Podcast mit Felix Dossmann, Chief Fox von Grünfuchs Über Logistik-Transformation mit E-Lastenrädern

Nimms Rad – Der Podcast: Zu Gast ist diesmal Felix Dossmann, seines Zeichens Chief Fox und Gründer des Logsitik-Start-Ups Grünfuchs. Im Podcast spricht er mit Chief Podcasterin Sissi Pärsch über die Mission und Vision von Grünfuchs und warum sie so verdammt gut sind, in dem, was sie tun.
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Ein Cargobike-Lieferdienst, der die Produkte der lokalen Händler an die Haustür bringt. Klingt nett. Aber wieso gewinnt man mit diesem Modell Innovationspreise? Weil Grünfuchs-Gründer Felix Dossmann die Dinge anders denkt und angeht als die Großen. Rollt hier eine kleine, emissionsfreie Logistik-Revolution aus Göttingen heran?

Der Grünfuchs macht zunächst einmal den lokalen Einzelhändler schneller als Amazon. In 95% der Fälle same day.

Felix Dossmann, Gründer und Geschäftsführer von Grünfuchs

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Nimm’s Rad, der Podcast. Heute mit Felix Dossmann. Beruf? 

Edelspiller

Heimatort?

Iserlohn auf der Grenze zwischen Ruhrgebiet und Sauerland.

Fox oder Rockshox?

Fox, 36.

Amazon oder Zalando?

Keins von beiden. Ich kaufe lokal.

ESC oder BVB?

Der BVB 20 Minuten vom Stadium entfernt geboren.

Google oder Microsoft?

Microsoft, weil ich schon in 5 Jahren bei Microsoft als Software Tester gearbeitet habe.

Stadt für Stadt oder jetzt kann es auch richtig schnell gehen?

Stadt für Stadt.

Felix, welches Rad hast du in der letzten Zeit wohin genommen?

Ich habe meinen selbstaufgebauten Turbo Levo SL-Rahmen. Das ist so ein Minimal Assist E-Mountain Bike und das bewege ich auf den Hometrails rund um Göttingen.

Du bist hier, weil du 2021 in Göttingen den Grünfuchs gegründet hast. Grünfuchs Logistik ein Unternehmen mit dem ihr klimaneutral primär mit XXL Cargo Bikes ausliefert und ihr habt auch mehrere UNO’s von UNO Motion, hast du mir erzählt? Wie viele sind es? Drei Stück?

Drei aktuell, ja.

Und die Marketingchefin Inga war ja schon hier im Podcast, deswegen brauchen wir jetzt nicht mehr so viel über die Vorteile der Auslieferung per Cargo Bike sprechen. Ich glaube, das ist schon passiert. Mit dir würde ich tatsächlich gerne über die Zwischenrolle als Logistiker sprechen, weil ihr nicht so, wie ich eigentlich anfangs dachte, so eine nette Truppe, die dann der Tante Rosi irgendwie den neuesten Brad Easton Ellis oder Stuckrad Barre aus dem Buchladen vom Peter nebenan bringt, sondern ihr seid sehr, sehr professionell aufgestellt. Und du hast eine lange Historie in der Logistik, auch in der digitalen oder gerade in der digitalen Logistik. Und eure Standbeine werden immer zahlreicher, wenn man das so sagen kann. Vielleicht können wir mal so Schritt für Schritt aufdröseln, was der Grünfuchs macht.

Der Grünfuchs macht zunächst einmal den lokalen Einzelhandler schneller als MSN. Also wir möchten, dass du im lokalen Einzelhandel einkaufst. Und der Einzelhändler kann dann sagen, das musst du nicht nach Hause schleppen, das bringt dir der Grünfuchs. Also ein ganz normaler Einzelhändler kann auch sagen, über seinen eigenen Webshop, über Telefon, per Rauchzeichen oder Brieftaube, wenn du bei ihm irgendwie bestellen kannst lokal, dann bringen wir das von dort zu dir nach Hause und das in 95 Prozent der Fälle same day.

Das gibt auch ganz neue Möglichkeiten für stationäre Händler, weil die dann plötzlich

eben sagen können, ich habe ein anderes Service Level als das andere bieten können.

Und wenn man ganz genau hinguckt, ist ja auch Amazon meistens nicht mehr am gleichen Tag.

Und was uns dabei besonders reizt, ist natürlich nicht nur, dass es am gleichen Tag passiert

hohem Komfort, sondern dass es auch tatsächlich so passiert, dass keine

weitere Verpackung verwendet wird und dass wir nicht so weite Wege fahren.

Das ist das erste, was der Grünfuchs macht. Das zweite ist, dass wir von

bestehenden Paketdienstleistern, zum Beispiel von der City Post, die

Pakete nehmen und sie mit diesen Einzelhändlern Warenströmen bündeln und

dann zusammen ausliefern. Und weil wir damals schon dabei waren und versucht

haben, eine Immobilie zu finden, wo wir unsere Mikrosortieranlage reinkriegen,

Wir brauchten so 500 Quadratmeter, die haben wir nicht gefunden.

Jetzt haben wir 5.000 Quadratmeter in Göttingen, haben wir gesagt.

So ein Einzelhändler kann auch gleich seine Waren bei uns einlagern.

Dann kann er größere Volumina kaufen, dann kann er besser Preise machen, dann kann er

seinen Onlineshop auch für den Deutschlandversand von uns verpacken lassen.

Also plötzlich hat der Grünfuchs dann noch einen Fulfilmen-Standbein gekriegt und so ist

uns das alles angewachsen in der Zwischenzeit.

Mir wächst jetzt gerade schon wieder über den Kopf.

Das müssen wir jetzt noch mal so Schritt für Schritt durchgehen.

Also lokaler Handel, wie muss ich mir das vorstellen?

Ist das jetzt tatsächlich der Buchhandel oder keine Ahnung, ist es, was so in Göttingen

alles gibt, so was man in der Fußgängerzone findet oder muss man ein bisschen größer

denken, muss man vielleicht auch schon ein bisschen in den ländlichen Raum denken, wie

weit ist da euer Kreis?

Also es ist tatsächlich das gesamte Sortiment, was in einer deutschen Mittelstadt findet.

Also wir sind in Göttingen 120.000 Einwohner, wir haben noch eine schöne und intakte Innenstadt

und wir haben noch private geführte Einzelhändler.

Wir haben natürlich auch die üblichen Filialisten von H&M über Douglas, über Talia,

aber wir haben eben auch noch kleine Geschäfte.

Beide bedienen wir und das erste, was du machen kannst, ist du kannst wirklich sagen,

in deinem Buchladen oder ich nehme mal das Beispiel, was bei uns ein bisschen realistischer ist,

du gehst zum Weinhändler deines Vertrauens, der mitten in der Göttinger Innenstadt ist

und probierst vielleicht am Samstag einen Wein und sagst,

„Ach Mensch, der ist lecker, den würde ich gern zum Spargel abends essen“,

Aber den schleppt natürlich kein Mensch nach Hause.

Du gehst nicht aus der Göttlinger Innenstadt mit links einer Kiste oder mit sechs Flaschen

Wein, das trägst du nicht.

Also mach dir diesen Umsatz nicht.

Und deswegen kannst du bei ihm vor Ort sagen, Mensch, der schmeckt mir.

Bitte sechs Flaschen für das Familien-Treffen heute Abend, hätten wir gerne bei uns zu Hause.

Und dann hätte der Grünfuchs dir das so bis 16 Uhr noch bestellt, hast du es vor 18 Uhr

zu Hause.

Also wirklich, da aus der Innenstadt raus.

Da hat dann der Weinhänder so ein Grünfuchs-Aufkleber am Fenster oder wie schaut euer, also wenn

wenn man jetzt sagt, okay, ich habe keine Brieftaube, ich habe kein Rauchzeichen,

wie agiere ich dann, wie bestelle ich bei euch, habt ihr eine App oder ist das dann auf der Seite der Händler?

Wir haben festgestellt, dass der deutsche Einzelhandel einen heterogenen Digitalisierungsgrad hat.

Ach was?

Wir haben einige, die haben noch nicht mal eine elektronische Registrierkasse

und die wollen wir natürlich auch mit anbinden, weil die auch die natürlich einen gewissen Charme mitbringen.

Darf man das noch, Felix? Geht das noch?

Es gibt noch steuerlich zugelassene Standardkassen, wenn du die Prüfplakette noch drauf hast.

Die darf nicht ab sein.

Aber natürlich gibt es das alles.

Das wird immer weniger.

Aber wir haben natürlich eben auch Händler, die nicht so digital affin sind.

Und was die von uns kriegen, ist so ein Willkommenspaket.

Da sind die komplett vorregistriert und da gehört eine App dazu.

Die müssen nur ein ganz normales Handy bedienen können.

Android oder iOS, ist auch egal.

Es verlangt auch keine großen aktuellen super Handys, sondern das kannst du mit einem ganz

günstigen Einstiegshandy machen.

Und alles, was Sie dann noch machen können, eben in diesem Willkommenspaket,

Sie haben eine Kundenkarte drin, die müssen Sie einmal scannen, dann ist der Laden sofort voll registriert in dem Handy

und dann müssen Sie in der Lage sein, ein Label, was wir damit reinlegen, zu fotografieren.

Und das ist dann quasi das Paket-Label von dem lokalen Einzelhändler zu dir nach Hause.

Da steht dann deine Adresse drauf, eine KI-Komponente von uns guckt drauf und macht aus deinem Adressaufkleber

da eine lesbare Adresse, einen Kartenpunkt und der wird dann in die Tourenplanung mit reingeladen.

Und das heißt also für einen normalen Einzelhändler, das haben wir für den alles vorher eingerichtet,

Der sagt, ich möchte mitmachen, haben wir eine Rüstzeit von zwei Minuten, dann kann er in seinem Geschäft das anbieten.

Und ja, du hast recht, es gibt Kassenaufsteller, da steht drauf „Grünfuchs“, es gibt ein Fenster auf Kleber, damit die Leute das auch merken.

Wie viele Händler sind jetzt bei euch in Göttingen mit an Bord?

Gut 120. Wir waren sehr vorsichtig, welche Sortimente wir aufschalten, weil wir sicherstellen wollten, dass wir nicht gleich die ganz schweren und ganz zerbrechlichen Sachen haben.

Und langsam trauen wir uns da auch an. Also den Weinhändler haben wir noch nicht so lange dabei.

Wir haben angefangen mit tatsächlich Büchern, Drogerieartikeln, solchen Sachen.

Und jetzt langsam kommen wir an die zerbrechlichen Sachen.

Beim Weinhändler einfach Weinfass, das geht dann schon wieder.

Gute Idee.

Aber talking about fast delivery, same day, auch mit fast fashion,

sitzt zum Beispiel H&M bei euch dabei oder wäre das potentiell möglich?

Das wäre potentiell möglich und das ist das Verrückte.

Wir haben ja gedacht, dass das denen am ehesten entsprechen müsste, so was schnell anzubieten.

Das sind die längsten Verhandlungen.

Also da gehen wir von Abteilung zu Abteilung, weil du mit der lokalen Filiale nicht einfach

sagen kannst, komm lass uns mal machen, kleb die Aufkleber drauf und schick das den Leuten

nach Hause, sondern da musst du dich durcharbeiten bis in die Konzernzentralen und die müssen

das freigeben.

Wo ist uns gelungen?

Ist es Galeria?

Was ist jetzt momentan nicht der stärkste Brand im Einzelhandel, aber das sind jetzt

die mit die Flexibelsten, die gesagt haben, also wenn du Kundenkarteninhaberin bist bei

Galeria und du kaufst überall von 50 Euro ein, dann übernimmt Galeria auch die Versandkosten

zu dir nach Hause.

Taja, Tauking-Gebautkosten, das ist nämlich der nächste Punkt gewesen.

Mit was für Kosten muss ich denn rechnen?

Wir haben in Göttingen das so kalkuliert, dass du für den City-Bereich mit 3 Euro dabei

bist und für die etwas weiteren Stadtteile mit 5 Euro.

Wie weit liefert ihr raus?

Wir haben ein Liefergebiet von vier mal fünf Kilometer, also vier Kilometer

Breite, fünf Kilometer in der Höhe und das geht bis in die Vororte, allerdings

nicht bis ganz in die ganz schlimmen Vororte, wenn wir dann Distanzen über zehn

Kilometer zurücklegen, dann wird es echt schwierig. Die ganz schlimmen Vororte von

Göttingen, da musst du mich mal aufklären, was da so schlimme Vororte sind.

Das sage ich jetzt nichts dazu, das geht nach hinten los.

Weit raus und nach hinten los. Okay, also drei Euro finde ich jetzt absolut legitim.

Du sagst, ab und zu übernimmt der Händler?

Also das ist jedem Händler selbst überlassen.

Die meisten richten bei sich in den Kassen-Systemen so einen Knopf ein.

Grünfuchs City, Grünfuchs Umland. Aber so gut wie jeder.

Also wir haben einen Spielehändler, der macht ab 25 Euro Umsatz, übernimmt ja die Kosten.

Der Weinhändler sagt, wenn du sechs Flaschen nimmst, ist es dabei, egal wie teuer die waren.

Bei Galeria sind es halt 50 Euro Umsatz und Kundenkarte.

Aber eigentlich bietet es fast jeder als Zusatzservice an.

Ich habe selber zwei Töchter und wenn ich mit denen am Wochenende auch mal in der Stadt

einkaufen gehe, dann weiß ich, hatten wir mal einen großen Textiler besucht und da

hatte ich links die Tasche, rechts die Tasche und dann wollten die, dass wir noch was essen

gehen und ich wollte auch mit denen Eis essen gehen und dann habe ich gesagt, ich will die

Tüten aber nicht nach Hause schleppen.

Und dann kann ich die auch bei uns im Grünfuchs Paketshop abgeben.

Das zahle ich selber natürlich auch bei mir 3 Euro.

Das ist sehr komfortabel.

Das kann der Kunde selbst entscheiden, ob er es möchte oder der Händler bietet ihn mit an.

Ist dann eure Flotte, in welchen Zeitfenstern sind die unterwegs oder wie habt ihr das koordiniert?

Ihr werdet ja nicht free floating in der Gegend rumfahren und dann lesen.

Ui, drüben beim Buchhändler, Weinhändler gibt es was abzuholen, da fahre ich jetzt mal kurz vorbei.

Genau, also wir arbeiten mit zwei Cut-Off-Zeiten, die wir am Tag haben.

Das eine ist so ein bisschen die Business-to-Business-Cut-Off-Zeit, das ist die morgens früh um 10.30.

Das heißt, alle Aufträge, die unsere Kunden bis 10.30 Uhr ins System jagen, werden von

da an dann bei uns im System verarbeitet und auf Tour geplant, sodass wir dann eine optimierte

Route fahren mit möglichst wenig Kilometern.

Und dann fangen wir also von 10.30 bis 11 Uhr wird die Route durchgeplant, Personalplanung

vorgenommen, die Fahrzeugverteilung.

Und dann fangen wir an abzuholen und gleich wieder auszuliefern.

Es war natürlich explizit auch so, dass wenn ich bei dem Buchhändler schon was abgeholt

habe und auf den Weg zum Beinhändler, wo ich was abhole, bei dir vorbeikomme, gebe ich

natürlich auch schon was ab.

Und den zweiten Cutoff Point, das ist mehr so der Business to Consumer, das ist der Nachmittagsbereich,

bis 15.30 Uhr bestellt, mit Absicht, um abgeholt und das liefern wir eben dann noch am gleichen Tag aus.

Das hat den Vorteil, dass da die meisten Leute auch zu Hause sind.

Und die Planung übernimmt die KI?

Die Planung übernimmt die KI, da arbeiten wir mit dem Tool zusammen von Freunden aus Hannover,

das ist die Firma Graphmasters, die auch eine ganz kluge Navigationssoftware haben.

Das haben wir mit angebunden und bei uns in die Komponenten integriert.

Der andere Punkt war, hast du mir erzählt, ihr nehmt Retouren an.

Richtig. Also das ist ein Service, der kommt jetzt am 1.6. dazu.

Den haben wir noch ein bisschen zurückgestellt, weil wir noch eine andere Software-Komponente mit reinpacken wollten.

Aber dann kannst du sagen, ich habe hier zwei Pakete stehen, ich habe keine Lust mit dem einen zur DHL-Packstation,

mit dem anderen zum DVD-Paketshop zu fahren. Und dann kommt der Grünfuchs vorbei.

Und das meldest du auch über der App an, genau wie bei dem Händler.

Also das möchte ich gerne abgeholt haben. Und das planen wir auch in die Kartoffzeiten so rein,

so rein, dass du ein relativ komfortables Einstundenzeitfenster hast, in dem du da sein musst und uns die Retour gibst.

Und also ihr holt ab, dann wird das, kommt das zu euch in das aus Versehen 5000 Quadratmeter große Lager?

Ja.

Und DHL, DPD, OPS, Hermes, haben wir jetzt alle beisammen, kommen dann tatsächlich zu euch und holen, also ihr seid für die letzte Meile zuständig?

Richtig. Also wir sind als Paketshop schon registriert für DPD und GLS, wir sind gerade dabei, dass auch für DHL.

zu machen und dann sind wir sowohl, also kannst du auch zu uns sogar hinfahren und zum Paket

selber geben, wenn du möchtest, aber wir holen es eben auch bei dir ab und dann übergeben

wir es dem Paketdienstleister für die lange Strecke.

Das machen wir dann für dich.

A.

Und wenn wir jetzt gerade bei der großen Halle sind und dem Lager, das möchte ich jetzt

auch gerne nochmal angehen.

Dieser Punkt, dass du meintest, ihr würdet das für einen lokalen Händler auch als Lager

nutzen.

Wie schaut da der Deal aus?

Zum einen ist es so, du kannst, wenn du versuchst logistische Dienstleistungen in Deutschland anzubieten, alle wollen Pakete haben, aber keiner möchte eine Logistik bei sich nebenan haben.

Nachvollziehbar, da kommen ja LKWs.

Die wollen auch keine Windräder.

Das stimmt.

Oder Kinder-Spielplätze.

Und wir rappeln mit zum Elastenrad, rappeln wir natürlich auch mal über den Stein und wenn das nicht ganz voll ist, rappelt das genauso wie ein Auto.

Und deswegen, wir haben gesucht, wie gesagt, eigentlich nach so einem alten Penny-Markt,

wo wir hinten mit dem LKW ranfahren können und vorne mit der UNO rausfahren können,

das wollten wir eigentlich haben und das haben wir tatsächlich über ein Jahr nicht gefunden.

Und dann ergab sich die Gelegenheit, ein wirklich großes Lager anzumieten und da drin hatten

wir jetzt so viel Platz, dass wir gesagt haben, na ja, so ein Einzelentler, nehmen wir mal

an, du hast Sissis Bike Shop.

Dann hast du natürlich in Europe, hast du vielleicht natürlich nicht nur Fahrräder

sondern hast auch noch Bekleidung da, Flaschenzubehör, Energieriegel und alles mögliche.

Und dieses hast du in einer schönen Innenstadtlage, das Geschäft, und du zahlst 120 Euro auf

den Quadratmeter für deine Ausstellungsfläche, damit du mit freiem Blick auf das Göttinger

Gänseliesel dein Geschäft haben kannst.

Und dann hast du natürlich, wenn Felix reinkommt und sagt, Mensch, hier die Hose möchte ich

aber nochmal vielleicht in einer anderen Farbe haben, dann musst du natürlich ein Lager

hinten haben, wo du das alles reinlegst.

Und das Lager kostet die gleichen Euros wie deine Ausstellungsfläche vorne.

Und wir haben einige Händler gefunden, die gesagt haben, pass mal auf, mein Lager, das

muss ich gar nicht haben.

Ich mache das eher so wie die großen Ketten oder ich habe hier einen Showroom und ich

habe von jedem Artikel was da.

Und wenn der Kunde das unbedingt nicht in blau haben will, sondern in rosa, dann sage

ich ihm, das kannst du hier kaufen, das schickt dir der Grünfuchs aus dem sogenannten Dark

Store dann nach Hause.

Und das hat dazu geführt, dass natürlich, wenn die sagen, ich habe eine sehr teure

Ladenfläche, dann wollen wir sie natürlich auch nicht lange mit Lagerware befüllen,

weil das kostet alles zu viel Geld. Und jetzt können sie natürlich hingehen und sagen,

weißt du was, das kostet mich da einen Palettenplatz. Ob ich mir jetzt eine Palette von diesem

Küchenartikel bestelle oder fünf, ist auch egal. Aber wenn ich fünf davon bestelle,

habe ich einen anderen Einkaufspreis. Dann kann ich schon wieder einen besseren Preis

machen. Und das hat sich ganz gut bewiesen. Aber wir haben da einige Händler bei uns im

Lager, die tatsächlich ein ganz gutes Geschäft machen.

Ja klar. Innenstadtlage, jeder Quadratzentimeter zählt, wie das Gold wäre.

die bauen dann ihr Geschäft um und machen daraus dann eine Showküche oder so eine

Kundenlounge oder einen zusätzlichen Fährkaufsbereich, weil es eben kein Lager mehr sein muss.

Jetzt haben wir uns kurz mal in München getroffen, weil ihr einen Preis gewonnen habt.

Herzlichen Glückwunsch noch mal nachträglich.

Danke.

Den Eco Performance Award von der Uni St. Gallen.

Wie ich festgestellt habe, ich habe ein bisschen nachrecherchiert, einer der renommiertesten

Preise in der Logistikbranche.

Aber genug der Glückwünsche. Die Downside war, du musstest mich dann treffen. Nein,

wir hatten es fein. Aber du hast mir ein Foto gezeigt von der Sortieranlage, die ich mir

natürlich ein bisschen größer vorgestellt habe. Deswegen macht es auch Sinn, dass ihr

tatsächlich viel Platz habt in diesem Lager. Die ist wirklich sehr klein und gleichzeitig

sehr effizient, magst du mal die Maße durchgeben?

Also die hat eine Gesamtfläche von gut 140 Quadratmetern.

Das ist eine sehr schöne, angenehm große Wohnung, ist die in München

wahrscheinlich unbezahlbar wäre.

Aber es sind nur 140 Quadratmeter und diese Anlage schafft es auf dieser Fläche

4500 Pakete pro Stunde zu sortieren.

Ich musste das deswegen nochmal sagen, weil ich ist jetzt egal,

welcher Paket Dienstleister, aber ich kenne genügend Sortierzentren.

Und gerade auf der letzten Meile ist es so, dass das ja häufig von Subunternehmern betrieben

wird. Wir sind ja auch einer. Aber es wird von Subunternehmern betrieben. Und die beschäftigen

dann Menschen, die stehen zwischen fünf Körben und dann kriegen sie von hinten Pakete angeschoben.

Die gucken auf das Paket drauf und sagen, nördlicher Stadtteil, südlicher Stadtteil,

Mitte, West, Ost. Und dann wird dieser Korb weitergeschoben und dann steht wieder jemand

da, nimmt aus diesem Korb raus und macht eine Feinverteilung. Und das, also man muss sich

vorstellen eine mitteldeutsche Stadt, da stehen 30 Personen, die jedes Paket in die

Hand nehmen, sich angucken und irgendwo hinlegen. Und das ist zum einen kein

besonders geiler Job, ich glaube da gibt es auch andere Dinge, dafür jemanden in

Zukunft zu finden wird schwierig. Und das andere ist, es ist hoch ineffizient und

wenn man das, wie wir das mit der Anlage machen, besser lösen kann, dann ist das

ganz ganz spannend. Und es erlaubt natürlich, auch diese Menschen sortieren

natürlich auf bestehende Routen, weil der kann sich ja nicht überlegen, warte mal,

Wie bei den Paketen zusammen würde jetzt echt viel mehr Sinn machen, weil die sind eigentlich

für zwei verschiedene Fahrzeuge gepannt, aber der fährt an der gleichen Stelle frei.

Und da kannst du mit Hilfe von Technologie sehr gut Effizienzpotenziale heben.

Das ist jetzt der McKinsey-Talk, ich kann da Effizienzpotenziale heben.

Ich kann aber auch dafür sorgen, dass ich dann meine Leute einfach besser bezahle, weil

das Geld, was ich da spare, kann ich vielleicht an anderen Stellen besser einsetzen.

Wie viele Angestellte bezahlst du besser?

Wie viele habt ihr?

aktuell sind das 19 und jetzt kommt der nächste Beraterspruch FTE Full Time Equivalence.

Wir haben tatsächlich auch Teilzeitpersonen, die bei uns arbeiten und wir haben dann auch

immer noch bei Van Göttingen haben wir noch ein paar Studenten, die das auch als Minijob machen,

ansonsten möchten wir eigentlich nur fest angestellt haben in Teilhundert.

Und es sind ungefähr 20, 22 Leute, die jetzt aktuell für uns arbeiten.

Jetzt haben wir so ein bisschen den Achtung, Fachausdruck, B2B, B2C Bereich abgedeckt.

Business to Consumer, du hast auch erwähnt, dass ihr B2B macht.

Business to Business.

Wie schaut das aus in Göttingen?

Also da gibt es zum Beispiel eine lokale Druckerei, die Firma Klartext.

Die macht dir für deine Firma das Briefpapier, die Flyer, die Visitenkarten, aber auch

jeden möglichen anderen Artikel, die bedrucken auch deine Jacken und T-Shirts und die sind

damit sehr erfolgreich und die haben schon bei sich vor der Tür so eine locker Box gehabt

und haben sie auch weiterhin. Du kannst also sagen, ich bestelle da was, lass es drucken,

ich hab’s eilig, ich brauch unbedingt Visitenkarten für den neuen Kollegen und dann wird das

in diese locker Box gelegt und du kannst es auch ab späte abends noch abholen. Das ist

natürlich hilfreich, aber wenn du überlegst, dass die natürlich diese locker Box, das

sind glaube ich 60 Plätze drin, wenn dann 60 Autos dahin fahren, um ein Packen Visitenkarten

abzuholen, ist das aus meiner Sicht carbon footprintmäßig ziemlich daneben.

Und das sahen die selbst auch so gesehen und die hatten aber natürlich keine Alternative.

Also für sie selber lohnt es sich eben nicht so ein Lastenrad selber zu kaufen und dann

ihre paar Sachen auszuliefern.

Aber wir haben mit denen gesprochen und seitdem bieten die das wirklich sehr gerne an, haben

es bei sich auch systemisch integriert und die Kunden können einfach sagen, komm, liefern

wir das mit dem Grülfuchs und dann fahren die ihre ganzen Drucksachen durch die Stadt

aus.

Da haben wir es gemacht. Wir haben es in dem Bereich der CO2-Patronen.

Möchtest du das jetzt mit uns machen? Also dass du sagst, ich habe im Büro Wassersprudler

und ich mache ein Abo und dann fahren die rum und jede Woche kriegst du deine drei Patronen,

damit du in deinem Büro das ersetzt hast. Wir haben das im Bereich zwischen den Zahnarzt- und den Tarlabor.

Das ist auch das, was wir größtenteils vormittags machen und nachmittags ist der Konfübergang.

Das mischt sich ein bisschen, aber das ist sehr erfolgreich.

Ja, du meintest auch, erinnere ich mich, gehe ich jetzt wieder zurück zu B2C, glaube ich

mehr, aber apropos Abo-Modell, dass das natürlich auch attraktiv ist für Drogeriemärkte etc.,

pp., wenn die, keine Ahnung, das Windel-Abo oder was bestellt man sonst noch so im Abo?

Das ist dir wahrscheinlich aufgefallen, wenn du bei Amazon guckst, bieten die inzwischen

bei fast jedem, ja, sagen wir jetzt nicht, wenn es nicht gerade ein einzelnes Buch ist,

aber bei jedem Artikel, ob Batterien oder was du da dir anklickst, bieten sie an.

kauf zwei oder kauf ein Abo, schließt es gleich ab, kriegst zehn Prozent. Und das ist natürlich,

was es kann bisher ein lokaler Laden nicht anbieten, weil du musst halt reinkommen ums

Zohlen. Jetzt kann er aber auch natürlich sagen, also hier, Sie haben eine Katze und alle zwei Wochen

brauchen Sie neue Katzenstreu, dann bringt Ihnen der Grünfuchs alle zwei Wochen die Katzenstreu.

Das wird automatisch abgebucht. Das ist ein Service, den konnte der lokale Händler vorher nicht

anbieten. Jetzt kann er’s. Super. Das verstehe ich alles. Jetzt kommt die Frage so ein bisschen rein,

Ich verstehe auch, dass die großen, sagt man, CAPs oder KEPs, CAPs sagt man glaube ich, oder?

CAPs.

Die CAPs, also…

Courier, Express und Paketdienste.

Genau, die HLS und DPDs dieser Welt wahrscheinlich froh sind, wenn du die Retouren bündelst

und sie nur zu dir fahren müssen, weil dieses abgeklappere von kleinen Paket-Shops in der

Stadt eher mühsam sind.

Das verstehe ich.

Wie ist euer Verhältnis, wie ist die Beziehung zu den Kämpfen?

Wie ist ihr Verhältnis zur Konkurrenz?

Genau, ich weiß nicht, ist es Konkurrenz?

Weil, wie ernst nehmen sie euch als Konkurrenz wahr?

Oder könnt ihr tatsächlich sagen, wir sind jetzt noch mal auf der letzten Meile ein spannendes

Rädchen, also wortwörtlich ein kleines Rädchen, aber ein sehr spannendes Rädchen auf der letzten

Meile, das macht euch wahrscheinlich sehr viel Mühe.

Wir können euch da was abnehmen.

Genau, also das Problem, was die Käppdienstleister auf der letzten Meile haben, ist, wenn sie

dich nicht zu Hause antreffen, verlieren sie ab sofort Geld.

Weil der zweite Anlieferversuch kostet Bartatze.

Und wenn wir natürlich sagen, wir gehen mit unseren Lieferzeiten auch vorwiegend in Randbereiche,

die sie sonst nicht machen, dann sind wir damit schon mal in der Anliefertreue besser.

Das zweite ist, die Städte, Kommunen und die europäische Regulierung kommen ja und sagen,

pass mal auf, ihr müsst runter mit den CO2-Emissionen.

Und Göttingen ist da auch ziemlich weit vorne und sagt, pass mal auf, bis 11 Uhr dürft ihr

in die Stadt rein, noch mit auch Verbrennerfahrzeugen.

Aber ich bin mir ziemlich sicher und ich war gestern hier in Hamburg auf einer Veranstaltung

von dem Parkhaus-Anbieter Abcour zusammen mit der IoT Energy, was eine europäische Institution

ist, die sich genau um solche Themen kümmert.

die neuesten Zahlen mir angehört. Es gehen alle davon aus, dass weiterhin die Städte immer

mehr zumachen werden. Und dann ist es gar keine Frage mehr, ob du mit den klassischen Modellen,

also mit dem klassischen Logistikmodell, was auf dem Verbrenner aufsetzt und wo die auch ihr

Geschäftsmodell mitmachen, damit immer weiter kommen wirst. Und ja, auf einer ins ewige fortgesetzten

Zeitskala kriegen die das auch alle mit Lastenfahrrädern hin, allen drum und dran,

aber die müssen schnell machen. Und da sind natürlich solche Anbieter wie wir, die vielleicht

ein bisschen flexibler sind, weil sie kein super Tanker sind, der seit 50 Jahren das

gleiche macht. Ein guter Partner. Und da haben wir schon sehr gute Gespräche geführt. Keiner

von denen möchte mit dem anderen zusammen ausgeliefert werden, als möchte kein rotes

Fahrzeug möchte mit einem braunen Paket ausgeliefert werden und umgekehrt. Sie können sich aber

alle vorstellen, zusammen mit dem lokalen Handel zusammen ausgeliefert zu werden. Das

möchte das, das erlauben sie uns schon. Es ist ein langer Weg, aber spannenderweise da,

dann vom Volumen her weniger wird, so ein bisschen im Umland, wo vielleicht der ein oder andere

Paketdienstleister selber gar nicht mehr effizient liefern kann. Da ist es für die dann sehr

spannend zu sagen, pass mal auf, wenn Braunmilch mit Blau oder mit Gelb oder so zusammen, dann

könnte vielleicht so ein grüner Fuchs, wo dann klar ist, dass der neutral ist, könnte dann auch

funktionieren. Das versuchen wir gerade mit denen durchzufahren. Ja, dann sind wir ja schon so im

Expansionsbereich. Wie viel, also ihr habt jetzt nicht das Hauptlager ausschließlich, sondern ihr

habt schon Micro Hubs? Wir haben einen großen und wir haben Umschlagspunkte,

wo wir sortieren an einer Stelle und dann stecken wir das in klassische

Rollbehälter und diese Rollbehälter fahren wir woanders hin und die stecken wir ins

Fahrrad. Dann brauchen wir nicht so viele Fahrräder und wir brauchen die Fahrräder nicht so

viel durch die Gegend zu fahren, die müssen wir auch aufladen.

Wir haben also so ein Radius von vier Kilometern oder zwei bis vier,

je nachdem wir das einplanen und wir haben den Micro Hub am Stadtrand und von da aus

können wir auch die Randgebiete ein bisschen mit bedienen. Deswegen versuchen wir das optimal zu machen.

Und wie würde das in Zukunft aussehen? Weil das ist ja wirklich eines der noch immer offenliegenden Themen,

dass man sagt, ja gut, in der Stadt kann man sich einiges vorstellen, auf dem Land nicht.

Das heißt, ihr habt dann irgendwo in kleineren Dörfern im Umland, könnte man sozusagen auch Microhubs aufbauen

und vor Ort tatsächlich auch mit Sunna ohne rumfahren oder in einem anderen…

Ja, da sprichst du einen ganz spannenden Teil an.

Weil natürlich, alle reden immer davon, wann macht der Grünflugs auf Berlin oder so.

Ich sag, das ist so riesengroß, da funktioniert das gar nicht.

Weil in Berlin fährst du mit einer UNO 50 Meter und bist an einem 60-Parteienhaus, da

bist du leer.

Da bist du nach einem Stopp leer.

Und jetzt hast du das krasse Gegenbeispiel angesprochen.

Du fährst in eine Umlandgemeinde, so ein 400-Seelen-Dorf.

Die wollen ja auch Pakete haben, vielleicht sogar teilweise mehr als die Metropolen, weil

sie gar nicht so viele Geschäfte vor Ort haben.

Und da haben wir uns eine Methode überlegt, wir haben immer einen logistischen Partner

in Göttingen, das ist die Spedition Krüger, der große Fahrzeuge bewegt.

Also der Grünfuchs fährt nichts oberhalb von einem Street-Scooter, gebrauchte Street-Scooter

von der Post, aber sonst fährt er fast ausschließlich Lastenräder.

Aber nein, der Trick ist ja, du als mein Kunde, als Buchhändler, als was auch immer in der

Innenstadt, möchtest ja, dass das Paket auch wirklich geliefert wird.

Und das heißt, ich muss in jeder Witterung fahren können, ich muss auch, wenn Schnee

da ist, muss ich trotzdem ausliefern.

Und es gibt Bedingungen, da sind E-Lastenräder teilweise überfordert.

Ist auch egal welches, ob Ono, Rytle, Urban Mobility.

Manchmal ist es einfach, wenn Schnee liegt, kommen die die Berge nicht so gut hoch.

Und da muss ich trotzdem liefern können. Deswegen habe ich eine Lieferflotte, die ein Mix ist.

Aber nichts größer als ein Street Scooter.

Und da wir eben an dem Hub in der Lage sind zu sortieren, auch für kleinere Umlandgemeinden,

können wir das auf so Standard-Container.

Also die Onos haben ja so Container, die man hinten reinstecken kann.

Und wir haben für die anderen Fahrer, da haben wir auch noch so Standard-Rollbehälter.

aus dem Lebensmittelmarkt. Die, die unten für Rollen haben, sind mit Gitterrost und

meistens mal mit Folie umwickelt sind für den Lebensmittelmarkt. Und die, die

bereiten wir vor für, sind Umlandgemeinde. Also es gibt bei uns ein Beispiel,

eine Gemeinde, kleine wie gesagt 400 Leute, da haben wir ein Volumen von 40 bis 60

Paketen am Tag und da steht im Endeffekt ein Lastenrad in einer gemieteten

Garage und ein Rentner in Teilzeit kann das für uns ausfahren. Der braucht dann

zwei Stunden dafür und bringt uns… und der LKW, der unser Partner Krüger, der

stellt das einfach ab und nimmt die Retour wieder mit zurück und dann einmal am Tag halt

und dann ist in zwei Stunden das dort auch ausgeliefert. Und das ist wirklich, das ist

auch der Punkt, wo ich sage, da müssen die auch alle mal drüber nachdenken, ob es nicht

viel sinnvoll ist, als das dann sieben Autos da hinfahren und fünf Pakete bringen. Der

eine bringt zehn, der nächste fünf, der nächste fünf, sondern dass sie einfach sagen, komm.

Ja und das muss ja wahrscheinlich auch attraktiv sein. Das sind ja jetzt wirklich Ortschaften,

sich die Caps nicht so freuen, die anzufahren. Also so lukrativ wird das

wahrscheinlich nicht sein. Also tatsächlich, wenn du dir die – Achtung –

Bottom Line, der dir hell Paketsparte anguckst, da stehen 800 Millionen Euro

Gewinn. Ja. Und das ist nicht unser Anspruch, da wollen wir nicht hin, aber das heißt,

man kann mit Paketen Geld verdienen. Und ich glaube, dass man mit so einer – das haben

haben ja alle gesagt, das ist eine lebenswichtige Dienstleistung in Corona. Haben wir alle uns

gefreut, dass wir Pakete bekommen haben. Da waren wir nett zu den Paketboten. Ich fände

es gut, wenn wir immer nett zu denen wären und dafür dann bei der Bottom Line ein bisschen

weniger haben. Aber das lässt sich, glaube ich, ganz gut kombinieren. Damit kann man

Geld verdienen und man kann es richtig machen.

Ja, das, ich glaube, das sind eben so diese Anspruchsfragen. Wie viel bin ich Börsennotiert

oder bin ich Felix? Aus Göttingen mit einem guten Herz vielleicht.

Also sehr sicher, guten Herz meinte ich.

Aber die Frage ist schon wahrscheinlich für DPD und Co.

Was rentiert sich besonders?

Und ich glaube, am liebsten würden sie einfach an ein Zentrum liefern und die Leute dann

einzeln kommen lassen, anstatt es an die Hauszüge zu bringen.

Ich glaube, da ist ja auch einiges in der Diskussion, dass jetzt dann doch die Preise

hochgehen, dass Retouren, für Retouren tatsächlich auch mal was verlangt wird etc.

und dass so ein Partner wie ihr deshalb schon spannend wäre.

Es geht ja um Effizienz, es geht, wie du sagst, auch um Menschen, die vielleicht auch an einem guten Grund nicht gut behandelt werden.

Ich meine jetzt nicht aus einem guten Grund.

Ihr seid blöd. Ich meinte also im Ganzen gesehen nicht gut behandelt werden von der

einen Seite vielleicht von uns, die wir schimpfen, wenn es um die und die Uhrzeit nicht da ist.

Und es hieß doch in dem und dem Slot. Und von der anderen Seite eben von ihren Arbeitgebern,

wobei man vielleicht oft auch gar nicht vom Arbeitgeber sprechen kann. Aber ich möchte

jetzt gar nicht schimpfen. Ich möchte nur herausfinden, wo eure Marktlücke tatsächlich

liegen könnte, wo der Interesse auch von den CAPS dabei sein könnte, euch nicht zu unterdrücken

und zu sagen, hey, das ist ein Modell, das übernehmen wir dann einfach.

Und spannend, ihr seid sicherlich, wie du gemeint hast, digital schon vielleicht im einen

oder anderen auch einen Schritt voraus.

Und spannenderweise auch mit dieser relativ kleinen Sortieranlage, die sich dann auch relativ

schnell ausrollen lässt, oder?

Wir haben da ein paar Ideen gehabt und du hast insofern recht.

Ich glaube, dass wir über Paketdienst nachgedacht haben.

Wir haben gedacht, was stört die Kunden am Paketshop, was stört die Kunden an?

Und viele Leute kaufen gerne online ein, aber das hat vom Einkaufserlebnis, wenn du danach

an eine Paketstation gehen musst, wo du erst einmal mit dem Cevatuch das Display sauber

wischen musst, bevor du es anfassen willst, in der Sonderversuche dein Barcode zu scannen,

um in dein Paket zu kommen, dann ist das kein schönes Einkaufserlebnis mehr.

dass es an die Tür geliefert wird, ist das, was sie alle eigentlich nicht mehr wollen,

weil es logistisch natürlich viel effizienter ist, irgendeine Paketstation aufzufüllen.

Und man muss sehen, wir haben jetzt aus Österreich einen neuen, sehr interessanten Gesprächspartner,

mit dem wir reden, die Firma MyFlexBox, die machen so White Label Paketstationen, wo alle

rein liefern könnten.

Und die haben gerade eine Spritze bekommen von 75 Millionen Euro, damit sie in Deutschland

davon 4.000 Stationen aufstellen.

Und da gibt es, sag mal, vor allem gibt es Paketdienstlasser, die finden das total super

Und dann gibt es ganz große, die sagen, das brauchen wir nicht, wir machen das selber.

Und ich glaube, da kommt es wahrscheinlich auch früher oder später zu Regulatorik, weil

wir haben natürlich auch in den Innenstädten so eine Box, die nimmt ja auch Platz weg.

Und die nimmt Platz weg von vielleicht einer Ladestation für E-Autos, sie nimmt Platz

weg von einer Ladezone für ein Lastenfahrrad, sie nimmt Platz weg von einem Spielplatz

oder sonst irgendwo.

Und wir wollen ja nicht überall Boxen stehen haben, oder?

>> DOREEN SIEGFRIED: Nee, und ich mag auch nicht zu einer Box hingehen.

>> MARKUS TRANTOW: Sehr schön.

>> DOREEN SIEGFRIED: Also, tatsächlich nicht.

Apropos Stadt, sprecht ihr auch mit den Kommunen?

Wie reagieren die auf euch?

Wir haben eine sehr, sehr schöne, wirklich tolle Liste von Kommunen.

Und wir haben wirklich wahnsinnig gute Gespräche.

Und die Kommunen sind in Teilen echt viel weiter.

Und ich kann dir sagen, es gibt ein oder zwei, die sagen, wenn ihr morgen hier aufläuft,

dann machen wir die Innenstadt für Verbrennerfahrzeuge zu.

Das ist dann trotzdem auch für alle weiteren Paketdienstleister sofort ein Angebot.

Wenn ihr emissionsfrei liefern wollt, dann ist es gut.

Aber es gibt ein, zwei Städte, die sind bereit, wirklich in die Richtung

schon massiv voranzuschreiten, weil die die Nase voll haben und die wissen ganz genau.

Es gibt eine ganze Menge gute Leute in den Verwaltungen, die wissen, was eigentlich zu

tun wäre. Es ist aber ordnungsrechtlich nicht ganz so einfach, das durchzusetzen. Ein paar

sind da mutiger. Aber wir haben gerade was Kommunen angeht und von kleinen bis großen,

auch deine Stadt München, ganz tolle Gespräche. Die haben da ein neues Zentrum am Viehhof,

was sie da aufsetzen, was dann da aufgebaut wird. Das sind spannende Projekte und die

sind auch wirklich, die sind also immer, wenn jemand sagt die Verwaltung langsam,

ne ne ne, das ist gar nicht meine Erfahrung. Also ich stelle fest, dass die

schon sehr weit vorne sind. Ja, also zumindest beim Mobilitätsreferat München, ich

bin, ich war jetzt bei so vielen Veranstaltungen, wo ich Menschen vom

Mobilitätsreferat kennengelernt habe und auch den Chef und ich war beim letzten Vortrag,

habe ich mir gedacht, oh Gott, ich wäre zum richtigen Fanger, weil er so gut war und

weil man gemerkt hat, erstens er ist auch extrem fachkundig, er will Gas geben, die Hürden liegen

woanders und das war für mich, also ich habe mich wirklich wohlig aufgehoben gefühlt und es war toll,

dass ich bei so einer Veranstaltung war und gemerkt habe, hier passiert wirklich der Wille,

ist absolut da, die Fachkenntnis, die Expertise, sich da auch rein zu hängen und irgendwann wird

es auch passieren, aber die Hindernisse sind tatsächlich woanders und oft eben auch bei den

Bürger*innen mit ihren Befindlichkeiten etc. Ja, aber vielleicht sprechen wir auch mal über

deinen Expertise, weil du jetzt nicht mit Grünfuchs irgendwie aus dem Blauen gestartet bist. Sorry,

das ist fehlend, ich hatte noch keinen Alkohol. Aber ja, du hast durchaus schon, sorry Felix,

ein paar Jahre auf dem Buckel und das fast durchgehend im Logistikbereich und du bist

so ein bisschen nerdy.

Ja, also ich habe ja vorhin aus mich gefragt, was ich mache. Ich bin Edelspinner. Ich mag

es über Dinge nachzudenken und zu fragen, muss man eine Status Quo beibehalten? Das habe

ich Anfang der 2000er Jahre, habe ich gedacht, warum braucht man eigentlich gerade im Werksverkehr,

Also wenn die Rewe zum Beispiel von ihrem Zentrallager zu ihrer Filialehr liefert, warum

brauchen die Papier?

Die haben doch ihre Datensätze alle da.

Und damals gab es die ersten mobilen Computer, also die Urgroßväter des iPhones.

Und damit bin ich dann irgendwann, ich habe den Software dafür geschrieben mit Kollegen

zusammen in unserer Firma, habe ich 98 gegründet und dann 2000 waren wir so weit, dass es erst

ein Prototypen war.

Dann bin ich irgendwann zur Metro gegangen und die hatten so ein Managementprogramm,

haben wir so einen jungen Manager gefunden und haben gesagt, hier guck mal, hier ist

so ein Gerät und hier ist so ein GPS Empfänger.

Damals, ja was ist GPS?

Und damit kann man sehen, wann der LKW da ist und dann können wir sagen, guck mal, so

und so viele Paletten nehmen wir mit zurück.

Und das habe ich denen verkaufen können und am Schluss, als ich 2017 damit aufgehört

habe oder als ich meine Firma verkauft habe, war die gesamte Rewe, EDEKA, Netto, Penny,

Leckerland, Metro, guck und dann ging es los.

Wir haben angefangen für Hermes Einrichtungsservice, das sind die, die dann so verbringen oder

wenn du eine Waschmaschine noch anschließt, sogenannte Zwei-Mann-Handling-Produkte und

alles auf papierlose Prozesse umzustellen. Das habe ich fast 20 Jahre lang gemacht.

Und heute läuft das alles tatsächlich noch über deine Software?

Ja, ich habe wie gesagt die Firma dann verkauft, aber die Software ist dort überall, das sind

wahrscheinlich noch so 10.000, 15.000 Lkw, die das benutzen. Und wenn du dir überlegst,

also so ein klassischer Auslieferprozess, Leckerland. Leckerland hat früher schon immer die Tankstellen

beliefert. Also alles, was nicht Sprit war und nicht Zeitung, im Endeffekt war alles

leckerland. Von der Dose, Energydrink über den Kaffee, selbst bis hin zum

Belicht, Brötchen und so weiter. Und die haben also eine normale blaue

Tankstelle, hat im Monat drei Akten Ordnerpapier gehabt, nur mit dem Lieferband.

Und wir haben es mal ausgerechnet für die Lieferung in Leckerland Deutschland.

Als es dann vollständig lief, haben wir pro Jahr 15 Millionen Blatt bedrucktes

Papier gespart. Da musste noch der Toner zusammenrechnen, der dafür benutzt wird und

der Drucker, der dafür steht und die Leute, die das ausdrucken, abheften, klicken, wieder

sammeln und wieder eintragen. Also ich bin nicht so romantisch zu sagen, das haben die

alles gemacht, weil es richtig war und wir damit Bäume gespart haben. Das spart die

natürlich auch blanke Euros. Aber heute gibt es ein Projekt vom Bundesverband der Logistik,

wo es geht Papierlose-Auslieferung. Ich denke mal so, ja, schön, dass das heute auch gibt.

wir damals schon gemacht. Und das ist im Werksverkehr einfacher als mit anderen.

Aber so wie ich dazu gekommen bin, anzugucken und weißt du, wenn du aus dem

Fenster guckst und sitzt in deiner Wohnung in der Stadt und da hält erst der

DRL-Laster, kommt einer raus mit einem Paket gedackelt, dann kommt der zweite

Park in zweiter Reihe, der DPD, der UPS und alle bringen ein Paket hin. Das ist

einfach, das tut dem Nerd und dem Prozessfuzzi in mir weh. Und da kann ich nicht

zu mitwechseln. Da bin ich nervös, ja stimmt.

Jetzt hast du aber deine Firma nicht so lukrativ verkauft, dass du wie Jeff Bezos eine Jacht

mit Zusatzjacht mit Landeplatz vor, ich weiß nicht, mit dem Hamburger Hafen schocken hast.

Nein, ich habe auch keine Rakete in Fallos-Form mir zugelegt können.

Hast du auch nicht. Und wie seid ihr finanziert, weil wir sind jetzt gerade in so einer Phase,

hatte ja schon einen Podcast mit Mati von Avocado, wo er noch Zuversicht ausgestrahlt hat.

Und leider, leider gibt es Avocado nicht mehr. Ich bin mir sehr sicher, dass Mati und sein Team

irgendwas Positives bewerkstelligen werden und wieder von vorne anfangen werden und

irgendwas antreiben werden. Aber das will ich jetzt natürlich nicht von euch. Ich will jetzt

nicht, dass sich das so fortsetzt in unserem Podcast. Es ist eine schwierige Phase. Das wissen

Das ist mir alle.

Richtig schwierige Frage.

Also Felix, so smart das ganze System klingt, smart in dieser Phase zu gründen, war es jetzt

glaube ich nicht im Sinne von „Wie finde ich Investoren?“

Erzähl.

Hast du so Investoren, die das Herz links haben?

Oh Gott, das klingt jetzt sehr politisch.

Das hätte ich jetzt nicht sagen sollen.

Vorsicht sein, das darf ich denen nicht unterstellen, aber sie haben es an der richtigen Stelle.

An der richtigen Stelle.

Also um deine Frage dazu beantworten. Ich glaube es ist trotzdem der richtige

Zeitpunkt zu gründen gewesen, weil das Thema reif ist. Wir haben jetzt zum

ersten Mal Fahrräder wie eine Uno, wie ein Reitel, Lügen, die das auch wirklich können.

Die haben alle ihre ups and downs und wir probieren auch alles aus, aber wir haben zum

ersten Mal eine Fahrzeugklasse, die das kann. Wir haben eine Bevölkerung, die für das

Thema aufgeschlossen ist. Wir haben eine Politik, die zumindest in Teilbereichen,

die es hier mitgeht, auf kommunaler Ebene besser als auf Landes- oder auf Bundesebene.

Also da ist glaube ich der Sturm schon ziemlich gut. Mit Corona hatten wir auch so ein bisschen,

dass sowas funktionieren kann und dass man seinen lokalen Händler unterstützen muss.

Das hat alles geklappt. Wo du recht hast, es ist momentan, ich bin ja hier in Hamburg,

wir sind mit dem Grünfuchs auch im Digital Hub Logistics und ich sage dir jetzt nicht

nur da, aber unter den Kollegen, es geht reihum die Angst um. Alle Taschen sind zugenäht.

Jetzt kommt der nächste McKinsey Begriff, also so eine Unternehmensbewertung direkt immer

nach dem Multiple des Umsatzes. Die haben sich seit letztem Jahr halbiert. Und das, was gar

nicht geholfen hat, ist natürlich, dass wir in einem Bereich unterwegs sind. Ich sage

jetzt das böse G-Wort. Gorilla ist ja ein Gehtier verkauft worden. Und du weißt, dass

Gorilla im Monat verbrannt hat. Weißt du? 56 Millionen zum höchsten Zeitpunkt.

Ja, auf jeden Fall. Ich hätte jetzt auch …

Der Grünfuchs ist ganz weit von solchen Zahlen komplett entfernt. Aber natürlich … Und

jetzt ist was passiert. Gorillas hat sich nicht gelohnt, das ist auch logistischer Irrsinn.

Also ich wohne beim Rewe-Markt, das mir dann von einer Straße weiter Snickers nach Hause

liefern. Es nennt sich Quick Commerce, es ist eine andere Frage, ob man es gut findet.

Aber es ist logistisch, meiner Ansicht nach konnte sich das nie lohnen. Und jetzt ist es

passiert, dass in der nächsten Gete hat es übernommen und der Wert von Gete hat sich

durch die Übernahme halbiert. Und jetzt haben wir das Problem, dass eine ganze Menge Leute

natürlich sagen, ah, gerade Start-ups, schwierige Zeit, wir wissen nicht, was macht da Putin,

passiert mit den Lebensmittelpreisen, haben die Leute überhaupt noch Lust in der Stadt

einzukaufen, das ist nicht einfach. Aber gleichzeitig habe ich Gespräche, das sage

ich dir, ich habe Gespräche, also unsere Investoren sind, die sagen, Kredite definiert sich nicht

nur monetär, sondern sie definiert sich auch daran, dass wir, dass die Emissionswerte in

den Städten, wir haben lebenswertere Innenstädte, das angeht und wir gehen mit den Leuten halbwegs

ordentlich um. Also das ist, die habe ich schon und die suche ich auch weiter. Und ich sage

dir, ja, da gibt es Absagen, es gibt aber auch hoffnungsvolle Termine. Und ich, noch,

bin ich zuversichtlich. Ja, ich glaube auch, dass es ja immer so dieser Punkt auf Messers

Schneide, bist du Early Adopter, bist du ein bisschen zu früh dran oder bist du auf der

richtigen Seite so, dass man sagt, der Anfang wird schwer, aber die Dinge kommen ins Laufen,

wie du sagst, die Kommunen suchen danach, die Menschen potenziell zumindest, die Aussagen

der Menschen, ob sie dann tatsächlich das auch tun, ist wieder eine andere Frage, aber

bei euch entstehen ja nicht immer Kosten, wenn ich für 50 Euro irgendwo einkaufe und

sage, ich kann es mir liefern lassen, der Händler übernimmt das. Und ich bin mir sicher,

dass es für den Handel auch spannend ist, weil sich andere Optionen auftun und für

eben auch die Caps. Aber jetzt sprechen wir die ganze Zeit von Göttingen, ihr seid bisher

nur in Göttingen. Aber du sagst, du sitzt gerade in Hamburg im Digital Hub, Mobility

Hub, was ist es?

Digital Hub Logistics. Hamburg ist natürlich mit seinem schweren Logistikfaktor über den Hafen,

haben die hier ein wirklich tolles Ökosystem für Startups wie uns geschaffen worden.

Für relativ kleines Geld auch neue Kollegen kennenlernen kann,

auch große Versender kennenlernen kann, Kontakt griffen kann.

Und deswegen ist das für uns ganz hilfreich. Wir sind hier, wir sitzen in Göttingen,

wir sind aber ab und zu hier und möchten gerne auch, in Hamburg gibt es auch ganz interessante

Projekte. München hat es angesprochen. Konkret möchten wir eigentlich dieses Jahr aber noch in

zwei Städten, die vielleicht ein bisschen näher an uns dran liegen, damit wir mit dem Team auch

alles mitbedienen können, waren zwei in Niedersachsen, vielleicht nur eine in NRW.

Also das ist das, was wir jetzt gerade vorbeibringen.

Du möchtest keine Städtenamen verraten?

Noch nicht. Das Wichtigste, was ich sagen kann, das sind keine zu großen Städte.

Du, lass mich mal so formulieren. Wie lautet die Headline, die ich von euch in der nächsten

Pressemitteilung lese.

Die nächste Presse.

Das ist nicht irgendwie ein langweiliges Thema.

Nein, nein, das dürfte sein.

Eine Stadt mit M rollt den grünen Teppich aus.

So was? Auf der letzten Meile.

Das wäre sehr schön. Das wäre eine sehr gute Bildung.

Und es ist nicht München?

Also ja, wir sprechen mit der Fahrrad-Affiz, wenn du so Radar hast.

Wir sprechen mit der Fahrrad-Rafizenstadt Deutschland, wir sprechen mit Münster und wir würden uns sehr freuen, wenn das da klappt, weil das natürlich, da gibt es auch tolle Partner vor Ort mit den letzten Heroes, die schon eine ganze Menge Gutes machen und vielleicht können wir zusammen mit unserer Software da eine ganze Menge mehr noch bewirken.

Cool, super. Jetzt noch eine fachspezifische Frage zu den Kargorädern. Also ich habe wie gesagt mit der Inge gesprochen, Uno Motion. Die Uno habe ich soweit verstanden.

Ihr seid jetzt sozusagen die Hardcore-Tester?

Ja.

Der XXL-Carburetor.

Erzähl mal, was gibt es da auf dem Markt?

Woher kommen die Räder?

Also das ist tatsächlich ein ganz ganz junger Markt.

Ich weiß noch, letztes Jahr gab es jetzt gibt es so eine Hausmesse für uns Last-Miles-City-Logistiker

für alles Menschen, die daran glauben.

Da waren sie alle auch vertreten und ich habe mit einem gesprochen.

Da habe ich gesagt, naja, wenn ich jetzt tatsächlich mal eine neue Stadt machen wollte, bräuchte

ich ja gleich 20 Stück.

Und er sagte, oh, das ist meine Halbjahresproduktion.

Und da kannst du sehen, das war noch Handwerk. Ich glaube, das hat sich jetzt dieses Jahr geändert.

Und wirklich ist Uno natürlich ein starker Player, weil die eben gesagt haben, ich gehe hier in Serie.

Dann gibt es die Firma Rytle aus Bremen. Das erste, was die vorgestellt haben, das bin ich gefahren.

Und ich bin sehr froh, dass es ein neues Modell gibt. Es gibt eine ganze Menge.

Und es gibt sehr gute Hersteller, sehr viel aus dem Schwäbischen, also Fahrzeugingenieure aus Stuttgart.

aus dem Studcorder-Raum, da haben wir früher beim Daimler geschafft und machen jetzt.

Und da gibt es eine ganze Menge gute Sachen und es kommen aus Frankreich zwei, drei gute.

Und was festzustellen ist jetzt gerade, wenn du dir anguckst von dem ersten Writal über

die Uno, es kommen jetzt zunehmend mehr Teile auch aus dem Automobilbaum mit rein, die noch

ein bisschen robuster sind.

Aber jetzt ist dann die Frage und das ist das, was wir haben ja gestern hier wie gesagt

bei Acor, das in der Last-Mile-Familie alles besprochen.

Es kommt jetzt die Frage, wir hätten gerne Standards, wir als Betreiber hätten gerne

mehr Standards, gleichzeitig musst du in Deutschland immer Angst haben, dass der Start

dann plötzlich sagt, ein Lastenfahrrad darf maximal einen Meter breit sein.

Und dann weiß ich zum Beispiel zwei Hersteller sind ein Meter acht, die müssen ihre Konstruktion

komplett ändern.

Du meinst aber jetzt, was meinst du bei Standard?

Also wir brauchen zum Beispiel, wie gesagt, ich finde das Prinzip sowohl bei Ono als auch

bei Rytle ist, dass du einen Container hinten in das Fahrrad reinsteckst.

Du kannst eine ganze Menge Container haben, die schaffst du schon mal irgendwo hin und

dann fährt das Fahrrad die aus. Die sind aber nicht kompatibel. Also ich kann keinen

Rytle Container in Uno stecken, kein Mobility in dem. Und da fände ich es toll, wenn wir

einen Standard hätten. Das wird sich zeigen, was da natürlich durchsetzt. Gleichzeitig

wie gesagt, es ist ja momentan so das, was du auf den Straßen siehst, ob es ein Uno

ist oder was anderes. Wenn die voll beladen sind mit normalen Fahrer, dann fahren da 500

Kilogramm. Und irgendwann kann es uns passieren, dass das dann nicht mehr als Fahrrad gilt

und das gilt es dann auch zu verhindern. Also wir müssen uns schon dafür sorgen, dass klar ist,

dass es eine Fahrzeugklasse, die weiterhin auch die Infrastruktur anders nutzen darf als ein PKW.

Also wieder Lobbyarbeit in Brüssel.

Ja, also wir sind ja auch im RLVD, im Radlogistikverband Deutschland,

wo wir versuchen, dass wir haben einen Codex, wie die Fahrräder zu fahren sind,

und das kriegt auch bei uns jede fahrende Person auch wirklich als allererstes beigebracht,

dass wir sagen, wir sind die Vorsichtigsten im ganzen Verkehr, weil wir sind für jeden

anderen, bis auf vielleicht Auto und Lkw eine Gefahr. Also wenn wir 500 Kilogramm über

den Fuß fahren, ist auch doof. Und deswegen achten wir sehr darauf, dass wir wirklich

die Fahrzeuge beherrschen und dass wir sehr viel Qualität an den Tag legen.

Also keinen Führerschein mitbringen müssen, das ist eines der großen Vorteile, aber bei

euch ein Training absolvieren und sozusagen einen Grünfuchs-Führerschein machen.

Richtig. Und du musst halt aufpassen, viele deutsche Städte sagen, Fahrräder dürfen

hier rein, aber kein Lieferverkehr.

Ja, das war tatsächlich, wir haben es auf NIMS Rad, wer möchte, kann da nochmal kurz

nachlesen. Ein Problem tatsächlich auch in Münster, man denkt es gar nicht, aber da

hat ein IT-Dienstleister, glaube ich sogar, eine Auslieferung gemacht und es neben den

LKWs rein gefahren und dann hieß es ne ne und er hat ein Ticket bekommen.

So und da ist noch eine Menge zu klären. Da ist auf jeden Fall sicherlich noch

einiges an Aufklärung zu tun. Jetzt hatte ich eine Abschlussfrage im Kopf und

hab sie vergessen über den Lieferverkehr hinaus. Aber halt, genau, jetzt

fällt es mir wieder ein. Du hast mir erzählt, dass also neben dem Führerschein,

den man sozusagen bei euch absolvieren muss, bekommt jeder Grünfuchs-Lieferant und -lieferantin

eine Ausbildung in Hallos sagen?

Stimmt.

Wir nennen es Paketdeutsch.

Also die Sache ist folgende, dass wir natürlich mit diesem Job im Bereich des Mindestlohns

uns bewegen, bewegen uns drüber, aber das ist natürlich momentan anders finanziell

nicht darstellbar.

sprechen wir im Publikum an, das vielfach aus Transferleistung kommt oder aus dem

migrantischen Publikum. Und wir möchten nicht warten, bis jemand, der vielleicht

geflüchtet ist, bis der Schiller und Goethe zitieren kann. Wir möchten, dass

der vorher schon, er oder sie vorher schon loslegen kann. Und deswegen bieten

wir Kurse in Paketdeutsch und haben wir angefangen, nachdem wir wussten, also

alles was mit „Guten Tag, mein Name ist, hier ist Ihr Paket“, „Oh, das tut mir

leid, da ist was schiefgegangen“, also wirklich, wir machen so Rollenspielen,

in denen man es durchübt. Und der Mische an Leute haben, die andere Sprachen sprechen

können, die auch in Stadtviertel fahren, wo andere gesprochen werden.

Warum soll man nicht gleich noch Paket Russisch, Paket Türkisch und Paket

Syrisch anbieten? Das ist dann einfach, da bringen die sich gegenseitig

bei und da kriegst du dein Sternchen dafür und dann kannst du sagen,

ich kann Paket Syrisch. Ich kann es noch nicht.

Du hast noch kein Sternchen gesammelt bei dir?

Nee.

Merhaba.

Merhaba.

Irgendwie ein bisschen türkisch.

Ja, ein bisschen türkisch.

Ach, ich liebe türkisch.

Super. Also Felix, ich drücke euch wirklich alle Daumen, dass

ihr das schön fein und mit viel positiven Erfahrungen von allen Seiten ausrollt in

erstmal den mittelgroßen Städten und dann natürlich als erste Großstadt, sorry Hamburg,

aber München höchst attraktiv. Dann trinke ich mit dir auch hier ein Aparol.

Ich freue mich jetzt schon darauf.

Vielen Dank Felix, das war super. Hat viel Spaß gemacht.

Viel Erfolg. Liebe Grüße an das gesamte Team in Göttingen.

Großen Dank natürlich auch an alle, die zugehört haben.

Wie stets meldet euch bei Fragen, Kommentaren etc. unter podcastnimsrat.de.

Vielen Dank und nehmt fleißig das Rad.

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Sissi Pärsch
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