogramm, der Akku kommt auf 1,4 Kilogramm.

# Der schlanke Maxon-Antrieb mit 30 Nm Drehmoment, 220 Watt Spitzenleistung - Zusammen mit dem 250-Wh-Akku kommt das System auf ein Gesamtgewicht von unter 3,5 kg.

# Die Maxon Drive Unit positioniert sich wie eine motorlose Tretlagerachse in das Rahmen-Design.
# Unauffällig, wie an einem klassischen MTB – der Maxon-Antrieb bietet, optisch minimalistisch, feinen E-Support im Vortrieb.

# Thömus Lightrider E Ultimate mit Maxon-Antrieb – Cross-Country-E-Fully mit einem Gewicht von 14,8 kg.

# Das Transalpes E1 mit Maxon Motor und integriertem 250 Wh-Akku
# Der Maxon Antrieb am Transalpes E1 mit 30er Kettenblatt.


Star Union Wuxing

Wieder so ein chinesischer Hersteller, den man in Europa nicht auf dem Schirm hat. Dabei ist Star Union Wuxing ein Hersteller mit jahrzehntelanger Erfahrung in Bereich der Elektromobilität auf zwei Rädern.

# Star Union – Modell 2502 - Gewicht 2,8 kg | Drehmoment 100 Nm | Betriebsspannung 24 V / 36 V / 48 V
# Star Union – Modell 2502 - ISIS-Kurbelaufnahme

# Star Union – Modell 2503 - mit Vierkant-Kurbelaufnahme
# Star Union – Modell 2503 - Gewicht 2,3 kg | 70 Nm | Betriebsspannung 24V / 36 V / 48 V

# Star Union – Modell 2505 - Gewicht 3,2 kg | Drehmoment 120 Nm | Betriebsspannung 24 V / 36 V / 48 V
# Star Union – Modell 2505 - mit ISIS-Kurbelaufnahme

# Star Union – DZ43 - 3,2″-Display | Kommunikation-Schnittstelle UART/CAN | Handlebar Holding 22,2 / 25,4 / 31,8

# Star Union – DZ41 - 1,3″-Display | Kommunikation-Schnittstelle UART/CAN | Handlebar Holding 22,2
# Star Union – DS103 - 3,5″-TFT-Display | Kommunikation-Schnittelle UART/CAN | Handlebar Holding 22,2 / 25,4 / 31,8


Polini

Der italienische Hersteller Polini ist auf dem E-MTB Markt kein ganz neuer Kandidat, konnte sich jedoch bis heute nicht so richtig durchsetzen und auf dem Massenmarkt Fuß fassen. So bieten primär italienische Hersteller E-Bikes mit diesem Antrieb an.

Dabei wirkt das System, bestehend aus Drive Unit, Akku und Display sehr vielversprechend, erregt es doch mit den Leistungsdaten wie den 90 Nm Drehmoment und dem großen 880-Wh-Akku-Pack schnell Aufsehen.

Neben dem Top-Modell E-P8 MX gibt es noch ein etwas leistungsreduziertes Modell Plus mit 75 Nm. Das Austellungs-E-MTB ist das Fulgur Mula.

# Der Polini-Schaukasten auf der Eurobike 2022

# Polini E-P3+ MX - 90 Nm | 2,95 kg
# Polini E-P3+ MX - Seitenansicht rechts

# Polini-E-Bike-Computer
# Polini-Akkupack mit 880 Wh (36 V | 24,5 Ah)

# Die Remote zur Anwahl der Unterstützungsstufen.
# Der Polini-Antrieb E-P3+ in einem E-MTB


Welling Motinova

Welling und Motinova feiern ihr Debüt auf der Eurobike 2022 und präsentieren uns drei Drive Units. Mit dem Welling W6000 gibt es einen besonders leisen Antrieb für den urbanen Einsatz. Der W8500 ist für den Einsatz im E-MTB konzipiert und liefert ein Drehmoment von maximal 85 Nm ab. Der MT6000 hingegen ist auf Minimalismus ausgelegt und für E-Bikende geeignet, die einen optisch unauffälligen Antrieb bevorzugen.

Die Muttergesellschaft von Motinova und Welling, Midea Industrial Technology, hat 27 Forschungs- und Entwicklungszentren in China, Österreich, Indien und Japan aufgebaut und verfügt über mehr als 5.500 genehmigte Patente.

# Auf dem Messe-Stand von Welling Motinova gab es dieses E-MTB zu sehen.

# Der W8500-Antrieb ist für den Einsatz im E-MTB ausgelegt und bietet bis zu 400 % Unterstützung zur Eigenleistung.
# Die Tretlagerachse setzt weit hinten an, die Baugröße ist durchschnittlich. - Das Gewicht der Drive Unit soll bei knapp 3 kg liegen.

# Das Display stammt von Seekrun, nennt sich bei Welling DP80 und verfügt über einen 3,5″-Screen.


Oli

Oli ist ein italienischer E-Bike-Systemhersteller, der 2015 gegründet wurde. Mit den Drive-Units Edge und Sport-Plus stehen zwei Modelle für den Einsatz im E-MTB zur Verfügung. Der Edge basiert auf 36 Volt und liefert bis zu 90 Nm Drehmoment. Die Drive-Unit wiegt ungefähr 3,2 kg. Die drei Befestigungspunkte sollen kompatibel mit denen von Bosch und Shimano sein.

Beim Modell Sport-Plus handelt es sich um ein Modell mit 83 Nm Drehmoment, ebenfalls ein 36 Volt-System. Spezielles Feature ist das zweistufige, interne Getriebe. Die Akku-Serie hört auf den Namen Ghost und besteht aktuell aus drei Größen mit Kapazitäten von 522 Wh (14,5 Ah), 630 Wh (17,5 Ah) oder 720 Wh (20Ah) – alle Modelle werden in den Rahmen integriert positioniert.

Die drei zur Verfügung stehenden Displays gibt es mit integrierter Remote-Funktion oder zusätzlichem Controller. Das Top-Display High Vision verfügt über ein 2″-Screen, der Farben darstellen kann. Angezeigt werden hier neben den üblichen Fahrdaten der Akkustand, die Motorleistung und voraussichtliche Reichweite.

# Die Oli Sport-Plus Drive Unit - Betriebsspannung 36 Volt | Drehmoment 83 Nm | Gewicht 3,5 kg

# Der Oli Edge mit satten 90 Nm Drehmoment
# Showbike mit Oli Drive Unit Edge und integriertem Akku.

# Die Oli Edge Drive Unit mit massiven Kühlrippen am Motorgehäuse.

# Das große 2″-Farbdisplay ist Bestandteil der Oli-E-Bike-Systemkomponenten.
# Der große Oli Ghost-Akku mit einer Kapazität von 720 Wh (36 V / 20 Ah)


Vinka

Vinka E-Bike-Systems umfasst aktuell fünf Drive Units, wovon das aktuelle Modell E30 (Nachfolger des E20) für den Einsatz im E-MTB interessant sein dürfte. Auf der Eurobike fand ich den Hersteller Totem, welcher Vinka Systeme in seinen Modellen verbaut. Dieser Antrieb verfügt über ein Drehmoment von 80 Nm, basierend auf einer Betriebsspannung von 36 Volt.

In Zusammenarbeit mit Totem-Bikes konnte man zuletzt 120.000 E-Bikes absetzen.

# Vinka E30 Drive Unit - Betriebsspannung 36 Volt | Drehmoment 80 Nm | Gewicht 3,6 kg
# Vinka S20 Drive Unit – für den gemäßigten Einsatz im Trekking- und E-Road-Bike - Betriebsspannung 36 Volt | Drehmoment 60 Nm | Gewicht 2,9 kg

# Vinka-Display mit integrierter Anwahl der Betriebsmodi

# Der Vinka E30-Motor
# Totem mit Vinka E30-Antrieb


Sachs – ZF MicroMobilty

Der Sachs RS-Antrieb vom deutschen Herstellers ZF-MicroMobilty ist bereits etabliert. Wir hatten diesen Antrieb in einem Nox Hybrid Enduro 7.1 testen können. Hier überzeugte das dominante Drehmoment, welches schon bei niedrigen Trittfrequenzen anliegt. Weniger überzeugen konnte uns seinerzeit die Dosierbarkeit, welche mit dem jüngsten SW-Update aber deutlich besser geworden ist. Die Geräuschkulisse fällt parallel zur Leistung ebenfalls dominant aus.

Wo viel Leistung, da auch meist großer Energiebedarf. So gibt es aktuell mit dem Sachs SI800 einen 800-Wh-Akku, der für langen Fahrspaß sorgen soll. Das Sachs System basiert auf einer Betriebsspannung von 48 Volt.

Vor Ort war der Antrieb in zwei sehenswerten Showbikes ausgestellt. Redaktions-Kollege Peter hat das E-Enduro Cybro N°07 bereits etwas näher in Augenschein genommen – freaky Stuff!

# Der wuchtige Sachs RS basiert auf 48 Volt und liefert satte 112 Nm Drehmoment.

# Sigma liefert mit der EOX-Serie die Displays und Remote.
# Zum Sachs RS Antrieb gibt es drei Akkupacks mit einer Kapazität von 650 Wh, 725 Wh und 800 Wh.

# Spekatukläres E-MTB mit Sachs RS Antrieb – das E-Enduro Cybro N°07

# Sachs RS mit Riemenantrieb
# Auffällig konstruierter Hinterbau mit Riemen zur Kraftübertragung.

# Das Storck E:Drenalin 2 mit dem Sachs RS Antrieb und integriertem 725-Wh-Akku.

# Sachs RS
# Der Sachs RS im Storck E:Drenalin


Valeo

Der französische Newcomer Valeo fällt mit einem Antrieb auf, welcher eine 7-Gang-Automatik integriert hat. So ganz neu ist der Antrieb allerdings nicht, da er bereits 2020 erstmals angekündigt wurde und schon 2021 auf der Eurobike zu sehen war.

Der auf 48 Volt ausgelegte Elektromotor liefert ein gewaltiges Drehmoment von 130 Nm. In Zusammenarbeit mit dem Hersteller Ateliers-Heritagesbikes konnten wir bereits ein erstes optisch auffälliges E-MTB ausmachen, dass den neuen Valeo-Antrieb nutzt.

Das Hauptgeschäftsfeld Valeos besteht als Zulieferer für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Die Wurzeln liegen also auch hier, wie bei vielen anderen E-Bike-Antriebsherstellern, im Automotive-Sektor.  Aktuell scheint Valeo vorwiegend in der Zusammenarbeit mit französischen Fahrrad-Herstellern Fuß fassen zu können.

Fraglich, ob solch ein Produkt im sportlichen Bereich der E-Mobilität eine Verwendung finden wird. Primäre Vorteile der technischen Auslegung sehe ich eher in der Nutzung beim Lastenrad im urbanen Raum, wie ihn die Postzustellung oder ein Lieferservice brauchen könnte.

# Valeo-Antrieb in Serien-E-Bike

# Valeo Display-Einheit mit Lenker-Remote
# Der Valeo Ultra I630-Akku - 48 Volt / 13,4 Ah / 627 Wh

# Das 7-Gang-Getriebe in der Gehäuseschale.
# Kleiner Stellmotor im Inneren des Antriebs.

# Schnittmodell des Valeo-Motors mit 7-Gang-Automatik.
# Die Gehäuseabdeckung gefolgt von Rotor mit Stator im Schnittmodell


Trendpower

# Trendpower 830 Wh - Bestückt mit 40 x 21700 Zellen (Panasonic)
# Trendpower Akkupakete mit 720 Wh und 830 Wh
# Trendpower – integrierte Akkupakete für E-MTBs mit Shimano-Antrieb.
# Dual-Akku-System von Trendpower

Fazit und Kommentar

Summa summarum ist also eine Menge geboten, wobei sich natürlich immer die Frage stellt, welches dieser Produkte dann tatsächlich den Sprung in ein interessantes Marktsegment schafft. In diesem Zusammenhang stelle ich mir dann immer gerne die Frage: Welches Problem soll gelöst werden, wer kann es nutzen und was soll es kosten. Vor allem bei den asiatischen Herstellern gesellt sich zudem die Frage nach einer funktionierenden und direkten Service-Abwicklung hinzu.

Gibt es 2022 und darüber hinaus also E-Bike-Motoren-Hersteller, die den Marktführern Bosch, Shimano, Yamaha sowie Brose Marktanteile abnehmen können? Wohl kaum.

Allen voran schätze ich die italienischen Hersteller um Polini und Oli als die Kandidaten mit dem Potenzial für den höchsten Durchdringungsgrad ein. Auf dem italienischen Markt sind diese bereits mit zahlreichen Rad-Herstellern in Kooperation und bedienen dort vorzugsweise den heimischen Markt.

Manufakturen aus dem D-A-CH-Raum wie Maxon, Sachs, Amprio oder Valeo haben den Zug einfach verpasst. Zu träge sind die Strukturen etablierter Automotive-Unternehmen, um im Bereich der Elektromobilität auf zwei Rädern innovativ zu sein. Kapital und Know-how wären sicherlich gegeben, aber es braucht auch Leute in der Führung wie einen CEO Claus Fleischer bei Bosch, die das Thema leben und innovieren.

Die hier vorgestellten Angebote sind keine wirkliche Lösung auf Antworten, die der E-Bike-Markt aktuell sucht. Das wären dann eher preisgünstige Produkte, die den Massenmarkt bedienen. Aktuell scheinen auf der Eurobike 2022 die Boom-Jahre der vergangenen Zeit zu wirken, doch das Momentum besteht aus Inflation und damit einer geringeren, freien Geldmenge der Konsument*innen.

Ob dies den asiatischen Hersteller einen verstärkten Zutritt in den europäischen Markt ermöglicht, würde ich bezweifeln. Gesetzt sind einfach die etablierten Hersteller wie in der Headline aufgezählt. Bafang hätte vielleicht durchaus das Zeug dazu, eine größere Marktdominanz im EU-Raum zu erreichen, jedoch fruchtet dies trotz konkurrenzfähiger Produkte die letzten 10 Jahre einfach nicht.

Bosch bietet ein geschlossenes, funktionierendes Gesamtpaket, wie etwa Apple im Bereich seiner Hard- und Software – dies wissen die Kund*innen zu schätzen. Shimano ist für viele E-Bike-Manufakturen interessant, da die Motoreinheit mit Akku-Packs von Dritten kombinierbar ist. Damit lassen sich E-MTBs individueller gestalten und der Kostenfaktor wird begünstigt.

Yamaha bedient seit Jahren eine kleine, aber fest etablierte Herstellerszene um Giant und Haibike – hier erwarte ich keine größere Expantion. Brose tendiert in die gleiche Richtung und wäre ohne Specialized als Hauptakteur sicherlich auf einem wesentlich uninteressanteren Level.

Wie denkt ihr über die aktuelle Marktsituation? Wir hatten ja jüngst über zahlreiche neue Antriebskonzepte wie dem TQ-HPR 50, Fazua Ride 60, Shimano EP6 und EP801 berichtet. Lasst uns etwas diskutieren und Argumente austauschen, wohin die Reise geht.


Welcher Hersteller hat euer Interesse geweckt und sollten wir mehr über Hersteller aus der zweiten Reihe berichten?


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Hier findest du die Neuheiten 2023, die auf der Eurobike 2022 präsentiert wurden:

Text & Fotos: Julian Huber
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