Hopper – Infos & Preise
Was ist die Knutschkugel namens Hopper? Und warum hat das Ding kein Kennzeichen? Ganz easy, der Hopper ist nach den Regeln der StVZo ein Fahrrad, oder besser gesagt ein Pedelec. Also ein Fahrrad mit elektronischer Tretunterstützung bis 25 km/h. Aus diesem Grunde ist die Kiste auch zulassungsfrei und kann ohne Führerschein bewegt werden.
- Klassifizierung Pedelec bis 25 km/h, führerschein- und zulassungsfrei
- Besondere Merkmale Dach, Scheibenwischer, Rücksitzbank, Lenkrad
- Antrieb Nabenmotor mit 250 W, Reichweite bis 60 km
- Innovative Steuerung Hinterradlenkung, Bremshebel hinter dem Lenkrad
- Schutz vor Wind und Wetter, komfortabler Fahrgastraum
- Preis ab 13.500,00 €
- www.hopper-mobility.com
Nähe zum Auto
Was den Hopper von so ziemlich allen Fahrrädern, die wir kennen unterscheidet, ist die Nähe zum Auto. Der Hopper hat nämlich ein Dach, einen Sitz mit Lehne, Scheibenwischer, eine Rücksitzbank, ein Lenkrad, zwei Handbremsen, einen Kofferraum und eine Rücksitzbank auf die man bis zu zwei Kids packen darf. Die Türen sind noch in der Entwicklung und sollen in Kürze zum Serienstart verfügbar sein.
Antrieb und Technik
Der Hopper wird mit einem Nabenmotor im Hinterrad angetrieben. Mit diesem Hinterrad lenkt man dieses amüsante Vehikel auch. Entsprechend sucht man vergeblich eine Kette, die die Kurbel mit dem Hinterrad verbindet. Hier wird auf einen Antrieb gesetzt, mit dem man über die Kurbel einen Generator antreibt, dessen erzeugte Leistung dann an den Nabenmotor geleitet wird. Damit das 135 kg schwere Vehikel mit einer Zuladung von 165 kg dann überhaupt etwas macht, wird man von dem 1140 Wh Akku unterstützt. Der Nabenmotor verfügt über eine Dauernennleistung von 250 W und generiert 113 Nm Drehmoment und befördert eine Einzelperson maximal 60 km weit. Der „Range Extender“ in Form eines Solardaches ist auch schon auf den Weg gebracht und wird bald verfügbar sein.
Ausstattung und Bedienelemente
Nimmt man im Hopper Platz wird man von einem Display mit den für E-Bikes üblichen Informationen begrüßt. Es gibt allerlei Knöpfe und Hebel, für die man eine Erklärung benötigt. Man findet Blinker, Scheibenwischer, zwei Handbremsen, eine für vorn, eine für hinten, Knöpfe für die Modi und das Licht usw. Und eine Klingel statt einer Hupe. Hier grüßt die StVZO. Ein Fahrrad darf Scheibenwischer und ein Dach, aber keine Hupe haben. Auffällig ist das Lenkrad hinter dem Lenkrad. Was soll das wieder? Lenkräder haben es so an sich, dass man sie dreht. Wohin also mit dem Bremshebel, damit dieser sich immer betätigen lässt? Jawoll, hinters Lenkrad und zwar so kreisförmig wie das Lenkrad. So ist die Bremse immer unabhängig von der Lenkradstellung bestens zu erreichen.
So fährt sich der Hopper
Wir durften den Hopper über das Messegelände der Eurobike Probe fahren und so einen ersten Fahreindruck gewinnen. Wir wurden zunächst mal gebrieft, wie denn diese Lenkung funktioniert. Wie eingangs erwähnt lenkt das Hinterrad, fährt man also eine Kurve, schwenkt der Hintern dieses Vehikels aus und räumt alles ab, was ihm in die Quere kommt. Vorsicht ist geboten und tatsächlich; man muss sich anfangs wirklich konzentrieren, dass man im Getümmel der Eurobike auf dem Weg zur Teststrecke nicht irgendwen oder irgendetwas umfährt. Auf der Teststrecke angekommen geht es geradeaus und die Kurven und Hindernisse sind etwas kalkulierbarer. Ich lege die maximale Unterstützungsstufe ein, lasse die Kiste laufen. Die Software ist für die Messe so programmiert, dass bei 20 km/h Schluss ist. Bis zu dieser Geschwindigkeit habe ich mich im Hopper absolut sicher gefühlt und kann mir auch gut vorstellen, dass das bei 25 km/h auch so bleibt.
Sicherheit und Fahrverhalten
So richtig schnell wollte ich mit dem Hopper aber nicht fahren. Aber warum? In Kurven fällt auf, dass der Hopper über keine Neigetechnik verfügt, sodass man etwas Richtung Kurvenäußeres gedrückt wird. Das ist nicht schlimm, aber in einer Gefahrensituation mit richtig viel Geschwindigkeit und einer harschen Lenkbewegung könnte der Hopper tatsächlich kippen. Wer aber vernünftig fährt und in Kurven nicht rast, hat absolut nichts zu befürchten.
Wie der Hopper sich fahren lässt, haben wir für euch auch auf Video festgehalten. Anschnallen bitte:
Wetterschutz und Komfort
Das Dach konnten wir nicht bei Regen testen. Was wir aber bereits jetzt attestieren können, ist, dass es im Hopper auch ohne Seitenwand sehr windstill ist. Entsprechend dürfte auch Regen ohne Weiteres abgehalten werden, solange er nicht von der Seite kommt. Genau das ist wohl der größte Vorteil des Hoppers gegenüber herkömmlichen Fahrrädern. Vielleicht ist auch dieser Vorteil genau das, was es für eine Verkehrswende benötigt. Ein Dach, das einen vor Wetter schützt, eine windstille Kapsel, die einem die Frisur nicht ruiniert, der Sozius für den Personentransport und der Motor, der einen nicht schwitzen lässt.
Ist das nicht der perfekte Autoersatz? Was meint Ihr?
4 Kommentare
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Hopper LEV im ersten Test: Ist das noch ein Fahrrad?
Ist das nicht der perfekte Autoersatz? Was meint Ihr?
Sorry, eine nicht über einen schmucken Hebel im Fahrgastraum betätigte Klingel.
daa gibts aber schicke Lösungen und auch schöne Klingeln.
das die Hersteller sich immer mit solch halbdurchdachten Kisten auf die Messen wagen ?!
aber ansonsten, wenn man so nachdenkt, reicht sowas für alltags.
es müsste nur ein sicheres Gefühl dasein, wenn ich in sowas eingezwängt neben einem 7.5Tonner durch die Strassen zirkeln soll.
Das Teil ist schon mal besser zu sehen als ne „Zigarre“
Das Podbike (podbike.com) gefällt mir in fast jeder Hinsicht besser:
Das einzige, was da noch für Hopper spricht ist der Platz für einen zweiten Erwachsenen und eventuell noch die schnellere Verfügbarkeit (die Podbikes sind scheinbar sehr gefragt). Ein Kind kann man aber auch im Podbike mitnehmen.
Und falls es kein "Fahrrad" sein muss: Der Renault Twizy ist, für weniger Geld(!), ein deutlich besseres vollelektrisches Stadtmobil (ca 80 km/h Höchstgeschwindigkeit und ca 80 km Reichweite). Ab nächstem Jahr soll es wohl einen Nachfolger geben: "Mobilize Duo", vorgestellt 2021 auf dem Pariser Salon, zu kaufen ab nächstem Jahr.
Finde ich sehr interessant!
Ich wohne auf dem Land/Dorf und muss beruflich zwischen zwei Standorten 3,5km pendeln in 15 Min. Im Sommer mit dem Rad okay, aber in der dunklen Jahreszeit ist das Stress pur.
Da hab ich schon häufig nach solchen Lösungen geschaut. Das größte Problem ist jedoch die schlechte Wirtschaftlichkeit bei Privat Personen. Meinen Zweitwagen für das oben genannte Problem habe ich mir für paar 1000€ bar gekauft. Fixkosten für Versicherung und TÜV/Instandhaltung sind gut 1000€ im Jahr. Sprit ist marginal für diese 1500km Pendeln im Jahr.
Bis sich nun so ein Mobil, ob als Pedelec oder ohne Tretunterstüzung amortisiert hat, dauert es viele Jahre. Erst nach 5 Jahren fang ich erst an Geld zu sparen.
Dazu kommt keine Händler- und Werkstattinfrastruktur. Wer garantiert mir, dass dieses Gefährt überhaupt 5 Jahre hält?
Ich finde solche Dinge absolut klasse! Aber so idealistisch bin ich doch nicht, dass ich das alles in Kauf nehme. Dafür dominiert in Deutschland zu sehr das Auto.
Da von der Lösung für die Verkehrswende zu sprechen halte ich doch für … ( darf selbst vervollständigt werden).
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