5 Fahrradanhänger für Kinder im Vergleichstest Welcher Anhänger ist der beste?

Vergleichstest Fahrradanhänger für Kinder: Welcher Kinderfahrradanhänger kann in der Praxis überzeugen? Mit welchem kann man auch abseits befestigter Wege Spaß haben? Und lohnen sich die teilweise deutlichen Aufpreise wirklich? Wir haben fünf Kinderfahrradanhänger von Cybex, Kettler, Qeridoo, tfk und Tout Terrain im anspruchsvollen Test geprüft. Im Vergleichstest stellen wir die Kandidaten vor und arbeiten ihre Stärken und Schwächen heraus.
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Lesezeit ~33 Min.
Veröffentlicht in Anhänger
1. Oktober 2022
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Unser Testfeld für den Fahrradanhänger-Vergleichstest 2022: fünf aktuelle Fahrradanhänger für 1 und 2 Kinder
# Unser Testfeld für den Fahrradanhänger-Vergleichstest 2022: fünf aktuelle Fahrradanhänger für 1 und 2 Kinder

Diashow: 5 Fahrradanhänger für Kinder im Vergleichstest: Welcher Anhänger ist der beste?
Das iPhone dient uns als Messgerät für die am Kopf des Kindes wirkende Beschleunigung
Testergebnis Qeridoo Qupa 1
Das Ende von Sektion 1 und der Anfang von Sektion 4.
Die S-Kurve in der Mitte von Sektion 2 wird mit 15 km/h durchrollt.
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Video: 5 Fahrradanhänger für Kinder im Vergleichstest

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Fahrradanhänger Vergleichstest 2022 – 5 Fahrradanhänger für Kinder im Test
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Vergleichstest: Fahrradanhänger für Kinder 2022

Im letzten Jahr haben die Kollegen von MTB-News zum ersten Mal einen großen Vergleichstest von Fahrradanhängern für Kinder durchgeführt. Und die Resonanz war beeindruckend! Viele von euch sind im Alltag mit ihrem Nachwuchs auf dem Bike unterwegs und haben relevante Erfahrungen gemacht – und diese mit anderen Benutzer*innen hier bei MTB-News.de geteilt.

Das Ergebnis unseres ersten Tests ist schnell zusammengefasst: Mit unbestechlicher Messausrüstung gewappnet, zeigten sich messbare Unterschiede zwischen den verschiedenen Anhängern. Doch vor allem die teils erheblichen Aufpreise sind nicht immer gerechtfertigt. Da der Markt größer ist als die neun im ersten Vergleichstest von uns getesteten Anhänger von Thule, Leggero oder auch Burley, setzen wir den Vergleichstest in diesem Jahr fort. Dabei verwenden wir dasselbe Punkteschema, sodass die Ergebnisse aus diesem Jahr direkt mit denen aus dem Vorjahr vergleichbar sind. Alle Ergebnisse aus unseren Tests haben wir in einer neu angelegten Bestenliste aller bislang getesteten Fahrradanhänger zusammengefasst.

Motivation

An der Motivation für den erneuten Test hat sich nichts geändert. Mein Sohn ist mittlerweile 1 ½ Jahre alt und ständiger Begleiter unserer Reisen ist der Fahrradanhänger für Kinder. In der Zwischenzeit haben wir zusammen viele Praxiserfahrungen gesammelt, die weit über den ersten Vergleichstest hinausgehen. Die wichtigsten Punkte findet ihr hier in einem umfangreichen Fragen & Antworten-Artikel zusammengefasst, der sich auch über eure Ergänzungen und Rückfragen freut.

Mit dieser Einleitung ist klar, dass die zentralen Fragen für unseren Test auch in diesem Jahr dieselben sind wie noch im Jahr zuvor:

  • Welcher Fahrradanhänger transportiert mein(e) Kind(er)  am sichersten?
  • Welcher Fahrradanhänger überzeugt in der Praxis und bei der Preis-Leistung?
  • Mit welchem Fahrradanhänger kann ich guten Gewissens Mountainbike fahren gehen?

Nun gilt es, den Marktüberblick weiter abzurunden und sowohl brandneue als auch weniger bekannte, aber spannende Modelle anderer Hersteller auf Herz und Nieren zu überprüfen. Vor diesem Hintergrund haben wir das diesjährige Testfeld zusammengestellt.

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Die Kandidaten

Um dem Thema Mountainbike im Sinne von MTB-News.de gerecht zu werden, testen wir auch dieses Mal nur Kinderfahrradanhänger für ein oder zwei Kinder. Diese werden an der Hinterradachse befestigt oder aber an der Sattelstütze – je nachdem, ob ein oder zwei Hinterräder am Anhänger verbaut sind.

Beliebt für den Kindertransport sind auch Lastenräder, bei denen die Kleinen vorne (öfter) oder hinten (seltener) auf einem speziellen Transportfahrrad mitfahren. Diese Räder sind jedoch in keiner Weise Sportgeräte und aufgrund ihres teils erheblichen Gewichts fast immer elektrifiziert, sodass wir sie hier nicht weiter betrachten. Alles rund um Lastenräder und den urbanen Fahrradgebrauch findet ihr hier auf unserer neuen Schwesterseite Nimms Rad

Einen Überblick über alle Kinder-relevanten Themen auf MTB-News.de findet ihr auf dieser Informationsseite. So haben wir beispielsweise auch aktuelle Zugsysteme getestet, mit denen etwas größere Kinder in anspruchsvollen Anstiegen „an die Leine genommen“ werden können.

Unser Testfeld für den Fahrradanhänger Vergleichstest 2022: Qeridoo Qupa 1, Cybex Zeno, Tout Terrain Singletrailer II Sport 24, tfk velo 2 und Kettler Quadriga 2
# Unser Testfeld für den Fahrradanhänger Vergleichstest 2022: Qeridoo Qupa 1, Cybex Zeno, Tout Terrain Singletrailer II Sport 24, tfk velo 2 und Kettler Quadriga 2 - von links nach rechts

Für unseren Fahrradanhänger Vergleichstest 2022 haben wir drei einsitzige Kinderanhänger geliefert bekommen:

  • Cybex Zeno
  • Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
  • Qeridoo Qupa 1

Der Tout Terrain Singletrailer II ist dabei erneut der einzige Anhänger, der mit nur einem Hinterrad kommt. Das überarbeitete Modell mit 24″ großem Hinterrad haben wir bewusst in den Test aufgenommen, um die Unterschiede zum Vorgängermodell zu identifizieren. Zusätzlich haben wir zwei Zweisitzer getestet:

  • Kettler Quadriga 2 Kinderanhänger
  • tfk velo 2

Die wesentlichen Eigenschaften, Preise und Gewichte des Testfeldes zeigen sich wie folgt:

Cybex ZenoKettler Quadriga 2Qeridoo Qupa 1tfk velo 2Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
Preis (UVP)799,9 €999,9 €439 €1.199 €1.669 €
Sitze1(1) / 21 / (2)21
Gewicht [kg] (MTB-News.de Messung)15.0226.113.9721.510.86
Abmessungen [cm]130 x 68,5 x 86104 x 85 x 9893,5 x 65 x 91104 x 77 x 104120 x 46 x 103
Packmaß [cm]97,5 x 58,5 x 33,5115 x 83 x 35101 x 62 x 4186 x 71 x 42107 x 53 x 46
Mindestalter Fahrradmodus* (Herstellerangabe)6 Monate6 Monate (Sitzverkleinerung)ab Geburt (Baby-Schale)6 Monate (Baby-Schale)3 Monate (Baby-Schale)
Kofferraumvolumen [l] (Herstellerangabe oder geschätzt)130308-

Eine besonders häufig gestellte Frage [Kaufberatung Fahrradanhänger für Kinder] ist: „Ab welchem Alter darf mein Kind im Fahrradanhänger fahren?“ Die Tabelle zeigt, dass die Hersteller hier teils zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Unsere Position hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert und lautet unabhängig vom Alter wie folgt:

* Ab wann darf mein Kind im Fahrradanhänger mitfahren? Das Mindestalter für das Fahren im Fahrradanhänger für Kinder ist je nach Hersteller sehr unterschiedlich angegeben. Man sollte meinen, dass sich die Geometrie und Fahreigenschaften der Anhänger sehr stark unterscheiden könnten. Das ist allerdings nicht der Fall. Ganz im Gegenteil bewerten jedoch verschiedene Hersteller das Risiko für Neugeborene und Babys sehr unterschiedlich. Nahezu alle Hersteller betonen, dass die Wirbelsäule eines Babys die einwirkenden Schläge teilweise nicht abfangen kann. Aus diesem Grund haben wir uns in der Kategorie Fahrradfahren damit befasst, welche Kräfte auf das Kind wirken. Wir würden aufgrund dessen nur Babies und Kleinkinder, die ihren Kopf sicher halten können, in einer geeigneten Baby-Schale im Fahrradanhänger transportieren. Erst wenn das Kleinkind sicher frei sitzen kann, sollte über die Verwendung des Anhängers ohne Baby-Schale nachgedacht werden. In jedem Fall raten wir bei Kindern unter 18 Monaten zu einer sehr vorsichtigen Fahrweise. Bevor man mit dem Kind auf die Strecke geht, sollte man eine Leer- und Lehrfahrt gemacht haben, um sich an das Fahrverhalten zu gewöhnen. Vor allem der Bremsweg verlängert sich spürbar, doch auch das sichere Abbiegen und Durchfahren von Engstellen will geübt sein.

Warum ist Anhänger XYZ nicht im Test?

Wer uns wirklich noch im Test fehlt, ist der Kolofogo Trayecto. Er wäre der direkte Konkurrent zum Tout Terrain Singletrailer und dem im Zuge unseres Vergleichstests neu vorgestellten Singletrailer II. Hier müssen wir wohl auf den nächsten Test warten, doch dann sollte es so weit sein.

Mit diesem Test haben wir insgesamt 14 aktuelle Fahrradanhänger für Kinder getestet. Damit decken wir alle wesentlichen Marken ab, die derzeit auf dem Markt zur Auswahl stehen. Wir haben uns jedoch jeweils im eher höherpreisigen Segment aufgehalten. Hierfür gibt es zwei Gründe:

  1. Wir haben uns an den Modellen orientiert, die wir am häufigsten beim Besuch im Zoo oder in der Stadt gesehen haben.
  2. Wir empfehlen grundsätzlich nur Anhänger mit Federung, die bei allen Herstellern eher die teureren Modelle darstellen. Ein ungefederter Anhänger leitet Schläge nur durch die Reifen gefiltert an das Kind / die Kinder weiter und führt so zu deutlich höheren Belastungen.

Selbstverständlich gibt es auch günstigere Modelle auf dem Markt. Im aktuellen Test markiert der gerade neu vorgestellte Qeridoo Qupa 1 das günstigste Modell, das jedoch noch immer mit Federung ausgeliefert wird.

Bewertung

Im ersten Vergleichstest hatten wir zur Sicherstellung einer objektiven Vergleichsbasis der Kinderfahrradanhänger ein einheitliches Bewertungsschema entlang von fünf Hauptkategorien erstellt:

  1. Ausstattung
  2. Alltag
  3. Fahrrad und Sicherheit
  4. Gewicht
  5. Preis

Für jedes Kriterium haben wir definiert, was wir der Bewertung zugrunde legen. Zusätzlich haben wir die Kriterien untereinander gewichtet. So geht etwa das Leergewicht im Vergleich zur Sicherheit deutlich weniger stark in die Gesamtbewertung ein. Den Überblick über die Kriterien sowie die Gewichtung gibt die nachfolgende Tabelle:

KriteriumBeschreibungGewicht für Preis-LeistungswertungGewicht für Kaufempfehlung
AusstattungSerienausstattung15 %25 %
Sitz & Polster
Fliegengitter, Sonnenschutz, Regenschutz, Schmutzschutz
Verschlüsse
Taschen / Kofferraum
Reifen
Buggy-Rad
Verarbeitung / Qualitätseindruck
AlltagInnenraum / Raumgefühl15 %30 %
Kofferraumvolumen & Zugänglichkeit
Belüftungskonzept
Schiebebetrieb
Umrüstung zwischen den Modi
Aufbau und Einfalten
Packmaß & -volumen
FahrradFederung leer40 %40 %
Federung beladen
Fahrdynamik
Kupplung
Aufprallschutz / Innenraumschutz
Platz für Buggy-Rad / -Räder
Gewichtkg5 %5 %
Preis€ (Referenzpreis für Einsitzer inkl. Kupplung und Baby-Schale / -Hängematte)25 %0 %

Selbstverständlich haben wir dieses bewährte Schema in diesem Jahr erneut angewendet. So können wir die Ergebnisse aus diesem Vergleichstest direkt mit den Ergebnissen des großen Kinderfahrradanhänger Vergleichstest 2021 vergleichen – und in diesem Zuge anfangen, unsere Bestenliste für Fahrradanhänger aufzubauen.

Wie haben wir getestet?

Wer sich schon in der ersten Ausgabe unseres Vergleichstests von Fahrradanhängern für Kinder mit unserer Testmethodik auseinandergesetzt hat, der kann den folgenden Abschnitt direkt überspringen. Für alle anderen beschreiben wir nachfolgend, wie wir beim Testen vorgegangen sind und was diesen Test von diversen anderen Tests von Fahrradanhängern unterscheidet.

Wenn wir Mountainbikes testen, gehen wir mit ihnen auf den Trail. Besser noch verschiedene Trails. Und mit verschiedenen Fahrer*innen. Das ist naheliegend und richtig, denn wir selbst sind die Fahrer*innen und spüren die Unterschiede zwischen verschiedenen Sportgeräten. Beim Kinderanhänger verhält sich das etwas anders: Die eigentlichen Passagiere sind in den ersten Lebensmonaten wenig auskunftsfähig und später in ihrer Objektivierung wohl noch stärker beeinflussbar als viele Erwachsene. Außerdem handelt es sich nicht um Sportgeräte, sondern Transportmittel. Aus diesem Grund haben wir ein spezifisches Vorgehen für den Vergleichstest entwickelt.

Was nach Chaos aussieht ist ein extrem strukturiertes, eng normiertes Testverfahren
# Was nach Chaos aussieht ist ein extrem strukturiertes, eng normiertes Testverfahren - kein Scherz
Anstellen bitte: Vor der Testrunde wird jeder Anhänger vermessen und gewogen, außerdem natürlich fotografiert
# Anstellen bitte: Vor der Testrunde wird jeder Anhänger vermessen und gewogen, außerdem natürlich fotografiert - im Anschluss geht es einmal leicht und einmal schwer beladen auf die Strecke, um die Messwerte während der Fahrt zu erfassen
Jede Testrunde dokumentieren wir mit der nach hinten gerichteten GoPro
# Jede Testrunde dokumentieren wir mit der nach hinten gerichteten GoPro - das gibt Hinweise auf Auffälligkeiten in den Messdaten. Zu jedem Anhänger veröffentlichen wir die vollen Aufzeichnungen der Testfahrten im jeweiligen Einzeltest

Die wesentlichen Eckpunkte wie Ausstattung, Packmaß und Gewicht der Kinderfahrradanhänger sind in den Testkriterien 1, 2, 4 und 5 schnell bestimmt. Um die Kriterien 2 und 3 bewerten zu können, sind wir mit jedem der Anhänger im Alltag Touren gefahren. Doch wir wollen mehr wissen. Konkret geht es uns um die Frage, welchen Beschleunigungen ein Kind im Anhänger während der Fahrt ausgesetzt ist. Und wie gut das Fahrwerk und die Kupplung funktionieren. Daher haben wir für Kriterium 3 etwas mehr Aufwand betrieben. Rein vom optischen Eindruck werden die Kleinen im Anhänger teilweise ganz schön hin- und hergeworfen. Bodenwellen, abgesenkte Bordsteinkanten – sie alle schlagen optisch teils intensiv in den Anhänger durch. Allein, ohne eine Objektivierung anhand von Messdaten lässt sich aus dieser Beobachtung wenig vergleichbare Erkenntnis ziehen. Deshalb haben wir die wirkenden Beschleunigungen auf einer definierten Testrunde quantifiziert.

Schwerer festzulegen ist dabei, wie hoch die gemessenen Beschleunigungen sein dürfen – und ab welchem Wert es „zu viel“ für (insbesondere sehr junge) Mitfahrende ist. Die Bergische Universität Wuppertal kommt zu dem Schluss, dass eine Federung am Anhänger ein Muss ist. Vor diesem Hintergrund ist unsere Entscheidung, ausschließlich gefederte Anhänger zu testen, bestätigt. Mehr Informationen und detaillierte Hintergründe zum Test findest du auch in dieser Episode unseres Podcasts „Pokal oder Spital“.

Messmethode

Wir messen die Beschleunigung dort, wo sie für das Kind am gefährlichsten ist: am Kopf. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern, die noch nicht frei sitzen können, ist die Nackenmuskulatur noch so schwach, dass sie die auf den vergleichsweise schweren Kopf einwirkenden Kräfte im Zweifelsfall nur unzureichend auffangen kann. Im schlimmsten Falle drohen lebensgefährliche Verletzungen der Halswirbelsäule oder Gefäßschäden. Das darf auf keinen Fall in Kauf genommen werden.

Im Mittelpunkt unseres Tests von Fahrradanhängern für Kinder stehen Max und Maxine
# Im Mittelpunkt unseres Tests von Fahrradanhängern für Kinder stehen Max und Maxine - die beiden messen für uns die wirkenden Beschleunigungen und geben so Aufschluss über die Stärken und Schwächen der Anhänger - die Grundlage dafür, dass wir am Ende einen Testsieger verkünden können

Fahrversuche mit lebenden Kindern? Für uns ausgeschlossen
# Fahrversuche mit lebenden Kindern? Für uns ausgeschlossen - deshalb mussten unser Max und die kleine Maxine (beide jeweils 60 cm groß aber mit beschwertem Kopf, um ein realistisches Gewicht zu modellieren) herhalten. Beiden geht es den Umständen entsprechend gut.
Unsere Testpuppe Max wartet auf die nächste Testfahrt
# Unsere Testpuppe Max wartet auf die nächste Testfahrt - das an der Stirn montierte iPhone zeichnet dabei mit 100 Hz die auf den Kopf wirkenden Beschleunigungen auf.

Um aussagekräftige Messungen durchführen zu können, haben wir Maxine und Max mit in den Test genommen. Die beiden sind ca. 60 cm groß und Puppen. Bei Max haben wir den Hinterkopf aufgeschnitten und das nicht vorhandene Gehirn mit Steinen aufgefüllt, um ein dem Kinderkopf ähnliches Schwingungsverhalten zu erzeugen. Mithilfe weiterer in Pakete gepackter Steine haben wir dann jeweils die Beladungszustände „leicht“ und „schwer“ für die ein- und zweisitzigen Anhänger simuliert:

Einsitzer

  • Leicht: ein Kind im Alter von vier bis sechs Monaten mit ca. 5,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 kg Ballast)
  • Schwer: ein Kind im Alter von drei bis vier Jahren mit ca. 19,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 + 13,5 kg Ballast)

Zweisitzer

  • Leicht: ein Kind im Alter von vier bis sechs Monaten mit ca. 5,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 kg Ballast)
  • Schwer: zwei Kinder im Alter von drei bis vier Jahren mit ca. 37,5 kg (1,5 kg Puppe Max, 4,0 + 13,5 kg Ballast; 0,5 kg Puppe Maxine, 17,5 kg Ballast)

Soweit vom Hersteller mitgeliefert und freigegeben, haben wir für den leichten Beladungszustand die Puppe in einer Babyschale oder Hängematte festgeschnallt. Einzig der Cybex Zeno Fahrradanhänger ist nicht mit Babyschale oder -hängematte verfügbar. Hier haben wir den kleinen Max einfach auf den ohnehin für sein Gewicht erforderlichen Stein gesetzt und fest in regulärer Sitzposition angeschnallt. Wichtig: Cybex gibt den Zeno erst ab einem Alter von 12 Monaten für den Fahrradgebrauch frei. Demnach wird die Frage nach einer Baby-Schale weniger relevant – sind doch mit 12 Monaten die meisten Babies zu groß und schwer für diese Schalen.

Das iPhone dient uns als Messgerät für die am Kopf des Kindes wirkende Beschleunigung
# Das iPhone dient uns als Messgerät für die am Kopf des Kindes wirkende Beschleunigung - da alle Anhänger verschiedene Lehnenneigungen haben, haben wir dabei nicht nach den Raumachsen unterschieden, sondern den aggregierten Gesamtwert betrachtet.

Die Messung der wirkenden Beschleunigung haben wir mit einem Apple iPhone 12 Pro vorgenommen. Das Gerät ist dabei mit einem Spanngurt fest vor dem Gesicht unserer Puppe Max befestigt worden. Soviel dazu, dass die Jugend von heute nur noch Smartphones im Kopf hat. Es fängt schon viel zu früh an …

Mit Hilfe der App „Phyphox“ der RWTH Aachen (Grüße gehen raus an meine Alma Mater, die TU München) lässt sich unter anderem der integrierte Beschleunigungssensor des iPhones auslesen. Dieser misst die auf das Gerät wirkenden Beschleunigungen in den drei Raumachsen mit einer Frequenz von 100 Hz, also 100 Mal pro Sekunde. Die Genauigkeit des im iPhone verbauten Beschleunigungsmessers wird auf phyphox.org mit 0,012 m/s2 angegeben. Das entspricht unter 0,001 g und ist damit sowohl hinreichend genau, als auch hochfrequent genug für unsere Zwecke. Wir sind ja nicht bei der Euro NCAP oder dem TüV.

Auf der Basis der mit dem Beschleunigungsmesser gewonnenen Daten können wir Kurvenverläufe erstellen und auswerten. Außerdem kann mit den Mitteln der deskriptiven Statistik die Verteilung aller aufgetretenen Beschleunigungen analysiert und verglichen werden.

Maxine und Max warten auf die nächste Testrunde
# Maxine und Max warten auf die nächste Testrunde - bei jedem Wechsel werden Reifendruck und Fahrwerkseinstellung kontrolliert und fleißig Gewichte geschleppt, um die verschiedenen Beladungszustände zu simulieren

Teststrecke

Was uns dann noch fehlt, ist die passende Referenzstrecke, auf der wir alle Anhänger fahren. Nur so können wir grundsätzlich vergleichbare Daten erfassen. Um aus der Sicht sportlicher Fahrradfahrer aussagekräftige Ergebnisse zu generieren, haben wir auf unserer Testrunde möglichst viele typische Fahrbahnzustände und Hindernisse untergebracht. Insgesamt misst die Strecke 710 m Länge und überwindet 13 Höhenmeter.

Unsere Testrunde für die Kinderfahrradanhänger bietet Schotter und Teer
# Unsere Testrunde für die Kinderfahrradanhänger bietet Schotter und Teer - außerdem warten vier typische Hindernisse auf die Fahrwerke. Kartendaten: © OpenStreetMap contributors
  • Sektion 1: Grober Feldweg
  • Sektion 2: Rasensteine und Pflaster
  • Sektion 3: Teer
  • Sektion 4: Grober Feldweg

Entlang der Runde haben wir bewusst verschiedene Hindernisse eingebaut und überfahren, um relevante Belastungsspitzen zu simulieren. Für gewöhnlich würden wohl die Meisten von uns einen großen Bogen um manche der Hindernisse machen, doch wie so oft lässt sich nicht alles kontrollieren. Der eine Gullydeckel ist tiefer abgesenkt, die andere Wurzel wird übersehen. Eine Fahrbahnunebenheit wird unterschätzt – und schon treffen das Rad oder die Räder des Hängers ein ungeplantes Hindernis.

  • Hindernis 1: Ast mit Durchmesser 60 mm
  • Hindernis 2: Schlagloch mit Durchmesser 50 cm und Tiefe 5 cm
  • Hindernis 3: Abgerundete Bordsteinkante mit Höhe 3 cm
  • Hindernis 4: Stumpfe Schwelle mit Höhe 70 mm
Testzentrum: Mit jedem Anhänger sind wir zwei Runden mit verschiedenen Beladungen gefahren
# Testzentrum: Mit jedem Anhänger sind wir zwei Runden mit verschiedenen Beladungen gefahren - dabei wurden (soweit möglich) die Federungen passend eingestellt sowie der Reifendruck angepasst.

An der Bank beginnt und endet unsere Testrunde
# An der Bank beginnt und endet unsere Testrunde - weil Teer jeder kann, haben wir einen großen Anteil Feldweg mit in unsere Testrunde aufgenommen.
Sektion 1 und 4 sehen auf den ersten Blick relativ glatt und unspektakulär aus
# Sektion 1 und 4 sehen auf den ersten Blick relativ glatt und unspektakulär aus - bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass hier so mancher Stein darauf wartet, sich den kleinen Anhängerreifen in den Weg zu stellen.

Hindernis 1 könnte überall liegen und wird gerne mal übersehen
# Hindernis 1 könnte überall liegen und wird gerne mal übersehen - der Ast wurde jeweils mit dem rechten Hinterrad des Anhängers überfahren.
Sektion 2 beginnt mit Rasensteinen, gefolgt von einem kurzen Stück Teer und im Anschluss guten Pflastersteinen.
# Sektion 2 beginnt mit Rasensteinen, gefolgt von einem kurzen Stück Teer und im Anschluss guten Pflastersteinen.

Unauffällig und daher eine echte Herausforderung: Diese Senke am Ende der Rasensteine zu Beginn von Sektion 2 ist unser zweites Hinderniss.
# Unauffällig und daher eine echte Herausforderung: Diese Senke am Ende der Rasensteine zu Beginn von Sektion 2 ist unser zweites Hinderniss. - Im Video zeigt sich, wie sehr die Anhänger schon hier ausgehebelt werden können.
Die S-Kurve in der Mitte von Sektion 2 wird mit 15 km/h durchrollt.
# Die S-Kurve in der Mitte von Sektion 2 wird mit 15 km/h durchrollt.

Am Übergang von Sektion 2 zu Sektion 3 wartet Hindernis Nummer 3
# Am Übergang von Sektion 2 zu Sektion 3 wartet Hindernis Nummer 3 - eine abgerundete, flache Bordsteinkante. Sie wird in den Beschleunigungsgraphen dennoch klar sichtbar sein.
Die Steigung am Anfang von Sektion 3 fahren wir im Wiegetritt und beschleunigen von 15 auf 20 km/h
# Die Steigung am Anfang von Sektion 3 fahren wir im Wiegetritt und beschleunigen von 15 auf 20 km/h - mit Sicherheit nicht der Standard aber ein verschärfter Test der Kupplungen.

Schwung holen am Ende von Sektion 3: Hier haben wir mit den Hängern jeweils gut 30 km/h erreicht, bevor es scharf auf die Bremse geht.
# Schwung holen am Ende von Sektion 3: Hier haben wir mit den Hängern jeweils gut 30 km/h erreicht, bevor es scharf auf die Bremse geht.
Es versteckt sich unauffällig am Eingang zur abschließenden Rechtskurve von Sektion 3 …
# Es versteckt sich unauffällig am Eingang zur abschließenden Rechtskurve von Sektion 3 …

Hindernis 4 ist diese gut 70 mm hohe Schwelle
# Hindernis 4 ist diese gut 70 mm hohe Schwelle - sie ist abgerundet aber relativ stumpf und wird mit ca. 15 km/h überfahren.
Das Ende von Sektion 1 und der Anfang von Sektion 4.
# Das Ende von Sektion 1 und der Anfang von Sektion 4.

Zu guter Letzt haben wir die Zielgeschwindigkeiten und Fahrzustände definiert. Diese haben wir während der Fahrt über einen am Lenker montierten Wahoo Elemnt Bolt überwacht.

  • Sektion 1 wird mit einer Zielgeschwindigkeit von ca. 10 km/h sitzend nach stehendem Start befahren.
  • Im Einstieg zu Sektion 2 wird auf ca. 15 km/h beschleunigt, die im Anschluss gehalten werden. Die beiden Kurven wurden durchrollt.
  • In der Teersteigung von Sektion 3 wird im Wiegetritt auf ca. 20 km/h beschleunigt und im anschließenden Flachstück sitzend die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h erreicht und gehalten.
  • Im Gefälle rollt das Gespann frei, vor Hindernis 4 wird von etwa 30 km/h scharf auf ca. 15 km/h abgebremst.
    Diese werden im ersten Drittel von Sektion 4 gehalten, bevor die Sektion mit ca. 10 km/h zu Ende gefahren wird.
  • Die Messung stoppt im stehenden Zustand.

Bei allen Testfahrten haben wir ein altes Pivot Mach 5.7 Carbon verwendet. Das Rad habe ich aus gebrauchten Teilen für meine Freundin gerade frisch aufgebaut. Praktisch ist, dass im Moment noch keine Teleskopsattelstütze montiert ist. So lässt sich auch die an der Stütze angreifende Kupplung des Tout Terrain Singletrailers ohne Bedenken anbringen.

Probesitzen mit dem Nachwuchs: bei uns wird zur Abrundung des Testeindrucks von Kleinkindern für Kleinkinder getestet
# Probesitzen mit dem Nachwuchs: bei uns wird zur Abrundung des Testeindrucks von Kleinkindern für Kleinkinder getestet
Wie transportiert man fünf Fahrradanhänger für Kinder von A nach B?
# Wie transportiert man fünf Fahrradanhänger für Kinder von A nach B? - wir mieten kurzerhand einen Transporter an, so dass wir nicht ständig auf- und abbauen müssen
Je breiter die Reifen, desto niedriger der Reifendruck
# Je breiter die Reifen, desto niedriger der Reifendruck - die Unterschiede im Testfeld sind enorm, so dass wir zwischen 1,2 und 2 Bar Reifendruck fahren

Ergebnisse: Vergleichstest Fahrradanhänger für Kinder

Gut einen Monat haben wir uns Zeit genommen, um die fünf Fahrradanhänger für Kinder intensiv im Praxiseinsatz sowie auf unserer Testrunde auf die Probe zu stellen. Dabei haben wir mehrere ausgedehnte Tagestouren, die täglichen Wege zum Einkaufen und zur Tagesmutter und allerlei kleinere und größere Ausflüge mit den verschiedenen Fahrradanhängern unternommen.

Welcher Anhänger gewinnt die Gesamtwertung, wer überzeugt bei der Preis/Leistung und wer ist die erste Wahl am Mountainbike?
# Welcher Anhänger gewinnt die Gesamtwertung, wer überzeugt bei der Preis/Leistung und wer ist die erste Wahl am Mountainbike? - wir haben für fünf aktuelle Anhänger im Vergleichstest der besten Fahrradanhänger 2022 verglichen

Zum Abschluss der Serie machen wir jetzt wieder den Vergleich: Welcher Anhänger ist der beste Allrounder? Welchen Fahrradanhänger für 2 Kinder auswählen? Mit welchem Modell hat man am meisten Spaß auf den Trails? Auf Basis der objektivierten Bewertung küren wir unseren Testsieger, den Preis-Leistungs-Champion und unseren Kauftipp küren. Im folgenden fassen wir unsere Ergebnisse entlang der fünf Bewertungskriterien zusammen. Dabei gehen wir auf die relativen Stärken und Schwächen der einzelnen Anhänger ein.

Allgemeine Fragen zu Fahrradanhängern für Kinder über diesen Test hinaus haben wir in einem umfangreichen FAQ-Artikel aufbereitet. Reinschauen lohnt sich, nicht nur wegen der Frage, ob man denn jetzt dem Kind einen Helm anziehen soll, oder nicht.

Ausstattung

Das erste Bewertungskriterium ist für uns die Ausstattung der Fahrradanhänger. Hier geht es um die Frage, wie die Anhänger strukturell auf den Transport von Kindern zu Fuß und mit dem Fahrrad vorbereitet sind. Im Grunde gibt es hier einen breiten Konsens der erforderlichen Basis (z.B. 5-Punkt-Gurte, damit das Kind stets sicher angeschnallt werden kann), doch manche Hersteller können sich mit cleveren Detaillösungen vom Wettbewerb absetzen. Neben der Basis mit einem Rahmen und Bespannungen gegen die Elemente sowie eine Achse machen einen guten Kinderanhänger eben vor allem die Details aus. Um nur die wenigsten zu nennen: Sitze und Polster, die Reifen und das Buggy-Rad sowie die Verarbeitungsqualität und Garantiebestimmungen.

Bei den Verschlüssen war uns wichtig, dass sie einfach zu bedienen sind und dennoch die Kinder sie während der Fahrt nicht selbst von innen öffnen können. Als Eltern ist uns außerdem wichtig, dass die Verschlüsse so leise zu bedienen sind, dass das schlafende Kind nicht aufgeweckt wird. Hier gibt es große Unterschiede und verschiedene Lösungen, die gut funktionieren. Was nicht funktioniert sind Klettverschlüsse – sie lassen sich auch mit größter Vorsicht nicht leise öffnen.

Bei der Serienausstattung erwarten wir ein Netz, dass Steine und groben Dreck vom Kind abhält, ein Regenverdeck und einen Sonnenschutz. Alle getesteten Anhänger bieten das obligatorische Netz als Teil des vorderen Verdecks. Doch Unterschiede gibt es auch hier. Qeridoo und tfk verbauen Netze, die so engmaschig sind, dass sie fast allen Dreck vom Baby abhalten können. Der Tout Terrain Singeltrailer II braucht kein derart feinmaschiges Netz, da durch seine Bauweise mit integriertem Spritzschutz an der Deichsel nahezu kein Dreck direkt in den Innenraum spritzt. Relativ grob aber noch in Ordnung fällt das Netz beim Kettler Quadriga Fahrradanhänger aus.

Ebenfalls liefern alle Hersteller eine Regenabdeckung für den Anhänger. Wichtig ist, dass das Verdeck sich einfach montieren lässt und straff gespannt ist, so dass es nicht störend flattert und die Sicht nach innen erschwert. Außerdem sollte es für gutes Wetter einen vernünftigen Ort geben, wo das Verdeck seinen Platz findet. Gut gefallen haben uns die integrierten Regenverdecke von Kettler und Qeridoo. Sie sind einfach in der Handhabung und lassen sich gut verstauen, wenn das Wetter gut ist. Etwas umständlicher aber immer noch überzeugend ist das Verdeck des Tout Terrain Singletrailer II 24″.

Der tfk Velo verstaut das Verdeck oben vor dem Schiebegriff in einer breiten Tasche und wenn man es einmal gemacht hat, ist auch hier das Verdeck schnell montiert. Zuverlässig arbeitet auch das große Verdeck des Cybex Zeno. Es findet jedoch bei gutem Wetter nirgendwo wirklich einen Platz, was den Nutzen in der Praxis schmälert.

Das Sonnenverdeck ist gerade bei ganz jungen Kindern von großer Bedeutung. Wie schon im ersten Vergleichstest zeigen sich hier einige Unterschiede. tfk zieht das Dach flach bis weit nach vorne und kommt so ohne ein dediziertes Sonnenverdeck aus. Das funktioniert bereits bei der noch relativ tief stehenden März-Sonne meistens zuverlässig. Hinzu kommt, dass die Babyschale sehr hoch sitzt – und so das Kind weiter in den Schatten unter dem Dach rückt. Beim Tout Terrain Singletrailer II 24″ gibt es das gewohnte, über die volle Länge zu spannende Sonnensegel. Zusätzlich werden zwei seitliche Sonnenblenden mit Klettverschlüssen mitgeliefert, über die die Seitenscheiben abgeschattet werden können. Bei Cybex, Kettler und Qeridoo wird das Sonnenverdeck über seitliche Klettverschlüsse montiert – einfach und funktional wenn auch nicht ganz so flexibel wie die Referenzlösung von Thule.

Wie auch beim Sonnenverdeck sind wir der Meinung, dass ein guter Anhänger mit umfangreicher Polsterung und 5-Punkt-Gurt ausgestattet sein sollte. Diese Anforderung erfüllen im Test jedoch nicht alle Anhänger. Die Sitzpolsterung des günstigen Qeridoo Qupa fällt recht spärlich aus. Dünn gepolstert sind auch der Cybex Zeno und der Tout Terrain Singletrailer II Sport 24″. Bei letzterem können jedoch gegen Aufpreis eine Sitzverkleinerung von Thule und zusätzliche Kissen für die Seiten gekauft werden. Die besten Sitze im Test bieten Kettler und tfk – beide stechen mit umfangreicher Polsterung heraus – zusätzlich bieten beide Hersteller noch Sitzverkleinerungen mit zusätzlicher Polsterung an. Bei tfk gibt es außerdem eine gelungene Babyschale.

Chancen zur Kostensenkung sehen offenbar einige Hersteller bei den Reifen. Unser Erfahrungswert vom Fahrrad zeigt, dass gute Reifen einen erheblichen Einfluss auf das Fahrverhalten haben. In unserem ersten Test haben wir explizit den Versuch gemacht und nachgewiesen, wie sehr breitere, dick gummierte Reifen mit niedrigerem Luftdruck die mittleren wirkenden Beschleunigungen senken. Entsprechend kritisch haben wir uns die Reifen im diesjährigen Testfeld angeschaut.

  • tfk montiert rundum (also auch an den Buggy-Rädern) großvolumige und hochwertige Reifen von Schwalbe.
  • Bei Tout Terrain gibt es einen 24″ Continental CrossKing 2.0, der dünnwandig und leicht ausfällt aber sich auf die 220 mm Federweg verlassen darf.
  • Ebenfalls auf soliden Reifen steht der Kettler Quadriga.
  • Im Gegenteil dazu rollen der Qeridoo Qupa (dünn und günstig) sowie der Cybex Zeno (sehr dünn und billig) auf weniger gut geeigneten Reifen.

Unsere Empfehlung: Nicht nur für das Mountainbike, sondern auch für den Einsatz in der Stadt auf etwas schwerere und voluminösere Reifen wechseln – und mehr Fahrkomfort genießen. Den zusätzlichen (überschaubaren) Rollwiderstand sollte es einem wert sein.

Besonders deutlich zeigen sich die Unterschiede bei den Buggy-Rädern. Ob ein oder zwei Räder an der Front ist teilweise eine Glaubensfrage – wir finden, dass sich ein Anhänger mit insgesamt drei Rädern deutlich leichter steuern lässt. Außerdem muss nur ein Rad verstaut werden, wenn man in den Fahrradmodus wechselt. Viel wichtiger als die reine Anzahl ist jedoch, ob das Rad luftgefüllt ist, oder nicht. Den Maßstab setzt hier tfk mit den beiden 12″ großen, breiten Schwalbe Reifen an den Buggy-Rädern. Diese lassen sich in gerader Position zum Joggen arretieren und rollen beeindruckend ruhig ab – auch auf groben Untergründen. Ebenfalls gut rollt der Cybex Zeno ab, für den es gar kein Buggy-Rad gibt. Er kommt immer als Jogger daher. So ergibt sich jedoch auch für ihn das Problem: Wohin mit dem Jogger-Rad, wenn man Fahrrad fährt? Eine echte Lösung bietet der Hersteller nicht.

Aus hartem Gummi und entsprechend schlecht abrollend sind die Buggy-Räder von Kettler und Qeridoo. Immerhin haben sie jeweils nur ein Rad, doch schon schlechtere Gehwege – geschweige denn Kopfsteinpflaster oder Gelände – führen zu nervös springenden Anhängern und einer miesen Geräuschkulisse. Da hilft es auch nicht, dass Qeridoo ein vergleichsweise großes Rad montiert. Bei Kettler gibt es immerhin das Jogger-Rad im Serienumfang mit dazu. Doch auch hier stellt sich wieder die Frage: Wohin mit dem guten Stück, wenn man es gerade nicht benötigt? Derlei Herausforderungen sind dem Tout Terrain Singletrailer II 24″ naturgemäß fremd: er lässt sich nicht schieben und hat nur einen Ständer.

Worauf wir geachtet haben: Die Serienausstattung sollte komplett sein, damit niemand durch lange Aufpreislisten davon abgehalten wird, wichtige Bauteile zu kaufen. Sicherheitsrelevante Systeme wie ein 5-Punktgurt an einem hinreichend gepolsterten Sitz oder eine Parkbremse sind ein Muss am Kinderfahrradanhänger.

Selbstverständlich, aber leider nicht immer gelebt: Das Kind / die Kinder müssen beim Fahren im Anhänger zu jeder Zeit angeschnallt sein! Ebenso erwarten wir einen vernünftigen Schutz vor Sonne, Wasser und vom Hinterrad des Zugfahrrades aufgewirbelten Dreck. Und Mücken, Wespen und andere Insekten, die in den Anhänger fliegen könnten. Ebenso haben wir uns die Garantie und Verarbeitungsqualität, Detaillösungen wie Verschlüsse und die Tascheneinteilung oder auch die verbaute Bereifung genau angeschaut.

Die Highlights im Vergleichstest

  • Kettler und tfk überzeugen mit einer komfortablen und großflächigen Polsterung für die Insassen. Die mit Abstand umfangreichste Serienausstattung bieten tfk und Kettler, womit sie den hohen Preisen gerecht werden.
  • Von der Serienausstattung her überzeugt der tfk Velo 2 am meisten. Er bietet mit Schloss an der Deichsel, einstellbarer Sitzneigung, Scheibenbremsen, Sichtfenster von oben in den Innenraum mit geräuschlosem Magnetverschluss, hervorragenden Reifen und großen, luftgefüllten, zum Joggen arretierbaren Buggy-Rädern Lösungen an, die bei manchen Wettbewerbern nicht mal gegen Geld zu bekommen sind.
  • Kettler liefert eine zusätzliche Tasche, die aus dem Kofferraum ausgeklappt werden kann und so den Stauraum nach außen erweitert.
  • Den besten Qualitätseindruck hinterlassen der tfk Velo 2 und Kettler Quadriga, gefolgt vom Tout Terrain Singletrailer II und dem Cybex Zeno.

Die Lowlights im Vergleichstest

  • Qeridoo und Kettler verbauen viele Klettverschlüsse, sodass ein leises Öffnen des Anhängers faktisch unmöglich ist. Das Sonnenverdeck ist bei Cybex und Qeridoo nur schwer geräuschlos zu positionieren.
  • Bei den Reifen wird gerne gespart (v.a. Cybex und Qeridoo) und auch die Buggy-Räder sind Kettler und Qeridoo aus hartem Gummi / Kunststoff und rollen entsprechend unkomfortabel und laut ab.
  • Konstruktionsbedingt bietet der Tout Terrain Singletrailer II 24″ nur im Fußraum einen Stauraum. Auch die optional erhältliche Tasche für die Deichsel kann einen echten Kofferraum nicht ganz ersetzen. Bei tfk fehlen seitliche Netztaschen im Fußraum und der eigentliche Kofferraum ist so flach, dass er schon bei kleineren Einkäufen an seine Grenzen kommt.
KriteriumBeschreibungGewichtCybex ZenoKettler Quadriga 2Qeridoo Qupa 1tfk velo 2Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
AusstattungSerienausstattung10 %252.553
Sitz und Polster15 %453.54.54
Verschlüsse20 %32.523.53
Fliegengitter, Sonnenschutz, Regenschutz, Schmutzschutz20 %443.544
Reifen10 %14255
Buggy-Rad15 %3.522.550
Verarbeitung / Qualitätseindruck10 %3.543.54.54
15 % GesamtBewertung (max. 5 Punkte)3.23.72.84.43.2

Alltag

In der Alltagswertung haben wir uns all das angeschaut, was man mit einem Fahrradanhänger für Kinder so macht, wenn man nicht gerade mit dem Fahrrad unterwegs ist. Es geht um Einkaufen und Spazierengehen genauso wie Verreisen, Parken und Überwintern.

Worauf wir geachtet haben:
Wichtig in der Alltagswertung ist uns die Leistung ihm Schiebebetrieb, viel Platz im Innenraum für die Kinder, gute Zugänglichkeit zum Kofferraum, ein gutes Belüftungskonzept für sommerliche Temperaturen, das einfache Umrüsten zwischen den Betriebsmodi, das Aufbauen und Einfalten sowie das Packmaß. Beim Schieben sollte sichergestellt sein, dass man nicht gegen den Anhänger stößt und es einen sinnvollen Ort gibt, an dem man die Deichsel verstauen kann.
Die Kinder sollten im Innenraum genug Platz haben – sowohl zum Einsteigen als auch beim Sitzen. Insbesondere bei Fahrradanhängern für zwei Kinder ist das zuweilen eine Herausforderung, denn die Hersteller versuchen zumindest noch mit breiteren Türen kompatibel zu sein. Für den breiten Kettler Quadriga sind jedoch viele mittlere Engstellen bereits ein echtes Hindernis.

In der Kategorie Taschen und Kofferraum sind die Zugänglichkeit und Größe des Kofferraums, sowie die Innentaschen ausschlaggebend. Erfahrene Eltern wissen, dass es immer mehr zu transportieren gibt, als man sich träumen lassen würde. Umso wichtiger sind da nicht nur das reine Kofferraumvolumen, sondern insbesondere auch die Zugänglichkeit und gegebenenfalls Unterteilung durch Fächer oder Netze. Ob die eigentliche Konstruktion dabei eher einer Tasche ähnelt (tfk, Cybex) oder aber einem echten Kofferraum (Kettler, Qeridoo) ist am Ende des Tages nebensächlich. Clever ist hingegen, wenn die Tasche auch abnehmbar ist – wie die Kofferraumerweiterung von Kettler. So wird das Packen und Entladen vereinfacht. Nur der Tout Terrain Singletrailer bietet seiner Konstruktion geschuldet von Haus aus keinen Kofferraum. Etwas Luft gibt es jedoch unter dem Sitz und im Fußraum, außerdem kann zusätzlich eine Tasche für die Deichsel erworben werden. Spannend: Wer auf das 24″ Hinterrad verzichtet und die 20″-Ausführung kauft, der bekommt neuerdings eine Tasche oben hinten am Anhänger.

Im Sommer ist ein gutes Belüftungskonzept für die Anhänger extrem wichtig, denn schon nach unseren kurzen Fahrten kommen die Kinder teils gut angeschwitzt aus den Anhängern. Wenn es dann noch regnen sollte und das Verdeck vorne geschlossen werden muss, braucht es andere Wege als die große Front für die Belüftung. Der Tout Terrain Singletrailer hat hier nachgelegt und bietet nun kleine Seitenfenster, die man an regnerischen Tagen für eine verbesserte Zirkulation öffnen kann. Große Mesh-Flächen an Front und Heck sorgen dafür, dass der Cybex Zeno bei gutem Wetter angenehm durchströmt wird. Das Regenverdeck bietet ebenfalls Löcher, so dass die Belüftung bei schlechtem Wetter nicht ganz abgeschnitten wird. Bei Kettler schließt die Front von sich aus nicht ganz dicht, so dass unten mittig immer Luft einströmen kann. Beim Qeridoo Qupa gibt es bei geschlossenem Regenverdeck keinerlei Belüftungsmöglichkeit.

Das schnelle Umrüsten zwischen dem Fahrradfahren und dem Schieben hilft, wenn man Einkaufen ist, die letzten Meter ins Strandbad im Schiebemodus machen möchte, oder durch einen kleinen Navigationsfehler abkoppeln muss, um bergauf zu schieben. Die verschiedenen Anhänger zeigen hier unterschiedliche Ansätze, die auch unterschiedlich gut funktionieren.

Die letzten beiden Unterkategorien können gemeinsam betrachtet werden: Das Aufbauen, Zusammenklappen und Packmaß in eingefaltetem Zustand. Wer den Anhänger wie wir in einem VW Golf unterbringen muss, muss auch beim Kauf direkt auf das Packmaß achten. Noch nicht mal mehr alle Einsitzer passen in den Kofferraum von Deutschlands meistverkauftem Auto: Der Singletrailer muss leider draußen bleiben oder erfordert eine umgeklappte Rücksitzbank. Auch bei den meisten Zweisitzern schafft man es im regulären Kofferraum nicht, die Anhänger unterzubringen. Der clevere Klappmechanismus des tfk Velo 2 macht hier die Ausnahme. Als einziger Anhänger ist es bei ihm jedoch nicht möglich, die demontierten Räder im zusammengefalteten Anhänger zu verstauen. Unserer Meinung nach ist das jedoch kein echtes Problem, denn wer will schon die dreckigen Räder in den Innenraum des Hängers legen? Qeridoo ist der einzige Hersteller, der Überzieher für beide Räder mitliefert.

Die Highlights im Vergleichstest

  • tfk schickt mit dem Velo 2 geräumigsten Fahrradanhänger in den Test, gefolgt von Kettler und Cybex. Zum großzügigen Raumangebot trägt hier vor allem das weit nach vorne gezogene Dach bei.
  • Bei Qeridoo und Kettler gibt es einen festen Platz für die Deichsel, wenn man den Anhänger schiebt. Am elegantesten löst das Qeridoo unter dem Anhänger – hier kann die Deichsel auch bleiben, wenn man den Hänger für den Transport oder die Lagerung einfaltet.
  • Bei Kettler rotiert das Buggy-Rad nach oben, sobald man die Deichsel ausklappt. An sich gut, doch wir kommen gleich zu den damit verbundenen Nachteilen.
  • Das Auf- und Einfalten sowie das Packmaß des tfk Velo 2 sind überzeugend und denkbar einfach gelöst. Er wird beim Einfalten deutlich kürzer. Wirklich kompakt lässt sich der Cybex Zeno zusammenfalten – für die flache Deichsel gibt es dann jedoch keinen Platz im Anhänger.

Die Lowlights im Vergleichstest

  • Die Kopffreiheit im Tout Terrain Singletrailer ist eingeschränkt – so sind die Kinder gerade mit Helm schneller „zu groß“ als in anderen Anhängern. Ursache ist vor allem die hohe Sitzposition und große Bodenfreiheit bei ähnlich hohem Aufbau.
  • Der Einstieg in den Tout Terrain Singletrailer, den Qeridoo Qupa und den Cybex Zeno wird durch hohe Rahmen erschwert.
  • Die Deichsel des Kettler Quadriga kann unter den Anhänger gedreht werden, wobei gleichzeitig das Buggy-Rad in Position gebracht wird. Die Idee ist gut, die Umsetzung nicht: Wer die Deichsel ausklappen will, muss dafür den Anhänger gut 50° nach hinten kippen – andernfalls lässt sich kein Buggy-Betrieb herstellen. Leider schlafen Kinder in der Regel nicht weiter, wenn sie quasi kopfüber liegen. Ähnlich weit klappen muss man den Cybex Zeno, der jedoch vor vorne herein gar keinen Platz bietet, um Deichsel oder Jogger-Rad zu transportieren. Hier muss man sich vor Fahrtantritt entscheiden, in welchem Modus man unterwegs sein will.
  • Der Schiebebügel des Cybex Zeno ist minimalistisch und die wenigen geraden Stücke machen ihn schwer zu greifen.
  • Der Kofferraum des Qeridoo Qupa ist schlecht zugänglich – und die Abdeckung fällt einem immer wieder entgegen.
  • Dem Cybex Zeno mangelt es an Kofferraumvolumen – mehr als ein Handy und gegebenenfalls das Regenverdeck bekommt man hier nicht verstaut.
  • Der Kettler Quadriga faltet zwar relativ flach zusammen, wird dabei jedoch noch länger, als er eh schon ist. Zusammen mit der großen Breite ist er so das Gegenteil vom Packmeister.
  • tfk platziert oben hinten im Innenraum ein verschließbares Netz zur zusätzlichen Belüftung. Leider ist es bei für den Fahrradbetrieb erforderlicher steiler Lehnenneigung fast komplett eingefaltet, so dass es seiner Funktion nicht wirklich nachkommen kann.
  • Der Rahmen des Tout Terrain Singletrailer II Sport 24 ist weiterhin nicht faltbar – immerhin kann man (genügend Kofferraum im Auto vorausgesetzt) den Anhänger bis zum Rand mit Zubehör auffüllen.
KriteriumBeschreibungGewichtCybex ZenoKettler Quadriga 2Qeridoo Qupa 1tfk velo 2Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
AlltagSchiebebetrieb (Vorderrad, Platz für Deichsel, Laufruhe, Fußfreiheit, Parkbremse)20 %33.533.50
Innenraum / Raumgefühl15 %443.553
Kofferraumvolumen & Zugänglichkeit20 %0.54.5221
Belüftungskonzept15 %43134
Umrüstung zwischen Modi10 %113.53.50
Aufbau und Einfalten10 %343.53.54
Packmaß & -volumen10 %51342
15 % GesamtBewertung (max. 5 Punkte)2.83.32.73.41.9

Fahrrad

Die Fahrradwertung ist für uns als Mountainbike-Plattform natürlich die wichtigste Kategorie. Wir berücksichtigen sie daher mit 40 % in der Gesamtwertung und haben hier den größten Aufwand in der Objektivierung betrieben. Neben den Messwerten von der Referenzstrecke lassen wir die Fahrdynamik, die Kupplung, den Aufprall- und Innenraumschutz sowie den Platz für die Buggy-Räder mit einfließen. Die 5-Punkt-Gurte, um das Kind immer sicher anschnallen zu können, sind zum Glück inzwischen ein Standard und gehen nicht separat in die Wertung mit ein.

Um die Ergebnisse der Unterkategorie Federung richtig einordnen zu können, müssen wir zunächst einmal definieren, welche wirkenden Beschleunigungen wir bei Kindern akzeptieren. Das ist gar nicht so einfach, denn klare Grenzwerte sind in den Prüf- und Zulassungsnormen nicht vorgegeben. Sie sind im größeren Kontext auch gar nicht bekannt. Bekannt ist, dass Babies und Kleinkinder, die geschüttelt werden, lebensgefährliche Verletzungen davontragen können. Wie hoch liegen die Beschleunigungen, die diese Verletzungen hervorrufen? Das ist im Nachhinein leider nicht mehr nachvollziehbar und schon gar nicht öffentlich kommuniziert.

Medizinisch wird häufig betrachtet, welche Auswirkungen dauerhaft wirkende Beschleunigungen auf den erwachsenen Körper haben. So können Jet-Pilot:innen bei über mehrere Sekunden anliegende Beschleunigungen von 10 g ohnmächtig werden. Hintergrund ist, dass das Körpergewicht von z.B. 80 kg in dieser Zeit wie 800 kg wirkt und das Herz das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen kann. Achterbahnen erreichen über wenige Sekunden bis zu 6 g, was zu Nackenverletzungen führen kann. Formel 1-Fahrer:innen sind in Kurven für wenige Augenblicke Beschleunigungen über 5 g ausgesetzt, können diese jedoch ein Rennen lang ohne Folgen überstehen. Sie sind aber auch entsprechend trainiert und festgeschnallt. Bei Unfällen wirken schnell bis 50 g auf die Fahrer:innen und erneut sind ihre Fahrzeuge und Ausrüstung genau auf diese Fälle hin optimiert. Und sie sitzen so zur Längsrichtung, dass der Körper die Kräfte bestmöglich aushalten kann.

Und Kinder im Fahrradanhänger? Die grundsätzliche Antwort aus medizinischer Sicht lautet hier, dass jegliche stoßartige Beschleunigung auf den Kopf des Kindes zu vermeiden ist – insbesondere im ersten Lebensjahr. Hier entwickelt sich das Gehirn grundlegend. Negative Einflüsse von außen können dabei besonders folgenschwer werden. Doch Babies kippen auch um, wenn sie sich am Sofa festhalten, mag man einwenden. Hier handelt es sich jedoch um einzelne Fälle pro Tag und nicht um hunderte Schläge im Zuge einer Fahrradfahrt.

Um uns in diesem unklaren Rahmen etwas Orientierung zu holen, haben wir zunächst die Crash-Normen vom Euro NCAP für Kindersitze recherchiert. Mehr als 50 g dürfen hier nie länger als 3 Millisekunden anliegen. Unser Messgerät misst nur 100 x pro Sekunde, so dass wir derartige Beschleunigungsspitzen gar nicht aufzeichnen können. Für unsere Testzwecke stufen wir daher 1/10 der Beschleunigung bei der dreifachen Dauer als akzeptabel ein – und kommen zu einem Maximalwert von 5 g. Abgeleitet von der Erdbeschleunigung setzen wir maximal 1 g für die mittlere Beschleunigung an. Alle unsere Messwerte zeichnen wir um g bereinigt auf.

Einfacher ist die Beurteilung des Fahrverhaltens und der Fahrdynamik sowie der Kupplung. Wann kippt der Anhänger, wie verhält er sich beim scharfen Bremsen und Beschleunigen? Kommt es beim starken Treten zu störenden Schwingungen zwischen Zugfahrrad und Anhänger? Und macht es vereinfacht gesagt Spaß, mit ihm Fahrrad zu fahren? Das sind die wesentlichen Fragen, die wir uns zur subjektiven Ergänzung der Messwerte gestellt haben.

Die gemessenen mittleren Beschleunigungen liegen bei den Einsitzern generell höher als bei den Zweisitzern
# Die gemessenen mittleren Beschleunigungen liegen bei den Einsitzern generell höher als bei den Zweisitzern - die Zuladung zu erhöhen bringt bei fast allen Anhängern signifikante Verbesserungen. Der Tout Terrain Singletrailer II zeigt, dass er durch seinen einspurigen Aufbau sowie den großzügigen Federweg vor allem mit Beladung in einer eigenen Liga spielt. Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger (hier nicht abgebildet) mit kleinerem Hinterrad kann er jedoch nur bei leichter Beladung einen echten Unterschied machen.
Die maximal gemessenen Beschleunigungen weisen deutliche Unterschiede auf
# Die maximal gemessenen Beschleunigungen weisen deutliche Unterschiede auf - bei allen Fahrradanhängern hilf die schwere Beladung dabei, Beschleunigungsspitzen durch erhöhte Trägheit herauszufiltern. Vor allem aber werden die konstruktiven Unterschiede deutlich: dem Tout Terrain Singlertrailer II kann trotz geringem Gewicht kein Anhänger etwas entgegensetzen. Er schöpft beim Federweg aus dem Vollen und hat eine echte Dämpfung an Bord. Überzeugend liefert auch der tfk velo 2 ab, der für einen zweirädrigen Anhänger sehr gute Werte liefert. Beim Cybex Zeno sind die Unterschiede zwischen leichter und schwerer Beladung sehr groß.
Welchen Einfluss haben die Reifen auf den Federungskomfort eines Fahrradanhängers?
# Welchen Einfluss haben die Reifen auf den Federungskomfort eines Fahrradanhängers?
Um das herauszufinden, haben wir die in Serie montierten und dünnen / schmalen Reifen gegen breite und mit etwa dem halben Luftdruck gefüllte Maxxis Minion DHR II getauscht
# Um das herauszufinden, haben wir die in Serie montierten und dünnen / schmalen Reifen gegen breite und mit etwa dem halben Luftdruck gefüllte Maxxis Minion DHR II getauscht
Der Optik kommt das klar zu Gute...
# Der Optik kommt das klar zu Gute...
... allerdings sollte man gut schauen, ob der gewünschte Reifen überhaupt montierbar ist
# ... allerdings sollte man gut schauen, ob der gewünschte Reifen überhaupt montierbar ist - wie hier am Croozer Kid Vaaya 2 kann es durchaus eng werden
Unser Ergebnis: Dicke Reifen lohnen sich vor allem im Gelände, wo viele kleine Steine herumliegen
# Unser Ergebnis: Dicke Reifen lohnen sich vor allem im Gelände, wo viele kleine Steine herumliegen - doch Luft hat keine Zugstufe und damit können sie nur begrenzt Ruhe ins Fahrwerk bringen
Wie viel bringen dicke Reifen an einem Kinderfahrradanhänger?
# Wie viel bringen dicke Reifen an einem Kinderfahrradanhänger? - Wir haben den Test gemacht und auf einer verkürzten Testrunde gemessen. Mit dem dicken Maxxis Minion DHR II kann der Luftdruck halbiert werden und die mittlere Beschleunigung sinkt deutlich. Der Unterschied bei der maximalen Beschleunigung ist kleiner als erwartet. Bitte bedenken: Luft hat keine Zugstufe - der Anhänger kann mit dickerem Reifen unter Umständen stärker zum Aufschaukeln oder Hüpfen neigen.

Zusätzlich haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, welchen Einfluss die Reifen auf den Fahrkomfort des Fahrradanhängers haben. Dabei erweisen sich großvolumigere Reifen mit weniger Luftdruck als sehr wirksames Mittel, um die mittleren Beschleunigungen abzusenken.

Worauf wir geachtet haben: Wie hoch fallen die maximal gemessenen und die durchschnittlichen Beschleunigungen aus? Inwiefern wirkt sich die Steifigkeit der Kupplung positiv oder negativ auf das Fahrverhalten aus und wie verhält sich der Anhänger bei Kurvenfahrt? Wie schützt der Hersteller der kleinen Insassen vor Verletzungen im Falle eines Unfalles? Und gibt es einen Platz, an dem das / die Buggy-Rad / -Räder sinnvoll verstaut werden können, wenn der Anhänger gezogen wird?

Die Highlights im Vergleichstest

  • Bei der Fahrdynamik und der Federung macht dem Tout Terrain Singletrailer kein Anhänger etwas vor. Zusammengefasst könnte man auch sagen: Nur der Singletrailer ist ein Sportgerät, die restlichen Anhänger sollten zu Hause bleiben, wenn man auf dem Bike Spaß haben will. Er ist auf dem Fahrrad fast nicht zu spüren, zieht sogar im Wiegetritt ohne störendes Schwingungsverhalten mit und ist dabei so leicht, dass man tatsächlich Trails fahren kann. In Kurven neigt er sich hinein – er macht tatsächlich Spaß.
  • Die steife Weber-Kupplung sowie die wirkungsvolle Federung sorgen dafür, dass der tfk Velo 2 in der Praxis hinter dem Fahrrad überzeugen kann. Etwas mehr Zugstufendämpfung könnte er noch bieten, doch abgesehen davon fährt er sich für einen zweirädrigen Anhänger mit zwei Sitzplätzen erstaunlich gut.
  • Das Buggy-Rad von Kettler kann beim Wechsel zum Fahrradmodus einfach montiert bleiben. Leider muss der Hänger beim Ausklappen der Kupplung jedoch weit gekippt werden – was wir hier nicht bewerten.

Die Lowlights im Vergleichstest

  • Wer sich Hoffnungen macht, mit dem Kinderfahrradanhänger sportlich zu fahren, der sollte seine Pläne nochmals überdenken. Obwohl wir ausschließlich gefederte Anhänger getestet haben, liegen die gemessenen Beschleunigungen bei Cybex und Qeridoo, aber auch Kettler hoch. Insbesondere bei leichter Beladung.
  • Hinzu kommen starke Resonanzschwingungen im Wiegetritt – vor allem Kettler fällt hier negativ auf. Ursächlich ist die zu wenig steife Kupplung. Der Wiegetritt sollte daher mit diesen Modellen in jedem Fall gemieden werden. Das gilt im weiteren Sinne für alle von uns getesteten zweirädrigen Kinderanhänger, vielleicht noch mit Ausnahme des Cybex Zeno und tfk Velo 2, die erfreulich steife Kupplungen aufweisen.
  • Das letzte Argument gegen sportliche Fahrten mit dem Kinderanhänger ist das Kippverhalten. Gerade die Einsitzer mit ihrer schmaleren Spur fallen hier negativ auf. Vor allem eng gefahrene Rechtskurven können bereits bei Geschwindigkeiten von nur 15 km/h zu einem unerwünschten Umkippen führen. Am Zugfahrrad spürt man davon bis zum Aufprall nichts, was die Situation umso gefährlicher macht. Auch harmlose Kurven können durch mit dem inneren Rad überfahrene Wurzeln oder andere Unebenheiten zum Umfallen führen. Hier ist bei allen zweispurigen Anhängern und vor allem den Einsitzern Vorsicht geboten.
  • Auch wenn sie nur ein kleines Detail sind, können die Buggy-Räder negativ auffallen. Bei Cybex und Qeridoo gibt es keinen definierten Ort, an dem das Rad bei Nichtgebrauch verstaut werden kann.
KriteriumBeschreibungGewichtCybex ZenoKettler Quadriga 2Qeridoo Qupa 1tfk velo 2Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
FahrradFederung leer-1.82.323.13.9
Federung beladen-3.23.32.944.5
Federung30 %2.52.82.53.54.2
Fahrdynamik20 %1.51.512.55
Aufprallschutz/Innenraumschutz25 %23.5244
Kupplung20 %33245
Platz für Buggyrad/räder5 %05230
40 % GesamtBewertung (max. 5 Punkte)2.22.91.93.54.3

Gewicht

Worauf wir geachtet haben: In der Analyse der Fahrwerke zeigt sich, dass ein schwerer Anhänger ruhiger fährt. Das ist so weit naheliegend. Naheliegend ist jedoch auch, dass Nutzlast besser ist als Leergewicht (erfahrene LKW-Konstrukteure werden mir zustimmen) und dass ein leerer Anhänger leicht sein darf. Schwer wird er mit Kind(ern) und Gepäck schon ganz von allein. Und schwere Anhänger fahren träger (v.a. bergauf), bremsen schlechter und sind auch schwerer ins Auto zu laden.

Bei der Ermittlung der Leergewichte berücksichtigen wir den kompletten Fahrradanhänger inklusive Buggy-Rädern, Deichsel und Kupplung. Die Baby-Schale oder -Hängematte haben wir nicht berücksichtigt.

Die Unterschiede beim Leergewicht der Anhänger sind beträchtlich
# Die Unterschiede beim Leergewicht der Anhänger sind beträchtlich - der Cybex Zeno ist deutlich schwerer, als er aussieht (und auch, als er angegeben wird); der Tout Terrain Singletrailer II Sport 24 ist konkurrenzlos leicht. Bei den Zweisitzern toppt der Kettler Quadriga 2 mit über 26 kg alles, was wir bislang gewogen haben.

Die Highlights im Vergleichstest

  • Mit gerade einmal 10,9 kg liegt der Tout Terrain Singletrailer II 24″ als Leichtgewicht an der Spitze des Testfeldes. Die reduzierte Ausstattung, der schlanke Rahmen und das eine Hinterrad machen den Unterschied.
  • Qeridoo zeigt mit dem Qupa 1, dass man auch einen zweirädrigen Anhänger leicht aufbauen kann. Er bringt unter 14 kg auf die Waage.

Die Lowlights im Vergleichstest

  • Die Herstellerangaben unterscheiden sich teils deutlich von den realen Gewichten – insbesondere bei Cybex und tfk. Hier ist nur schwer nachvollziehbar, was da eigentlich gewogen worden ist. Wir kennen Eltern, bei denen das Gewicht die Kaufentscheidung beeinflusst hat – dumm, wenn man einem kleinen Zahlenschwindel aufsitzt. Ein Meister dieses Fachs ist auch Thule.
  • Der tfk Velo 2 fällt mit 21,5 kg ziemlich schwer aus – die Bauweise hatte das aber schon irgendwie angedeutet.
  • Kettler macht keine Gewichtsangabe – und nach dem Wiegen wissen wir auch, warum. Mit 26,1 kg sprengt der Quadriga Fahrradanhänger unsere bisherige Skala locker.
KriteriumBeschreibungCybex ZenoKettler Quadriga 2Qeridoo Qupa 1tfk velo 2Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
Gewichtkg, MTB-News.de Messung15,0226,1013,9721,510,86
5 % GesamtBewertung (max. 5 Punkte)303.515

Preis

Worauf wir geachtet haben: Der Preis ist unsere fünfte und letzte Bewertungskategorie. Um einen unverzerrten Blick zu geben, haben wir ihn ausschließlich in der Preis-Leistungs-Bewertung berücksichtigt, nicht jedoch in der Gesamtbewertung. Da es die Anhänger in vielen Varianten und mit allerlei Optionen gibt, haben wir zur Vergleichbarkeit einen Referenzpreis definiert:

  • Kinderanhänger 1 Kind (sofern verfügbar)
  • inkl. Steckachse / Kupplung
  • inkl. Baby-Hängematte oder -Schale (Berücksichtigung der günstigsten Option)
Bei einem mittleren Preis von 1.178 € fällt der Qeridoo Qupa 1 für 580 € extrem positiv auf
# Bei einem mittleren Preis von 1.178 € fällt der Qeridoo Qupa 1 für 580 € extrem positiv auf - erneut haben wir uns im Test eher mit den Topmodellen befasst, doch das Preisniveau von fast 1.900 € bei kompletter Ausstattung für den Tout Terrain Singletrailer II Sport 24 ist eine wirklich steile Ansage

Die Highlights im Vergleichstest:

  • Kinderanhänger werden für viel Geld verkauft – und häufig machen die Ausstattung und Extras den Preis.
  • Qeridoo bietet den Qupa 1 mit akzeptabler Ausstattung ab 430 € an, der Referenzpreis liegt bei 579,98 €. Da der Anhänger noch neu ist, werden wir sehen, wo sich die „Straßenpreise“ einpendeln werden.

Die Lowlights im Vergleichstest

  • Der minimalistische Cybex Zeno kostet im Referenzpreis knapp über 1.000 €.
  • Der tfk velo 2 liegt mit voller Ausstattung bei fast 1.350 € – wird dabei aber noch ganz entspannt vom extrem teuren Tout Terrain Singletrailer II Sport 24″ übertroffen. Dieser kommt auf fast 1.900 €. Das ist richtig viel Geld für einen Fahrradanhänger für Kinder. Bleibt nur die Hoffnung auf einen guten Wiederverkaufswert – und eine gute Rechtfertigung gegenüber der Frau oder Freundin.
KriteriumBeschreibungCybex ZenoKettler Quadriga 2Qeridoo Qupa 1tfk velo 2Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
Basispreis€, wie getestet799,9999,94301.1991.669
Referenzpreis€, Einsitzer1009,81059,88579,981.348,91.892,9
25 % GesamtBewertung (max. 5 Punkte)1.81.54.500

Fahrradanhänger für Kinder gebraucht kaufen
Während viele Eltern vermutlich direkt an eine Neuanschaffung denken, lohnt sich in der Regel auch der Blick auf Gebrauchtportale wie den Bikemarkt hier auf MTB-News.de (Kategorie: Fahrradanhänger kaufen) oder eBay Kleinanzeigen. Die meisten Kinderfahrradanhänger werden etwa drei bis sechs Jahre gefahren. Je nach Verwendung und Abnutzung sind die Konstruktionen zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht am Ende – und bei einigen Herstellern sogar noch in der Garantie. Darüber hinaus bieten fast alle Hersteller Ersatzteile an, um einen gebrauchten Hänger bei Bedarf wieder flott machen zu können.

Wer sich für einen gebrauchten Kinderfahrradanhänger interessiert, sollte ihn sich auf jeden Fall persönlich anschauen. Die Struktur und sicherheitsrelevante Bauteile, insbesondere das Gurtsystem, aber auch die Feststellbremse, müssen einwandfrei sein. Idealerweise macht ihr vor dem Kauf außerdem eine Testfahrt, um etwaige Vibrationen und Klappern feststellen zu können.

Der Wertverlust der beliebtesten Kinderfahrradanhänger ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen – denn die Nachfrage ist vom anhaltenden Outdoor-Trend beflügelt stetig gewachsen. So erklären sich einerseits die hohen Neupreise, andererseits auch die Gebrauchtpreise. Insbesondere gebrauchte Anhänger von Thule erfreuen sich größter Beliebtheit. Da viele Verkäufer:innen meinen, einen guten Deal machen zu wollen, lohnt es sich, die rabattierten Neupreise mit den aufgerufenen Gebrauchtpreisen zu vergleichen. Modelle einiger Hersteller sind häufig zwischen 30 % und 50 % rabattiert. So kann der gebrauchte Preis sogar über dem besten verfügbaren Neupreis liegen.

Fazit

Fahrradanhänger für Kinder sind mehr denn je im Trend – und in den getesteten Ausstattungen können sie sportlich orientierten Eltern viel Freude bereiten. Doch die Unterschiede im Detail sind klar spürbar und ein bekannter Name oder ein hoher Preis sind noch keine Garantie, ein gutes Modell zu erwerben. Obwohl wir nur Anhänger mit Federung getestet haben, zeigt sich, dass die Modelle mit dedizierter Dämpfung beim Fahrkomfort und damit der Sicherheit von Babies klar im Vorteil sind. Echte Sportgeräte können dennoch nur die einspurigen Anhänger sein, alle zweispurigen Kandidaten sind eher Transportmittel. So bleibt am Ende kein universell besserer Anhänger übrig, sondern ein Testsieger nach Punkten und drei Tipps von uns für euch – je nachdem, wo für euch die Präferenzen liegen und wie euer Alltag mit dem Fahrradanhänger aussieht.

Unser Testfeld für den Fahrradanhänger Vergleichstest 2022: Qeridoo Qupa 1, Cybex Zeno, Tout Terrain Singletrailer II Sport 24, tfk velo 2 und Kettler Quadriga 2
# Unser Testfeld für den Fahrradanhänger Vergleichstest 2022: Qeridoo Qupa 1, Cybex Zeno, Tout Terrain Singletrailer II Sport 24, tfk velo 2 und Kettler Quadriga 2 - von links nach rechts
Kriterium (max. 5 Punkte)Cybex ZenoKettler Quadriga 2Qeridoo Qupa 1tfk velo 2Tout Terrain
Singletrailer II
Sport 24
Testsieger2.632.53.63.3
Kauftipp MTB2.22.91.93.54.3
Tipp Preis-Leistung2.42.62.92.62.7
Ausstattung2.83.32.73.41.9
Alltag3.23.72.84.43.2

Die Leitfrage ist dabei, für welchen Einsatzbereich der Anhänger am häufigsten und vornehmlich verwendet wird und wie alt das Kind / die Kinder beim Transport sein sollen. Soll der Anhänger zum Transport des Einkaufs genutzt werden oder möchte man damit Hüttenwochenenden in den Bergen machen? Muss der Anhänger ins Auto passen oder im Alltag ein Auto ersetzen? Soll er möglichst preiswert sein? Nur so viel ist klar: Wer Trail und Alltag verbinden will, wird zwei Anhänger kaufen müssen. Und damit zu unseren Kaufempfehlungen:

Testsieger: tfk Velo 2

Der tfk Velo 2 Fahrradanhänger ist eine echte Überraschung: Er gewinnt die Gesamtwertung und überzeugt dabei mit seinem geräumigen Innenraum, einem gelungenen Fahrwerk mit akzeptabler Dämpfung und der erstklassigen Kupplung. Weniger überzeugend sind der ziemlich kleine Kofferraum sowie der sehr hohe Preis. Außerdem gibt es keinen vernünftigen Platz, um die voluminöse Deichsel bei Nichtgebrauch zu verstauen. Optisch erscheint der Anhänger nochmal größer, als er ist – umso erfreulicher, dass er sich vergleichsweise kompakt zusammenfalten lässt.


Kauftipp: Tout Terrain Singletrailer II Sport 24

Der Tout Terrain Singletrailer II Sport 24 zeigt sich nach vielen Jahren behutsam weiterentwickelt. Er ist der einzige Fahrradanhänger im Test, der für den MTB-Einsatz auf Trails geeignet ist und kann sich bei der Fahrdynamik klar vom Wettbewerb absetzen. Daher gibt es den Kauftipp von uns als Mountainbike-Plattform. Das 24″ große Hinterrad ist dabei nicht zwingend – hilfreicher sind hingegen die Detailverbesserungen am Verdeck. Nach wie vor ist der Alltag mit Einkäufen und Spaziergängen kein Umfeld für den Singletrailer. Er will auf den Trail und positioniert sich einmal mehr als extrem teures Spaßgerät.


Tipp Preis/Leistung: Qeridoo Qupa 1

Der Qeridoo Qupa 1 soll überzeugende Funktion zu einem fairen Preis bieten. Im geräumigen Innenraum gelingt das grundsätzlich gut – doch bei der weiteren Ausstattung, den Verschlüssen und dem Kofferraum fällt er jedoch zurück. Hier kommt die Kosteneinsparung auch mit Funktionseinbußen. Die Federung arbeitet insgesamt ausreichend, ist jedoch nicht auf die Beladung einstellbar und nicht wirkungsvoll gedämpft. In der Summe der Eigenschaften kann sich der neue Qupa dennoch den Preis-Leistungs-Sieg schnappen!


Ergebnisse Einzeltests: Fahrradanhänger für Kinder

In absteigender Reihenfolge der Kaufempfehlung – bei gleicher Punktzahl haben wir die Anhänger alphabetisch aufgeführt.

tfk velo 2

Testergebnis tfk velo 2
# Testergebnis tfk velo 2 - unser Testsieger, der sich in keiner Kategorie eine echte Schwäche leistet und den sehr hohen Preis mit gelungenen Detaillösungen, guter Qualität und überraschend gutem Fahrwerk rechtfertigt

Test: tfk Velo 2-Fahrradanhänger im Test

Tout Terrain Singletrailer II 24″

Testergebnis Tout Terrain Singletrailer II Sport 24
# Testergebnis Tout Terrain Singletrailer II Sport 24 - unser Kauftipp für den Mountainbike-Einsatz und der einzige Anhänger im Test, mit dem man auf dem Trail Spaß haben kann

Test: Tout Terrain Singletrailer II-Fahrradanhänger im Test

Kettler Quadriga 2 Fahrradanhänger

Testergebnis Kettler Quadriga 2
# Testergebnis Kettler Quadriga 2 - mit sehr umfangreicher Ausstattung und geräumigem Innenraum sowie erweiterungsfähigen Kofferraum ein gelungener Allrounder - störend sind die große Breite und das sehr hohe Gewicht von über 26 kg.

Test: Kettler Quadriga-Fahrradanhänger im Test

Cybex Zeno

Testergebnis Cybex Zeno
# Testergebnis Cybex Zeno - ein Experte zum Joggen mit spannendem Zugsystem. Doch auch hinter dem Fahrrad gezogen liefert er noch insgesamt gute Werte. Der Alltagsnutzen ist jedoch stark eingeschränkt.

Test: Cybex Zeno-Fahrradanhänger im Test

Qeridoo Qupa 1

Testergebnis Qeridoo Qupa 1
# Testergebnis Qeridoo Qupa 1 - unser Tipp Preis/Leistung, der fast die Hälfte vom nächst-günstigen Anhänger kostet. Die Kompromisse und Nachteile gegenüber den teuren Topmodellen sind klar spürbar, doch die Funktion als Fahrradanhänger an sich ist davon unbenommen

Test: Qeridoo Qupa-Fahrradanhänger im Test


Auf welchen Fahrradanhänger setzt ihr für eure Kinder?


Zu den Einzeltests der Kinder-Anhänger:

Hier findet ihr nochmals alle Testberichte unseres großen Vergleichstests mit neun Fahrradanhängern für Kinder aus dem Jahr 2021:

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