Nimms Rad

Marktübersicht kompakte E-Lastenräder 2024
Die 16 spannendsten Kompakt-Cargobikes

Lastenräder sind das Holz, aus dem die Verkehrswende geschnitzt ist, und kompakte E-Lastenräder vereinen in besonderem Maße vielseitigen Nutzen mit unkomplizierter Handhabung und geringem Platzbedarf: Sie sind vielseitig, flink und manövrierbar, bieten Transportkapazität und Fahrspaß gleichermaßen und eignen sich damit für allerlei Aufgaben zwischen Arbeit, Alltag und Familie. Wir haben den Markt für euch gründlich auf den Kopf gestellt und zeigen hier die spannendsten kompakten E-Cargobikes für 2024:

Vollständigen Artikel lesen …

Video: Die besten kompakten E-Lastenräder 2024

Was macht kompakte E-Lastenräder aus?

Auf den ersten Blick mag es wie ein Gegensatz klingen: Kompakte E-Lastenräder zum Transport von Lasten, Kindern oder Haustieren gibt es aber tatsächlich gar nicht wenige in diesem äußerst lebhaften und ohne Zweifel vielgestaltigsten aller Fahrrad-Genres. Die Recherche zu diesem Artikel hat uns als Redaktion vor einige interessante Fragen gestellt, etwa diese: Was genau macht ein kompaktes Lastenrad aus? Wie grenzt man diese besondere Kategorie sinnvoll zu den großen Familien-Cargobikes – wir haben hier sechs solcher E-Lastenräder für den Kindertransport getestet – ab?

Wir geben offen zu: Auf diese Fragen gibt es keine Antwort – zumindest keine einfache. Bewegt man ein E-Lastenrad durch den Stadtverkehr, spielen neben dem Gewicht des Fahrzeugs und dessen Länge auch die Breite und Manövrierbarkeit eine entscheidende Rolle. Soll ein Lastenrad in Garage, Hinterhof oder gar der Wohnung abgestellt werden, können auch Klappfunktionen von Vorteil sein. Zu guter Letzt die Kür: Es gibt sogar einige kompakte E-Lastenräder, die man in der Bahn mitnehmen darf!

Diashow: 16 spannende Kompakt-Cargobikes für 2024: Marktübersicht kompakte E-Lastenräder
Diashow starten »

Das Lastenrad als Spaßgerät – wie bitte?

Obwohl ein Lastenrad die Last ja bereits im Namen trägt, wartet gerade hier eine mittelgroße Überraschung: Nicht wenige der hier vorgestellten kompakten Lasten-E-Bikes bieten abseits von Transportaufgaben auch eine Menge echten Fahrspaß. So versprechen Spritztouren mit dem spritzigen Muli, Gravel-Rides mit Hase oder Omnium sowie das SBlocs Bial in der Variante mit den grobstolligen MTB-Reifen weit mehr als nur rein zweckmäßige Mobilität. So seltsam es klingen mag: Die oft teure Anschaffung eines kompakten Lastenrades kann, je nach Vorlieben und Einsatzzweck, auch ein Touren-E-Bike zumindest teilweise ersetzen – und über zu viel Gepäck muss man sich so auch wirklich keine Sorgen mehr machen.

Kompakte Longjohn-E-Lastenräder – Ladung voraus

So long sind die kleinen Longjohns eigentlich gar nicht. Mit Gesamtlängen zwischen knuffigen 177,5 cm (für das Yoonit) und 224 cm (für das sportliche Hase Gravit City E) bieten die kleinen Frachter neben teils beachtlichen Zuladungen reichlich Abwechslung und originelle Features wie den klappbaren Lastenkorb des Muli oder die Teleskopfunktion des Hase Gravit. Alle Vorderlader-Lastenräder – daher der Name – verfügen über einen Lastenträger vor dem Lenker und übertragen Lenkimpulse indirekt über eine Lenkstange, mittels Seilzuglenkung oder gar Zahnriemen an die bauartbedingt weiter vorn befindliche Vorderradgabel.

Omnium E-Mini-Max V3 – Kopenhagen-Express

Das Mini-Max V3 ist nicht das kleinste Lastenrad aus der Kopenhagener Manufaktur, es ist aber das kleinste E-Lastenrad im Hause Omnium. Mit Wurzeln in der Bike-Messenger Kultur gibt es den dänischen Flitzer in fünf Rahmengrößen und einem Radstand von rund 142 cm (1.421 mm in Rahmengröße M). Das Hinterrad des Omnium ist mit seinen 28 Zoll das größte Laufrad dieser Auswahl. Vorn ragt der 70 × 50 cm große Lastenträger über ein 20 Zoll kleines Vorderrad. Optional erhältliche Module – Rahmen, Kindersitz und Cargo Box – machen das Omnium fit für unterschiedliche Transportaufgaben. Die zulässige Zuladung des Omnium E-Mini-Max V3, bestehend aus Fahrer oder Fahrerin plus Ladung beträgt 150 kg. Ein leistungsstarker Shimano EP8 Motor wird von einem 504 Wh großen Akku gespeist und soll für Reichweiten von bis zu 100 km gut sein.

# Das Omnium E Mini Max V3 hat seine Wurzeln in der Fahrradkurier-Kultur Kopenhagens. - 20"/28" Laufräder, Gesamtlänge 205 cm, Gewicht 28 kg, Zuladung 150 kg, ab 5.199 € (UVP)

Yoonit Electric – Hamburger Kraftzwerg

Aus Hamburg stammt mit dem Yoonit Electric das mit Abstand kürzeste der kompakten Longjohn E-Lastenräder dieses Artikels. Gerade einmal 177,5 cm beträgt die Gesamtlänge des Yoonit Electric; weniger als die der meisten ausgewachsenen Fahrräder. So kann das Yoonit mit seinen nur 27 kg auch ganz locker im ÖPNV mitfahren.

Abgesehen vom mit sehr kleinen 16 Zoll-Vorderrad und dem ebenfalls winzigen 18 Zoll-Hinterrad ähnelt das Yoonit konzeptionell dem Omnium: Sein Lastenträger ragt als Plattform über das Vorderrad, ebenso wie Omnium bietet Yoonit verschiedene Module für den Transport von Lasten, Kindern und Haustieren. So kann, von der Thermobox über Zarges-Kisten, mittelgroße Hunde im Yoonit Hundekorb oder ein Kind im Yoonit Family Carrier, mit dem Winzling so ziemlich jede typische Transportaufgabe bis zu den maximal erlaubten, äußerst beachtlichen 80 kg Payload auf der Ladefläche absolviert werden. Die Gesamt-Zuladung inkl. Fahrer oder Fahrerin beträgt insgesamt 155 kg und mit dem Yoonit Pro haben die Hamburger sogar eine spritzige Mobilitätslösung, etwa für Handwerker:innen, am Start. Ein Shimano EP6 Motor mit 504 Wh großer Batterie, Gates Riemen und der Shimano Nexus DI2-Schaltnabe sorgen für massig Vortrieb mit dem hanseatischen Flitzer, der ab 5.230 € (UVP) über die Ladentheke wandert.

# Das kleine Yoonit aus Hamburg kann eine Menge und ist ziemlich üppig motorisiert. - 16"/20" Laufräder, Gesamtlänge 177,5 cm, Gewicht 27 kg, Zuladung 155 kg, ab 5.230 € (UVP)

Urban Arrow Shorty – hoch statt lang

Urban Arrow aus Amsterdam sind so etwas wie das Urgestein des Lastenrad-Genres. Mit dem Shorty haben die Niederländer eine kompakt-kurze Alternative zu ihrem berühmten Mutterschiff, dem üppig-großen Urban Arrow Family, aufgelegt. Die Idee des Urban Arrow Shorty ist dabei recht simpel: Statt in die Länge baut das Shorty einfach in die Höhe: So verfügt die Lastenbox aus EPP über eine zweite Etage, ihr Inhalt kann mit einem optional erhältlichen, stabilen Deckel vor Wetter und Langfingern geschützt werden. Das Shorty gerät dabei aber mit 203 cm Länge bemerkenswerte 71 cm kürzer als das Family. Auch im Shorty findet immerhin ein Kind von bis zu 22 kg Gewicht Platz.

Mit 46 kg Fahrzeuggewicht ist das Shorty das schwerste der hier vorgestellten kompakten E-Lastenräder, nur 4 kg leichter als das große Urban Arrow Family und verfügt dabei über ein zulässiges Gesamtgewicht von 225 kg – 25 kg weniger als das große Urban Arrow. Bei der Fracht allerdings muss das Shorty im Vergleich Federn lassen: In seiner Box dürfen nur maximal 50 kg zugeladen werden; das große Urban Arrow punktet hier mit üppigen 125 kg maximaler Zuladung und auch einige der kompakten Wettbewerber in diesem Artikel können deutlich mehr Payload bewegen. Mit zwei Motorisierungsoptionen stehen Kundinnen und Kunden Bosch-Antriebe mit 65 oder 85 Nm Drehmoment ab 4.999 bzw. 5.899 € (UVP) zur Verfügung,

# Urban Arrow Shorty ist die kurze Variante des bekannten Urban Arrow Family Lastenrades. - 20"/26" Laufräder, Gesamtlänge 203 cm, Gewicht 46 kg, Zuladung 179 kg, ab 4.999 € (UVP)

i:SY Cargo P12 ZR – Das erste kompakte E-Lastenrad mit Pinion MGU

Die Kölner Marke i:SY kommt aus einer völlig anderen Richtung zum Cargobike: Bereits 2007 hatte i:SY Gründer Martin Kuhlmeier die markanten Kompakt-E-Bikes mit den zwei Rahmen-Dreiecken erfunden, die seither mit durchschlagendem Erfolg auf ihren 20-Zoll-Rädern durch die Welt rollen. Das kompakte Longjohn-Lastenrad i:SY Cargo P12 ZR und sein großes Geschwister, das Cargo P12 ZR Maxi wurden Anfang 2024 vorgestellt (Zu den neuen i:SY E-Lastenrädern mit Pinion MGU) und machen kein Hehl aus ihrer Herkunft: Die Rahmenform zeigt ebenfalls die markenspezifischen Dreiecke, vorn schließt eine tief liegende Lastenplattform an, die beim kleinen i:SY Cargo 40 cm und beim Maxi 60 cm lang ist. So kommen die kompakten i:SY E-Lastenräder auf Gesamtlängen von 216 bzw. 236 cm und – dank schmalem Lastenträger, Drehmechanismus am Lenker und klappbaren Pedalen auf gertenschlanke 29 cm Abstellbreite.

Für 2024 hat der Kölner Hersteller eine wirklich spannende Neuerung im Programm: Die i:SY Kompakt-Cargo-Bikes bekommen mit der Pinion MGU die auf der Eurobike 2023 vorgestellte, revolutionäre Motor-Getriebe-Kombination und sind damit die ersten kompakten Cargobikes mit Pinion MGU Motor. Neben dem neuen, bahnbrechenden Antriebskonzept dürfen sich Kundinnen und Kunden auch auf neue Add-Ons für die kompakten i:SY E-Lastenräder freuen: so wird es neben den bereits bekannten Boxen und Lastenträgern aus Siebdruckplatten mit dem i:SY Cab eine stabile Kinder- und Cargo-Box mit Schiebetür und Überrollbügel sowie einen klappbaren Butterfly-Bag, ähnlich dem Metallkorb des Muli, im i:SY Zubehörprogramm geben.

# Ganz neu vorgestellt und mit Pinion MGU E1 Antrieb aber erst ab Oktober 2024 erhältlich: Das i:SY Cargo P12 ZR - 20"/20" Laufräder, Gesamtlänge 216 cm, Gewicht 32,8 kg, Zuladung 167,2 kg, Preis keine Angabe

Muli Motor ST pro – mehr Power, mehr Reichweite

Wir bleiben in Köln – bei Muli Cycles gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Mit dem Muli Motor ST Pro bringt der auf Nachhaltigkeit bedachte und mit Haut und Haar auf kompakte E-Lastenräder spezialisierte Hersteller eine neue, höherwertig ausgestattete Variante des Muli Motor auf den Markt. Das neue Modell ist mit einem 85 Nm starken Shimano EP6 Cargo-Antrieb ausgestattet, der dem ohnehin schon spritzig zu fahrenden Muli nun einige zusätzliche Maultierstärken zur Verfügung stellt. Außerdem gibt es einen größeren 630-Wh-Akku sowie leistungsfähigere Bremsen 4-Kolben-Scheibenbremsen.

Unverändert bleibt das Fahrzeuggewicht des Muli von 34 kg, die maximal mögliche Zuladung des praktischen Klappkorbes von 70 kg und die kompakten 195 cm Gesamtlänge aller Muli-E-Lastenräder (hier entlang zum Muli Motor Test), die deren Transport im ÖPNV oder mit dem Auto ermöglichen. Preislich geht es beim Muli Motor ST pro ab 6.340 € los, das sind 1.110 € mehr, als man mindestens für das bekannte Muli Motor ST mit dem Shimano Steps EP6100 aufzugeben hätte.

# Das Muli Motor ST Pro ist die neue, hochwertigere Ausstattung des bekannten Lastenrads mit dem Klappkorb. - 16"/20" Laufräder, Gesamtlänge 185 cm, Gewicht 34 kg, Zuladung 161 kg, ab 6.340 € (UVP)

Im Laufe der Saison erwarten wir zudem noch ein weiteres neues Modell im Muli-Portfolio: Mit dem Muli Motor eu planen die Kölner ein kompaktes E-Lastenrad, dessen Teile ausschließlich in der Europäischen Union gefertigt wurden. Mit Magura Bremsen und einem Bosch Cargo Line Motor soll das bereits angeteaserte Europa-Muli unterwegs sein.

Monopole Toolbike No 01 – Design trifft Schweizer Präzision

Kaum den Kinderschuhen entwachsen, hat das Schweizer Start-up Monopole mit seinem in Europa gefertigten Monopole Toolbike No 01 bereits einen Eurobike-Award eingeheimst. Das Konzept des optisch bemerkenswerten Toolbike No 01 ist interessant, weil anders als bei den allermeisten kompakten E-Lastenrädern: Statt einem sonst in diesem Segment üblichen Mittelmotor arbeitet ein Mahle X 35 Nabenmotor im 24 Zoll großen Hinterrad des Toolbike und unterstützt mit bis zu 40 Nm Drehmoment. Gespeist wird dieser Antrieb aus einem elegant im Rahmenrohr versteckten 250 Wh Akku und im Tretlagerbereich des Toolbike findet sich ein wartungsarmes Pinion C1.6 6-Gang-Schaltgetriebe. So kommt das gesamte Fahrrad auf ein rekordverdächtiges Gewicht von nur 22 kg bei einer Transportkapazität von 25 kg auf dem modularen Lastenträger. Der beim Toolbike verbaute Seitenständer bildet bei Lastenrädern eine erwähnenswerte Ausnahme; aus gutem Grund sind in diesem Genre kippsichere Zentralständer eigentlich Standard.

Eine Lenkung via Zahnriemen und eine Supernova Lichtanlage runden das exklusive Paket, welches man für knackige 7.200 Schweizer Franken und bislang exklusiv in der Schweiz bekommen kann, ab.

# Halb Designstudie, halb Lastenrad: Das Monopole Toolbike No01 ist leicht und kompakt, sieht toll aus und ist vorerst nur in der Schweiz zu kaufen. - 20"/24" Laufräder, Gesamtlänge 190 cm, Gewicht 22 kg, Zuladung 128 kg, ab 7.200 CHF (UVP)

Hase Gravit City E – das Sport-Lastenrad

Das Gravit ist ein sportives Lastenrad auf Basis des bemerkenswerten Reise-Tandems Hase Pino. Die eigensinnige Fahrrad-Manufaktur aus Waltrop ist bekannt dafür, wenig so zu machen wie andere Hersteller. Das Hase Gravit City E, welches es auch als unmotorisiertes Bio-Lastenrad sowie als Gravel-Lastenrad (Hase Gravit Dust Test hier!), mit oder ohne Motor – aber immer mit Rennlenker – gibt, ähnelt am ehesten dem Omnium. Im Gegensatz zu diesem ist es aber mit 224 cm deutlich länger und verfügt mit seiner 80-mm-Luftfedergabel über mehr Fahrkomfort. Sein teleskopierbarer Vorderteil und der abnehmbare Lastenträger bieten eine interessante Zusatzfunktion zum platzsparenden Transport – oder für den Einsatz des Gravit als Tourenrad abseits von Lastentransport und verspricht auf diese Weise noch mehr Fahrspaß als andere kompakte E-Lastenräder. Verschiedene Aufbauten für den vorderen 50 × 85 cm großen und mit bis zu 70 kg beladbaren Lastenträger sowie ein optional erhältlicher, zusätzlicher Lastenträger, der weitere bis zu 40 kg Fracht aufnehmen kann, machen das Waltroper Sport-Lastenrad zu einem vielseitigen Vehikel für allerlei Mobilitätsfragen.

# Das Hase Gravit City E ist ein kompaktes Sport-Lastenrad mit Transformer-Qualitäten. - 20"/26" Laufräder, Gesamtlänge 178-224 cm, Gewicht 29 kg, Zuladung 200 kg, ab 5.990 € (UVP)

Utility E-Bikes – kompakte E-Lastenräder jenseits von Kategorien

Moca E-Bike – Messingschlagers „Transportwunder“

Das Moca E-Bike ist ein Zwitterwesen aus E-Bike und Lasten-Pedelec und sieht dabei recht ungewöhnlich aus. Das nur 175 cm kurze Moca rollt auf einem kleinen 20-Zoll-Vorderrad und einem größeren 26-Zoll-Hinterrad durch die Welt. Wo andere Hersteller große Lastenträger einbauen, spart das Moca E-Bike indes viel Länge durch ein ultrakompaktes und mit bis zu 35 kg beladbares Front-Rack und stell auf dem kleinen Gepäckträger weitere 35 kg Transportkapazität zur Verfügung. Die Differenz zwischen den 32 kg Fahrzeuggewicht und seinem maximalen Systemgewicht beträgt beim Moca 188 kg und auch das Moca kann durch klappbare Pedale und den auch für andere kompakte E-Lastenräder verwendeten Drehmechanismus an der direkt zum Vorderrad verbundenen, klassischen Lenksäule auf bemerkenswerte 24 cm Parkbreite reduziert werden.

Mit einem 85 Nm starken Shimano EP6 Cargo Motor, hydraulisch betätigten SRAM DB8 4-Kolben-Scheibenbremsen auf 200 mm großen Bremsscheiben dürfte auch das Moca alles andere als eine lahme Ente sein. Mit 630 Wh Akkukapazität kann man laut Hersteller bis zu 100 km weit fahren und ein USB-Port ermöglicht das Aufladen eines Smartphones, für welches das Moca am Vorbau bereits eine SP Connect Halterung zur Verfügung stellt. In einem Kindersitz auf dem Heck-Gepäckträger ist das Moca sogar zum Kindertransport geeignet und sein unisize-Rahmen soll Personen zwischen 150 bis 1955 cm Körpergröße passen.

Technikmuffel aufgepasst: Auf der Moca Website wird damit geworben, dass das Moca E-Bike fahrbereit angeliefert wird – vor dem Losfahren muss lediglich die Transportverpackung entfernt und dann Lenker und Sattel fahrbereit eingestellt werden. Das soll unkompliziert und ganz ohne Werkzeug möglich sein.

# Das Moca E-Bike kann bis zu 188 kg Zuladung bewegen und ist dabei nur 175 cm kurz. - 20"/26" Laufräder, Gesamtlänge 175 cm, Gewicht 32 kg, Zuladung 188 kg, ab 4.699 € (UVP)

Ca Go CS – das City Utility Vehicle

Weiter geht es mit dem nächsten Lasten-Pedelec, welches sich gegen die Stereotype „Longjohn oder Longtail“ erfolgreich wehrt. Das 2023 vorgestellte Ca Go CS wird vom Koblenzer Hersteller als „City Utility Vehicle“ beschrieben und nimmt bis zu 35 kg Fracht in seinem tief zwischen Tretlager und 20-Zoll-Vorderrad gelegenen Center Rack auf. Weitere 18 respektive 27 kg Zuladung passen auf den Front- bzw. Heckgepäckträger des Ca Go CS, welches laut Hersteller leer ab etwa 35,5 kg wiegen soll.

Die Gesamtbreite des Ca Go CS liegt mit 47 cm (Lenkerbreite) im großstadtauglichen Bereich, die Gesamtlänge des städtischen Nutzfahrzeugs beträgt 204 cm – also gutes Mittelmaß für kompakte E-Lastenräder – und ein 85 Nm starker Bosch Cargo-Line Motor mit 545 Wh großem Akku sorgt für den Vortrieb des Koblenzer Tausendsassas. Vorn sorgt eine Federgabel von SR Suntour mit 80 mm Federweg für Fahrkomfort, die Übertragung der Lenkimpulse erfolgt mittels Seilzügen und groß dimensionierte Magura-Scheibenbremsen bringen die Fuhre zuverlässig wieder zum Stehen.

# Lastenrad mal anders: Beim Ca Go CS sitzen schwere Lasten auf dem Unterrohr. - 20"/20" Laufräder, Gesamtlänge 204 cm, Gewicht 35,5 kg, Zuladung 165,5 kg, ab 5.590 € (UVP)

Kompakte Longtail-E-Lastenräder – so einfach wie Fahrradfahren

Longtail-Lastenrädern transportieren ihre Last hauptsächlich auf einem besonders großen und stabilen Gepäckträger hinter dem Sattel. Ihnen eilt der Ruf voraus, sich sehr intuitiv und „fahrradig“ fahren zu lassen. Damit erfreut sich dieses Cargobike-Genre großer Beliebtheit bei Menschen, denen die indirekte Lenkung und das damit einhergehende, besondere Fahrverhalten von Vorderlader-Lastenrädern als Hürde bei der Kaufentscheidung erscheint.

Tern Quick Haul – das Hochkant-Parkwunder

Wer das nur 174 cm lange Tern Quick Haul gerade nicht benötigt, kann das Mini-Longtail einfach hochkant, auf sein Heck gestellt, abstellen. Im Fahrbetrieb nimmt sein überlanger Gepäckträger bis zu 50 kg Fracht, Kind oder Haustier und das optional erhältliche Front-Rack weitere 20 kg Ladung auf. Hersteller Tern bewirbt das Quick Haul ausdrücklich mit seiner aufrechten, komfortablen Sitzposition und einem mit 490 mm sehr niedrigen Durchstieg, richtet sich hier also an einen Kund:innenkreis, der nicht auf der Suche nach sportlicher Betätigung ist.

Die insgesamt vier verschiedenen Ausstattungsvarianten des Quick Haul teilen denselben unisize Aluminiumrahmen, der Menschen zwischen 145 und 195 cm Körpergröße passen soll und wiegen zwischen 22,9 und 23,3 kg. Sie unterscheiden sich unter anderem in ihrer Motorisierung – von einem 40 Nm starken Bosch Active Line Antrieb bis zum 65 Nm Drehmoment liefernden Bosch Performance Line Motor reicht die Bandbreite. Flankiert wird das Quick Haul von einem äußerst umfangreichen modularen Zubehörprogramm, welches verschiedene Kindersitze, Fracht- und Hundekörbe, Kühltaschen, Regenverdecke – und selbst an ein Panel für die Anbringung einer Werbetafel – etwa eines Lieferdienstes – am Rahmen des Quick Haul hat man bei Tern gedacht. Wir halten es zudem für erwähnenswert, dass das Tern mit nicht weniger als 1.700 € Abstand zum Moca E-Bike das weitaus günstigste der hier vorgestellten kompakten Lastenräder ist.

# Günstig und mit einer aufrechten Sitzposition ist das Tern Quick Haul ein Einstieg in die Welt kompakter E-Lastenräder. - 20"/20" Laufräder, Gesamtlänge 174 cm, Gewicht ab 22,9 kg, Zuladung 127 kg, ab 2.999 € (UVP)

 

Cannondale Cargowagen Neo

Nur 11 cm länger als das kleine Tern und ebenfalls auf 20-Zoll-Rädern unterwegs ist das (oder der?) Cannondale Cargowagen Neo. Auch die kultige US-Firma möchte einen Beitrag zum Segment der kompakten E-Lastenräder leisten und führte es 2023 zusammen mit dem Cannondale Wonderwagen Neo ein. Das in zwei Ausstattungen und ab 4.699 € erhältliche Hinterlader-Lastenrad ist mit einem 85 Nm starken Bosch Cargo Line Motor und 545 Wh (Cargowagen Neo 2) oder 725 Wh (Cargowagen Neo 1) Akku ausgestattet, es ist bereits für die Aufnahme einer zweiten Akkubatterie vorbereitet und kann zum Fahrzeuggewicht von 39 kg noch weitere 161 kg (Fracht plus Fahrer:in) zuladen. Während der hintere Gepäckträger 80 kg Fracht aushält, können über den optional erhältlichen Frontgepäckträger vor dem lustigen BMX-Lenker des Cargowagen Neo weitere 15 kg zugeladen werden.

# Cannondale Cargowagen Neo 2 - US Longtail für bis zu zwei Kids. - 20"/20" Laufräder, Gesamtlänge 185 cm, Gewicht 39 kg, Zuladung 161 kg, ab 4.699 € (UVP)

Riese + Müller Multitinker – das Multitalent

Longtail-Lastenräder und 20-Zoll-Laufräder scheinen ein untrennbares Team. Auch das dritte kompakte Longtail im Vergleich, das Riese + Müller Multitinker, rollt auf den kleinen Rädern daher. Der kleine Bruder des beliebten Riese + Müller Multichargers wurde 2022 in den Markt eingeführt und ist bislang das kompakteste E-Lastenrad im großen Portfolio der Südhessen. Mit Federgabel, Bosch Cargo Antrieb, 35 kg Fahrzeuggewicht und einer möglichen Zuladung von 165 kg bzw. 2 Kids darf das Multitinker als direkter Wettbewerber für das Cannondale Cargowagen betrachtet werden, ist dabei allerdings auch runde 1.000 € teurer als dieses.

# Das Riese + Müller Multitinker ist vergleichbar mit dem Cannondale, aber teurer. - 20"/20" Laufräder, Gesamtlänge 189 cm, Gewicht 35 kg, Zuladung 165 kg, ab 5.699 € (UVP)

Vello SUB – Longtail aus Wien

Das Vello SUB ist ein waschechtes Longtail-Lastenrad. Heißt für uns: 20-Zoll-Räder vorn und hinten, Bosch-Cargo Line Antrieb, langer Lastenträger über dem Hinterrad. Auch das Vello SUB ist bereits ab Werk vorbereitet für einen zweiten Akku und kommt standardmäßig mit dem wartungsarmen Gates-Riemenantrieb. Das Wiener Stadtmobil ist dabei mit 28 kg Fahrzeuggewicht beachtliche 7 kg leichter als das Riese und Müller und sogar 11 kg leichter als das Cannondale, was der hohen erlaubten Gesamt-Zuladung von 182 kg keinen Abbruch tut. Auch das Vello SUB verfügt über den bekannten Mechanismus, der es erlaubt, den Lenker des Cargobikes zum platzsparenden Abstellen um 90° längs zur Fahrtrichtung zu verdrehen. Wer es gern etwas exklusiver mag: Das Vello Sub Titan ist mit 26,9 kg in der Schaltversion (7.498 € UVP) und 24,9 kg als Singlespeed-Modell (6.498 € UVP) noch einmal leichter als das Vello SUB mit Stahlrahmen.

# Das Vello SUB ist ein eher leichtes Longtail-Lastenrad und mit Stahl- oder Titanrahmen erhältlich. - 20"/20" Laufräder, Gesamtlänge 180 cm, Gewicht 28 kg, Zuladung 182 kg, ab 5.998 € (UVP)

Kompakte Lasten-Dreiräder – stabil und vielseitig

Der augenfälligste Vorteil von Dreirädern ist, dass sie nicht umfallen, wenn man sie irgendwo stehenlässt. Für unsere drei Kandidaten mit Neigetechnik trifft dies nur eingeschränkt zu – aber der Reihe nach: Kompakte Lasten-Dreiräder bieten eine stabile Plattform für allerlei Transportaufgaben zwischen Familie und Job und sind dabei wendiger als man zuerst von einem Dreirad vermuten würde, wenn man dabei vor allem an mehrspurige Lastenräder à la Christiania oder Babboe Curve denkt.

Johansson Oscar S – Pierer Mobility

Johansson Bikes: Was so skandinavisch klingt und mit den markanten, birkenhölzernen Cargoträgern oder -boxen für bis zu zwei Kinder auch skandinavisch aussieht, sind in Wahrheit kompakte E-Lastenräder der österreichischen Firma Pierer Mobility. Angetrieben von Motoren der Firma Brose (Drive T mit 70 Nm oder Drive S mit 90 Nm zur Auswahl) zischt das 215 cm lange und 720 mm breite Oscar S auf zwei 16-Zoll-Vorderrädern und einem 20-Zoll-Hinterrad durch die City. Eine Doppelquerlenkerachse zwischen den beiden Vorderrädern sorgt für Federungskomfort und Neigetechnologie für fahrrad-mäßige Kurvenfahrten mit dem Dreirad, welches ohne Cargobox ca. 39 kg auf die Waage bringen soll und eine Zuladung von insgesamt 184,5 kg verträgt.

# Klingt skandinavisch, ist es aber nicht: Das Johansson Lasten-Dreirad. - 16"/20" Laufräder, Gesamtlänge 215 cm, Gewicht 39 kg, Zuladung 184,5 kg, ab 6.678 € (UVP)

Chike – Lasten-Dreirad aus Köln

Das Chike erinnert uns ein wenig an das Muli – aber als Dreirad. Das verwundert nicht, wenn man um die nachbarschaftliche Nähe der beiden Hersteller für kompakte E-Lastenräder aus Köln-Ehrenfeld weiß. Das 185 cm lange und 73 cm breite E-Lasten-Dreirad mit Neigetechnik fährt, genau wie das Johansson auf 16-Zoll Vorderrädern und einem 20-Zoll Hinterrad.

Das Spannende am Chike: Mit dem Chike E-Cargo (hier geht’s zum Chike E-Cargo Test), dem Chike E-Kids und dem Chike E-Dog gibt es das kleine Cargomobil gleich in drei Ausführungen, die jeweils zum Transport von Fracht, Kindern oder Vierbeinern optimiert wurden. Mit ab 38 kg Fahrzeuggewicht (Chike E-Kids, Chike E-Dog) und einer Zuladung von maximal 162 kg kann das Chike für seinen jeweiligen Haupt-Einsatzzweck konfiguriert angeschafft oder später entsprechend nachgerüstet werden. Beim Chike E-Cargo mit seiner Lastenplattform aus Siebdruckplatte mit eingelassenen Airlineschienen steht Platz für allerlei Transportaufgaben zur Verfügung.

# In der Kölner Nachbarschaft von Muli Cycles sitzen Chike und bauen flinke, vielseitige Lasten-Dreiräder. - 16"/20" Laufräder, Gesamtlänge 185 cm, Gewicht ab 38 kg, Zuladung bis 162 kg, ab 6.099 € (UVP)

Sblocs Bial – große Räder aus Berlin

Das Sblocs Bial ist vielleicht das ungewöhnlichste der kompakten E-Lastenräder in dieser Marktübersicht (einen Test des Vorgängermodells Sblocs Calderas gibt’s hier). Es bekommt diesen Titel, weil es am ehesten einem normalen Fahrrad ähnelt – aber eben mit einer bis 40 kg beladbaren Lastenbox zwischen zwei Vorderrädern, die mit 24 Zoll die größten im Feld sind. So hat die Berliner Manufaktur Sblocs denn auch Bial-Versionen im Programm, die sich am ehesten in gewohnte Kategorien einsortieren lassen: Ein Citytourer, ein Commuter, ein Classic-Modell und, ja, ein Bial Gravel-Cargobike mit grober Bereifung und dem Versprechen von Fahrspaß auch abseits von Asphalt finden sich im vielfältigen Sortiment. 6.480 € muss man für die günstigsten Modelle, die 4 Bial Classic Ausstattungen hinblättern und das Ende der Fahnenstange ist mit 7.999 € beim Bial Promo, einem Lasten-Dreirad für Promotion-Einsätze – Sonnenschirm inklusive – erreicht.

Bei den Antrieben greift Sblocs, wie auch Johansson, auf den Drive T und den Drive S von Brose für die ab 40 kg schweren Dreiräder mit Neigetechnik zurück.

# Ungewohnt große Laufräder machen das Sblocs Bial aus. So soll das Lasten-Dreirad mit Neigetechnik sich möglichst fahrradig fahren lassen. - 24"/26" Laufräder, Gesamtlänge 195-210 cm, Gewicht ca 40 kg, Zuladung 145 kg, ab 6.480 € (UVP)

Die Übersicht – 16 kompakte E-Lastenräder für 2024

Marke Modell PreisGewicht kgMax. ZuladungLänge über allesTyp/Besonderheit Laufradgröße v/hWeblink
Omnium E-Mini-Max V3ab 5.199 €28 kg150 kg205 cm (Gr. M)Longjohn, sportlich 20"/28"Omniumcargo.com
Yoonit Bikes Yoonit Electricab 5.230 €27 kg155 kg178 cm (unisize)Longjohn, 16"/18"Yoonitbikes.com
Urban Arrow Shortyab 4.999 €46 kg179 kg203 cm (unisize)Longjohn, 20"/26"Urbanarrow.com
i:SY Cargo N3.8 ZR PINION MGU!!!??? €??? kg165,7 kg213 cm (unisize)Longjohn, 20"/20"isy.de
Muli Cycles Muli Motor ST proab 6.340 €34 kg161 kg195 cm (unisize)Longjohn, klappbarer Korb, 16"/20"Muli-Cycles.de
Monopole Toolbike No1ab 7.200 CHF22 kg128 kg190 cm (unisize)Longjohn, Nabenmotor,
20"/24"
Monopole.cc
Hase Gravit City Eab 5.990 €29 kg200 kg178-224 cm (unisize)Longjohn, teleskopierbar, 20"/26"Hasebikes.com
Moca E-Bike4.699 €32 kg188 kg175 cm (unisize)20"/26"Moca-Bike.com
Ca Go CSab 5.590 €ab 35,5 kgbis 165,5 kg204 cm (unisize)City Utility Vehicle, 20"/20"Cagobikes.com
Tern Quick Haulab 2.999 €ab 22,9 kgca 127 kg174 cm (unisize)Longtail 20"/20"Ternbicycles.com
Cannondale Cargowagen Neoab 4.699 €39 kg161 kg185 cm (unisize)Longtail 20"/20"Cannondale.com
Riese & Müller Multitinkerab 5.699 €ab 35 kg165 kg189 cm (unisize)Longtail, 20"/20"r-m.de
Vello SUBab 5.998 €ab 25 kgbis 185 kg180 cm (unisize)Longtail, 20"/20"Vello.bike
Johansson Oscar Sab 6.678 €ca 39 kg184,5 kg215 cm (unisize)Dreirad, Neigetechnik, 16"/20"Johansson-Bikes.com
Sblocs Bialab 6.48040 kg145 kgab 195 cm (unisize)Dreirad, Neigetechnik, 24"/26"sblocs.de
Chike E-Cargoab 6.099 €39,4 kg160,6 kg185 cm (unisize)Dreirad, Neigetechnik, 16"/20" Chike.de

Welche kompakte E-Lastenräder sind dein Favorit und warum?

Text: Peter Hundert, Infos und Bilder: Hersteller
Die mobile Version verlassen