Vergleichstest Fahrradanhänger für Kinder: Wenn Radfahrer:innen Kinder bekommen, steht früher oder später die Anschaffung eines Kinderfahrradanhängers ins Haus. Doch wo liegen die Unterschiede der Modelle – und sind die teils erheblichen Preisunterschiede in der Praxis wahrnehmbar? Wir haben neun Kinderfahrradanhänger von Thule, Qeridoo, Hamax, Leggero, Croozer, Burley und Tout Terrain einem detaillierten Test unterzogen. Im Vergleichstest arbeiten wir die jeweiligen Stärken und Schwächen heraus.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. August 2021 auf MTB-News.de.
Die wichtigsten Fragen rund um Fahrradanhänger für Kinder haben wir hier beantwortet: Fahrradanhänger für Kinder: Kaufberatung, Fragen & Antworten
Video: 9 Fahrradanhänger für Kinder im Vergleichstest
Vergleichstest: Kinderfahrradanhänger
Thule, Thule, Thule. Ab und an ein Croozer und seltener ein Qeridoo. Wer im Straßenverkehr die Augen nach Kinderfahrradanhängern offen hält, gewinnt den Eindruck, dass die Schweden bei Thule eine schier erdrückende Überlegenheit haben müssen. Zumindest gemessen am Marktanteil in meiner Beobachtungsblase München. Für einige Eltern, mit denen ich nach der Geburt meines Sohnes im vergangenen Dezember gesprochen habe, gibt es gar keine Alternativen. Ganze Yoga-Kreise mit erfahrenen Müttern sind von Thule Wagenburgen umstellt. Team Thule scheint einigen Kindern in die Wiege gelegt.
Motivation
Nun bin ich Mountainbiker, der in Ermangelung von Bergen direkt vor der Haustüre auch auf dem Rennrad oder Gravel-Bike unterwegs ist. Klar will ich da meinen Nachwuchs beizeiten mitnehmen. Dieser Gedanke ist zum Teil praktisch motiviert, zum Teil zutiefst egoistisch. Doch welcher Fahrradanhänger für Kinder ist der richtige – und gibt es eventuell Unterschiede zwischen der Eignung in der Stadt, im Gelände oder sogar auf dem Trail? Was macht einen guten Kinderfahrradanhänger aus? Einsitzer oder Zweisitzer? Ab welchem Alter kann ich mein Kind überhaupt im Anhänger mitnehmen? Wie lange darf ein Kind im Fahrradanhänger sitzen? Ist der Fahrradanhänger eine Alternative zum Kinderwagen? Und braucht mein Kind einen Helm?
Fragen wie diese stellen sich vermutlich die Meisten von uns, wenn sie ein Kind erwarten oder bereits haben. Spätestens dann, wenn wegen des Säuglings die Zeit auf dem Rad stetig abnimmt. Aus diesem Grund haben wir die wichtigsten aktuellen Fahrradanhänger für Kinder zum Vergleichstest geladen. In diesem Artikel stellen wir die Kandidaten vor und fassen nach den Einzeltests die Ergebnisse zusammen. Außerdem zeigen wir auf, welcher Anhänger für welchen Einsatzzweck aus unserer Sicht empfehlenswert ist. Darüber hinaus gehen wir auf die wichtigsten allgemeinen Fragen ein und geben Tipps & Tricks zum Einsatz und Tuning von Kinderfahrradanhängern. Und damit Vorhang auf für die Kandidaten!
Die Kandidaten
Kinderanhänger für Fahrräder gibt es mit ein oder zwei Sitzen – die meisten Modelle werden in beiden Varianten angeboten. Der Unterschied ist gut 10 bis 15 cm in der Breite, abgesehen davon sind die Konstruktionen und Ausstattungen jeweils identisch. Da der Zuwachs in der Breite kostentechnisch denkbar günstig ist, fallen die preislichen Unterschiede zwischen einem Einsitzer und einem Zweisitzer in der Regel klein aus. Dennoch lassen sie sich die Hersteller mit 50 bis 100 € vergüten. Je nach Verfügbarkeit haben wir es den Herstellern offen gelassen, ob sie uns einen Ein- oder Zweisitzer zum Test schicken.
Für unseren Test haben wir fünf einsitzige Kinderanhänger geliefert bekommen:
- Burley D’Lite X 1
- Leggero Enso 2
- Thule Chariot Sport 1
- Tout Terrain Singletrailer
- Qeridoo Kidgoo 1
Zusätzlich haben wir vier Zweisitzer getestet:
- Croozer Kid Vaaya 2
- Hamax Outback 2
- Leggero Vento R2
- Thule Chariot Cross 2
Die wesentlichen Eigenschaften, Preise und Gewichte des Testfeldes zeigen sich wie folgt:
Burley D'Lite X 1 | Leggero Enso 2 | Thule Chariot Sport 1 | Tout Terrain Singletrailer | Qeridoo Kidgoo 1 | Croozer Kid Vaaya 2 | Hamax Outback 2 | Leggero Vento R2 | Thule Chariot Cross 2 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Preis (UVP) | 799 € | 1.299 € | 1.299,95 € | 1.390 € | 649 € | 1.150 € | 899 € | 899 € | 1.049,95 € |
Gewicht in kg (MTB-News.de Messung) | 14,10 | 16,80 | 16,33 | 10,89 | 16,72 | 18,20 | 21,05 | 19,20 | 17,25 |
Abmessungen [cm] | 88 x 66 x 98 | 95 x 71 x 93 | 94 x 65 x 94 | 200 x 40 x 95 | 105 x 65 x 90 | 110 x 79 x 91 | 107 x 80 x 93 | 101 x 80 x 93 | 94 x 80 x 94 |
Packmaß [cm] | 100 x 66 x 44 | 103 x 70 x 32 | 86 x 61 x 40 | 108 x 75 x 64 | 98 x 61 x 40 | 105 x 78 x 28 | 105 x 80 x 34 | 106 x 75 x 36 | 86 x 77 x 38 |
Mindestalter Fahrradmodus* (Herstellerangaben) | 12 Monate (ohne Baby-Schale) | 12 Monate mit Baby-Schale ab dem 4. Monat bei angepasster Fahrweise | 12 Monate wenn das Kind unbeaufsichtigt frei sitzen kann | 3 Monate (mit Baby-Schale) | ab dem 1. Monat (mit Baby-Schale) | ab dem 1. Monat (mit Baby-Schale) | 6 Monate (Baby-Schale nicht für Fahrradeinsatz freigegeben) | 12 Monate mit Baby-Schale ab dem 4. Monat bei angepasster Fahrweise | 12 Monate, wenn das Kind unbeaufsichtigt frei sitzen kann |
Kofferraumvolumen (Herstellerangaben) | 40 Liter | 30 Liter | k.A., 1-2 leicht gepackte Einkaufstaschen | k.A. | 38 Liter | 52 Liter | k.A., je nach Sitzneigung zwischen 40 und 50 Liter | 60 Liter | k.A., 2-3 leicht gepackte Einkaufstaschen |
Warum ist Anhänger XYZ nicht im Test?
Selbstverständlich ist der Markt größer als die hier vorgestellten und getesteten neun Modelle von sieben Herstellern. Gerne hätten wir noch den neuen Cybex Zeno-Fahrradanhänger getestet. Cybex aus Bayreuth hat sich mit gutem Marketing einen starken Marktanteil bei Kinderschalen/-sitzen sowie Kinderwägen erarbeitet. Passend für unseren Test wurde nun der neue Zeno vorgestellt, der vor allem auf den Einsatz beim Joggen ausgelegt zu sein scheint, doch auch als Kinderfahrradanhänger verwendet werden kann. Über zehn Anrufe innerhalb von drei Wochen, mehrere Anfragen per Email über das Kontaktformular und Facebook blieben gänzlich unbeantwortet oder führten doch nicht zum Ziel. Um uns dennoch einen ersten Eindruck machen zu können, haben wir in einem Fachgeschäft nach dem Cybex Zeno gesucht und uns beraten lassen. Der Eindruck ohne ihn gefahren zu sein: Zum Joggen vermutlich ok, für das Mountainbike lassen uns die dünnen Rohrquerschnitte sowie die Radaufhängung mit einigen Fragezeichen zurück. Oder wie es ein Kunde neben uns formulierte: „Der sieht aus wie ein Spielzeug.“
Den aufmerksamen Lesenden wird aufgefallen sein, dass die meisten von uns gefahrenen Anhänger mit unverbindlichen Preisempfehlungen von knapp über 600 € bis weit über 1.000 € definitiv im Hochpreissegment zu verorten sind. Das ist richtig. Anfangs hatten wir auch überlegt, einen einfachen, ungefederten Anhänger anzufragen. Diese Modelle finden sich bei den Einstiegsvarianten der auch hier im Test vertretenen Hersteller oder auch im Einsteigersortiment von Decathlon. Aus Kapazitätsgründen haben wir uns gegen diese zusätzlichen Kandidaten entschieden, denn derlei Anhänger haben wir in den letzten Jahren im Alltag kaum zu Gesicht bekommen. Zumindest nicht hinter einem halbwegs aktuellen Rennrad, Gravel-Bike oder Mountainbike.
Auf der Straße bestätigt sich damit ein Eindruck: Die meisten Neuanschaffungen scheinen klar der Logik zu folgen, dass es für das Kind durchaus etwas kosten darf. Oder auch, dass teurer gleich besser ist. Umso wichtiger ist die Beantwortung der Frage, ob etwa ein Thule Chariot Sport im Test wirklich doppelt so gut abschneidet wie ein Qeridoo Kidgoo. Der doppelte Preis würde es nahelegen.
Bewertung
Um eine objektive Vergleichsbasis der Kinderfahrradanhänger im Test zu erstellen, haben wir sie in fünf Kriterien bewertet.
- Ausstattung
- Alltag
- Fahrrad und Sicherheit
- Gewicht
- Preis
Für jedes Kriterium haben wir definiert, was wir der Bewertung zugrunde legen. Zusätzlich haben wir die Kriterien untereinander gewichtet. So geht beispielsweise das Leergewicht im Vergleich zur Sicherheit deutlich weniger stark in die Gesamtbewertung ein. Den Überblick über die Kriterien sowie die Gewichtung gibt die nachfolgende Tabelle:
Kriterium | Beschreibung | Gewicht für Preis-Leistungswertung | Gewicht für Kaufempfehlung |
---|---|---|---|
Ausstattung | Serienausstattung | 15 % | 25 % |
Sitz & Polster | |||
Fliegengitter, Sonnenschutz, Regenschutz, Schmutzschutz | |||
Verschlüsse | |||
Taschen / Kofferraum | |||
Reifen | |||
Buggy-Rad | |||
Verarbeitung / Qualitätseindruck | |||
Alltag | Innenraum / Raumgefühl | 15 % | 30 % |
Kofferraumvolumen & Zugänglichkeit | |||
Belüftungskonzept | |||
Schiebebetrieb | |||
Umrüstung zwischen den Modi | |||
Aufbau und Einfalten | |||
Packmaß & -volumen | |||
Fahrrad | Federung leer | 40 % | 40 % |
Federung beladen | |||
Fahrdynamik | |||
Kupplung | |||
Aufprallschutz / Innenraumschutz | |||
Platz für Buggy-Rad / -Räder | |||
Gewicht | kg | 5 % | 5 % |
Preis | € (Referenzpreis für Einsitzer inkl. Kupplung und Baby-Schale / -Hängematte) | 25 % | 0 % |
Wie haben wir getestet?
Wenn wir Mountainbikes testen, gehen wir mit ihnen auf den Trail. Besser noch verschiedene Trails. Und mit verschiedenen Fahrer*innen. Das ist naheliegend und richtig, denn wir selbst sind die Fahrer*innen und spüren die Unterschiede zwischen verschiedenen Produkten. Beim Kinderanhänger verhält sich das etwas anders: Die eigentlichen Passagiere sind in den ersten Lebensmonaten wenig auskunftsfähig und später in ihrer Objektivierung wohl noch stärker beeinflussbar als viele Erwachsene. Aus diesem Grund haben wir ein neues Vorgehen für den Vergleichstest entwickeln müssen.
Die wesentlichen Eckpunkte wie Ausstattung, Packmaß und Gewicht der Kinderfahrradanhänger sind in den Testkriterien 1, 2, 4 und 5 schnell bestimmt. Um die Kriterien 2 und 3 bewerten zu können, sind wir mit jedem der Anhänger Touren gefahren. Doch wir wollen mehr wissen. Konkret geht es uns um die Frage, welchen Beschleunigungen ein Kind im Anhänger während der Fahrt ausgesetzt ist und wie gut das Fahrwerk funktioniert. Aus diesem Grund haben wir für Kriterium 3 etwas mehr Aufwand betrieben. Rein vom optischen Eindruck werden die Kleinen im Anhänger teilweise ganz schön hin- und hergeworfen. Allein, ohne eine Objektivierung anhand von Messdaten lässt sich aus dieser Beobachtung wenig vergleichbare Erkenntnis ziehen. Aus diesem Grund haben wir die wirkenden Beschleunigungen auf einer standardisierten Testrunde quantifiziert.
Vorarbeiten zu unserem Ansinnen, die Beschleunigungen zu messen, gibt es von verschiedenen Quellen. Erwähnt sei insbesondere die bergische Universität Wuppertal, die sich ungefederte Anhänger vorgenommen und stark kritisiert hat. Das Fazit: Eine Federung muss sein. Der Vorteil eines gefederten Kinderanhängers wird auch in einer aktuellen Crash-Analyse des ADAC hervorgehoben. Diese Ergebnisse haben uns dazu bewogen, lediglich gefederte Anhänger in den Test zu nehmen. So stellen wir uns die Frage, ob es in der Praxis Unterschiede zwischen den Federungen zu beobachten gibt. Mehr rund die Hintergründe zum Test findest du auch in dieser Podcast-Episode.
Messmethode
Anders als andere veröffentlichte Tests vor uns messen wir die Beschleunigung dort, wo sie für das Kind am gefährlichsten ist: am Kopf. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern, die noch nicht frei sitzen können, ist die Nackenmuskulatur noch so schwach ausgeprägt, dass sie die auf den vergleichsweise schweren Kopf einwirkenden Kräfte im Zweifelsfall nur unzureichend auffangen kann. Verletzungen der Halswirbelsäule und Gefäßschäden mit im schlimmsten Falle Todesfolge sind die möglichen Konsequenzen, die auf keinen Fall in Kauf genommen werden dürfen.
Um aussagekräftige Messungen durchführen zu können, haben wir Maxine und Max mit in den Test genommen. Die beiden sind ca. 60 cm groß und Puppen. Bei Max haben wir den Hinterkopf aufgeschnitten und das nicht vorhandene Gehirn mit Steinen aufgefüllt, um ein dem Kinderkopf ähnliches Schwingungsverhalten zu erzeugen. Mit Hilfe weiterer, in Pakete gepackter, Steine, haben wir dann jeweils die Beladungszustände „leicht“ und „schwer“ für die ein- und zweisitzigen Anhänger simuliert:
Einsitzer
- Leicht: ein Kind im Alter von vier bis sechs Monaten mit ca. 5,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 kg Ballast)
- Schwer: ein Kind im Alter von drei bis vier Jahren mit ca. 19,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 + 13,5 kg Ballast)
Zweisitzer
- Leicht: ein Kind im Alter von vier bis sechs Monaten mit ca. 5,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 kg Ballast)
- Schwer: zwei Kinder im Alter von drei bis vier Jahren mit ca. 37,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 + 13,5 kg Ballast; 0,5 kg Puppe Maxine, 17,5 kg Ballast)
Soweit vom Hersteller mitgeliefert und freigegeben, haben wir für den leichten Beladungszustand die Puppe in einer Babyschale oder Hängematte festgeschnallt. Im Falle der Thule und Leggero-Modelle, die ohne eine solche Schale geliefert wurden, haben wir die optionale Sitzverkleinerung verwendet, um dem kleinen Max den bestmöglichen Sitzkomfort zu ermöglichen. Beide Hersteller geben ihre Anhänger erst ab einem Alter von 12 Monaten für den Fahrradgebrauch frei. Davor dürfen sie nur geschoben werden.
Die Messung der wirkenden Beschleunigung haben wir mit einem Apple iPhone 12 Pro vorgenommen. Das Gerät ist dabei mit einem Spanngurt fest vor dem Gesicht unserer Puppe Max befestigt worden. Soviel dazu, dass die Jugend von heute nur noch Smartphones im Kopf hat. Es fängt schon viel zu früh an …
Mit Hilfe der App „Phyphox“ der RWTH Aachen (Grüße gehen raus an meine Alma Mater, die TU München) lässt sich unter anderem der integrierte Beschleunigungssensor des iPhones auslesen. Dieser misst die auf das Gerät wirkenden Beschleunigungen in den drei Raumachsen mit einer Frequenz von 100 Hz, also 100 Mal pro Sekunde. Die Genauigkeit des im iPhone verbauten Beschleunigungsmessers wird auf phyphox.org mit 0,012 m/s2 angegeben. Das entspricht unter 0,001 g und ist damit sowohl hinreichend genau, als auch hochfrequent genug für unsere Zwecke. Wir sind ja nicht bei der Euro NCAP oder dem TüV.
Auf der Basis der mit dem Beschleunigungsmesser gewonnenen Daten können wir Kurvenverläufe erstellen und auswerten – außerdem kann mit den Mitteln der deskriptiven Statistik die Verteilung aller aufgetretenen Beschleunigungen analysiert und verglichen werden.
Teststrecke
Was uns so gerüstet noch fehlt, ist die passende Referenzstrecke, auf der wir alle Anhänger fahren. Nur so können wir grundsätzlich vergleichbare Daten erfassen. Um aus der Sicht sportlicher Fahrradfahrer aussagekräftige Ergebnisse zu generieren, haben wir auf unserer Testrunde möglichst viele typische Fahrbahnzustände und Hindernisse untergebracht. Insgesamt misst die Strecke 710 m Länge und überwindet 13 Höhenmeter.
- Sektion 1: Grober Feldweg
- Sektion 2: Rasensteine und Pflaster
- Sektion 3: Teer
- Sektion 4: Grober Feldweg
Entlang der Runde haben wir bewusst verschiedene Hindernisse eingebaut und überfahren, um relevante Belastungsspitzen zu simulieren. Für gewöhnlich würden wohl die Meisten von uns einen großen Bogen um manche der Hindernisse machen, doch wie so oft lässt sich nicht alles kontrollieren. Der eine Gullydeckel ist tiefer abgesenkt, die andere Wurzel wird übersehen. Eine Fahrbahnunebenheit wird unterschätzt – und schon treffen das Rad oder die Räder des Hängers ein ungeplantes Hindernis.
- Hindernis 1: Ast mit Durchmesser 60 mm
- Hindernis 2: Schlagloch mit Durchmesser 50 cm und Tiefe 5 cm
- Hindernis 3: Abgerundete Bordsteinkante mit Höhe 3 cm
- Hindernis 4: Stumpfe Schwelle mit Höhe 70 mm
Zu guter Letzt haben wir die Zielgeschwindigkeiten und Fahrzustände definiert. Diese haben wir während der Fahrt über einen am Lenker montierten Wahoo Elemnt Bolt überwacht.
- Sektion 1 wird mit einer Zielgeschwindigkeit von ca. 10 km/h sitzend nach stehendem Start befahren.
- Im Einstieg zu Sektion 2 wird auf ±15 km/h beschleunigt, die im Anschluss gehalten werden. Die beiden Kurven wurden durchrollt.
- In der Teersteigung von Sektion 3 wird im Wiegetritt auf ca. 20 km/h beschleunigt und im anschließenden Flachstück sitzend die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h erreicht und gehalten.
- Im Gefälle rollt das Gespann frei, vor Hindernis 4 wird scharf auf ca. 15 km/h abgebremst.
Diese werden im ersten Drittel von Sektion 4 gehalten, bevor die Sektion mit ca. 10 km/h zu Ende gefahren wird. - Die Messung stoppt im stehenden Zustand.
Bei allen Testfahrten haben wir ein Merida Ninety-Six XC Race-Bike verwendet, das wir gerade im Test haben. Lediglich die Leggero-Anhänger mussten wir in Ermangelung einer passenden Steckachse mit einem echten Klassiker testen … zum Glück hat der Nachbar noch ein Rocky Mountain Element in Team-Farben im Keller hängen.
Ergebnisse: Vergleichstest Fahrradanhänger für Kinder
Zwei Monate haben wir uns Zeit genommen, um die neun Fahrradanhänger für Kinder intensiv im Praxiseinsatz sowie auf unserer Testrunde auf die Probe zu stellen. Dabei haben wir mehrere Hüttentouren, die täglichen Wege zum Einkaufen und zur Tagesmutter und allerlei kleinere und größere Ausflüge mit den verschiedenen Fahrradanhängern unternommen. Zum Abschluss der Serie machen wir den Vergleich: Welcher Anhänger ist der beste Allrounder? Welchen Fahrradanhänger für 2 Kinder? Mit welchem Modell hat man am meisten Spaß auf den Trails? Auf Basis der objektivierten Bewertung küren wir unseren Gesamtsieger, den Preis-Leistungs-Champion, den besten Allrounder und den Sieger für den Trail-Einsatz. Entlang der fünf Bewertungskriterien fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und gehen dabei auf die relativen Stärken und Schwächen der einzelnen Anhänger ein. Im Anschluss veröffentlichen wir noch ein FAQ mit den wichtigen allgemeinen Fragen und Antworten rund um Fahrradanhänger für Kinder.
Ausstattung
Das erste Bewertungskriterium ist für uns die Ausstattung der Fahrradanhänger. Hier geht es um die Frage, wie die Anhänger strukturell auf den Transport von Kindern zu Fuß und mit dem Fahrrad vorbereitet sind. Im Grunde gibt es hier einen breiten Konsens der erforderlichen Basis (z.B. 5-Punkt-Gurte, damit das Kind stets sicher angeschnallt werden kann), doch manche Hersteller können sich mit cleveren Detaillösungen vom Wettbewerb absetzen. Neben der Basis mit einem Rahmen und Bespannungen gegen die Elemente sowie eine Achse machen einen guten Kinderanhänger eben vor allem die Details aus. Um nur die wenigsten zu nennen: Sitze und Polster, die Reifen und das Buggy-Rad sowie die Verarbeitungsqualität und Garantiebestimmungen.
Bei den Verschlüssen war uns wichtig, dass sie einfach zu bedienen sind und dennoch die Kinder sie während der Fahrt nicht selbst von innen öffnen können. Als Eltern ist uns außerdem wichtig, dass die Verschlüsse so leise zu bedienen sind, dass das schlafende Kind nicht aufgeweckt wird. Hier gibt es große Unterschiede und verschiedene Lösungen, die gut funktionieren. Was nicht funktioniert sind Klettverschlüsse wie insbesondere am Croozer Kid Vaaya – sie lassen sich auch mit größter Vorsicht nicht leise öffnen.
Bei der Serienausstattung erwarten wir ein Netz, dass Steine und groben Dreck vom Kind abhält, ein Regenverdeck und einen Sonnenschutz. Alle getesteten Anhänger bieten das obligatorische Netz als Teil des vorderen Verdecks. Doch Unterschiede gibt es auch hier. Qeridoo und Leggero verbauen Netze, die so engmaschig sind, dass sie fast allen Dreck vom Baby abhalten können. Der Tout Terrain Singeltrailer braucht kein derart feinmaschiges Netz, da durch seine Bauweise mit integriertem Spritzschutz an der Deichsel nahezu kein Dreck direkt in den Innenraum spritzen kann. Weniger überzeugen können die Lösungen von Croozer, Hamax und Thule. Bei ihnen hatten unsere kleinen Testpiloten nach den Testfahrten immer wieder dreckige Gesichter und Klamotten. Und das bei Sonnenschein wie bei leicht feuchten Bedingungen. Das Hinterrad wirbelt mehr auf, als man meinen sollte – und das auch mit Schutzblech.
Ebenfalls liefern alle Hersteller eine Regenabdeckung für das Fliegengitter. Besonders gut haben uns die Regenverdecke gefallen, wenn sie so fest gespannt waren, dass man sein Kind von außen noch ohne Probleme sehen kann. Das trifft auf die Modelle von Leggero und Thule sowie in sinnvollem Maße auch den Hamax Outback sowie den Qeridoo Kidgoo. Burley und Croozer fallen hier klar ab.
Das Sonnenverdeck ist für uns ein Muss und so waren wir sehr überrascht, dass die Leggero Modelle ohne Sonnenschutz geliefert werden. Auch die Seitenfenster sind nicht getönt. Das würden wir auf jeden Fall nachrüsten. Die Thule Modelle und der Croozer Kid Vaaya haben ein abnehmbares Sonnenverdeck. Auf den ersten Blick erscheint das unsinnig, weil man es so vergessen kann. Beide Lösungen haben aber den Vorteil, dass man das Verdeck so auch sehr weit unten anbringen kann. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn das Sonnenverdeck über dem Netz ist, da man es so verschieben kann, wenn man die Fahrtrichtung ändert, das ist auch der Fall bei den Thule Modellen, ebenso wie bei den restlichen Anhängern, die das Verdeck integriert haben.
Ebenfalls wie beim Sonnenverdeck sind wir der Meinung, dass ein guter Anhänger mit Sitzpolster und 5-Punkt-Gurt ausgestattet sein sollte. Beim Thule Chariot Cross und und beim Qeridoo Kidgoo müssen Polster allerdings zusätzlich gekauft werden. Hier stechen der Hamax Outback aber auch der Thule Chariot Sport und der Leggero Enso 2 mit ihrer sehr guten Ausstattung heraus.
Chancen zur Kostensenkung sehen einige Hersteller bei den Reifen. Unser Erfahrungswert vom Fahrrad legt nahe, dass gute Reifen einen erheblichen Einfluss auf das Fahrverhalten haben sollten. Wir haben daher sowohl die Breiten, als auch die Spezifikation der Reifen betrachtet. Hamax beispielsweise kommt mit hoch belastbaren Reifen mit e-Bike Freigabe, während am Qeridoo die wohl günstigsten Reifen verbaut sind, die man so kaufen kann. Dafür bietet der Qeridoo ein luftgefülltes Buggy-Rad, während alle anderen Hänger Hartplastik oder Gummi verwenden und entsprechend schlecht abrollen.
Worauf wir geachtet haben: Die Serienausstattung sollte komplett sein, damit niemand durch lange Aufpreislisten davon abgehalten wird, wichtige Bauteile zu kaufen. Sicherheitsrelevante Systeme wie ein 5-Punktgurt an einem hinreichend gepolsterten Sitz oder eine Parkbremse sind ein Muss am Kinderfahrradanhänger. Selbstverständlich aber leider nicht immer gelebt: Das Kind / die Kinder müssen beim Fahren im Anhänger zu jeder Zeit angeschnallt sein! Ebenso erwarten wir einen vernünftigen Schutz vor Sonne, Wasser und vom Hinterrad des Zugfahrrades aufgewirbelten Dreck. Und Mücken, Wespen und andere Insekten, die in den Anhänger fliegen könnten. Darüber hinaus haben wir uns die Garantie und Verarbeitungsqualität, Detaillösungen wie Verschlüsse und die Tascheneinteilung oder auch die verbaute Bereifung genau angeschaut.
Die Highlights im Vergleichstest
- Hamax und Leggero überzeugen auch mit einer komfortablen und großflächigen Polsterung für die Insassen. Die umfangreichste Serienausstattung bieten Thule und Leggero, was in Anbetracht des Preises aber auch erwartet werden darf.
- Von der Serienausstattung her überzeugt der Thule Chariot Sport. Er bietet mit Schlössern an Kupplung und Deichsel, einstellbarer Sitzneigung, Scheibenbremsen und abnehmbaren Seitenfenstern zur Belüftung Lösungen an, die bei manchen Wettbewerbern nicht mal gegen Geld zu bekommen sind.
- Der Qeridoo Kidgoo fällt gleich mehrfach positiv auf. Wie bei einer Babyschale im Auto lassen sich bei ihm die Gurte in der Länge einstellen – einfach und sicher. Als einziger Anhänger im Test bietet er ein luftgefülltes Buggy-Rad und kann so alle anderen Anhänger klar hinter sich lassen, sobald der Untergrund nicht mehr perfekt glatt ist. Außerdem verbaut er an allen großen Öffnungen Schnallen oder Magnetverschlüsse, die sich geräuschlos öffnen und schließen lassen. Darüber hinaus bietet Qeridoo einen Spritzschutz an, den so sonst nur der Tout Terrain Singletrailer anbietet.
- Das beste Sonnenverdeck finden wir am Thule vor, der auch bei der Regenabdeckung überzeugen kann. Leider nimmt diese Platz in der hinteren Tasche weg oder verschlechtert die Belüftung, wenn sie gerade nicht verwendet wird. Gut gelungen ist auch das Verdeck am Leggero Enso 2, doch der Mechanismus fordert eine gewisse Eingewöhnung.
- Den besten Qualitätseindruck hinterlassen der Tout Terrain Singletrailer und der Hamax Outback, gefolgt von den beiden Thule Anhängern. Bei letzteren gibt es zehn Jahre Garantie auf den Rahmen und fünf auf die Anbauteile, da kann nicht mal Croozer (10 / 3 Jahre) mitgehen. Das gibt Sicherheit – wichtig insbesondere bei einer so großen Investition.
Die Lowlights im Vergleichstest
- Während die Ausstattungen der Hänger insgesamt gut vergleichbar sind, zeigen sich klare Defizite in einigen Detaillösungen. Croozer verbaut durchgehend Klettverschlüsse, sodass ein leises Öffnen des Anhängers faktisch unmöglich ist. Dem Leggero Enso 2 und Vento R fehlt jeweils ein Sonnenverdeck, bei Hamax, Qeridoo und insbesondere auch Burley ist dies eher schlecht bis schlecht nutzbar umgesetzt.
- Einzelne Schwächen leisten sich der Burley D’Lite X sowie teilweise auch der Qeridoo Kidgoo in der Verarbeitung. Insbesondere beim Burley finden sich im Innenraum viele Ecken und Kanten, an denen das Kind sich beim Ein- und Aussteigen oder im Falle eines Unfalles stoßen kann.
- Durch die Bank wird bei den Reifen (v.a. Croozer, Qeridoo und Leggero) gespart und auch die Buggy-Räder sind bei den meisten Wettbewerbern aus hartem Gummi / Kunststoff und rollen entsprechend unkomfortabel und laut ab (z.B. Thule, Leggero; Croozer, Burley.
- Konstruktionsbedingt bietet der Tout Terrain Singletrailer quasi keinen Stauraum. Detailschwächen zeigen auch die seitlichen Taschen im Fußraum der Kinder bei Leggero (quasi nicht nutzbar außer für flache Handys und Schlüssel) sowie die Nutzbarkeit des großen Kofferraums bei Hamax. Thule geizt insgesamt mit Stauraum, gibt das aber auch indirekt zu – eine Angabe zum Volumen gibt es gar nicht erst.
Kriterium | Beschreibung | Gewicht | Burley D'Lite X 1 | Leggero Enso 2 | Thule Chariot Sport 1 | Tout Terrain Singletrailer | Qeridoo Kidgoo 1 | Croozer Kid Vaaya 2 | Hamax Outback 2 | Leggero Vento R2 | Thule Chariot Cross 2 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ausstattung | Serienausstattung | 10 % | 3.0 | 4.0 | 4.5 | 3.0 | 3.5 | 2.0 | 3.5 | 3.5 | 2.5 |
Sitz und Polster | 15 % | 4.0 | 4.5 | 4.5 | 4.0 | 3.5 | 4.0 | 5.0 | 3.0 | 3.0 | |
Verschlüsse | 20 % | 3.0 | 4.5 | 4.5 | 4.0 | 4.5 | 2.0 | 3.0 | 4.0 | 4.5 | |
Fliegengitter, Sonnenschutz, Regenschutz, Schmutzschutz | 20 % | 2.5 | 3.5 | 4.0 | 4.5 | 4.5 | 3.0 | 3.5 | 3.5 | 4.0 | |
Reifen | 10 % | 4.0 | 2.5 | 3.0 | 5.0 | 2.0 | 2.0 | 5.0 | 2.5 | 3.0 | |
Buggy-Rad | 15 % | 2.0 | 2.5 | 3.0 | 0.0 | 4.0 | 2.0 | 2.0 | 2.5 | 3.0 | |
Verarbeitung / Qualitätseindruck | 10 % | 3.0 | 3.5 | 4.5 | 5.0 | 3.5 | 4.0 | 5.0 | 3.5 | 4.5 | |
15 % Gesamt | Rating (max. 5 Punkte) | 3.0 | 3.7 | 4.0 | 3.6 | 3.8 | 2.7 | 3.7 | 3.3 | 3.6 |
Alltag
In der Alltagswertung haben wir uns all das angeschaut, was man mit einem Fahrradanhänger für Kinder so macht, wenn man nicht gerade mit dem Fahrrad unterwegs ist. Es geht um Einkaufen und Spazierengehen genauso wie Verreisen, Parken und Überwintern.
Worauf wir geachtet haben:
Wichtig in der Alltagswertung ist uns die Leistung ihm Schiebebetrieb, viel Platz im Innenraum für die Kinder, gute Zugänglichkeit zum Kofferraum, ein gutes Belüftungskonzept für sommerliche Temperaturen, das einfache Umrüsten zwischen den Betriebsmodi, das Aufbauen und Einfalten sowie das Packmaß. Beim Schieben sollte sichergestellt sein, dass man nicht gegen den Anhänger stößt und es einen sinnvollen Ort gibt, an dem man die Deichsel verstauen kann.
Die Kinder sollten im Innenraum genug Platz haben – sowohl zum Einsteigen als auch beim Sitzen. Insbesondere bei Fahrradanhängern für zwei Kinder ist das zuweilen eine Herausforderung, denn die Hersteller versuchen klar, nicht breiter als 80 cm zu bauen. Schon so sind einige Türöffnungen die Endstation für die breiteren Anhänger im Testfeld.
In der Kategorie Taschen und Kofferraum sind die Zugänglichkeit und Größe des Kofferraums, sowie die Innentaschen ausschlaggebend. Erfahrene Eltern wissen, dass es immer mehr zu transportieren gibt, als man sich träumen lassen würde. Umso wichtiger sind da nicht nur das reine Kofferraumvolumen, sondern insbesondere auch die Zugänglichkeit und gegebenenfalls Unterteilung durch Fächer oder Netze. Ob die eigentliche Konstruktion dabei eher einer Tasche ähnelt (Leggero, Thule) oder aber einem echten Kofferraum (Hamax, Qeridoo, Croozer, Burley) ist am Ende des Tages nebensächlich. Clever wäre hingegen, wenn die Taschen auch abnehmbar wären. So würde das Packen und Entladen vereinfacht werden. Nur der Tout Terrain Singletrailer bietet seiner Konstruktion geschuldet von Haus aus keinen Kofferraum.
Im Sommer ist ein gutes Belüftungskonzept für die Anhänger extrem wichtig, denn schon nach unseren kurzen Fahrten kommen die Kinder teils gut angeschwitzt aus den Anhängern. Wenn es dann noch regnen sollte und das Verdeck vorne geschlossen werden muss, braucht es andere Wege als die große Front für die Belüftung. Der Thule Chariot Sport hat hier das beste Konzept mit abnehmbaren Seitenfenstern und Lüftungsöffnungen an der Front. Auch der Hamax Outback und Qeridoo Kidgoo haben seitlich Belüftungsfenster, während Leggero auf eine aufstellbare Hutze oben auf den Anhängern setzt. Beim Croozer Kid Vayaa fehlt ein Belüftungskonzept – sobald er beladen ist, wird er zur geschlossenen Zelle.
Das schnelle Umrüsten zwischen dem Fahrradfahren und dem Schieben hilft, wenn man Einkaufen ist, die letzten Meter ins Strandbad im Schiebemodus machen möchte, oder durch einen kleinen Navigationsfehler abkoppeln muss, um bergauf zu schieben. Die verschiedenen Anhänger zeigen hier verschiedene Ansätze, die auch verschieden gut funktionieren.
Die letzten beiden Unterkategorien können gemeinsam betrachtet werden: Das Aufbauen, Zusammenklappen und Packmaß in eingefaltetem Zustand. Wer den Anhänger wie wir in einen VW Golf unterbringen muss, muss auch beim Kauf direkt auf das Packmaß achten. Noch nicht mal mehr alle Einsitzer passen in den Kofferraum von Deutschlands meistverkauftem Auto: Der Singletrailer muss leider draußen bleiben oder erfordert eine umgeklappte Rücksitzbank. Bei den Zweisitzern schafft man es im regulären Kofferraum nicht, die Anhänger unterzubringen. Interessanterweise sind alle Anhänger so konzipiert, dass die Räder im zusammengeklappten Zustand im Anhänger transportiert werden, doch wer will schon die dreckigen Räder in den Innenraum legen? Qeridoo ist der einzige Hersteller, der Überzieher für beide Räder mitliefert.
Die Highlights im Vergleichstest
- Hamax aus Norwegen schickt den geräumigsten Fahrradanhänger in den Test (wir nennen ihn den SUV unter den Anhängern), gefolgt von Leggero. Zum großzügigen Raumangebot tragen hier vor allem auch die schlanken Streben in vorderen Bereich bei, die eine gute Übersicht nach draußen ermöglichen.
- Thule, Leggero und Qeridoo haben ihre Hausaufgaben gemacht und bieten einen festen Platz für die Deichsel an, wenn man den Anhänger schiebt. Am elegantesten löst das Qeridoo unter dem Anhänger – hier kann die Deichsel auch bleiben, wenn man den Hänger für den Transport oder die Lagerung einfaltet.
- Bei Leggero lassen sich die Buggy-Räder einfach seitlich nach oben klappen. Schneller kann das kein anderer Anhänger. Gelungen ist auch die Befestigung von Deichsel und Buggy-Rad am Hamax Outback, doch fehlt hier ein Platz für den Nichtgebrauch derselben.
- Das Auf- und Einfalten sowie das Packmaß des Thule Chariot sind überzeugend und denkbar einfach gelöst. Er wird beim Einfalten deutlich kürzer und kann wie auch der Croozer in eingefaltetem Zustand einfach und wirkungsvoll arretiert werden. So wird der Transport zum Beispiel im Keller oder ins Auto deutlich erleichtert.
Die Lowlights im Vergleichstest
- Im Thule Chariot Cross Zweisitzer geht es eng zu und auch im Einsitzer finden lange Beine nur wenig Platz. Dazu läuft der Fußraum schräg zur Sitzfläche nach oben. Andere Anhänger sind hier klar größer.
- Die Parkbremse am Leggero Vento R ist so gestaltet, dass man sie durch Druck nach unten lösen kann. Das ist sicherheitstechnisch kritisch zu betrachten und sollte geändert werden. Außerdem wirkt sie jeweils nur auf ein Rad, so dass zwei Hebel zu betätigen sind, um den Anhänger sicher abzustellen.
- Die Stoßstange am Heck des Croozer Kid Vaaya macht einen robusten Eindruck, doch leider stoßen sich hier auch schon Menschen mit mittelgroßen Füßen die Zehen an. Außerdem ist sein Schiebebügel nur in zwei Positionen zu arretieren, was zu ergonomischen Nachteilen führt.
- Das an der Deichsel montierte Buggy-Rad von Burly wirkt zunächst wie eine gute Idee. Doch im Alltag steht es zu weit vor dem Hänger. So kann es gut sein, dass man beim Einkaufen dann aus Versehen die nette alte Dame von nebenan mitnimmt oder das Weinregal ausräumt.
Kriterium | Beschreibung | Gewicht | Burley D'Lite X 1 | Leggero Enso 2 | Thule Chariot Sport 1 | Tout Terrain Singletrailer | Qeridoo Kidgoo 1 | Croozer Kid Vaaya 2 | Hamax Outback 2 | Leggero Vento R2 | Thule Chariot 2 |
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Alltag | Schiebebetrieb (Vorderrad, Platz für Deichsel, Laufruhe, Fußfreiheit, Parkbremse) | 20 % | 1.0 | 3.5 | 3.5 | 0.0 | 4.5 | 2.0 | 2.5 | 2.5 | 3.0 |
Innenraum / Raumgefühl | 15 % | 4.5 | 5.0 | 4.0 | 3.0 | 4.0 | 4.0 | 5.0 | 5.0 | 3.0 | |
Kofferraumvolumen & Zugänglichkeit | 20 % | 4.5 | 5.0 | 3.0 | 1.0 | 4.0 | 5.0 | 3.5 | 4.0 | 3.5 | |
Belüftungskonzept | 15 % | 2.0 | 2.5 | 5.0 | 3.0 | 4.0 | 1.0 | 4.0 | 2.5 | 4.0 | |
Umrüstung zwischen Modi | 10 % | 4.0 | 4.0 | 3.5 | 0.0 | 3.5 | 3.0 | 4.0 | 4.0 | 3.5 | |
Aufbau und Einfalten | 10 % | 3.0 | 3.5 | 5.0 | 4.0 | 4.0 | 4.0 | 4.0 | 2.0 | 5.0 | |
Packmaß & -volumen | 10 % | 2.0 | 2.5 | 5.0 | 1.0 | 3.0 | 3.0 | 2.0 | 2.0 | 5.0 | |
15 % Gesamt | Rating (max. 5 Punkte) | 3.0 | 3.8 | 4.0 | 1.6 | 4.0 | 3.2 | 3.6 | 3.2 | 3.7 |
Fahrrad
Die Fahrradwertung ist für uns als Mountainbike-Plattform natürlich die wichtigste Kategorie. Wir berücksichtigen sie daher mit 40 % in der Gesamtwertung und haben hier den größten Aufwand in der Objektivierung betrieben. Neben den Messwerten von der Referenzstrecke lassen wir die Fahrdynamik, die Kupplung, den Aufprall- und Innenraumschutz sowie den Platz für die Buggy-Räder mit einfließen. Die 5-Punkt-Gurte, um das Kind immer sicher anschnallen zu können, sind zum Glück inzwischen ein Standard und gehen nicht separat in die Wertung mit ein.
Um die Ergebnisse der Unterkategorie Federung richtig einordnen zu können, müssen wir zunächst einmal definieren, welche wirkenden Beschleunigungen wir bei Kindern akzeptieren. Das ist gar nicht so einfach, denn klare Grenzwerte sind hier beispielsweise in den Prüf- und Zulassungsnormen nicht vorgegeben. Sie sind im größeren Kontext auch gar nicht bekannt. Bekannt ist, dass Babies und Kleinkinder, die geschüttelt werden, lebensgefährliche Verletzungen davontragen können. Wie hoch liegen die Beschleunigungen, die diese Verletzungen hervorrufen? Das ist im Nachhinein leider nicht mehr nachvollziehbar und schon gar nicht öffentlich kommuniziert.
Medizinisch wird häufig betrachtet, welche Auswirkungen dauerhaft wirkende Beschleunigungen auf den erwachsenen Körper haben. So können Jet-Piloten bei über mehrere Sekunden anliegende 10 g ohnmächtig werden. Hintergrund ist, dass das Körpergewicht von z.B. 80 kg in dieser Zeit wie 800 kg wirkt und das Herz das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen kann. Achterbahnen erreichen über wenige Sekunden bis zu 6 g, was zu Nackenverletzungen führen kann. Formel 1-Fahrer sind in Kurven für wenige Augenblicke Beschleunigungen über 5 g ausgesetzt, können diese jedoch ein Rennen lang ohne Folgen überstehen. Sie sind aber auch entsprechend trainiert und festgeschnallt. Bei Unfällen wirken schnell bis 50 g auf die Fahrer und erneut sind ihre Fahrzeuge und Ausrüstung genau auf diese Fälle hin optimiert. Und sie sitzen so zur Längsrichtung, dass der Körper die Kräfte bestmöglich aushalten kann.
Und Kinder im Fahrradanhänger? Die grundsätzliche Antwort aus medizinischer Sicht lautet hier, dass jegliche stoßartige Beschleunigung auf den Kopf des Kindes zu vermeiden ist – insbesondere im ersten Lebensjahr. Hier entwickelt sich das Gehirn grundlegend, was negative Einflüsse von außen besonders folgenschwer werden lassen kann. Doch Babies kippen auch um, wenn sie sich am Sofa festhalten mag man einwenden. Hier handelt es sich jedoch um einzelne Fälle je Tag und nicht um hunderte Schläge im Zuge einer Fahrradfahrt.
Um uns in diesem unklaren Rahmen etwas Orientierung zu holen, haben wir zunächst die Crash-Normen vom Euro NCAP für Kindersitze recherchiert. Mehr als 50 g dürfen hier nie länger als 3 Millisekunden anliegen. Unser Messgerät misst nur 100 x pro Sekunde, so dass wir für unsere Testzwecke einen Maximalwert von 5 g als akzeptabel einstufen. Abgeleitet von der Erdbeschleunigung setzen wir maximal 1 g für die mittlere Beschleunigung an.
Einfacher ist die Beurteilung des Fahrverhaltens und der Fahrdynamik sowie der Kupplung. Wann kippt der Anhänger, wie verhält er sich beim scharfen Bremsen und Beschleunigen? Und macht es vereinfacht gesagt Spaß, mit ihm Fahrrad zu fahren? Das sind die wesentlichen Fragen, die wir uns zur subjektiven Ergänzung der Messwerte gestellt haben.
Worauf wir geachtet haben: Wie hoch fallen die maximal gemessenen und die durchschnittlichen Beschleunigungen aus? Inwiefern wirkt sich die Steifigkeit der Kupplung positiv oder negativ auf das Fahrverhalten aus und wie verhält sich der Anhänger bei Kurvenfahrt? Wie schützt der Hersteller der kleinen Insassen vor Verletzungen im Falle eines Unfalles? Und gibt es einen Platz, an dem das / die Buggy-Rad / -Räder sinnvoll verstaut werden können, wenn der Anhänger gezogen wird?
Die Highlights im Vergleichstest
- Bei der Fahrdynamik und der Federung macht dem Tout Terrain Singletrailer kein Anhänger etwas vor. Zusammengefasst könnte man auch sagen: Nur der Singletrailer ist ein Sportgerät, die restlichen Anhänger sollten zu Hause bleiben, wenn man auf dem Bike Spaß haben will. Er ist auf dem Fahrrad fast nicht zu spüren, zieht sogar im Wiegetritt ohne störendes Schwingungsverhalten mit und ist dabei so leicht, dass man tatsächlich Trails fahren kann. Kurven meistert er wie kein anderer – er macht tatsächlich Spaß.
- Am nächsten kommt diesem Fahrverhalten unter den zweispurigen Anhängern noch der Leggero Enso 2 – wenn auch mit klaren Abstrichen, zum Beispiel in Kurven und auf groben Oberflächen. Er liefert mit 75 mm Federweg und einer funktionierenden Dämpfung einen überzeugenden Auftritt und kann sich klar von den anderen Einsitzern, aber auch den Zweisitzern distanzieren. Ebenfalls von Leggero kommt die beste Kupplung. Sie reduziert wirkungsvoll gefährliche Schwingungen im Wiegetritt.
- Den besten Schutz vor Verletzungen bieten die Anhänger von Qeridoo (Kidgoo) und Hamax (Outback): ersterer durch zusätzliche Polster, zweiterer durch seinen großen Innenraum und die außen liegende Struktur ohne Schrauben und andere potenzielle Verletzungsquellen im Inneren.
- Auch bei den Buggy-Rädern gibt es gute Lösungen: Leggero klappt sie an beiden Modellen elegant aus dem Weg, bei Thule gibt es definierte Positionen im Nichtgebrauch. Bei Burley ist das Rad direkt vorne an der Deichsel befestigt. Das erfüllt an sich das Kriterium, ist jedoch nicht wirklich ideal und konstruktiv verbesserungswürdig ausgeführt.
Die Lowlights im Vergleichstest
- Wer sich Hoffnungen macht, mit dem Kinderfahrradanhänger sportlich zu fahren, der sollte seine Pläne nochmals überdenken. Obwohl wir ausschließlich gefederte Anhänger getestet haben, liegen die gemessenen Beschleunigungen bei Thule und Qeridoo, aber auch Croozer hoch. Insbesondere bei leichter Beladung.
- Hinzu kommen starke Resonanzschwingungen im Wiegetritt – vor allem Thule und Burley fallen hier negativ auf. Ursächlich ist hier die zu wenig steife Kupplung. Der Wiegetritt sollte daher mit diesen Modellen in jedem Fall gemieden werden. Das gilt im weiteren Sinne für alle von uns getesteten zweirädrigen Kinderanhänger, vielleicht noch mit Ausnahme des Leggero Vento R und Enso 2.
- Das letzte Argument gegen sportliche Fahrten mit dem Kinderanhänger ist das Kippverhalten. Gerade die Einsitzer mit ihrer schmaleren Spur fallen hier negativ auf. Vor allem eng gefahrene Rechtskurven können bereits bei Geschwindigkeiten von nur 15 km/h seitlich umkippen. Am Zugfahrrad spürt man davon bis zum Aufprall nichts, was die Situation umso gefährlicher macht. Auch harmlose Kurven können durch mit dem inneren Rad überfahrene Wurzeln oder andere Unebenheiten zum Umfallen führen. Hier ist bei allen zweispurigen Anhängern und vor allem den Einsitzern Vorsicht geboten.
- Auch wenn sie nur ein kleines Detail sind, können die Buggy-Räder negativ auffallen. Bei Croozer und Hamax gibt es keinen definierten Ort, an dem das Rad bei Nichtgebrauch verstaut werden kann. Qeridoo sieht eine Tasche im Kofferraum vor, der denselben jedoch deutlich einschränkt.
Kriterium | Beschreibung | Gewicht | Burley D'Lite X 1 | Leggero Enso 2 | Thule Chariot Sport 1 | Tout Terrain Singletrailer | Qeridoo Kidgoo 1 | Croozer Kid Vaaya 2 | Hamax Outback 2 | Leggero Vento R2 | Thule Chariot Cross 2 |
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Fahrrad | Federung leer | 2.8 | 2.7 | 1.8 | 2.9 | 2.1 | 2.6 | 2.6 | 2.4 | 1.6 | |
Federung beladen | 2.4 | 3.3 | 2.5 | 4.7 | 2.5 | 3.6 | 3.6 | 2.8 | 3.4 | ||
Federung | 30 % | 2.6 | 3.0 | 2.1 | 3.8 | 2.3 | 3.1 | 3.1 | 2.6 | 2.5 | |
Fahrdynamik | 20 % | 1.0 | 2.0 | 1.0 | 5.0 | 1.0 | 2.0 | 2.0 | 2.0 | 2.0 | |
Aufprallschutz/Innenraumschutz | 25 % | 2.0 | 3.0 | 3.5 | 4.0 | 4.0 | 3.0 | 4.0 | 3.0 | 3.5 | |
Kupplung | 20 % | 2.0 | 4.0 | 2.0 | 5.0 | 2.0 | 3.5 | 3.0 | 4.0 | 2.0 | |
Platz für Buggyrad/räder | 5 % | 4.0 | 5.0 | 4.0 | 0.0 | 2.0 | 2.0 | 1.0 | 5.0 | 4.0 | |
40 % Gesamt | Rating (max. 5 Punkte) | 2.1 | 3.1 | 2.3 | 4.1 | 2.4 | 2.9 | 3.0 | 3.0 | 2.6 |
Gewicht
Worauf wir geachtet haben: In der Analyse der Fahrwerke zeigt sich, dass ein schwerer Anhänger ruhiger fährt. Das ist so weit naheliegend. Naheliegend ist jedoch auch, dass Nutzlast besser ist als Leergewicht (erfahrene LKW-Konstrukteure wissen das besonders gut) und das ein leerer Anhänger leicht sein darf. Schwer wird er mit Kind(ern) und Gepäck schon ganz von allein. Und schwere Anhänger fahren träger (v.a. bergauf), bremsen schlechter und sind auch schwerer ins Auto zu laden.
Bei der Ermittlung der Leergewichte berücksichtigen wir den kompletten Fahrradanhänger inklusive Buggy-Rädern, Deichsel und Kupplung. Die Baby-Schale oder -Hängematte haben wir nicht berücksichtigt.
Die Highlights im Vergleichstest
- Mit gerade einmal 10,9 kg liegt der Tout Terrain Singletrailer als Leichtgewicht an der Spitze des Testfeldes. Die reduzierte Ausstattung, der schlanke Rahmen und das eine Hinterrad machen den Unterschied.
- Burley zeigt mit dem D’Lite X 1, dass man auch einen zweirädrigen Anhänger leicht aufbauen kann. Er schlägt den Thule Chariot Sport 1 um volle 2,2 kg – oder 14 %.
Die Lowlights im Vergleichstest
- Die Herstellerangaben unterscheiden sich teils deutlich von den realen Gewichten – insbesondere bei Thule und Leggero. Hier ist nur schwer nachvollziehbar, was da eigentlich gewogen worden ist. Wir kennen Eltern, bei denen das Gewicht die Kaufentscheidung beeinflusst hat – dumm, wenn man einem kleinen Zahlenschwindel aufsitzt.
- Als einziger Anhänger ist der Qeridoo Kidgoo 1 leichter als vom Hersteller angegeben.
- Als besonders schwer erweist sich der Hamax Outback 2 mit 21,05 kg, immerhin war auch hier die Herstellerangabe grob in der richtigen Richtung (20 kg).
Kriterium | Beschreibung | Burley D'Lite X 1 | Leggero Enso 2 | Thule Chariot Sport 1 | Tout Terrain Singletrailer | Qeridoo Kidgoo 1 | Croozer Kid Vaaya 2 | Hamax Outback 2 | Leggero Vento R2 | Thule Chariot 2 |
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Gewicht | kg, MTB-News.de Messung | 14.1 | 16.8 | 16.33 | 10.89 | 16.72 | 18.2 | 21.05 | 19.2 | 17.25 |
5 % Gesamt | Rating (max. 5 Punkte) | 3.5 | 2.0 | 2.0 | 5.0 | 2.0 | 2.0 | 1.0 | 1.5 | 3.0 |
Preis
Worauf wir geachtet haben: Der Preis ist unsere fünfte und letzte Bewertungskategorie. Um einen unverzerrten Blick zu geben, haben wir ihn ausschließlich in der Preis-Leistungs-Bewertung berücksichtigt, nicht jedoch in der Gesamtbewertung. Da es die Anhänger in vielen Varianten und mit allerlei Optionen gibt, haben wir zur Vergleichbarkeit einen Referenzpreis definiert:
- Kinderanhänger 1 Kind (sofern verfügbar)
- Steckachse / Kupplung
- Baby-Hängematte oder -Schale (günstigste Ausführung)
Die Highlights im Vergleichstest:
- Kinderanhänger werden für viel Geld verkauft – und häufig machen die Ausstattung und Extras den Preis.
- Qeridoo bietet den Kidgoo 1 mit solider Ausstattung ab 649 € an, der Referenzpreis liegt bei 798,98 €. Online wird der Anhänger dabei häufig stark rabattiert angeboten, genau wie der Hamax Outback. Die ohnehin schon gute Preis-Leistung der beiden wird so noch besser. Auch Burley bleibt im Referenzpreis unter 1.000 €.
Die Lowlights im Vergleichstest
- Bei Thule, Tout Terrain und Leggero sprechen wir von über 1.400 bis mehr als 1.600 €. Das ist richtig viel Geld für einen Fahrradanhänger für Kinder. Wer auf die wirklich benötigte Ausstattung achtet, kann hier teils bares Geld sparen. Billig werden diese Modelle jedoch selbst gebraucht nicht.
Kriterium | Beschreibung | Burley D'Lite X 1 | Leggero Enso 2 | Thule Chariot Sport 1 | Tout Terrain Singletrailer | Qeridoo Kidgoo 1 | Croozer Kid Vaaya 2 | Hamax Outback 2 | Leggero Vento R2 | Thule Chariot Cross 2 |
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Basispreis | €, wie getestet | 799 | 1299 | 1299.95 | 1390 | 649 | 1150 | 899 | 899 | 1049.95 |
Referenzpreis | €, Einsitzer | 933.98 | 1527 | 1477.85 | 1607.8 | 798.98 | 1125 | 1047.9 | 1027 | 1127.85 |
25 % (Gesamt) | Rating (max. 5 Punkte) | 4.3 | 1.4 | 1.6 | 1.0 | 5.0 | 3.4 | 3.8 | 3.9 | 3.4 |
Fahrradanhänger für Kinder gebraucht kaufen
Während viele Eltern vermutlich direkt an eine Neuanschaffung denken, lohnt sich in der Regel auch der Blick auf Gebrauchtportale wie den Bikemarkt hier auf MTB-News.de (Kategorie: Fahrradanhänger kaufen) oder eBay Kleinanzeigen. Die meisten Kinderfahrradanhänger werden etwa drei bis sechs Jahre gefahren. Je nach Verwendung und Abnutzung sind die Konstruktionen zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht am Ende – und bei einigen Herstellern sogar noch in der Garantie. Darüber hinaus bieten fast alle Hersteller Ersatzteile an, um einen gebrauchten Hänger bei Bedarf wieder flott machen zu können.
Wer sich für einen gebrauchten Kinderfahrradanhänger interessiert, sollte ihn sich auf jeden Fall persönlich anschauen. Die Struktur und sicherheitsrelevante Bauteile, insbesondere das Gurtsystem aber auch die Feststellbremse, müssen einwandfrei sein. Idealerweise macht ihr vor dem Kauf außerdem eine Testfahrt, um etwaige Vibrationen und Klappern feststellen zu können.
Der Wertverlust der beliebtesten Kinderfahrradanhänger ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen – denn die Nachfrage ist vom anhaltenden Outdoor-Trend beflügelt stetig gewachsen. So erklären sich einerseits die hohen Neupreise, andererseits auch die Gebrauchtpreise. Insbesondere gebrauchte Anhänger von Thule erfreuen sich größter Beliebtheit. Da viele Verkäufer:innen meinen einen guten Deal machen zu wollen, lohnt es sich, die rabattierten Neupreise mit den aufgerufenen Gebrauchtpreisen zu vergleichen. Modelle einiger Hersteller sind häufig zwischen 30 % und 50 % rabattiert. So kann der gebrauchte Preis sogar über dem besten verfügbaren Neupreis liegen.
Fazit
Fahrradanhänger für Kinder sind mehr denn je im Trend – und in den getesteten Ausstattungen können sie sportlich orientierten Eltern viel Freude bereiten. Doch die Unterschiede im Detail sind klar spürbar und ein bekannter Name oder ein hoher Preis sind noch keine Garantie, ein gutes Modell zu erwerben. Obwohl wir nur Anhänger mit Federung getestet haben, zeigt sich, dass die Modelle mit dedizierter Dämpfung beim Fahrkomfort und damit der Sicherheit von Babies klar im Vorteil sind. Echte Sportgeräte können dennoch nur die einspurigen Anhänger sein, alle zweispurigen Kandidaten sind eher Transportmittel. So bleibt am Ende kein universell besserer Anhänger übrig, sondern ein Testsieger nach Punkten und drei Tipps von uns für euch – je nachdem, wo für euch die Präferenzen liegen und wie euer Alltag mit dem Fahrradanhänger aussieht.
Kriterium (maximal 5 Punkte) | Burley D'Lite X 1 | Leggero Enso 2 | Thule Chariot Sport 1 | Tout Terrain Singletrailer | Qeridoo Kidgoo 1 | Croozer Kid Vaaya 2 | Hamax Outback 2 | Leggero Vento R2 | Thule Chariot 2 |
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Testsieger | 2.6 | 3.4 | 3.2 | 3.3 | 3.2 | 2.9 | 3.2 | 3.0 | 3.2 |
Mountainbiken | 2.1 | 3.1 | 2.3 | 4.1 | 2.4 | 2.9 | 3.0 | 3.0 | 2.6 |
Preis-Leistung | 3.0 | 2.8 | 2.6 | 2.9 | 3.5 | 3.0 | 3.3 | 3.2 | 3.1 |
Ausstattung | 3.0 | 3.7 | 4.0 | 3.6 | 3.8 | 2.7 | 3.7 | 3.3 | 3.6 |
Alltag | 3.0 | 3.8 | 4.0 | 1.6 | 4.0 | 3.2 | 3.6 | 3.2 | 3.7 |
Die Leitfrage ist dabei, für welchen Einsatzbereich der Anhänger am häufigsten und vornehmlich verwendet wird und wie alt das Kind / die Kinder beim Transport sein sollen. Soll der Anhänger zum Transport des Einkaufs genutzt werden oder möchte man damit Hüttenwochenenden in den Bergen machen? Muss der Anhänger ins Auto passen oder im Alltag ein Auto ersetzen? Soll er möglichst preiswert sein? Nur so viel ist klar: Wer Trail und Alltag verbinden will, wird zwei Anhänger kaufen müssen. Und damit zu unseren Kaufempfehlungen:
Testsieger: Leggero Enso 2
Leggero Enso 2 überzeugt als zweispuriger Einsitzer mit einem sehr guten Fahrwerk, überzeugendem Fahrverhalten und hohem Alltagsnutzen durch clevere Detaillösungen. Auch wenn Leggero selbst eine Nutzung des Anhängers für Kinder unter einem Jahr ausschließt, ist es unserer Meinung nach bei Verwendung einer passenden Baby-Schale (z.B. von Hamax) der beste Anhänger für Babies, die ihren Kopf selbst sicher halten können. Der Leggero Enso 2 ist nur als Einsitzer verfügbar. Wer im Alltag auf einen Zweisitzer angewiesen ist, hat tatsächlich große Auswahl. Nach Punkten liegen der Hamax Outback, der Thule Chariot und der Qeridoo Kidgoo in der Eigenschaftswertung gleich auf und sitzen dem Leggero Enso 2 sowie dem ebenfalls einsitzigen Tout Terrain Singletrailer dicht im Nacken.
Tipp: Mountainbike – Tout Terrain Singletrailer
Wer mit seinem Kind im Kinderfahrradanhänger wirklich Mountainbiken gehen will, der sollte damit warten, bis das Kind sicher frei sitzen kann. Oder, bis es zumindest ein Jahr alt ist. Dann ist die Wahl jedoch klar: dem Tout Terrain Singletrailer macht in diesem Vergleich niemand etwas vor. Das eine Hinterrad mit bis zu 20 cm Federweg sorgt in Verbindung mit der hochwertigen Kupplung an der Sattelstütze des Zugfahrrades für eine Fahr- und Federdynamik, die keiner der Wettbewerber mitgehen kann. Dazu kommt das geringe Gewicht. So kann Papa oder Mama mit gutem Gewissen um Kurven zirkeln und auf echten Trails unterwegs sein. Immer daran denkend natürlich, dass hinten ein verletzliches Kind sitzt. Alle anderen Anhänger müssen vor dem Trail-Eingang die Abbiegung auf den Schotterweg nehmen und in Kurven auf die Bremse gehen.
Tipp: Preis-Leistung – Qeridoo Kidgoo 1
Der Qeridoo Kidgoo ist der günstigste Anhänger im Test und kann so bei überzeugender Alltagseignung und guter Ausstattung klar die Preis-Leistungswertung für sich entscheiden. Im Grundpreis enthalten sind neben vielen guten Details und praktischen Helferlein ein luftgefülltes Buggy-Rad, dass auch in gerader Stellung blockiert werden kann. So kann man ohne Probleme auch auf leichten Wanderwegen gehen oder ohne zusätzliches Jogger-Rad laufen gehen. Knapp hinter dem Qeridoo landet der Hamax Outback 2 auf Platz 2. Er ist ein echtes Rundum-sorglos-Paket für unter 1.000 € und landet in allen Kategorien nur knapp hinter den Testsiegern der Einzelwertungen.
Tipp: Alltag – Qeridoo Kidgoo 1 & Thule Chariot Sport 1
In der Alltagswertung mit Fokus auf den Schiebebetrieb liefern sich der Thule Chariot Sport und der Qeridoo Kidgoo ein Kopf-an-Kopf-Rennen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Thule Sport kostet knapp doppelt so viel wie der Qeridoo Kidgoo und wiegt nur etwas weniger. Der Qeridoo Kidgoo ist durchweg gut durchdacht, hat die besten Verschlüsse und bietet praktische Taschen sowie einen großen Kofferraum, die einem das Leben einfach machen. Außerdem lässt er sich mit seinem luftgefüllten Buggy-Rad auch abseits von perfekten Böden optimal schieben. Der Thule Chariot Sport überzeugt mit seinem kompakten Packmaß und dem überragenden Belüftungskonzept. Leider gibt es keinen Anhänger, der die Stärken der beiden in einem kombiniert.
Tipp: Ausstattung – Thule Chariot Sport 1
Wer den Fokus auf die maximale Ausstattung legt, der kommt am Thule Chariot Sport nicht vorbei. Er hat ein Schloss für die Deichsel und eins für die Kupplung, kommt mit zwei mechanischen Scheibenbremsen und in der Neigung verstellbaren Sitzen. Ein durchdachter Sonnenschutz, ein gutes Regenverdeck und komfortable Sitzpolster gehören zur Serienausstattung. Und wer sich die Liste der verfügbaren Extras anschaut, sollte eigentlich nur noch um seine Kreditkarte besorgt sein.
Ergebnisse Einzeltests: Fahrradanhänger für Kinder
In absteigender Reihenfolge der Kaufempfehlung – bei gleicher Punktzahl haben wir die Anhänger alphabetisch aufgeführt.
Leggero Enso 2
Test: Leggero Enso 2-Fahrradanhänger im Test
Tout Terrain Singletrailer
Test: Tout Terrain Singletrailer Fahrradanhänger im Test
Qeridoo Kidgoo 1
Test: Qeridoo Kidgoo 1-Fahrradanhänger im Test
Hamax Outback 2
Test: Hamax Outback 2-Fahrradanhänger im Test
Thule Chariot Cross 2
Test: Thule Chariot Cross 2-Fahrradanhänger im Test
Thule Chariot Sport 1
Test: Thule Chariot Sport-Fahrradanhänger im Test
Leggero Vento R2
Test: Leggero Vento R Fahrradanhänger im Test
Croozer Kid Vaaya 2
Test: Croozer Kid Vaaya-Fahrradanhänger im Test
Burley D’Lite X 1
Test: Burley D’Lite X Fahrradanhänger im Test
Auf welchen Fahrradanhänger schwört ihr für eure Kinder?
Zu den Einzeltests der Kinder-Anhänger: