Koblenz soll Fahrrad-Piktogramme entfernen
In einem Bericht der Mainzer Allgemeinen Zeitung wird berichtet, dass es den Fahrrad-Piktogrammen in Mainz eventuell bald an den Kragen gehen könnte. Grund dafür sei eine Entscheidung des Landesbetriebs Mobilität (LBM), der fordert, dass ähnliche Piktogramme im rheinland-pfälzischen Koblenz nun entfernt werden müssten. Die strittigen Piktogramme dienten einer Studie der Universitäten Dresden und Wuppertal zur Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr, die die Wirkung dieser Fahrrad-Piktogramme auf Straßen untersuchte. Der LBM argumentiert, dass die Piktogramme nach Abschluss der Studie entfernt werden müssen, da ihre Verwendung nicht in der Straßenverkehrsordnung verankert sei und behauptet, dass diese für Verwirrung sorgen könnten.
Ist Mainz als Nächstes dran?
In Mainz wurden die auf die Straße aufgebrachten Fahrrad-Piktogramme bereits 2017 mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet. Die damalige Jury lobte das Mainzer Modellprojekt als eine einfache und flexible Lösung, die die Sicherheit für Radfahrende erhöht, betonte aber auch, dass künftig Konformität mit der Straßenverkehrsordnung hergestellt werden müsse.
Die Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger verteidigt die Piktogramme in Mainz und betont ihren Beitrag zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmende. Sie erklärt, dass die Piktogramme in einem intensiven Abstimmungsprozess entwickelt wurden und dazu beitragen, Verkehrssituationen zu verdeutlichen und das Miteinander von Rad- und Autofahrenden zu fördern. Steinkrüger weist die Befürchtung des LBM zurück, dass Autofahrende auf Straßen ohne die Piktogramme nicht mit (mehr) Radfahrenden rechnen würden, da die Anzahl der Straßen mit Piktogrammen in Mainz gering sei.
Andere Bundesländer sind schon weiter
Steinkrüger argumentiert weiterhin, dass die Piktogramme in anderen Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg erfolgreich zur Förderung des Radverkehrs eingesetzt würden. Die Stadt Mainz plant daher, weiterhin mit den Fahrrad-Piktogrammen auf der Fahrbahn zu arbeiten, um das Miteinander von Rad- und Autofahrenden zu verbessern.
Die Debatte zeigt die Spannung zwischen der Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften auf. Während einige die Piktogramme als wirksames Instrument zur Förderung des Radverkehrs und zur Konfliktvermeidung sehen, stellen andere ihre Rechtmäßigkeit infrage. Abzuwarten bleibt, wie sich die Situation entwickeln wird und ob Mainz weiterhin auf die Piktogramme als Teil seiner Verkehrspolitik setzen darf.
Kurzbericht der Studie zu Fahrrad-Piktogrammen
Was hältst du von solchen Fahrrad-Piktorgrammen auf der Straße – nützlich oder verwirrend?
2 Kommentare
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Fahrrad-Piktogramme nicht StVO konform: LBM fordert Entfernung in Koblenz – und Mainz?
Was hältst du von solchen Fahrrad-Piktorgrammen auf der Straße – nützlich oder verwirrend?
Ich find so Piktogramme auf Wegen, die für Radfahrer vorgesehen sind sehr praktisch, denn der eine oder andere Fussgänger läuft dann da vielleicht weniger. Alle erwischt man nie, aber jeder der es nicht tut zählt.
Zuerst einmal gehören diese Fahrbahnmalereien nach Beendigung des Forschungsvorhabens auf jeden Fall wie gefordert entfernt, da es für diese Malereien eben keinerlei Grundlage in der StVO gibt.
Es geht um ein besseres Miteinander von Auto- und Radverkehr auf der Fahrbahn. Dort begegnen mir eigentlich extrem wenig Fußgänger.Man kann dann im Nachgang gerne die Ergebnisse aufarbeiten und anschließend bundesweit einheitlich in die StVO aufnehmen.
Die gezeigten Pfeile unterscheiden sich meiner Meinung nach zu wenig von Zeichen 297 in der StVO. Die Regelung welche dadurch erreicht werden soll ist deswegen für alle Verkehrsteilnehmer erst einmal unklar.
Ich sehe durch irgend eine Art von Pfeil bzw. Doppel-Winkelpfeil hier sowieso keinen Vorteil. Eher einen Nachteil, da zu überfahrende Markierungen bei Nässe immer eine Gefahrenquelle darstellen.
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