Hövding meldet Insolvenz an Pleite nach zwischenzeitlichem Verkaufsverbot

Hövding meldet Insolvenz an: Die Hövding Sverige AB muss nach einem zwischenzeitlichen Verkaufsverbot Insolvenz beantragen. Alle Hintergründe dazu im Folgenden.
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Im Bereich des Kopfschutzes für Radfahrer hatte der schwedische Hersteller Hövding seit der Einführung seines speziellen Airbags im Jahr 2010 eine besondere Position. Der Hövding wird wie ein Kragen um den Hals getragen und öffnet sich bei einem Sturz dank eingebauter Sensoren rechtzeitig vor dem Aufprall, um den erforderlichen Schutz für den Kopf zu bieten. Wir berichteten:  Hövding Airbag-Helm – Ausprobiert!: Diese Trockenhaube rettet nicht nur die Frisur

Verbraucherschutz erwirkt Verkaufsverbot

Im November dieses Jahres tauchten jedoch dunkle Wolken über dem Geschäft mit dem Hövding auf. Die schwedische Verbraucherschutzbehörde erließ am 1. November 2023 ein vorläufiges Verkaufsverbot gegen das Unternehmen. Der Grund dafür waren Zweifel an der zuverlässigen Funktionalität des Hövdings, ausgelöst durch Recherchen des schwedischen Nachrichtenportals SVT.

Das Verkaufsverbot galt zunächst nur für Hövding. Der Fachhandel durfte das Produkt jedoch weiterhin an Endverbraucher verkaufen. Laut Hövding kündigte die schwedische Verbraucherschutzbehörde am 15. Dezember ein dauerhaftes Verkaufsverbot sowie einen Rückruf für das Produkt Hövding 3 an.

Es folgte jedoch kurz darauf eine Wendung, wie Hövding auf der Firmenwebsite mitteilt: „Hövding teilt die Schlussfolgerung der schwedischen Verbraucherschutzbehörde nicht und hat gegen die Entscheidung Einspruch eingelegt. Heute wurde bekannt gegeben, dass das Verwaltungsgericht dem Antrag von Hövding auf Hemmung stattgegeben hat, wodurch die Entscheidung der schwedischen Verbraucherschutzbehörde über einen sofortigen Verkaufsstopp und Rückruf aufgehoben wird und Hövding 3 weiterhin verkauft werden darf.“

Hövding stellt Insolvenzantrag

Trotz dieses Erfolgs vor Gericht hat der Vorstand der Hövding Sverige AB beschlossen, einen Antrag auf Insolvenz zu stellen. Der Konkursantrag wurde am 21. Dezember 2023 beim Bezirksgericht Malmö eingereicht. Begründet wird dieser Schritt damit, dass der durch das Verhalten der schwedischen Verbraucherschutzbehörde verursachte Schaden so groß ist, dass der Vorstand keine Grundlage für die Fortführung des Unternehmens sehe.

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Infos: Website Hövding | Titelbild: Peter Hundert

7 Kommentare

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  1. Ich verstehe sowieso nicht, warum etwas erfunden werden muss, wenn es für das Problem längst eine erprobte und zuverlässige Lösung gibt: Den Fahrradhelm. Es ist ja in Ordnung, wenn man von Zeit zu Zeit gewisse Dinge hinterfragt und nach neuen und besseren Lösungen sucht, aber der Hövding ist nun wirklich nicht der Gamechanger gewesen: Teuer und offenbar techn. unausgereift. Und gegen die Helmmuffel hätte es wegen des hohen Preises eh nichts genützt. Da gibt es ein viel günstigeres Konzept, was Radfahrende schützt: Innerorts 30 km/h flächendeckend (mit begründeten Ausnahmen) in ganz Deutschland.

  2. Der Hövding hat schon ein Problem gelöst, das manche zu Helmmuffeln gemacht hat, und zwar das Ruinieren der Frisur. Natürlich nutzt es alles nichts, wenn das Teil am Ende nicht zuverlässig ist, aber eine Daseinsberechtigung würde ich ihm schon zusprechen.

  3. Der Hövding hat schon ein Problem gelöst, das manche zu Helmmuffeln gemacht hat, ...

    Aber nur für die gut situierte Kundschaft. Bei den meisten Helmmuffeln kostet nicht einmal das Rad soviel wie der Hövding.
  4. Ich verstehe sowieso nicht, warum etwas erfunden werden muss, wenn es für das Problem längst eine erprobte und zuverlässige Lösung gibt: Den Fahrradhelm.
    Welcher?
    Vollvisier, Halbschale, 3/4 Helm.
    Manch einem drückt ein Helm oder in Verbindung mit einer Brille.

    Der Hoevding bietet halt einen besseren Rundumschutz als andere Helme. Ev ein Vollvisierhelm ausgenommen. Dafür universeller; Stadt, leichtes oder schweres Gelände, Überland. Auch sind im Winter andere (größere, höhere, dickere) Kopf"bedekungen" möglich.
    der Hövding ist nun wirklich nicht der Gamechanger
    ?
    gewesen: Teuer
    Von Helmen gibt es zig Varianten und dementsprechende Preise, von bis. Vom Hoevding nur einen.
    Und gegenüber so manchem Vollvisierhelm ist er sogar noch günstig(er).
    Klar, gegenüber einem Halbschalenhelm um 30€ ist er teuer.

    und offenbar techn. unausgereift.
    Das bringen leider viele technische Neuerungen mit sich.
    Egal ob eMotor, Software für eBikes oder Autos, elektronische Fotoapparate usw usf.
    Die meisten sind dann besser geworden bzw haben die Kinderkrankheiten behoben.
    Und wie bei vielen Firmen, wo etwas nicht funktioniert, geht es dann dementsprechend mit dem Ruf und der Reputation (Neu, Innovativ, Hipp etc) Berg ab. Und letztendlich in die Insolvenz.

    günstigeres Konzept, was Radfahrende schützt: Innerorts 30 km/h flächendeckend
    Sie werden halt weniger schwer verletzt.
    Letztendlich werden die Autos bzw LKW ohnehin durch die Technik immer besser und vor allem sicherer. Man kann nur hoffen das da schnell(er) etwas weiter geht; und vor allem ohne lästige Softwareprobleme.
  5. Moin, ich finde den "Airbag für den Kopf" hervorragend - er hat auch bei schneller Neigung zu einer Seite zuverlässig ausgelöst! Mir geht / ging es weniger um die Haare, sondern um die Sommerwärme unter dem klassischen Helm (auch dem mit Lüftungsschlitzen) - so zerschwitzt mag ich nirgends ankommen... Gruß an alle Radler!
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