ABS-Konkurrenz ausgebremst? Kartellamt ermittelt gegen Bosch

Bosch unter Beobachtung: Kartellamt in Italien untersucht möglichen Missbrauch

Die italienische Wettbewerbsbehörde (Agcm) hat eine Untersuchung gegen die Robert Bosch GmbH eingeleitet. Grund hierfür sind Vorwürfe, das Unternehmen könne eine dominante Position im europäischen Markt für Antriebssysteme für E-Bikes missbraucht haben – Konkret: Möglicherweise hat Bosch die elektrische und digitale Interoperabilität zwischen seinen E-Bike-Antriebssystemen und dem vom Italienischen Hersteller Blubrake entwickelten Anti-Blockier-System (ABS), nicht zugelassen – und das ohne triftigen Grund. Bosch hatte im Jahr 2022 selbst ein E-Bike ABS auf den Markt gebracht.

Wettbewerber ausgebremst?

Das digitale Zusammenspiel verschiedener Komponenten eines E-Bike – etwa des Antriebssystems mit einem ABS – ist ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung marktreifer Systeme und Fahrzeuge. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, könnte dies bedeuten, dass Bosch den einzigen Konkurrenten auf dem aufkeimenden europäischen Markt für ABS an E-Bikes ausgeschlossen hat. Ein solches Verhalten würde den Wettbewerb erheblich verzerren.

Europaweite Durchsuchungen

In den letzten Tagen hatte die Behörde Untersuchungen in ausländischen Niederlassungen von Bosch und anderen Unternehmen durchgeführt, die im Besitz relevanter Beweismittel sein könnten. Dabei wurden sie von Amtskolleg:innen aus den deutschen und niederländischen Wettbewerbsbehörden unterstützt. Auch in Italien wurden Inspektionen durchgeführt, wobei eine spezielle Kartellabteilung der italienischen Finanzpolizei half.

Bosch und Blubrake – im Wettbewerb bei E-Bike-ABS

Sowohl Bosch als auch Blubrake S.p.A. bieten ABS-Systeme für E-Bikes an. Während Bosch für seine Antriebssysteme bekannt ist, hat Blubrake eine Nische mit seinem ABS-Produkt gefunden.

Was sagst du zu den Vorwürfen gegen Bosch?