ADFC und Hochschule RheinMain messen Abstände
Seit Herbst 2021 haben Freiwillige in einem Projekt des ADFC Darmstadt-Dieburg mit 25 OpenBikeSensoren mehr als 20.000 Überholvorgänge vermessen. Eine Studie der Hochschule RheinMain, im Fachbereich angewandte Informatik, konnte mit eigenen Sensoren Daten aus 8.000 weiteren Überholvorgängen beisteuern.
Die Ergebnisse sind deutlich, aber nicht wirklich überraschend: In 50 % der Fälle wurde der gesetzlich vorgeschriebene Überholabstand von 1,5 Metern innerorts zu Fahrradfahrenden unterschritten; die außerorts geltenden 2,0 Meter Überholabstand wurden sogar in 80 % der Fälle nicht eingehalten. Dabei gab es, laut Studienleiter Heinz Werntges, statt Überholabstand zweimal sogar eine Berührung zwischen überholendem Fahrzeug und Fahrrad – und Messwerte von unter 50 cm kamen auch im Projekt des ADFC mehrfach vor.
Die Datensammlungen dienen laut ADFC Darmstadt nicht dem Zweck, TäterInnen anzuzeigen, sondern sind ein Versuch, einer objektiven Bestandsaufnahme der Situation für Radfahrende im deutschen Straßenverkehr. Schon jetzt kann man auf dieser interaktiven Landkarte des ADFC Darmstadt-Dieburg nachsehen, auf welchen Strecken die Gefahr zu enger Überholmanöver durch Autofahrende besonders groß ist. Ebenso kann eine städtische Verkehrsplanung so Gefahrstellen leichter erkennen und gegebenenfalls baulich entschärfen.
OpenBikeSensor – Was ist das?
Der OpenBikeSensor ist ein Gerät, das Überholabstände zu einem Fahrrad mittels Ultraschall messen kann. Erfunden vom OpenBikesensor e.V. wird dieses Gerät nicht fertig verkauft, sondern seine Baupläne im Internet zur freien Verfügung gestellt.
In diesem Video wird kurz erklärt, wie das Gerät und das Projekt funktionieren:
Wer mehr über den OpenBikeSensor erfahren will: Lokale Initiativen wie der ADFC Hamburg bieten Projektgruppen und Kooperationen rund um das Gerät an. Interessierte können dort Kontakte knüpfen oder Hilfe beim Bau eines eigenen OpenBikeSensors bekommen.
Straßenverkehr: Dashcams sichern Beweise
Die Messung von Überholabständen liefert zwar einen Erkenntnisgewinn, aber keine Lösung für zu enges Überholtwerden durch Pkw und Lkw. Wohl die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer planen ihre Fahrtrouten entlang verkehrsarmer Strecken, meiden verkehrsreiche Zeiten oder maximieren ihre Sichtbarkeit durch High-Visibility-Zubehör. Zunehmend werden auch Dashcams für Fahrräder ein Thema, um im Falle eines Falles Geschehnisse objektiv belegen zu können.
Der Fahrrad-Dashcam-Hersteller Cycliq sammelt auf seiner Website spektakuläre Videos brenzliger Situationen aus Fahrradperspektive wie diese:
Herzlichen Dank an den ADFC Hamburg für Bildmaterial und die freundliche Unterstützung zum OpenBikeSensor.
18 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWas soll die merkwürdige Diskussion hier. Geht es hier um Verkehrssicherheit oder um CDU- oder Männerbashing? Bleibt mal sachlich beim Thema!
"alte Männer bäschink",
da gibts doch garkein "oder" im Bezug "CDU",
oder doch ?!
Hallo "BigMaaaac". Wenn Du ein CDU-Problem hast, dann suche Dir doch besser ein anderes (passenderes) Forum. Hier geht es um die Sicherheit von Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern. Und by the way: die Abstandsmeß-Visualisierung finde ich gut und gelungen. Damit kann man arbeiten. 🚲😊
ähhhh unsere politischen Parteien sind keine Fussballmanschaften,
sondern Spiegel der Gesellschaft,
mit ein paar Leuten an deren Spitze,
die für diesen Teil der Gesellschaft halt ihr Gesicht hinhalten müssen.
dafür gibts dann auch ne Entlohnung,
gell ?!
Wo ist da das Problem? Ich finde das völlig in Ordnung.
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