Mit dem Stormguard E+ möchte Giant in den wachsenden Markt für sogenannte SUV-E-Bikes, Mountainbike-inspirierte E-Bikes für den vielseitigen Einsatz zwischen Alltagsmobilität und suburbaner Freizeitanwendung, einsteigen. Ob es sich beim Sturmwächter um ein wirklich vielseitiges Bike handelt und welche Zielgruppe es ansprechen soll, ist auf den ersten Blick nicht gleich zu erkennen.
SUV-E-Bikes erfreuen sich steigender Beliebtheit, aufgrund ihrer Vielseitigkeit und des Extras an Komfort und Sicherheit. Giants Neuzugang in dieser Kategorie hört auf den klingenden Namen Stormguard E+ und könnte damit nicht nur in diesem Beitrag, sondern auch im neuesten Fantasy-Blockbuster die Hauptrolle spielen. Ob Giants Beitrag zur neuen E-Bike-Gattung für Stadt und Land eher stürmisches Gefährt oder sanfte Kutsche ist, darüber gibt die Pressemitteilung des taiwanesischen Herstellers bereits etwas Aufschluss:
Giant Stormguard E+: Infos & Preise
- Rahmenmaterial Aluminium
- Laufradgröße 27,5″
- Besonderheiten Vollfederung, Riemenantrieb, freischwebender Gepäckträger, M10 Anhängerdeichsel-Aufnahme, Vario-Sattelstütze
- Federweg v/h 100 mm/100 mm
- Antrieb Yamaha SyncDrive Pro 2
- Drehmoment 85 Nm
- Akku-Kapazität 800 Wh
- Gewicht ab 29,92 kg
- Maximales Systemgewicht* 156 kg
- Farben Kupfer / Grau
- Rahmengrößen S / M / L / XL
- Preis ab 6.499 € (UVP)
- Verfügbar ab Mitte November
- www.giant-bicycles.com
Preis Giant Stormguard E+ 1: 7.999 € (UVP)
Preis Giant Stormguard E+ 2: 6.499 (UVP)
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrerinnen und Fahrer inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als Verbraucher glauben und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB Tests und Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Maximales Systemgewicht am E-Bike
„Das Luxus-SUV der E-Bike-Welt“
Das neue Stormguard E+ soll ein leistungsfähiges E-Bike sein, das sowohl in der Stadt als auch bei Freizeitfahrten im Gelände sicher und kontrolliert fährt. Giant will eine einzigartige Mischung aus modernem Stil und Robustheit kreiert haben und nennt das Stormguard E+ das Luxus-SUV der E-Bike-Welt – Ob das bei der Vermarktung, eines Fahrrades hilft, sei an dieser Stelle mal dahingestellt.
Ausgestattet mit einem starken Performance-Motorsystem, Vollfederung, Carbon-Riemenantrieb und großem Gepäckträger möchte das Stormguard E+ einen vielseitigen Einsatzbereich eröffnen – vom täglichen Pendeln über raue Stadtstraßen bis hin zu weiten Fahrten am Wochenende.
Die Rahmenkonstruktion des neuen E-Bikes des taiwanesischen Giganten soll für ein sanftes und kontrolliertes Fahrgefühl in unterschiedlichstem Terrain entwickelt worden sein und verfügt über eine neue Federungssystem-Bezeichnung namens Stable Link. Der Eingelenker verfügt am Heck über einen Federweg von 100 mm und soll so konstruiert sein, dass sich Riemenantrieb und Federung einander nicht beeinträchtigen. Der Rahmen verfügt hierfür über eine erhöhte Schwinge und einen Spannrolle, welche die Riemenspannung während der Kompression konstant halten und so Leistung und Haltbarkeit des Antriebs erhöhen soll.
Gefederter Gepäckträger und Riemenantrieb
Der große Gepäckträger am Stormguard E+ ist von Hinterrad und Hinterbau entkoppelt und ist somit ebenfalls gefedert. Dadurch, dass er am Hauptrahmen befestigt und damit von der schwingenden Masse entkoppelt ist, soll die Federung auch im voll beladenen Zustand effizient arbeiten können. Die maximale Zuladung für den massiven Gepäckträger beträgt dabei 15 kg.
Das Stormguard E+ verfügt außerdem über eine 100-mm-Federgabel. Durch die Vollfederung sollen Stöße und Vibrationen gedämpft und die Traktion auf unebenen Straßen oder im Gelände verbessert werden. Eine per Lenkerfernbedienung absenkbare Sattelstütze erhöht den Komfort beim Absteigen sowie bei Ausflügen ins Gelände.
Der Riemen des Gates Carbon Drive CDX Riemenantriebssystems besteht aus witterungsbeständigem Polyurethan und starken Carbonfaser-Zugsträngen, die sich mit der Zeit nicht dehnen wie eine herkömmliche Kette. Fahrer:innen des Stormguard E+ sollen davon ausgehen können, dass der Riemen mindestens 10.000 km hält, selbst unter schweren Bedingungen wie Schmutz, Staub und Schlamm. Im Gegensatz zu einer normalen Fahrradkette muss ein Antriebsriemen nicht geschmiert werden und längt sich mit der Zeit nicht. Er ist leiser als eine normale Kette und auch etwas leichter. Am Stormguard E+ kommt er in Kombination mit einer Nabenschaltung von Enviolo oder Shimano zum Einsatz.
400 Prozent Unterstützung
Der neue SyncDrive Pro 2 soll der fortschrittlichste Motor in der Produktpalette Giants sein. Er wartet mit einem Drehmoment von 85 Nm und einem Unterstützungsverhältnis von 400 Prozent auf. Der Motor wurde gemeinsam mit Yamaha entwickelt und nutzt sechs Sensoren, um die für Fahrstil und Gelände benötigte Leistung zu ermitteln. Außerdem soll er über einen reduzierten Geräuschpegel verfügen. Der Motor wird vom neuen EnergyPak Smart 800 angetrieben. Das Herzstück dieses neuen Batteriesystems ist ein neuer 22700er-Zellentyp. Das System verwendet insgesamt 40 Zellen, genau wie die meisten E-Bike Akkus, aber diese größeren Zellen sollen eine höhere Entladekapazität haben und kühler laufen, was eine geringere Belastung des Systems und eine längere Gesamtlebensdauer ermöglichen soll.
Meinung @nimms-rad.de
Im Gegensatz zu manch anderen Vertretern der neuen E-Bike-Kategorie mit dem unsäglichen Namen scheint das Stormguard E+ dem Namensvorbild des automobilen SUV tatsächlich alle Ehre machen zu wollen. Die Rahmenplattform kommt hier nämlich nicht, wie beispielsweise beim Centurion Numinis EQ von einem tatsächlich geländegängigen E-Mountainbike, sondern wurde eigens fürs sanfte Schweben über die Unebenheiten des Alltags konzipiert – für eine ältere Zielgruppe sicher eine gute Eigenschaft, wenn man das hohe Gewicht mal ausblendet, für eine jüngere jedoch bedauernswert, da die Mehrfachnutzung als Sportgerät in der Freizeit dadurch wegfällt.
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