Livall ist besonders bekannt für seine innovativen Helmlösungen und stellt nun einen E-Bike-Motor zum Nachrüsten namens PikaBoost auf Kickstarter vor. Soweit so verwirrend. Doch es wird noch verwirrender: Der Motor setzt nicht etwa, wie andere bereits auf dem Markt befindlichen Lösungen, an Hinter- oder Vorderradnabe oder gar an der Bremsscheibe an, nein, der PikaBoost von Livall setzt am Hinterradreifen an und will der Fahrt mit einer kleinen Gummirolle, die über die Lauffläche des Reifens reibt, zusätzlichen Schub verleihen. Das Ganze ist zwar noch in der Prototypenphase, aber immerhin schon so weit entwickelt, dass es erste Testfahrten damit gab und die Serienreife nun über die Kickstarter-Kampagne finanziert werden soll.
PikaBoost Nachrüst-Motor – Infos und Preise
- Besonderheiten Bluetooth-Konnektivität, Rekuperation, integriertes Rücklicht, USB-Ladebuchse, wasserdicht, Sturzdetektor
- Maße 6,6 cm (L) x 33,8 cm (B) x 13 cm (H)
- Gewicht 3 kg
- Akku 234 Wh, 3,7 v, 3 Studen Ladezeit
- Leistung 250W
- Reichweite 30 km
- Preis Livall PikaBoost 299 $ Kickstarter-Angebot
- www.livall-pikaboost.com
Automatische Unterstützung
Der PikaBoost-Motor wurde als Zusatzgerät für den Alltag entwickelt. Es ist in der Lage, automatisch eine Durchschnittsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten, die auf dem Fahrtempo und den Geländeveränderungen basiert. So soll langfristiges aerobes Training und eine gesunde und stressfreie Fahrt ermöglicht werden.
Drei Unterstützungsmodi
- Hold Hält die gefahrene Geschwindigkeit automatisch konstant, auch im Leerlauf; Rekuperation nur bergab
- Roll Bietet mehr Unterstützung bergauf und unterstützt ansonsten moderat Rekuperation bergab und in der Ebene
- Sport Bietet die geringste Unterstützung bei maximaler Rekuperation – auch bergauf!
Werkzeugfreie Installation
Im Gegensatz zu den meisten E-Kits auf dem Markt soll PikaBoost weniger sperrig und werkzeuglos zu installieren sein. Die Leistung des ursprünglichen Fahrrads soll angeblich nicht beeinträchtigt werden, da am Fahrrad selbst nichts ersetzt werden muss und der PikaBoost lediglich an die Sattelstange angebracht werden muss. Erhöhter Verschleiß des Hinterreifens und ein Widerstand während der Rekuperationsphasen dürfte jedoch zu erwarten sein.
Unendliche Reichweite
Wie ein überdimensionaler Dynamo soll der PikaBoost in der Lage sein, den Akku bei jeder Abfahrt durch Rückführung der Antriebsenergie unendlich mit Power zu versorgen. Über den Grad der Reibung und den dadurch entstehenden Bremseffekt wird in der Produktvorstellung nichts geschrieben. Ohne Rekuperation in den Downhills soll eine Akkuladung bis zu 30 km Reichweite bieten. Gut: Die Batterie soll leicht ersetzbar sein, da universelle 18650 Batterien dazu verwendet werden können.
Video: Der Livall PikaBoost Motor im Einsatz
Nachrüstmotoren für Fahrräder
Elektromotoren für Fahrräder, die aus deinem konventionellen Bike ein E-Bike machen, gibt es inzwischen einige. Neben solchen, die einen komplizierten Umbau erfordern und relativ viel Gewicht zum Gesamtgewicht deines Fahrrads hinzufügen, gibt es auch Vertreter, die ein besonderes Augenmerk auf ein geringes Gewicht und eine einfache Montage und Demontage legen. Bekannteste Vertreter sind hier der Skarper E-Bike-Motor, der das Hinterrad über eine spezielle Bremsscheibe antreibt, der Livall PikaBoost Nachrüstmotor, der durch Reibung am Hinterreifen Vortrieb erzeugen soll und das Swytch Bike-Kit, bestehend aus einem Vorderrad mit Nabenmotor und einem kompakten Akku.
Meinung @nimms-rad.de
Was zugegebenermaßen sehr abenteuerlich aussieht, könnte dennoch ein Schritt in die richtige Richtung sein, Elektromobilität einer größeren Zielgruppe zu ermöglichen. Nicht nur, indem die preisliche Hürde gesenkt wird, sondern etwa auch die des Gewichts. Ob das Ganze wirklich zuverlässig funktioniert und den Widrigkeiten und Anforderungen des alltäglichen Gebrauchs gewachsen ist, bleibt natürlich fraglich.
Würdest du den PikaBoost an dein Bike schrauben?
13 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumdas ist doch eig der Grund für jedes "nicht-commuter-pedelec" , odrrrr ?? 😀 😉
Das Prizip wurde auch schon in den 70ern beim französischen Hersteller Solex mit dem Velosolex (Mofa) eingesetzt.
Kopfschüttel. Die Sattelstütze - dann auch noch wie im Bild mit Schnellspanner - ist ja der blödeste Ort um einem Motor zu befestigen. Mit fallen da diverse Diskussionen bzgl. der Beam-Racks ein ...
im Grunde das perfekte Gätschet.
du steckst es ran,
du düst los,
packst es in die Ecke des Kellers aus "Gründen"
aber gekauft hast du es 😉
(wahrscheinlich den gleichen Gründen, wie das bei ähnlichen Produkten anderer Hersteller ist/war)
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