Dieses E-Bike fährt ohne Akku Superkondensator statt Batterie

Das E-Bike des französischen Herstellers Pi-Pop folgt dem Konzept, keine seltenen Ressourcen verwenden zu wollen. Es wird in Frankreich lokal produziert und die dritte Generation des Designs soll nun auf den Markt gebracht werden, mit einer erwarteten Produktionssteigerung um das Zehnfache im Jahr 2024, so der Hersteller. Das Spannendste am Pi-Pop E-Bike ist allerdings, dass es komplett ohne herkömmlichen Akku auskommt.
Foto von Laurenz Utech
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Lesezeit ~1 Min.
Veröffentlicht in E-Bikes
10. Oktober 2023
Titelbild

Pi-Pop E-Bike – Superkondensator statt Akkubatterie

Der Initiator des Pi-Pop E-Bikes ist der französische Unternehmer Adrien Lelièvre. Mit seiner Erfahrung im Bereich der Elektronikindustrie hat Lelièvre ein 20 kg schweres E-Bike namens Pi-Pop entwickelt und patentiert, welches zur Speicherung von Strom keine Lithium-Akkus, sondern Superkondensatoren verwendet.

Das Pi-Pop E-Bike nutzt einen Superkondensator statt eines Li-Ionen-Akkus und lädt sich während der Fahrt wieder auf.
# Das Pi-Pop E-Bike nutzt einen Superkondensator statt eines Li-Ionen-Akkus und lädt sich während der Fahrt wieder auf.

„Das System wird aufgeladen, wenn die Fahrt einfach ist, und wenn das Fahrrad bremst – dank des Motorbremsens – dann wird die Energie bei Bedarf zurückgegeben“, erklärte Lelièvre, der Geschäftsführer von STEE, dem Unternehmen hinter dem Fahrrad, gegenüber Euronews Next letzte Woche. Derzeit produziert Pi-Pop 100 Fahrräder pro Monat. In Zukunft strebt das Unternehmen an, bis 2024 monatlich tausend Fahrräder herzustellen. Aus Gründen der Verwaltung und der Herstellungskosten bietet das Unternehmen derzeit nur ein Modell mit einer einzigen Rahmengröße und einer einzigen Farbe an. Der Preis des neuesten Modells beträgt 2.450 Euro.

Wie funktioniert ein Superkondensator?

Im Gegensatz zu einer Lithiumbatterie, die Energie in einem chemischen Prozess speichert, funktioniert ein Superkondensator, indem er Energie auf elektrostatische Weise speichert. Dies bedeutet, dass ein Superkondensator Energie sehr schnell speichern und abgeben kann, wenn sie benötigt wird. Bei einem E-Bike bedeutet dies, dass Energie gespeichert wird, wenn man in die Pedale tritt oder bremst, und sie für kraftintensive Manöver wie das Wiederanfahren oder das Bergauf fahren verwendet wird. So soll das Pi-Pop-Bike, nachdem es im Flachen geladen wurde, anschließend einen Anstieg von 50 Höhenmetern absolvieren können.

Die Problematik der Reichweitenangst mit einem herkömmlichen Li-Ionen-Akku dargestellt auf der Herstellerwebsite …
# Die Problematik der Reichweitenangst mit einem herkömmlichen Li-Ionen-Akku dargestellt auf der Herstellerwebsite …
… im Vergleich zur scheinbar endlosen Reichweite mit Superkondensator.
# … im Vergleich zur scheinbar endlosen Reichweite mit Superkondensator.

Superkondensatoren wurden erstmals Ende der 1970er Jahre hergestellt. Heute werden sie in photovoltaischen Systemen wie Solaranlagen, Digitalkameras und einigen Hybrid- oder Elektrofahrzeugen eingesetzt – und natürlich in der Formel 1. Das Unternehmen behauptet, dass die Lebensdauer eines Superkondensators zwischen 10 und 15 Jahren liegt, verglichen mit fünf oder sechs Jahren für eine Lithiumbatterie. In Bezug auf die Nachhaltigkeit bestehen die Superkondensatoren aus Kohlenstoff, leitfähigem Polymer, Aluminiumfolien und Zellstoff-Materialien, für die bereits Recyclingprozesse existieren.

Die lokale Produktion ist entscheidend

Das Fahrrad – jetzt ein Design der dritten Generation – wird derzeit in Orleans montiert. Die lokale Produktion in seiner Heimat Frankreich sei für Lelièvre wichtig: „Ich denke, wir können nicht innovieren, wenn wir die Kontrolle über die Produktion verlieren“, sagte er. „Wenn wir über nachhaltige Entwicklung, ökologischen Wandel und Energiewandel sprechen, müssen wir Arbeitsplätze schaffen“, fügte Lelièvre hinzu, dessen Unternehmen 25 Mitarbeiter beschäftigt.

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Infos und Bilder: Pi-Pop Website

8 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. (...) Leider für die meisten von Akkurädern verwöhnten Leute wohl zu anstrengend. (...)
    Das sehe ich genauso.
    Ich sehe staendig Leute mit viel zu niedrig eingestellten Saetteln o. dgl., da ist die 'Tretergonomie' derart mies, dass deren 'Pedalieren' bestenfalls noch ein 'Taktstock-Schwingen' fuer den Elektromotor ist, aber keinen ernstzunehmenden Beitrag zur Antriebsleistung liefert.
    Edit: Das Teil muesste zumindest ein 'Plug-In Hybrid' sein. So dass man von daheim weg immer erstmal vollen Speicher hat (sofern man dran gedacht hat aufzuladen).
    (...) mehrere kg leichter sein ohne teurer zu werden. (...)
    Starrgabel und AHeadset waere schon mal mind. ein Kilo 😁
  2. Interessantes Konzept. Wäre vielleicht was für die Leihradanbieter, denn da entfällt das umständliche aufladen der Akkus.

  3. Dass das Rad trotzdem 20kg wiegt, wenn vergleichbare E-Bikes mit 15kg verfügbar sind, macht den Nutzen eher gering finde ich.
    So ein Rad wie abgebildet kommt auch ohne Motor auf 18 kg...
  4. Ich denke auch, dass der eingefleischte E-Biker davon nicht sonderlich beeindruckt sein wird. Seien es die "Taktstock-Schwinger" oder die, die auf ihren Touren mehr als 1000 hm fahren.

    Aber für Alltags-/Stadtfahrten mit wenig Höhenmetern durchaus ein gutes Konzept. Vor allem der Anspruch weniger seltene Ressourcen in seinem Rad zu haben sollte unbedingt weiter verfolgt werden!

  5. 50 hm ist nicht viel und rekuperieren kann man nur, wenn man bergab bremst 😁
    Superkondensatoren sollen bis zu 1.000.000 Ladezyklen vertragen, was die 10 - 15 J. Lebensdauer erklären würde. Wie sieht es denn mit der Selbstentladung bei dem System aus ? Die Akzeptanz wäre sicherlich höher, wenn man den Superkondensator zuhause laden und mit einem vollen Superkondensatoren starten könnte. Für den Stadtverkehr sicher eine sinnvolle Anwendung, weil man da viel öfter bremsen und wieder anfahren muss.

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