E-Bike-Motoren in der Übersicht
Ein E-Bike wird durch den Motor und den passenden Akku mit zusätzlichem Schub versorgt und ermöglicht so einer noch breiteren Masse, mit dem Rad im Alltag mobil zu sein, unabhängig von Alter, Fitnesszustand oder Streckenprofil. Diesen Dienst leisten alle gängigen Motorenmodelle gleichermaßen. Unterschiede hierbei gibt es jedoch in Sachen maximales Drehmoment, Pedalierbarkeit über 25 km/h, Modulation und Charakteristik der Leistungsentfaltung, beim Geräusch und auch in der Effizienz. Zudem gibt es inzwischen von einigen Herstellern Lastenrad spezifische Motoren, deren Leistung speziell auf die Anforderungen des Lastentransportes abgestimmt ist. Zur besseren Übersicht und Vergleichbarkeit haben wir hier die häufigsten und relevantesten Motoren übersichtlich aufgereiht und die wichtigsten Merkmale hinsichtlich der genannten Kriterien für euch zusammengestellt.
E-Bike Motor | Gewicht | max. Drehmoment | Einsatzbereich |
---|---|---|---|
Bosch | |||
Bosch Cargo Line | 2,9 kg | 75 Nm | E-Lastenrad/Cargo-E-Bike |
Bosch Performance Line | 3,2 kg | 75 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Bosch Performance Line CX 4.0 | 2,9 kg | 85 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Bosch Performance Line SX | 2 kg | 55 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike, E-Tour, E-City, E-Trekking |
Brose | |||
Brose Drive H | 2,9 kg | 90 Nm | E-Lastenrad/Cargo-E-Bike |
Brose Drive C Alu | 3,4 kg | 50 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Brose Drive C Mag | 2,9 kg | 50 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Brose Drive T Alu | 3,4 kg | 70 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Brose Drive T Mag | 2,9 kg | 70 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Brose Drive TF Alu | 3,4 kg | 90 Nm | E-Lastenrad/Cargo-E-Bike |
Brose Drive S Alu | 3,4 kg | 90 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Brose Drive S Mag | 2,9 kg | 90 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Mahle | |||
Mahle X20 | 1,4 kg | 23 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike, E-Tour, E-City, E-Trekking |
Pinion | |||
Pinion MGU E1 | 4,1 kg | 85 Nm | E-MTB, E-SUV, E-City, E-Lastenrad |
Fazua | |||
Fazua Ride 60 | 4,2 kg | 60 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike, E-Tour, E-City, E-Trekking |
Fazua Evation | 3,3 kg | 55 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike, E-Tour, E-City, E-Trekking |
Fazua Ride 50 Trail | 3,0 kg | 58 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike |
Fazua Ride 50 Street | 3,0 kg | 58 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Rocky Mountain Powerplay | |||
RM Dyname 3.0 | 3,8 kg | 108 Nm | E-Mountainbike (Power) |
RM Dyname 4.0 | 3,1 kg | 108 Nm | E-Mountainbike (Power) |
Sachs | |||
Sachs CT 725 | 3,6 kg | 110 Nm | E-Lastenrad/Cargo-E-Bike |
Sachs GT 525 | 2,8 kg | 55 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike |
Sachs RS 925 | 3,5 kg | 112 Nm | E-Mountaibike (Power) |
Shimano | |||
Shimano Steps E5000 | 2,5 kg | 40 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Shimano Steps E6000 | 3,2 kg | 50 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Shimano Steps E6100 | 2,8 kg | 60 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Shimano Steps E7000 | 2,8 kg | 60 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Shimano Steps E8000 | 2,9 kg | 70 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Shimano EP6 CRG | 3 kg | 85 Nm | E-Lastenrad/Cargo-E-Bike |
Shimano EP6/EP600 | 3 kg | 85 Nm | E-MTB, E-City, E-Trekking |
Shimano EP8 | 2,6 kg | 85 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Shimano EP8 RS | 2,6 kg | 60 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike |
Specialized | |||
Specialized SL 1.1 | 1,9 kg | 35 Nm | Light-E-MTB, E-Roadbike, E-Gravelbike |
Specialized 1.2 | 3,4 kg | 85 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Specialized 1.2S | 3,4 kg | 85 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Specialized 1.3 | 3,4 kg | 90 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Specialized 2.1 | 3 kg | 90 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
TQ Systems | |||
TQ HPR 120S | 3,9 kg | 120 Nm | E-Mountaibike (Power) |
Yamaha | |||
Yamaha PW-CE | 2,9 kg | 50 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Yamaha PW-ST | 3,4 kg | 70 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Yamaha PW-TE | 3,4 kg | 60 Nm | E-Tour, E-City, E-Trekking |
Yamaha PW-X2 | 3,1 kg | 80 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Yamaha PW-X3 | 2,7 kg | 85 Nm | E-Mountainbike (Performance) |
Pinion MGU E1 – E-Bike-Motor mit Schaltgetriebe
Zur Eurobike 2023 wurde das neue Wunderding vorgestellt – ein E-Bike-Mittelmotor mit integriertem Getriebe, wartungsfrei für 10.000 km, all-in-one, ein Game-Changer – die Innovation des Jahres – oder gar das Aus für externe Schaltungen am E-Bike?
Der deutsche Hersteller Pinion gilt als Branchenprimus im Bereich der Getriebeschaltungen und hatte bereits seit Jahren Erfolg mit einem Schaltgetriebe für Fahrräder, das die Gänge direkt an der Tretkurbel, im tiefsten und zentralsten Punkt eines Fahrradrahmens wechselt. Wartungsarmut, Haltbarkeit und präzise Schaltvorgänge zählen zu den großen Vorteilen dieses Systems. Jetzt vereint Pinion ein Schaltgetriebe mit einem Mittelmotor und hat damit erstmals ein eigenes Motorsystem für E-Bikes und E-Mountainbikes im Programm. Und was für eines!
✅ E-Bike Antrieb und Schaltung in einem
✅ integriertes 9-fach (E1.9) oder 12-fach (E1.12) Getriebe, elektrisch geschaltet
✅ Magnesiumgehäuse
✅ maximal 600 W mechanische Leistung
✅ 85 Nm maximales Drehmoment
✅ Schalten im Stand möglich
✅ Nachstellen der Schaltung überflüssig
✅ Automatisches Schalten möglich
✅ Ölwechsel alle 10.000 km, ansonsten wartungsfrei
Pinion E1 – im Detail
Die Idee zum Pinion-Zentralgetriebe wurde 2006 im Getriebe-Entwicklungszentrum von Porsche in Weissach geboren:
Eine Fahrradschaltung, die so intuitiv, präzise und verschleißfrei funktioniert wie das Schaltgetriebe eines Sportwagens.
Die Idee zu einem E-Bike-Motor mit integriertem Getriebe kam bei Pinion bereits vor 12 Jahren auf. Die eigentliche Entwicklung zur serienreifen Motor-Getriebe-Einheit – Pinion spricht hier von einer Motor-Gearbox-Unit, kurz MGU – nahm dann 5 Jahre in Anspruch und feierte auf der Eurobike 2023 in Frankfurt Premiere.
Die Tage der „Wir-bauen-einen-Motor-und-eine-Batterie-in-ein-Fahrrad-ein-und-schauen,-was-passiert“-Mentalität scheinen langsam vorbei und auch der Markt ruft nach speziellen Lösungen, um die Themen Wartung, Integration und Lebensdauer positiv zu beeinflussen. Ein richtiges Schaltgetriebe, gekapselt zusammen mit einem E-Bike-Motor geht hier in die richtige Richtung, denn vor allem der Verschleiß kann damit deutlich reduziert werden. Gute Nachricht für Wartungsmuffel: Der Pinion E1 braucht alle 10.000 km einen Ölwechsel – sonst nix!
Der Clou am neuen All-in-one-E-Bike-Antrieb sind auch all die Dinge, die man dank seiner Hilfe weglassen kann: Es gibt kein Schaltwerk, das aus der Reihe tanzen – oder gar abreißen kann, kein verbogenes Schaltauge, keine Bowdenzüge, die nachgestellt werden müssen, keine verdreckten Ritzel und keine schwere Schaltnabe am Hinterrad. Überhaupt verlegt der Pinion E1 ja einige per se schwere Komponenten ins Zentrum eines Fahrrads und ermöglicht so, trotz hocheffektiver Schaltung ungeahnt leichte Hinterräder mit geringen ungefederten Massen zu bauen. Einfach ausgedrückt: Ein E-Bike mit Pinion-Getriebe funktioniert intrinsisch geschmeidiger und zuverlässiger und wird auch noch lange über die Lebensdauer herkömmlicher Schaltungen hinaus besser funktionieren.
Modell | Pinion E1.9 | Pinion E1.12 | Pinion E1.9s | Pinion E1.12s |
---|---|---|---|---|
Material Gehäuse | Magnesium | Magnesium | Magnesium | Magnesium |
Gewicht | 4000 g | 4100 g | 4000 g | 4100 g |
Anzahl Gänge | 9 | 12 | 9 | 12 |
Gesamtübersetzung | 568% | 600% | 568% | 600% |
Abstufung | ca. 24% | 17.70% | ca. 24% | 17.70% |
Getriebeübersetzung leichtester Gang | 1.82 | 1.82 | 1.82 | 1.82 |
Getriebeübersetzung schnellster Gang | 0.32 | 0.3 | 0.32 | 0.3 |
Unterstützungsmodi | Eco, Flow, Flex, Fly | Eco, Flow, Flex, Fly | Eco, Flow, Flex, Fly | Eco, Flow, Flex, Fly |
Spannung | 48 V | 48 V | 48 V | 48 V |
max. Drehmoment | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm |
max. Leistung | 600 W | 600 W | 800 W | 800 W |
max. Unterstützung | 25 km/h | 25 km/h | 45 km/h | 45 km/h |
Nenndauerleistung | 250 W | 250 W | 250 W | 250 W |
max. unterstützte Trittfrequenz | 120 rpm | 120 rpm | 120 rpm | 120 rpm |
Q-Faktor | 174 mm | 174 mm | 174 mm | 174 mm |
Wartungsintervall | 10.000 km | 10.000 km | 10.000 km | 10.000 km |
Garantie | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre |
Um die Charakteristik der Motorunterstützung homogen zu gestalten, hat man vier verschiedene Fahrmodi entwickelt, von denen der Modus Flex – ähnlich wie der Trail- oder eMTB-Modus von Shimano und Bosch – progressiv gestaltet wurde und eine große Bandbreite an Support liefert.
Die Fahrmodi des Pinion E1-Motors
- Eco
- Flow
- Flex
- Fly
Im Hinblick auf Bedieneinheit, Akku, App und Display setzt Pinion auf die Erfahrung und Expertise vom Systemanbieter FIT aus der Schweiz. Hier werden modulare, moderne Produkte für E-Bikes entwickelt, die sich untereinander mixen lassen und, je nach Anwendung, zum bestmöglichen Ergebnis führen. Je nach Gusto haben somit die Hersteller beispielsweise bei den Akkus verschiedene Optionen. Für E-Mountainbikes sind zwei Akkus verfügbar, 720 oder extreme 960 Wh. Auch einen externen Zusatz-Akku, einen Range Extender, hat FIT im Portfolio, der zusätzliche 470 Wh liefert.
Mittels des ergonomischen TE1 E-Trigger-Schalthebels (ein zwei Zwei-Hebel-Shifter), werden die Gänge beim Pinion MGU E1 elektronisch geschaltet. Dies geschieht bei fast jedem Gang butterweich und überaus smooth. Fingerkraft ist für den Schaltvorgang kaum erforderlich und das Feedback der Hebel (eigentlich Tasten) am Lenker ist passend. Dank einer cleveren Vernetzung der Signale ist es auch möglich, die Gänge halbautomatisch zu wechseln. Pinion nennt diese Technologie Smart Shift. Um die Gänge zu wechseln, müssen bei Getrieben die Pedale nicht bewegt werden, somit können die Gangwechsel auch im Stand, beispielsweise an der Ampel, schnell und flüssig vonstattengehen. Dank des von Pinion selbst entwickelten elektronischen Schaltsystems und der patentierten, hochauflösenden Drehmoment- und Trittfrequenzsensoren erfolgt der – gut hörbare – Schaltvorgang innerhalb eines Sekundenbruchteils und ist selbst unter Last extrem präzise.
Pinion MGU E1s – auch für S-Pedelec
Und als wäre es noch nicht längst genug der technischen Finesse, wird Pinions „Hans Dampf in allen Gassen“ zudem in einer „S“-Version für die bis zu 45 km/h schnell elektrisch unterstützten S-Pedelecs gebaut.
In der Saison 2024 setzen die Marken der Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft, kurz ZEG, auf den Getriebemotor von Pinion: Trekking- und City-E-Bikes mit dem Pinion-Getriebemotor wird es bald von Kettler, Pegasus, I:SY, Zemo, Simplon und Tout Terrain geben.
Bosch – der Marktführer
Bosch verfügt mit dem Performance Line CX Gen4 und dem neuen leichten Bosch Performance SX aktuell über zwei dominierende E-Bike-Motorsysteme auf dem Markt und kann auf viele Jahre Erfahrung mit Motoren aus Fahrzeug- und Haushaltsprodukten zurückgreifen. Beeindruckend ist die feinfühlige Sensorik und gelungene Modulation der Unterstützungsstufen, mit denen Bosch-Motoren moderne E-Bikes antreiben. Die aktuellste Version der Motoren heißt Bosch Smart System, mit dem zur Eurobike 2023 vorgestellten Bosch Performance SX und dem Performance CX-Motor und 750-Wh-Akku. das etwas ältere Performance CX-System hat Akkus mit einer Kapazität von 500 oder 625 Wh. Ganz neu im Programm hat Bosch den kompakten und leichten Performance Line SX-Motor, kurz Bosch SX. Er ist der erste Kompaktmotor von Bosch und folgt damit dem Light-Assist-Trend, der aktuell herrscht. Wobei von Light-Assist fast nicht die Rede sein kann.
Bosch Performance Line SX
Mit dem Bosch Performance Line SX, kurz Bosch SX, erweitern Bosch eBike Systems ihr Smart-System-Portfolio um einen modernen, 2 Kilo leichten E-Bike-Antrieb, der sich ideal für Light-E-Bikes, E-Gravel- oder E-MTBs eignet und mit einem maximalen Drehmoment von 55 Nm aufwarten kann.
Leistungsdaten des neuen Bosch SX-Motor
✅ maximales Drehmoment 55 Nm
✅ maximale Leistung 600 W
✅ Gewicht 2 kg
✅ neuer Sprint-Modus
✅ schmaler Q-Faktor von 160 mm
✅ reduzierter Tretwiderstand
Das neue, kompakte Aggregat liefert bis zu 55 Nm Drehmoment bei einer maximalen Leistung von 600 W bei einem Gewicht von nur knapp 2 kg und einem erfreulich schmalen Q-Faktor. Von außen erinnert der neue Motor an den bekannten Bosch Performance CX Gen4, ist dabei aber deutlich kompakter und leichter. Beim neuen Antrieb wurden gut 900 Gramm eingespart und der Volumenunterschied CX vs. SX beträgt minus ca. 20 %. So lassen sich schlankere und leichtere Rahmen konstruieren, die optisch näher am klassischen Bike sind.
Natürlich kommt auch beim Bosch SX-Motor als Material für das Motorgehäuse das leichte Magnesium zum Einsatz. Der kleine Bosch Performance SX liegt mit seinem maximalen Drehmoment von 55 Nm zwischen den beiden bekannten Light-Assist-Motoren Fazua Ride 60 (60 Nm – Fazua Ride 60 Test) und dem TQ HPR50 (50 Nm). Bei der mechanischen Leistung kann Bosch aber eins drauflegen, denn diese beträgt satte 600 Watt.
Bosch Performance CX Gen4
Der neue Bosch Performance CX Gen4-Motor ist leichter, kompakter und besser als je zuvor. Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 85 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien. Anfangs kam der Motor mit 75 Nm, aber seit einem Software-Update von Bosch, welches seit Sommer 2020 verfügbar ist, leistet er satte 85 Nm max. Drehmoment.
Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX
- Max. Support 340 %
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Gewicht 2,9 kg
Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist dem Software-Entwicklungs- und Ingenieursteam von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.
Besonders positiv fällt der Übergang von der Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.
Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Dem einen ist die maximale Power wichtig, während die andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 85 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach genug an und, wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.
Als Display fungieren die Modelle Purion, Nyon und Kiox, wobei vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox gesetzt wird. Dieses Display informiert übersichtlich über Details der gefahrenen Tour, kann zusätzlich als Trainingspartner fungieren und macht dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike.
Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.
Weitere Neuheiten von Bosch haben wir in diesem Artikel für euch aufbereitet.
Noch Fragen zum Bosch Performance CX Gen4? Die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX
Bosch Performance CX Cargo Line
Mit der Bosch Cargo Line hat ein Hersteller erstmalig erkannt, dass ein angemessener Motor für die Anforderungen eines E-Lastenrades notwendig ist. Dieser kompakte und leistungsfähige Motor basiert auf der Konstruktion des neuen Performance CX. Die Modulation der Unterstützungsstufen wurde speziell an die Anforderungen von Lastenrädern angepasst. Diese müssen schwere Lasten in der Innenstadt schnell beschleunigen, z. B. an Ampelkreuzungen, und souverän bei 25 km/h bewegt werden können. Es gibt auch eine Speedversion dieses Motors, die Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h ermöglicht.
Bosch hat die neue Cargo Line (25 km/h) speziell für E-Lastenräder mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 250 kg entwickelt. Der leistungsstarke Antrieb bietet ein maximales Drehmoment von 85 Newtonmetern und eine Unterstützung von bis zu 400 %, was das Fahren mit Last deutlich erleichtert. Besonders bemerkenswert ist, dass der Motor bereits bei niedrigen Trittfrequenzen seine volle Kraft entfaltet, was vor allem beim Anfahren an Ampeln oder am Berg spürbar ist. Ein weiterer Vorteil, der uns besonders anspricht, ist, dass die Konstruktion des Motors identisch ist mit dem Performance CX. Dadurch wird der Service vereinfacht und die Liste der Ersatzteile nicht unnötig verlängert.
Leistungsdaten des Bosch Cargo Line
- Max. Support 400 %
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Gewicht 2,9 kg
Brose – Made in Germany
Brose, mit Sitz in Deutschland, ist vergleichbar mit Bosch und produziert Antriebssysteme vor allem für die Automobil-Industrie. Eigentlich verbaut jeder große Auto-Hersteller Elektromotoren von Brose aus Deutschland. Im Bereich der E-Bikes ist Brose mittlerweile fast so bekannt wie Bosch und bietet ein System an, das offener und flexibler als die Konkurrenz ist. Daraus können die Hersteller von E-Bikes individuelle Lösungen konzipieren. So kommt beispielsweise am Specialized Turbo Levo der Brose Drive S Mag zum Einsatz, der von einem eigens entwickelten Akku mit Energie versorgt wird.
Technische Daten
Brose bietet dem Fahrradhersteller eine große Wahl an Möglichkeiten, wie und in welcher Position Motor und Akku montiert werden können. Die Integration des Brose-Systems spielt dabei eine wesentliche Rolle.
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt 25 km/h
- Abmessungen 213 x 150 x 128 mm
- Maßgefertigter Akku (Specialized, 504 Wh, ANT+/BT module, IP 67)
- Mittelmotor
- Gewicht: 3,4 kg
- Nennspannung: 36 V
- Nenndauerleistung: 250 W
- Maximaler Drehmoment: 90 Nm
- Je nach Fahrradhersteller Kettenblätter mit 32 oder 38 Zähnen
- Voller Ladezustand nach etwa 4 Stunden
- Display von Fahrradhersteller zu Fahrradhersteller unterschiedlich. Während Rotwild auf seinem Display die Geschwindigkeit, die Unterstützungsstufe und den Ladezustand des Akkus anzeigt, verwendet Specialized eine App, einen GPS-Empfänger oder ein kleines Bluetooth-Display. Teilweise verwendet Specialized auch kein Display, sondern nur eine Anzeige auf dem Akku
- Bedieneinheit, um die Kraftübertragung zu erhöhen oder herabzusetzen, wird am Lenker angebracht
Da Brose ein offenes, variables System darstellt, haben die Fahrradhersteller viele Funktionen für ihre eigenen Bikes selbst geschaffen.
Brose Drive H
Der neue Drive H wurde speziell für Lastenräder konstruiert. Er überzeugt durch ein besonders sensibles Ansprechverhalten und steht für Spitzenleistung bei Lasten bis zu 250kg.
- Spezieller Lastenrad-Motor; wird seit Januar 2023 gebaut
- Gewicht 2,9 kg
- Max. Drehmoment 90 Nm
- Max. Unterstützung 410 %
- Max. Systemgewicht 250 kg
Brose Drive C
Das C steht hier für City – Brose bezeichnet seinen Drive C-Antrieb als City-Champion mit gewohnt geringer Geräuschentwicklung. Er verfügt über ein moderates Drehmoment von 50 Newtonmetern und kann eine Unterstützung von bis zu 280% liefern. Ist der Akku erschöpft, enkoppelt der doppelte Freilauf des Dive C den Antrieb und das Rad soll sich widerstandsfrei wie ein konventionelles Fahrrad treten lassen.
- Spezieller Motor für entspanntes Fahren in der Stadt; doppelter Freilauf ermöglicht Entkopplung
- Gewicht 3,4 kg
- Max. Drehmoment 50 Nm
- Max. Unterstützung 280 %
Brose Drive S Mag
Magnesiumgehäuse beim Brose Drive S Mag – bahnbrechend und visionär!
Mit der jüngsten Entwicklung von Brose bringt der deutsche Hersteller einen kraftvollen Motor auf den Markt. Das kleine Kürzel „Mag“ deutet es schon an, hier wurde ein neues Material für das Gehäuse gewählt, nämlich leichtes Magnesium. Die Ingenieur*innen konnten durch die Überarbeitung der Konstruktion und die Verwendung eines Magnesiumgehäuses das Gewicht um 500 g reduzieren, die Wärmeableitung massiv verbessern und das Einbauvolumen um 15 % reduzieren. Magnesium als Material für einen Elektromotor, damit ist der Premiumhersteller wieder einmal Vorreiter in Sachen Produktentwicklung, denn während andere Hersteller auf Aluminium setzen, traut sich Brose an die Nutzung und Verarbeitung des leichten Metalls. Den Brose Drive S Mag findet man beispielsweise im Rotwild R.E 750.
Besonders auffällig sind die neuen Montageaufhängungen am Brose Drive S Mag – es gibt ihn mit aufgesetzten Halterungen und gewichtsoptimiert mit integrierten Halterungen. Der überarbeitete Motor wiegt nun schlanke 2,9 kg und dank der neuartigen Aufhängung- und Montagemöglichkeit können Rahmenbauende ihre Konstruktion um bis zu 500 Gramm leichter machen – damit werden, nimmt man Motor und Rahmen in Summe, Gewichtseinsparungen von bis zu einem Kilogramm möglich.
Doch auch unter der Haube des kompakten Magnesiumgehäuses hat sich einiges getan. So wurde beispielsweise eine vollkommen neue Motorsoftware entwickelt und die Elektronik überarbeitet. Des Weiteren legten die Konstrukteur*innen Wert darauf, den Brose Drive S Mag servicefreundlicher zu machen, haben die Anschlüsse gebündelt und an einem leicht zugänglichen Ort platziert. Hinzu kommt, dass der Lichtausgang nun eine Spannung von 12 V aufweist.
Mittlerweile gibt es drei eigene Displays von Brose.
Brose Drive S Alu
Sportliche E-MTB-Nutzer*innen mögen die homogene Kraftentfaltung des Brose Drive S Alu und schätzen seine Leistungscharakteristik. Der bekannte Motor – der über 25 km/h vollständig entkoppelt – bleibt weiterhin unverändert im Programm. Hier wird es für die Saison 2019 keine Veränderungen geben.
Wer einen Blick ins Innere eines Brose-Motors riskieren möchte, für den haben wir hier einen spannenden Artikel: Wir haben den Brose Drive S aufgeschraubt
Brose Drive T
Brose wird den Drive T neu im Markt ausrichten und ihn mit einer Veränderung der Leistungscharakteristik mehr im Bereich Trekking- und City-E-Bikes platzieren. In diesem Segment geht es weniger um schiere Power, sondern viel mehr um Reichweite und sanfte Unterstützung. Deshalb korrigiert Brose das Drehmoment des Drive T auf 70 Nm und die maximale Unterstützung auf 320 %. Dadurch fühlt sich die Unterstützung noch harmonisch-natürlicher an und, als besonderer Clou, wird die maximale Reichweite deutlich erhöht. Jetzt werden voll unterstützte Touren von mehr als 50 Kilometern möglich.
Einsatz des Brose-Systems unter realen Bedingungen
Auf dem Markt gibt es einige große Hersteller, wie beispielsweise Specialized, Rotwild oder BH Bikes, die einen Brose-Motor in ihren E-Bikes verbauen. Im Folgenden unsere Eindrücke zu Brose:
- Kettenstrebenlänge ähnelt derer von nicht motorunterstützten Mountainbikes.
- Das Rahmendesign jedes Herstellers ist einzigartig.
- Akkus sind in das Rahmendesign integriert und erlauben somit einen „normalen“ Look der Bikes.
- Displays werden von Zulieferern wie Bloks oder Marquardt geliefert.
- Es ist möglich, den Geschwindigkeitssensor dort anzubringen, wo man möchte.
- Benutzungsoptimierte Verbindungen zu Smartphone-Apps sind möglich.
- Standardgrößen bei Kettenblättern bedeuten, dass Kettenführung und Hinterbau freier gestaltet werden können.
- Der Systemwiderstand bei Überschreiten der 25 km/h ist minimal, es ist schwer, den genauen Moment zu spüren, ab dem die Beine allein den Vortrieb übernehmen.
- Um den Kundendienst in Anspruch zu nehmen und Ersatzteile zu erhalten, muss man sich an den Laden wenden, bei dem man das E-Bike erworben hat.
Die meisten Fahrradfirmen, die Brose-Motoren nutzen, erzielen durch die Motor- und Akku-Integration einen harmonischen Look bei ihren Rädern.
Shimano – der Branchengigant aus Fernost
Shimano EP8
Der neue Shimano EP8 wurde Ende August 2020 vorgestellt. Er ist mit 2,6 kg gegenüber seinem Vorgänger Steps E8000 um 300 g leichter geworden und aufgrund seiner Spezifikationen ein idealer Motor für ein leichtes E-Mountainbike. Dazu passend hat Shimano einen Akku mit 630 Wh im Programm und liefert auch für dieses Motor-System das Farbdisplay SM-EC800.
Video Shimano EP8
Die Keyfacts des EP8:
- Gewicht 2,6 kg (300 g leichter als der Vorgänger Steps E8000)
- Drehmoment maximal 85 Nm mit bis zu 400 % Unterstützung
- Q-Faktor 177 mm
- Kompakte Bauweise sorgt für mehr Bodenfreiheit in technischen Passagen
- Verbesserter Kupplungsmechanismus für weicheres Fade-out/Fade-in bei der Unterstützungsgrenze
- Um 36 % reduzierter Tretwiderstand ermöglicht müheloses Pedalieren über 25 km/h
- Zwei unterschiedliche Setups Individuelle Anpassung via E-Tube-App mit verschiedenen Leistungsparametern
- Shimano Farb-LCD-Display gut lesbar, knackscharf und integriert am Lenker untergebracht
Neugierig auf den Shimano EP8? Hier beantworten wir die häufigsten Fragen zum neuen Shimano EP8: Shimano EP8 – Fragen und Antworten
Mit den Unterstützungsstufen ECO, TRAIL und BOOST deckt die Software alle erdenklichen Aufgabenfelder ab, die man an einen Motor stellt. Der Eco-Modus reduziert die Power, erhöht aber dafür die Reichweite. Mit dem progressiven Trail-Modus kommt Dynamik ins Spiel, denn dieser Modus liefert nicht stoisch 60 % der maximalen Power, sondern die passende Power zur jeweiligen Anforderung. Die Software analysiert die Leistung der Fahrer*innen und gibt genau die passende Unterstützung dazu, die gerade benötigt wird. Das Pedalieren fühlt sich hier besonders natürlich an. Hier liegt die Kombination zwischen Unterstützungspower und Reichweite am höchsten. Boost ist klar, hier wird immer Vollgas gegeben. Der Shimano EP8 leistet in der Spitze 85 Nm Drehmoment, ist in Sachen Hitzeanfälligkeit komplett unauffällig und arbeitet sehr leise.
Die Unterstützungsmodi lassen sich per App am Smartphone individuell konfigurieren. Mit iOS und Android kompatibel.
Beim Display gibt es eigentlich nur ein Wort zu sagen und das richten wir direkt an die Entwicklerinnen bei Shimano: Chapeau! Das smarte Display ist klein, robust, wertig verarbeitet und geschützt hinter dem Lenker angebracht, genau so muss das sein! Egal, ob auf dem Weg zur Eisdiele oder in ruppigstem Gelände, dank der knackigen Schärfe in Kombination mit den satten Farben ist es jederzeit möglich, alle Informationen schnell zu erfassen und abzulesen. Die dynamische LCD-Anzeige zeigt an, in welchem Gang man sich befindet und macht mit unterschiedlichen Farben schnell erkennbar, welcher Unterstützungs-Modus gerade gewählt wurde. Mittels Smartphone-App und Bluetooth lassen sich diverse Einstellungen auf den jeweiligen Geschmack anpassen. Wer gern trainiert und dazu Daten braucht, kann sich beispielsweise auch seine Trittfrequenz anzeigen lassen. In Summe ist dieser Mix aus kompaktem Motor, kraftvoller Unterstützung und dem unschlagbaren Display ein echter Tipp für jeden E-Bike-Interessierte*n.
Shimano EP8 RS
Shimano hat gemeinsam mit dem spanischen Hersteller Orbea den im Herbst 2020 vorgestellten EP8-Motor modifiziert und diesen Motor durch eine spezielle Firmware (Anpassung und Modifikation der Elektronik) in seiner Maximalleistung gedrosselt. Der Shimano EP8 RS leistet keine 85 Nm, sondern nur 60 Nm maximales Drehmoment in der Spitze. Dies macht ihn ideal für Fans, die es mögen, wenn sich die Unterstützung sehr homogen anfühlt und galant im Hintergrund bleibt. Dieses Aggregat ist ein idealer Motor für Light-E-MTBs wie beispielsweise das Orbea Rise.
Wichtige Randnotiz: Der RS-Motor kann nicht in einen normalen EP8 zurückgewandelt werden.
Shimano EP6 (EP600)
Das EP600 E-Bike-System bietet Leistung auf EP8-Niveau zu einem günstigeren Preis.
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Gewicht 3 kg
- ermöglicht Free Shift und Auto Shift-Funktionalität in Verbindung mit der neuen Deore XT Di2
- Umfassende Konfigurationsmöglichkeiten über den Fine Tune-Modus der E-Tube Project Cyclist App
- Konnektivität über CAN- und ACC-Anschlüsse
- Unterstützungsmodi WALK, ECO, TRAIL und BOOST
Shimano EP 6 Cargo (EP600 CRG)
EP600-Cargo ist eine für Lastenräder optimierte Version der leistungsstarken und kompakten EP600 Antriebseinheit. Die 85 Nm der angepassten Tretkraftunterstützung und ein minimaler Pedalwiderstand erleichtern den Transport von Kindern, Haustieren oder anderer wertvoller Fracht über Anstiege oder durch die Stadt. In Kombination mit einer Di2 Getriebenabe von Shimano stehen weitere nützliche Funktionen zur Verfügung
- Speziell auf Lastenräder abgestimmte Firmware
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Gewicht 3 kg
- ermöglicht Free Shift und Auto Shift-Funktionalität in Verbindung mit der neuen Deore XT Di2
- Umfassende Konfigurationsmöglichkeiten über den Fine Tune-Modus der E-Tube Project Cyclist App
- Konnektivität über CAN- und ACC-Anschlüsse
- Unterstützungsmodi High, Normal und Eco
Shimano Steps E8000
Der Shimano Steps E8000-Motor wurde 2016 vorgestellt und ist mittlerweile an unzähligen E-Bikes zu finden. Das 2,8 Kilogramm leichte Aggregat gehört zu den leichteren Motoren auf dem Markt und ist in Kombination mit den ergonomischen Schalthebeln von Shimano ein sehr intuitiv zu bedienender Motor. Auf dem Siegeszug des Shimano-Motors half, neben der sauberen Unterstützungs-Performance, sicherlich auch das konstruktionsbedingte Merkmal des kleinen Einbauvolumens. Durch die kompakte Bauform lassen sich agile Geometrien und Kinematiken generieren. Kettenstreben müssen nicht unnötig verlängert werden, weil die Kurbeln beinah mittig im Motor sitzen, sondern können ähnlich kurz wie bei einem unmotorisierten MTB ausfallen. Dazu kommt eine sehr gute Ergonomie an den Pedalen, denn beim Shimano Steps E8000-Motor ist der Q-Faktor mit 175 mm geringer als bei manchem Mitbewerber.
Mit den Unterstützungsstufen ECO, TRAIL und BOOST deckt die Software alle erdenklichen Aufgabenfelder ab, die man an einen Motor stellt. Der Eco-Modus reduziert die Power, erhöht aber dafür die Reichweite. Mit dem progressiven Trail-Modus kommt Dynamik ins Spiel, denn dieser Modus liefert nicht stoisch 60 % der maximalen Power, sondern die passende Power zur jeweiligen Anforderung. Die Software analysiert die Leistung der Fahrer*innen und gibt genau die passende Unterstützung dazu, die gerade benötigt wird. Das Pedalieren fühlt sich hier besonders natürlich an. Hier liegt die Kombination zwischen Unterstützungspower und Reichweite am höchsten. Boost ist klar, hier wird immer Vollgas gegeben. Der Shimano Steps E8000-Motor liefert in der Spitze 70 Nm Drehmoment und ist in Sachen Hitzeanfälligkeit komplett unauffällig.
Shimano Steps E6100
Die Shimano Steps E6100 Antriebseinheit liefert bis zu 60 Nm Drehmoment und bietet eine lernende vollautomatische Schaltfunktion für ein natürliches Fahrgefühl. Durch den sparsamen Akkuverbrauch konnte die Reichweite erhöht werden und die Ausschaltgeschwindigkeit ist über E-Tube Project einstellbar. Seine kompakte Bauform ermöglicht wendige E-Bikes mit kurzen Kettenstreben zu konstruieren, der Q-Faktor ist schmal und symmetrisch. Man kennt den Shimano Steps E6100 etwa aus dem kompakten Muli Motor ST Longjohn Lastenrad.
- Leicht zugänglicher Kabelschuh ohne Entfernen von Kettenblatt und -kasten
- Vollautomatisches Schalten
- Größere Reichweite durch effiziente Akkunutzung
- Höchstgeschwindigkeit regulierbar innerhalb von 15 – 25 km/h mit E-Tube Project App
- Kleiner und symmetrischer Q-Faktor
- Gewicht 2,76 kg
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Spitzenleistung 500 W
Yamaha – hochwertiger Dauerläufer
Das Yamaha-System wird von einigen Fahrradfirmen als Alternative zu Bosch in deren Produktpalette angeboten. Dabei bildet der Antrieb der PW-Serie das neue Flaggschiff im Angebot des japanischen Herstellers.
Technische Daten
Yamaha stellt folgende technische Daten zur Verfügung. Dabei ist hervorzuheben, dass das Steuerungssystem von Fahrradfirmen auf deren Bedürfnisse angepasst werden kann.
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände: 25 km/h
- Drei bzw. vier Sensoren, um die Kraftübertragung auf die Pedale zu messen, mit dem Fokus auf ein natürliches Fahrgefühl
- Integrierter Akku mit einer Kapazität von 500 Wh
- Maximales Drehmoment von 80 Nm, unter normalen Bedingungen 70 Nm
- Gewicht Motor: 3,5 kg
- Nennspannung: 36 V
- Nennleistung: 250 W
- Normale Kettenblattgröße
- Drei Display-Optionen: LCD, LED oder ein individuell angepasstes Display des Fahrradherstellers
- Stabile Bedieneinheit oder LED-Schalthebel
- Kompatibel mit Kettenführung und Umwerfer
Es scheint, als ob Yamaha einen Mittelweg zwischen Individualisierung und Standardisierung einschlagen möchte.
Yamaha PW-X3
- um 20 % kompakter als PW-X2
- 2,8 kg Gewicht, somit 300 g leichter als der Yamaha PW-X2
- verbesserte Schiebehilfe
- verbesserter Tuning-Erkennungs-Algorithmus
- neu entwickelter Geschwindigkeitssensor
- Akku mit 750 Wh
- Range Extender mit 360 Wh
- neues Display Interface X (Kopplung per ANT+ und Bluetooth)
Die Motoren von Yamaha sind dafür bekannt, einen sehr kraftvollen Durchzug zu haben und überzeugen in Sachen Haltbarkeit & Langlebigkeit. Kritikpunkt war in der Vergangenheit immer wieder die teilweise recht ruppige Charakteristik und das abrupte Losbrechmoment schon bei geringstem Druck aufs Pedal. Mit dem PW-X3 verspricht Yamaha eine sanftere Modulation und smoothere Charakteristik, ohne aber an Durchzug und Power auch bei niedriger Trittfrequenz einzubüßen.
Der Yamaha PW-X3, wird beispielsweise im Haibike Nduro 2022 verbaut, leistet ein maximales Drehmoment von 85 Nm und liegt damit gleichauf mit dem Bosch Performance CX Gen4 und dem Shimano EP8. Beim Gewicht und dem Einbauvolumen konnten die Ingenieur*innen im Vergleich zum Vorgängermodell PW-X2 einiges einsparen. So ist der Yamaha PW-X3 um 20 % kleiner als sein Vorgänger, und wiegt mit 2,75 kg gut 350 g weniger.
Unverändert bleiben die Unterstützungsstufen:
- EXPW – 360 %
- HIGH – 280 %
- STD – 190 %
- ECO – 100 %
- ECO+ – 50 %
Neu ist allerdings, dass der Automatikmodus jetzt deutlich schneller von ECO auf STD wechselt. Waren es bis jetzt noch 2 Pedalumdrehungen, geschieht der Wechsel jetzt schon nach einer Umdrehung.
Lange gewünscht und jetzt vollkommen neu: das Display! Yamaha nennt es Interface X. Das kleine LED-Display ist ANT+-fähig und kann via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden, es zeigt mittels farbiger LEDs die gewählte Unterstützungsstufe und den Ladezustand des Akkus an und verfügt über zwei Tasten (On/Off und Licht) und einen USB-Port, über den Updates aufgespielt werden können. Dazu gibt es noch eine extrem kompakte Remote-Einheit, ähnlich der eines Specialized Turbo Levo, die direkt am Griff montiert wird und mit dem Daumen bedient werden kann. Bleibt man länger auf dem Taster nach unten, aktiviert man die Schiebehilfe.
Yamaha hat illegalem Motortuning den Kampf angesagt. Deshalb gibt es beim neuen PW-X3 einige Detaillösungen, die Tuning verhindern oder zumindest stark erschweren sollen. Zum einen wurden sämtliche Motorleitungen im Inneren jetzt fest verlötet, zum anderen wurde ein neuer Geschwindigkeitssensor entwickelt. Erkennt das System illegales Motortuning, dann fällt es in eine Art Notlauf und die Leistung der Unterstützung wird extrem gedrosselt. Um hier wieder rauszukommen, hilft nur ein Besuch der Fachwerkstatt oder 90 Minuten in diesem leistungslosen Modus zu fahren.
Ebenfalls neu ist der Intube-Akku von Yamaha, der eine Kapazität von 750 Wh besitzt und mit einem Range Extender – Kapazität 360 Wh – mühelos gekoppelt werden kann. Somit erhält man eine Gesamtkapazität von 1110 Wh.
- Motor Yamaha PW-X 3
- Akkukapazität 630 Wh / 750 Wh / inkl. Range Extender bis zu 1110 Wh
- Leistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 85 Nm
- Display Yamaha Interface X
Yamaha PW-X2
Yamaha hat mit dem PW-X2 – zu finden am Haibike AllMtn 7.0 – einen kraftvollen und sehr effizienten Motor im Programm. Mittels 5 Unterstützungsstufen – Eco+, Eco, Standard STD, High, Extrapower EXPW – lässt sich die Charakteristik der Unterstützung einfach auswählen. Die Modulation würden wir als kraftvoll und durchzugsstark bezeichnen, denn dieser Motor ist auf dem Trail ein wirkliches Kraftpaket.
- Motor Yamaha PW-X2
- Akku Yamaha InTube
- Akkukapazität 600 Wh
- Leistung 250 Watt
- Max. Drehmoment 80 Nm
- Display Yamaha Side Switch 1.7″ LCD, 7 Funktionen
Der Support der jeweiligen Unterstützungsstufen fällt wie folgt aus:
- ECO+ 50 %
- ECO 100 %
- STD (Standard) 190 %
- HIGH 280 %
- EXPW (Extrapower) 360 %
Einsatz des Yamaha-Systems unter realen Bedingungen
Yamaha besitzt den nötigen wirtschaftlichen Hintergrund, um in Entwicklung und Wachstum des Segmentes zu investieren.
- Die Möglichkeiten bei der Länge der Kettenstrebe sind vergleichbar mit denen des Brose-Systems.
- Akkus können integriert oder auf den Rahmen montiert werden und erlauben einen normalen Look des Bikes.
- Displays können individuell angepasst werden und mittels App von einem Händler programmiert werden.
- Die Geschwindigkeit wird mittels Magnetsensor auf den Speichen gemessen.
- Über 25 km/h: Ein deutlich spürbarer Widerstand erwartet den*die Fahrer*in, wenn er*sie hier die Grenze überschreitet, bis zu der unterstützt wird – als ob plötzlich ein schwererer Gang eingelegt ist.
- Standardgrößen bei den Kettenblättern bedeutet, dass die Kettenführung und der Hinterbau flexibler gestaltet werden können.
- Kundendienst und Ersatzteile hängen davon ab, wo das Fahrrad erworben wurde.
Giant und Haibike sind zwei Marken, die sich für Yamaha-Antriebe entschieden haben. Dabei werden die Yamaha-Motoren insbesondere bei Giant stark an die Kund*innen angepasst.
Hier findest du Tests und Neuheiten von E-Bikes mit Yamaha-Antrieb.
Fazua – smarter Minimalist
Fazua Ride 60
Wie der Name bereits vermuten lässt, leistet der Fazua-Motor, welcher im April 2022 vorgestellt wurde, ein maximales Drehmoment von 60 Nm – und spielt damit in der gleichen Liga wie der Shimano EP8 RS. Bei der Spannung setzt Fazua beim Ride 60 Motorsystem auf 43 V. Neu ist die Art der Konstruktion, denn der Motor vom Fazua Ride 60-Motorsystem wird nun fest im Rahmen verbaut und kann nicht mehr entnommen werden. Mit etwas unter 2 Kilogramm (1,96 kg laut Hersteller) wiegt der Fazua Ride 60-Motor in etwa so viel wie ein Specialized SL 1.0 – leistet aber 25 Nm mehr Drehmoment – und gehört somit zu den stärksten leichten Mittelmotoren am Markt.
Fazua bietet beim Ride 60 drei Unterstützungsstufen:
- Breeze Sanfter und konstanter Rückenwind auch bei geringer Tretleistung.
- River Progressiver und sehr sportlicher Modus. Die Stärke der Unterstützung folgt präzise der Tretleistung: je kräftiger der Tritt, desto stärker die Unterstützung des Motors.
- Rocket Kraftvolle Unterstützung, die auch bei moderater Tretleistung hilft, die steilsten Anstiege zu bewältigen.
Mit der Boost-Funktion kann die Unterstützung kurzfristig auf 450 Watt erhöht werden, unabhängig davon in welchem Modus man fährt. Selbstverständlich lassen sich beim Fazua Ride 60 – Test gibt’s hier – die Unterstützungsstufen via App an die eigenen Vorlieben anpassen.
Fazua Ride 60 in Zahlen:
- Drehmoment 60 Nm
- Maximale Leistung 450 W
- Gewicht 1,96 kg
- Schnittstellen ANT+ / Bluetooth (BLE) / USB-C
- Konnektivität FAZUA App
- Fahrmodi 3
- Schiebehilfe Ja
Fazua Energy 430-Akku
Während das alte Fazua evation-Motorsystem mit einem kleinen 253-Wh-Akku ausgestattet war, wird das neue Fazua Ride 60-Motorsystem jetzt mit einem 430-Wh-Akku ausgestattet. Je nach Einsatz kann dieser fest im Unterrohr verbaut oder entnehmbar gestaltet werden. Anders als bisher, beispielsweise beim Nox Helium, bleibt jedoch der Motor im E-Bike, wenn der Akku entnommen wird.
Der neue Fazua Energy 430-Akku besitzt eine schlanke Bauform und ein sicheres Aluminium-Gehäuse. Mittels Ladebuchse am Akku und am E-Bike kann der Akku sowohl im eingebauten, als auch im ausgebauten Zustand aufgeladen werden. Der Akku wiegt – je nach Modell – 2,2 oder 2,3 Kilogramm und ist mit dem 3A-Charger kompatibel.
- Gewicht Akku (entnehmbar) 2,3 kg
- Gewicht Akku (fest verbaut) 2,2 kg
- Akkukapazität 430 Wh
- Spannung 43 V
Hier findest du die Reichweite mit dem Fazua Ride 60 und 430-Wh-Akku.
Die neuartige Remote-Einheit Ring-Control ist sehr innovativ und fügt sich nahtlos in die aufgeräumte Optik am Lenker ein. In Form und Funktion erinnert sie an die Twister-Schalthebel des Schweizer Unternehmens Zirbel Bike, kommen aber als Remote-Einheit in dieser Art erstmalig zum Einsatz. Hier verzichtet man auf Taster, sondern wählt die Unterstützungsmodi mit einem Ring, der mit dem Daumen nach oben oder unten bewegt wird. Die Schiebehilfe und das Licht lassen sich auch über die Ring-Control Remote-Einheit aktivieren.
Form und Design haben auch bei der Fazua LED-Hub Einzug gehalten, denn sie lasst sich formschlüssig im Oberrohr integrieren. Hier informiert sie mittels fünf farbiger LEDs über den Ladezustand des Akkus und zeigt die gewählte Unterstützungsstufe an.
Dank ANT+- und Bluetooth-Schnittstelle lässt sich ein E-Bike mit Fazua Ride 60 und LED-Hub auch mit dem Smartphone verbinden. Über den integrierten USB-C-Anschluss lassen sich Updates aufspielen oder, während der Fahrt, Handys aufladen.
Wenn E-Bikes einen cleanen Look haben sollen und auf dem Oberrohr kein Platz für die LED-Hub von Fazua ist, dann kommt die Control-Hub zum Einsatz. Hier ist eine LED-Anzeige direkt an der Ring-Control Remote-Einheit integriert und zeigt dort, mittels farbiger LEDs, die gewählte Unterstützungsstufe und den Akku-Ladezustand an.
Fazua Ride 50 Trail / Street
Im Sommer 2021 stellte Fazua die aktuelle Motoren-Generation vor. Dank diverser Updates wurde aus dem bekannten Fazua Evation 1.0-Motorsystem das neue Fazua Ride 50, welches es in einer Trail- und Street-Version gibt. Die schlanke Motor-Unit bekam größere Kühlrippen am unteren Ende und neue anwendungsspezifische Radiatoren an den jeweiligen Drivepacks, bleibt aber der schlanken Bauform treu. Fazua hat die Leistung ein wenig erhöht, denn das Motorsystem Fazua Ride 50 Trail / Street leistet nun 58 Nm maximales Drehmoment. Dazu kommt eine verbesserte Motoreffizienz bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion von 6% gegenüber dem bewährten Fazua Ride 50 Evation. Dazu stellt ein neuer Freilauf mit 67% mehr Zähnen spürbar schneller einen Kraftschluss her.
Einsatzzweck der Fazua Ride Motorsysteme:
- Fazua Ride 50 Trail ist für E-Bikes der Offroad-Kategorie bestimmt
- Fazua Ride 50 Street ist für E-Bikes der Road- und Urban Kategorie geeignet
Bei der Optimierung des Radiatoren-Designs wurden unterschiedliche Fahrsituationen berücksichtigt. Der Fazua Ride 50 Trail arbeitet mit Kühlung durch Wärmestrahlung (Radiant Cooling), die für das Bergauffahren in rauem Terrain geeignet ist.
Für die schnelleren Geschwindigkeiten auf befestigten Straßen, wird der Fazua Ride 50 Street durch vorbeiströmende Luft (Airflow Cooling) gekühlt.
Darüber hinaus ist der Fazua Ride 50 extrem leise und bietet das natürliche Fahrgefühl, das die Fazua Ride Systeme auszeichnet. Es ermöglicht Fahrradherstellern, leichte, agile und ästhetische E-Bikes zu bauen, die wie ein normales Fahrrad aussehen und sich auch so anfühlen, nur mit mehr Energie.
Technische Daten Fazua Ride 50 Trail
- Gesamtgewicht 4,4 kg
- Max. Drehmoment 58 Nm
- Max. Leistung 300W // 350W kurzfristig in Attack-Funktion
- Spannung 36 V
- Akkukapazität 252 Wh
Fazua Evation
Das kompakte Fazua Evation 1.0-Motorsystem wiegt knappe 4,6 kg (Tretlagergetriebe 1,31 kg, Drivepack 1,92 kg, 252-Wh-Akku 1,38 kg) und kann durch seine schlanke Bauform sehr gut im Unterrohr integriert werden. Der 252-Wh-Akku bildet bei diesem System zusammen mit dem Motor eine zylindrische Einheit, die sich – wenn man dies möchte – auch vollkommen aus dem E-Bike entfernen lässt. Anders als bei den Newtonmeter-strotzenden Mitbewerbern leistet der Fazua-Motor nominell nur 55 Nm, fühlt sich dank Black-Pepper-Update jetzt auch so an. Die Unterstützung fällt sehr gleichmäßig aus – das System arbeitet absolut geräuschlos und hat eine sehr zurückhaltende Charakteristik. Sportliche Fahrer*innen werden diese Art von Support lieben, denn nie hat sich E-Biken so natürlich angefühlt. Auch jenseits der 25 km/h macht dieser Motor Spaß, denn er lässt sich vollkommen widerstandslos pedalieren. Mit 252 Wh besitzt der Akku eine sehr begrenzte Kapazität, wiegt aber nur 1,38 kg. Dadurch ist es durchaus möglich, einen Ersatzakku im Rucksack mit sich zu führen.
Die Remote-Einheit am Lenker ist einfach zu bedienen und informiert farblich über die gewählte Unterstützungsstufe: Grün – niedrige Unterstützungsstufe (75 % / 125 W), Blau – mittlere Unterstützungsstufe (150 % / 250 W), Rosa – höchste Unterstützungsstufe (240 % / 400 W), Weiß – keine Unterstützung.
Das Fazua Evation 1.0-Motor-System ist smart, aber leider auch sehr speziell. Dieser Motor wird beispielsweise beim Lapierre E-Zesty verbaut. Am E-Mountainbike reicht die Motorleistung oftmals nicht, um sehr steile Rampen hinaufzufahren, und die Akkukapazität von 252 Wh macht keinen Dauerläufer daraus. Wer sich meistens mit motorlosen Mountainbikerinnen auf dem Trail tummelt, für den ist das Fazua-System perfekt, wer allerdings nur mit motorisierten E-Bikerinnen unterwegs ist, der dürfte schnell an seine physischen Grenzen kommen, denn andere Motor-Systeme fahren einem E-MTB mit Fazua-Motor im Uphill einfach davon.
Interessant ist die Toolbox-Software, die es ermöglicht, die Motorcharakteristik am Computer anzupassen.
Technische Daten
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt 25 km/h
- Motor mit 2 kg sehr leicht
- Akkukapazität 252 Wh
- Max. Drehmoment: 55 Nm
- Nenndauerleistung: 250 W
Der smarte Motor von Fazua unterstützt während der Fahrt. Im Vergleich zu den Mitbewerbern fällt die gefühlte Unterstützung aber deutlich geringer aus. In unseren Augen dürfte die gelieferte Power an sportiven E-Mountainbikes nur bedingt ausreichen. Wir sehen dieses Antriebs-Konzept eher am E-Roadbike, E-Gravelbike, sowie bei E-Trekking- oder E-Cityrädern.
Dazu gibt es von Fazua noch eine App für das Smartphone, die Fazua Rider-App.
- Download im App Store
- Download bei Google Play
Einsatz des Fazua evation 1.0-Systems unter realen Bedingungen
Smart ist das Fazua evation 1.0 Motor-System, aber leider auch sehr speziell. Am E-Mountainbike reicht die Motorleistung oftmals nicht, um steile Rampen hinaufzufahren und die Akkukapazität von 252 Wh macht keinen Dauerläufer aus diesem Motor. Am E-Roadbike sieht die Sache hingegen schon anders aus. Hier reicht das maximale Drehmoment von 60 Nm absolut aus, um auf einer steil ansteigenden Passstraße ausreichend supportet zu werden und der Akku fällt hierbei auch weniger ins Gewicht, denn auf den dünnen Reifen fährt man fast immer über den unterstützten 25 km/h.
- Der sehr leise Motor unterstützt smooth und hat eine sehr zurückhaltende Charakteristik
- Die kompakte Bauform lässt E-Bikes mit normaler Geometrie zu
- Gewichtstechnisch sind die einzelnen Bestandteile des Fazua evation 1.0 Motor-Systems sehr leicht
- Visionäres Konzept und Impulsgeber für eine ganze Branche
- Kleiner Akku mit 252 Wh, dafür aber mit ca. 1,5 kg Gewicht sehr leicht
- Dank der schlanken Bauform lässt dieses Konzept moderne Rohrdimensionen zu
TQ-Systems – kompaktes Kraftpaket aus Oberbayern
TQ-HPR50
Der TQ-HPR50 ist nach dem HPR120 der zweite E-Bike-Antrieb aus dem Hause TQ-Systems und feierte im Sommer 2022 im E-Mountainbike Trek Fuel EXe seine Premiere. Mittlerweile sind etliche urbane E-Bikes, etwa das Simplon Silkcarbon T, oder E-Rennräder mit dem kompakten Kraftpaket ausgestattet. Das Aggregat ist – genau wie der TQ120S – konzentrisch um die Tretlagerwelle herum gebaut, aber nochmals deutlich kleiner, im Betrieb flüsterleise und mit seinen maximal 50 Nm Drehmoment im Genre der Light-Support-Motoren angesiedelt. Das kleine Raumwunder bringt nur 1850 Gramm auf die Waage und ist zudem so kompakt, dass es sich komplett hinter dem Kettenblatt und im Fahrradrahmen verstecken kann. Anders als der TQ120S kommt der HPR50 mit eigener Lenker-Remote, einem Intube-OLED-Display, passender App und einem ebenfalls von TQ-Systems gefertigten 360 Wh-Akku sowie einem optionalen 160 Wh Range-Extender für den Flaschenhalter.
Technische Daten
-
-
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände: 25 km/h
- TQ Harmonic Pin Ring-Getriebe
- Rotationssymmetrische Bauform
- Interne Untersetzung: 1:17,5
- Integrierter Drehmomentsensor
- Q-Faktor: 135 mm
- Max. Drehmoment: 50 Nm
- Nennspitzenleistung: 300 W
- Gewicht: 1.850 g
-
Der TQ-HPR50 unter realen Bedingungen
Präzise, leise, effektiv und integriert: Der kleine TQ scheint Vertreter einer neuen Generation von E-Bike-Antrieben zu sein. Mit seiner Fertigung in Deutschland ist der TQ sicher nicht der billigste Antrieb auf dem Markt, aber in puncto Nachhaltigkeit und kurze Lieferketten bringt das dicke Pluspunkte und unser ausdrückliches Lob!
Mahle X20
Der Mahle X20 Heckmotor gilt als das leichteste Antriebssystem für E-Bikes auf dem Markt. Gerade einmal 3,2 kg bringt das System auf die Waage – und das inklusive des Akkus. Damit setzt die E-Bike-Sparte des Stuttgarter Automobilzulieferers einen neuen Branchen-Benchmark beim Gewichts-/ Leistungsverhältnis von E-Bike-Antrieben. Auch optisch punktet das X20, denn es ist unsichtbar in Rahmen und Nabe verbaut. Zudem ermöglicht eine künstliche Intelligenz ein auf den Fahrer oder die Fahrerin abgestimmtes, individualisierbares Fahrerlebnis. Der Motor liefert mehr als 23 Newtonmeter Drehmoment am Hinterrad. Das entspricht 55 Newtonmeter bei Mittelmotoren. Er kommt vor allem bei Urban E-Bikes und E-Gravel beziehungsweise E-Rennrädern zum Einsatz.
- Hecknabenmotor dessen Akku und Sensoren von außen nicht sichtbar sind
- Gewicht 3,2 kg (inklusive Akku)
- Akku 236 Wh; kann durch Range Extender e185 um weitere 171 Wh ergänzt werden
- Max. Drehmoment 23 Nm
Sachs – Hersteller mit Historie
Bei Sachs hat man im Auto- und Rallye-Bereich viel Erfahrung mit Einsätzen im Offroad-Rennsport. Das Kürzel „RS“ steht bei Sachs sinnbildlich für höchste Performance und den Anspruch für besten Support, denn Rallye-Sport wird nicht nur bei Sachs als das härteste Testfeld gesehen. Die Ingenieurinnen, die sich in diesem Umfeld tummeln, wissen, wenn hier ein Bauteil hält, dann können sich die Kundinnen darauf verlassen.
Auch ein ABS fürs E-Bike hat Sachs bereits entwickelt. Dieses zeichnet sich durch die schlanke und kompakte Rohrform aus, die es ermöglicht, dieses System unsichtbar in Rahmen und Gabel zu verbauen.
Sachs RS 925
Im Frühling 2019 hatten wir die exklusive Möglichkeit, den Sachs RS Probe zu fahren (hier geht’s zum Artikel). Damals in Sachen Software und Modulation noch nicht ganz final, konnte das Kraftpaket überzeugen. Unsere Meinung nach den ersten Kilometern:
Im Sommer 2020 hatten wir dann die Möglichkeit, ein Nox Hybrid Enduro ausgiebig zu testen und hierbei auch dem Serienmotor genau auf den Zahn zu fühlen. Mit 112 Nm max. Drehmoment gehört dieser Motor zu den stärksten am Markt und macht aus dem E-Bike, in dem er verbaut ist, ein Power-E-MTB.
- Hohes Drehmoment schon ab 60 U/min, bis 112 Nm
- Einsatzbereich: E-Mountainbike, Urban-, Trekking- und Cargo-E-Bikes
- Intelligentes Kühlsystem ermöglicht lange Uphills und ausdauernde Kraftentfaltung
- Geringer Q-Faktor von 178 mm
- ISIS-Kurbelaufnahme
- Zwei Freiläufe im Inneren sorgen für ein sehr natürliches Fahrgefühl
- Vier Unterstützungs-Modi
- Gewicht: 3.650 g
- Leistung: bis zu 700 Watt
- Nennspannung: 48 Volt
- Für 25 km/h und 45 km/h verfügbar
112 Nm in der Spitze, diese Leistung muss passend moduliert sein, damit die Fahrfreude nicht abhandenkommt. In unserem Testmodell fühlte sich der Motor leider nicht ganz optimal an. In den Spitzen war er ruppig und kantig, hier würden wir uns eine harmonischere Modulation mit einer geglätteten Leistungskurve wünschen. Auch das „Aussegeln“ ab 25 km/h könnten wir uns weniger abrupt und schleichender vorstellen.
Auf Nachfrage direkt bei Sachs sagte man uns, dass hier weiter an der Software gearbeitet wird und man für unseren Input dankbar ist. Man verfolgt hier das Ziel, die Modulation im Bereich um 25 km/h noch weiter zu verbessern und zu verfeinern.
Unter Last kann der Sachs RS eine deutlich hörbare Geräuschkulisse entwickeln und ist teilweise lauter als ein Shimano Steps E8000-Motor, der in Sachen Lautstärke bekanntlich hörbarer als die aktuellen Motoren von Bosch und Brose ist.
Der Sachs RS wurde bereits 2019 vorgestellt und konnte in den ersten Testfahrten überzeugen. Satte 112 Nm maximales Drehmoment leistet der 3,5 kg schwere Motor und er hält seinen Peak von 700 W über 3 Minuten aufrecht – das schafft aktuell kein anderer Mittelmotor an E-Bikes. Interessant ist, dass der Motor sein max. Drehmoment von 112 Nm schon bei einer niedrigen Trittfrequenz von 40 bis 60 Pedalumdrehungen abliefert. Damit könnte dieser Motor auch Fahrer*innen mit einer sehr niedrigen Trittfrequenz gefallen. Die 48-Volt-Technologie macht das System sparsam und effizient. Bei einer unserer Reichweitenfahrten (hier gibt’s die genauen Tour-Daten) fuhren wir mit einem 651-Wh-Akku 46,2 Kilometer und 1047 Höhenmeter rauf und hatten fast 2 Stunden Strom.
Ein eigenes Display hat Sachs nicht im Programm. Hier haben die Hersteller die Option, ein Standard-Display, beispielsweise von Bloks, zu verwenden.
Sachs GT 525
Leicht und kompakt – das trifft auf den neuen Sachs GT 525 zu. Der kleine Motor wiegt nur 2,8 kg und hat in der aktuellen Version ein max. Drehmoment von 55 Nm. Laut Sachs könnte der Motor mehr leisten, wird aber aktuell bei 55 Nm abgeriegelt. Damit passt er hervorragend in E-Cityräder und eignet sich gut für den Einsatz im urbanen Raum. Aber auch ein E-Gravelbike oder ein E-MTB-Hardtail könnte mit diesem Motor bestückt werden.
- Max. Drehmoment 55 Nm
- Unterstützungsfaktor 320 %
- Spannung 48 V
- Leistung max. 250 Watt
- Spitzenleistung 600 W
- Gewicht 2,8 kg
- Display Kompatibel mit diversen Displays (Marquardt, Bloks, Sigma, Metz, …)
Nach einer kurzen Probefahrt machte dieser Motor auf uns folgenden Eindruck:
Nachrüstmotoren
Im Bereich der Alltagsmobilität ergibt es unter Umständen durchaus Sinn, konventionelle Fahrräder mit E-Motoren zu E-Bikes aufzurüsten, um Geld und Ressourcen zu sparen. Dabei sollte man jedoch unbedingt auf Herkunft und Qualität der Systeme achten, da auf Online-Marktplätzen auch allerlei unsichere, in Deutschland nicht zugelassene Systeme herumschwirren. Bewährte und sichere E-Motoren zum Nachrüsten sind etwa der Pendix eDrive 300 oder der Bafang BBS01. Noch spannender sind allerdings einfachere Systeme, die einen geringeren Eingriff in den Aufbau des Fahrrades bedürfen und teils auch schnell reversibel sind, wie etwa der Swytch Bike E-Bike-Nachrüstmotor, der Skarper E-Bike-Motor oder der Livall PikaBoost. Allerdings befinden sich diese Systeme teils noch in der Entwicklungsphase oder haben gerade erst ihren Marktstart hingelegt, hier gilt es also sich vorab genau zu informieren und up to date zu bleiben.
Swytch Bike
Mit dem Swytch-Kit lässt sich fast jedes Fahrrad in ein E-Bike verwandeln. Anders als beim Livall PikaBoost Nachrüstmotor, der durch Reibung am Hinterreifen Vortrieb erzeugen soll, kommt hierbei ein motorisiertes Vorderrad mit einer Leistung von 250 Watt zum Einsatz, welches das bisherige Vorderrad ersetzt. Das Vorderrad gibt es in allen gängigen Größen, damit es an jedes Fahrrad passt. Der Akku wird über eine Halterung am Lenker befestigt und mit wenigen Handgriffen mit den Pedalsensoren und dem Motor verbunden. Da das System mit wenigen Bauteilen auskommt, sollen die meisten Nutzerinnen und Nutzer den Umbau auch ohne die Hilfe eines Fachhändlers selbst erledigen können.
- Nachrüstmotor fürs Vorderrad mit kompaktem Akku zur Lenkermontage
- Besonderheiten Kompatibel mit Scheibenbremsen; „Airplane friendly“
- Laufradgrößen 16″, 20″, 26″, 28″ und 29″
- Motor Frontnabenmotor mit 250 W Leistung
- Akkugrößen 90 Wh (AIR) / 180 Wh (MAX)
- Reichweite bis zu 30 km mit MAX-Akku
- Gewicht 700 g (AIR) / 1100 g (MAX)
- Maße 25 mm x 100 mm x 212 mm (AIR) / 35.5 mm x 100 mm x 228 mm (MAX)
- www.swytchbike.com
Preis Swytch AIR: 1.199,00 Euro (UVP)
Preis Swytch AIR: 1.599,00 Euro (UVP)
Skarper
-
- Antriebstyp DiskDriveTM (firmeneigene Skarper Technologie)
- Drehmoment 50Nm
- Motorleistung 250 W
- Leistungs-Modi Eco, Standard und Turbo
- Batterieleistung 202 Wh
- Ladedauer 2,5 Stunden
- Reichweite bis zu 60 km
- Gewicht ca. 3 kg + 300 g für DiskDrive Scheibe
- Konnektivität Bluetooth
- Bedienung Intelligente Tasten und Lichter am Gerät ermöglichen es dem
Benutzer, Modi auszuwählen, den Batteriestand und die Bluetooth-
Konnektivität zu überprüfen - Mehr Infos www.skarper.com
Livall PikaBoost
- Besonderheiten Bluetooth-Konnektivität, Rekuperation, integriertes Rücklicht, USB-Ladebuchse, wasserdicht, Sturzdetektor
- Maße 6,6 cm (L) x 33,8 cm (B) x 13 cm (H)
- Gewicht 3 kg
- Akku 234 Wh, 3,7 v, 3 Studen Ladezeit
- Leistung 250W
- Reichweite 30 km
- Preis Livall PikaBoost 299 $ Kickstarter-Angebot
- www.livall-pikaboost.com
Fazit
Eine berühmte Fernsehstimme sagte früher: „So, wer soll denn jetzt dein Herzblatt sein?“ Zum Glück müssen wir hierbei keine Entscheidung aus dem Bauch treffen, sondern haben die Möglichkeit, jeden Motor ausgiebig zu testen und die Vor- und Nachteile aus den jeweiligen Aggregaten herauszukitzeln. Mit diesem Übersichtsartikel wollen wir euch die wichtigsten Motoren am Markt vorstellen.
Welcher Motor ist denn nun der beste? Diese Frage hören wir sehr oft. Ein klares „Na ist doch logisch, der XYZ ist natürlich der beste.“ gibt es hier allerdings nicht. Zu verschieden sind die Anforderungen, jeweiligen Fahrweisen, die Topografie, Vorlieben und, und, und ...
Unser Tipp für alle, die sich für E-Bikes interessieren: Fahrt die Dinger im Fachhandel Probe und wählt den Motor, der zu eurer bevorzugten Topografie passt!
Welchen Motor habt ihr in eurem E-Bike? Welcher Motor ist für euch der beste? Postet doch eure Erfahrungen in die Kommentare.
Kommentare
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E-Bike-Motoren – 2024: Die wichtigsten E-Bike-Antriebe im Überblick
Ist der Teil über Bosch euer Ernst, ist das eurer Anspruch oder habt ihr nicht mitbekommen, dass es seit gut zwei Jahren das SmartSystem gibt?
Auch solltet ihr den Shimanoteil updaten, dass der EP8 und EP8 nicht gleich sind, dass teilweise Peripherie, Akkus usw. nicht kompatibel sind, interessiert sicher auch den ein oder anderen Lesenden…gleiches gilt auch für EP6 und RS.
Die anderen Hersteller habe ich nur überflogen, aber hat Brose nicht einen ganz neuen Motor? Brose Drive³ Peak?
Und ist bei Specialized nicht schon Version 2.2 drin? Was ist der Unterschied zu zu 2.1.?
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