Specialized Sirrus Carbon Fitness Bike Look, Mum: Ohne Sitzrohr, ohne Sitzrohr!

Specialized Sirrus Carbon – Infos und Preise

Mit dem Sirrus Carbon erfindet Specialized das Rad vielleicht nicht neu, vermag aber, der Angelegenheit zumindest einen sehr charmanten neuen Impuls zu geben: Anstelle eines bis zum Tretlager reichenden Sitzrohrs verfügt das Fitness Bike über eine spezielle Strebe zum Unterrohr, die Lasten aufnehmen und dabei Vibrationen schlucken soll. Das Sirrus Carbon mit dem futuristisch anmutenden Rahmen kommt in zwei Ausstattungen: Als Gravel-artiges Sirrus X 5.0 mit Pathfinder Pro 38 mm Bereifung auf Felgen mit 21er-Innenmaulweite und – das Sirrus 6.0 – in einer Road-Version mit 30/32er-Reifen auf Felgen mit 20 mm Innenmaulweite. Beide Bikes kommen mit einer SRAM NX 1×12-fach-Schaltung mit einer breiten Spreizung (11-50 Zähne), wie man sie von Mountainbikes kennt. Vorn ist jeweils nur ein Kettenblatt verbaut: 38 Zähne beim Sirrus X 5.0 und 40 Zähne am Sirrus 6.0 – für einen Umwerfer fehlt dem Sirrus Carbon schlicht der Anbaupunkt.

• Neuartiger Carbonrahmen mit nachgiebigem Design
• Future Shock 1.5
• Hydraulisch betätigte Scheibenbremsen (160/160 mm)
• Schaltung 1×12 SRAM
• Reifenfreiheit bis 42 mm
• Größen XS-XXL
• Gewicht Sirrus Carbon 6.0 9,2 kg*
• Gewicht Sirrus X Carbon 5.0 10,9 kg*
• ASTM/ max. Zuladung Klasse 2 / 109 kg*
• Preis Sirrus Carbon 6.0 2.600 € (UVP)
• Preis Sirrus Carbon X 5.0 2.100 € (UVP)
• Verfügbar keine Angabe
• Infos www.specialized.com

Preis ab 2.250 USD| Bikemarkt: Specialized Sirrus Carbon kaufen

*Herstellerangabe

Specialized vermarktet das Sirrus Carbon ausdrücklich als „beyond Gender“, hat also in der Rahmengeometrie wie auch in den Farboptionen nach eigener Aussage alle Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt.

Doppelt entkoppelt – Compliance Junction und Future Shock 1.5

Fahrradrahmen aus Carbon bieten nicht nur eine Menge Stabilität und Steifigkeit, das Material kann auch, je nach Bauform, sehr flexibel sein und während Flex in der Querachse natürlich bei keinem Fahrrad erwünscht ist, kann ein schlau gebauter Rahmen bereits eine Menge Vibrationen und Stöße aus dem Untergrund schlucken, ohne dafür zusätzliche Dämpfungskomponenten bemühen zu müssen. Die längste, starre und annähernd senkrechte Struktur eines Fahrradrahmens, das Sitzrohr, ist nun einmal maßgeblich für den Transport von Unruhe nach oben verantwortlich – und es gibt, angefangen von einfachen, flexenden oder gefederten Sattelstützen bis hin zu komplizierteren Einbauten wie beim Specialized Diverge STR – Test immer wieder Ansätze, hier für Flex in der Senkrechten zu sorgen.

Beim neuen Sirrus Carbon hat Specialized also das Sitzrohr „einfach“ in Teilen weggelassen. Übrig bleibt nur der Teil, der für die Aufnahme der Sattelstütze vonnöten ist, darunter, also gut 20 cm oberhalb des Tretlagers, werden Kräfte in der sogenannten „Compliance Junction“ von den Sitzstreben und einer schlanken Verstrebung nach vorn, zum Unterrohr aufgenommen. Das Tretlager scheint dabei zwischen Kettenstreben und Unterrohr frei zu schweben. Das sieht nicht nur originär aus, es schafft (mutmaßlich – denn testen konnten wir das neue Sirrus Carbon noch nicht) auch Fahrkomfort ohne bewegliche, wartungsintensive zusätzliche Fahrwerkskomponenten –allein durch sein Rahmendesign.

Vorn erledigt die Entkopplung des Fahrers oder der Fahrerin vom Untergrund die Future Shock 1.5: Diese bereits bekannte Specialized-Spezialität generiert oberhalb des oberen Steuerlagers 20 mm Federweg für Beruhigung am Lenker. Beim Sirrus Carbon 6.0 ist zusätzlich noch eine Roval Terra Carbon Sattelstütze verbaut, die mit ihrem Carbon-Flex für zusätzlichen Komfort am Sattel sorgen soll.

Ausstattung: Sirrus Carbon für Straße – oder Gravel

Das Sirrus Carbon gibt es zum Einstand (zunächst?) zweimal: Während das Sirrus Carbon 6.0 mit seinen schmaleren, fein profilierten Reifen und einem 40er-Kettenblatt deutlich Richtung Speed getrimmt ist, kommt das Sirrus X Carbon 5.0 mit etwas kürzerer Übersetzung sowie breiterer, gröberer Bereifung und wird so wohl Menschen ansprechen, die ihr Sirrus Carbon vermehrt abseits von Asphalt bewegen wollen. Beide Bikes teilen denselben Rahmen mit der markanten Lücke über dem Tretlager. Dieser verfügt über drei (Größen XS und S) bzw. vier (ab Größe M) Anbaupunkte für Flaschen oder entsprechende Accessoires und kann bis 38-mm-Bereifung mit, sowie mit bis zu 42 mm breiten Schluppen ohne Schutzbleche gefahren werden. Genau wie die Schutzbleche soll laut Hersteller auch ein Gepäckträger an den Plug-and-play-Mounts von Rahmen und Gabel einfach zu befestigen sein, was die Sirrus Carbon für sportliches Commuting wie für Touren gleichermaßen qualifiziert.

Geometrie: Fitness-Bar statt Drop-Bar

Wer auf einem schnellen, spritzigen Bike gern aufrecht im Fahrtwind sitzt, wer Unterlenker gruselig findet oder zu Rückenschmerzen neigt, für den sind Fitness Bikes mit ihrer aufrechteren, zentralen Sitzposition wie geschaffen. So bilden die Sirrus Carbon Modelle einen weiteren Fixpunkt in der spannenden Unschärfe zwischen Rennrad und Cross-Country Mountainbike – leicht, schnell, agil, mit Nehmerqualitäten und Bikepacking-tauglich. Dabei verspricht ihre Ausstattung aber ein unkompliziertes Handling, auch für Menschen, die sportliches Fahrradfahren nur nebenbei betreiben.

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