Auf der Teststrecke der Eurobike 2022 Demo Area haben wir uns mit den Machern von Skarper vor der Kamera getroffen, um deren spannenden Nachrüstmotor näher kennenzulernen und zu testen. Außerdem sind wir mit dem Chike E-Kids Richtung Skyline losgerollt und haben einige interessante Eindrücke gesammelt.
Die Eurobike 2022 bot nicht nur etliche Highlights, die es in den Messehallen zu bestaunen galt, sie ermöglichte es den Besuchern auch auf der weitläufigen und vielseitigen Teststrecke in der Demo Area selbige Probe zu fahren und zu testen. Ein Angebot, das auch wir uns natürlich nicht haben entgehen lassen. Zuerst waren wir mit Uri von Skarper verabredet, der uns den spannenden Skarper Nachrüstmotor, der an die Bremsscheibe geclippt wird und somit jedes normale Bike im Handumdrehen in ein E-Bike verwandelt, noch einmal näher vorgestellt hat.
Video: Skarper Motor – Erklärt und ausprobiert
Testeindruck
Nach der beeindruckenden Präsentation von Uri mit äußerst spannenden technischen Insights in das Konzept und die Funktionsweise von Skarper, haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, das System einmal in Action zu testen. Trotz Uris Vorwarnung, dass das System bereits im Eco-Mode einiges an Power bereitstelle und man hier, vor allem für den deutschen Markt, noch nachjustieren wolle, schoss es uns etwas unkontrolliert und mit ordentlich Schub auf die stark befahrene Teststrecke in der Demo Area. Ein Glück stabilisiert Geschwindigkeit und so stellte sich nach den ersten Schaltvorgängen und gemachten Metern ein ruhigeres Fahrgefühl ein. Her fiel uns klar auf, dass die Modulation des Motors noch Optimierung bedarf, denn dieser schiebt nicht nur bereits im niedrigsten Modus ordentlich an, sondern tut dies auch relativ unvermittelt und lässt es über der 25 kmh-Marke auch genauso abrupt wieder sein. Die Power, die die relativ kompakte Motor-Akku-Einheit mit sich bringt, ist also definitiv spürbar und mit der eines leichten Motors à la Fazua Evation zu vergleichen.
Im Leerlauf fiel uns ein deutlich hörbares Rasseln auf, welches vermutlich durch die Disc von Skarper verursacht wird. Man wolle dies noch dämpfen, bis es auf die Zielgeraden gehe, so Uri auf späteres Nachfragen. Aufgrund der auf den ersten Blick etwas abenteuerlich anmutenden Aufhängung des Systems könnte man vielleicht meinen, dass es rappelt und wackelt, sobald man auf Unebenheiten stößt – Fehlanzeige! Sogar unseren kleinen Bunny Hop-Test überstand das Gerät ohne zu zicken. Technisch überzeugt der Nachrüstmotor von Skarper in Teilen also bereits. Konzeptionell hat er das schon längst und wir sind gespannt, wie die Reise von Skarper noch weiter geht!
Infos & Preise
- Nachrüstmotor zur Anbringung an Kettenstrebe und Bremsscheibe
- Antriebstyp DiskDriveTM (firmeneigene Skarper Technologie)
- Drehmoment 50Nm
- Motorleistung 250 W
- Leistungs-Modi Eco, Standard und Turbo
- Batterieleistung 202 Wh
- Ladedauer 2,5 Stunden
- Reichweite bis zu 60 kg
- Gewicht ca. 3 kg + 300 g für DiskDrive Scheibe
- Konnektivität Bluetooth
- Bedienung Intelligente Tasten und Lichter am Gerät ermöglichen es dem
Benutzer, Modi auszuwählen, den Batteriestand und die Bluetooth-
Konnektivität zu überprüfen - Preis vsl. 1000 £
- Verfügbarkeit Frühjahr 2023
- www.skarper.com
Chike E-Kids im Kurztest
Am Stand von Chike gab es neben dem brandneuen Chike E-Dog Lastenrad für den Hundertransport auch die bisherigen Top-Modelle der Kölner Cargobike-Marke, das E-Cargo und E-Kids zu sehen. Und so spannend die dreirädrige Konstruktion, die Neigetechnik und die ausgetüftelten Ausstattungs- und Zubehördetails auch sein mögen, wollten wir doch vor allem auch einmal wissen, wie sich die Bikes von Chike fahren. Gesagt, getan schwangen wir uns auf ein Chike E-Kids und ordneten uns in den regen Verkehr auf der großen Teststrecke der diesjährigen Eurobike ein. Und sofort waren wir begeistert, ob der feinfühligen Lenkung und direkten Beschleunigung des kompakten Lastenrades, in dessen Fahrzeugkabine bis zu zwei Kinder Platz finden. Zuerst ist es etwas gewöhnungsbedürftig, dass man weder die Spitze des Fahrzeuges, noch die seitlich positionierten Räder sieht. Dies macht vor allem die ersten Lenkmanöver aufregend.
Bergauf – ja, es ging eine ganze Weile bergan, und zwar auf das oberste Deck des Messeparkhauses – lieferte der Shimano Steps CRG konstante Power und bergab überzeugte das Rad durch eine unaufgeregte Lenkung. Die elektronisch geschaltete Shimano Inter 5E Di2 Nabenschaltung sorgte zuerst für leichte Irritation, da sie im Automatikmodus immer dann schaltete, wenn wir es gerade (noch) nicht wollten. Den Schaltzeitpunkt kann man jedoch auch über das Menü nachträglich einstellen. Im manuellen Modus allerdings überzeugte sie durch sehr direkte Schaltvorgänge. Auf Unebenheiten regierte das gefederte Neigefahrwerk des Chike E-Kids nachgiebig und vermittelte somit stets ein sicheres Fahrgefühl, welches durch beherzt zupackende Tektro-Scheibenbremsen nochmals verstärkt wurde. Die ausgiebige Testfahrt auf dem E-Kids hat uns schon mal überzeugt und neugierig gemacht, wie sich die nur 192 cm kurzen Cargobikes im Alltag schlagen würden.
Infos & Preise
- Besonderheiten Dreirädriges Cargobike mit Neigetechnik und Platz für zwei Kinder
- Motor SHIMANO Mittelmotor E6100 CRG
- Akku SHIMANO Lithium-Ionen Unterrohrakku mit BMS, 36 V, 14 Ah, 504 Wh
- Display Shimano Steps
- Bremsen V/H TEKTRO Scheibenbremse HD-T525 Auriga Twin/TEKTRO Scheibenbremse HD-T285
- Schaltung SHIMANO Inter 5 E Di2, elektronisch geschaltet, Automatikmodus
- Antrieb Gates-Riemenantrieb
- Beleuchtung V / H B&M „IQ-XS“, 70 Lux / SPANNINGA „Pimento XE LED“
- Transportkapazität 60 kg (Kabine), 2 x 12 kg (Euroboxen), 25 kg (Gepäckträger)
- Gewicht 38 kg
- Max. Systemgewicht 200 kg
- Max. Fahrergewicht 100 kg
- Maße 192 cm x 73 cm
- Preis ab 6.999 €
- www.chike.de
Was sagt ihr zum Skarper E-Bike-Motor? Überzeugt euch das Chike E-Kids?
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