Sie sind vollgefedert, verfügen über starke Motoren und sind alltagstauglich ausgestattet: SUV-E-Bikes sind vermutlich die vielseitigsten E-Bikes am Markt und das schlägt sich auch in den Verkaufszahlen nieder. Höchste Zeit, einmal zu testen, wer das beste SUV-E-Bike am Start hat – hier kommt unser 5er-Vergleichstest: Das beste SUV-E-Bike 2024.
Video: Cube, Riese & Müller, Rotwild, Hoheacht oder Haibike? – Das beste SUV-E-Bike 2024
Fünf angesagte SUV-E-Bikes im Vergleichstest
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt es deutlich: Vollgefederte E-Mountainbikes mit kompletter Ausstattung, sogenannte SUV-E-Bikes, sind gekommen, um zu bleiben. Obwohl sie immer noch in verschiedenen Interpretationen erscheinen, wie wir erst kürzlich wieder auf der Eurobike 2024 feststellen konnten (Eurobike 2024 – Highlights: Neue SUV-E-Bikes von Steppenwolf, Kalkhoff & Gudereit), verfolgen sie alle ein gemeinsames Ziel: das ultimative Fortbewegungsmittel für Freizeit und Alltag, Straße und Gelände, Stadt und Wald zu sein. Ob einkaufen, pendeln, Radreise oder eine MTB-Tour durch den Wald – für die modernen E-Bikes mit Vollfederung soll das alles ein Kinderspiel sein.
Für unseren Vergleichstest dieser beliebten neuen Bike-Kategorie haben wir diejenigen genauer unter die Lupe genommen, die unserer Meinung nach die oben genannten Aufgaben meistern, ohne dabei ihren sportlichen Charakter zu sehr zu verlieren. Das bedeutet, dass ausschließlich vollgefederte Performance-E-Mountainbikes mit kompletter Ausstattung – also fest installierte Beleuchtung, Schutzbleche, Ständer und Gepäckträger – und einem Federweg von 120 bis 160 mm in die Betrachtung einbezogen wurden. Einen Überblick über die fünf Kandidaten, deren Preise und ihre wichtigsten technischen Daten findet ihr in der nachfolgenden Tabelle.
Die Kandidaten in der Übersicht
Modell | Motor/Akku | Federweg v/h | Rahmenmaterial | Laufradgröße | Gewicht | Preis (UVP) |
---|---|---|---|---|---|---|
Cube Stereo Hybrid 120 All Road | Bosch CX Smart System/750 Wh | 120/120 mm | Aluminium | 29 Zoll (Größe S: 27,5 Zoll) | 27,3 kg | 4.699 € |
Haibike Aventr SE | Yamaha PW-X3, 85Nm/InTube 720 Wh | 140/140 mm | Aluminium | 29 Zoll | 28,3 kg | 6.499 € |
Hoheacht Mola Tereno | Shimano Steps EP8/BT-E8036, 630 Wh | 120/120 mm | Aluminium | 27,5 Zoll | 27,1 kg | 5.699 € |
Rotwild R.C1000 Tour | Pinion E1.12 MGU/960 Wh | 140/140 mm | Carbon | 29 Zoll | 26,9 kg | 9.999 € |
Riese & Müller Delite4 GX Vario | Bosch CX Smart System/625 Wh | 140/140 mm | Aluminium | 27,5 Zoll | 32,4 | 7.448,80 € |
Rotwild R.C1000 Tour
Das Rotwild R.C1000 Tour beeindruckt schon auf dem Papier mit seinem Pinion E1.12 MGU/IPU1000-Motor und einem Ultracore-960-Wh-Akku, der im Testfeld zweifelsohne der größte ist. Mit einem Federweg von 140 mm vorne und 140 mm hinten ist es ideal ausgestattet für anspruchsvolle Trails und dürfte hervorragenden Komfort und Kontrolle bieten. Die hochwertigen Fahrwerkskomponenten stammen von DT Swiss, was das Fahrerlebnis durch verschiedene Anpassungsmöglichkeiten noch angenehmer machen drüfte. Mit einem Gewicht von 26,9 kg gehört es zu den leichteren SUVs in seiner Klasse – hier im Test liegt es damit sogar knapp vor dem Hoheacht Mola Tereno auf Platz eins. Preislich liegt das R.C1000 Tour bei 9.999,00 Euro, was es in den Premiumbereich und für viele damit außer finanzieller Reichweite hebt.
- Motor Pinion E1.12 mit Pinion LCD RD1.2 Display-Remote-Einheit
- Akku 960 Wh
- Rahmenmaterial Carbon
- Federweg v/h 140 mm/140 mm
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 26,9 kg
- Max. Systemgewicht 150 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S / M / L / XL
- www.rotwild.com
- Preis 9.999 € (UVP)
Video: Rotwild R.C1000 Tour im Test
Das Rotwild R.C1000 Tour ist das richtige Bike für alle, die Wert auf Exklusivität in Qualität und Performance legen, denn es nimmt nicht nur wegen seines Preises eine Exklusivstellung innerhalb des Testfeldes ein. Dank seines leichten, per Hand gefertigten Carbonrahmens fährt es sich mit am sportlichsten und direktesten, sowohl On- als auch Offroad. Der mit Abstand größte Akku im Testfeld lässt einen jede Reichweitenangst vergessen und hält das SUV-E-Bike des deutschen Kultherstellers dennoch nicht davon ab, das leichteste Bike im Test zu sein – chapeau! Während die Schutzbleche und die schmalen Reifen leider ein Abturner sind, begeistert das hochwertige DT-Swiss-Fahrwerk mit sensiblem Ansprechverhalten und feiner Einstellbarkeit. Ebenso kann der selbst entwickelte Packtaschenhalter optisch wie funktional begeistern. Die leistungsstarke, aber auch sehr laute Pinion MGU komplettiert das Luxus-Paket und unterstreicht wieder einmal den exklusiven Charakter dieses Bikes, das uns nicht nur von seinen Fahreigenschaften, sondern vor allem auch von seiner Optik vollends überzeugen konnte.
Rotwild R.C1000 – Pro / Contra
Stärken
- Große Reichweite dank 960 Wh an Akkukapazität
- Leichter, hochwertiger Carbonrahmen
- Sensibles Fahrwerk
- Ausgewogene Geometrie
- Starker Motor
- Minimalistischer Packtaschenhalter aus Carbon
Schwächen
- Laute und zu schmale Schutzbleche
- Lauter Motor
- Hoher Preis
Haibike Adventr SE
Das Haibike Adventr SE ist mit einem kraftvollen Yamaha PW-X3-Motor ausgestattet, der 85 Nm Drehmoment liefert, und einer 720-Wh-Batterie, die für ausgedehnte Touren ausgelegt ist. Der Federweg des Fox-Fahrwerks beträgt sowohl vorne als auch hinten 140 mm, was eine hervorragende Federungsperformance mit vielen Reserven verspricht. Das Bike bringt 28,3 kg auf die Waage und ist damit ein robustes, aber dennoch leistungsstarkes E-Mountainbike. Der Preis liegt bei 6.499,00 Euro, was es zu einer erschwinglicheren und dennoch hochwertigen Option macht.
- Motor Yamaha PW-X3, 85 Nm, mit Display A
- Akku 720 Wh
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg v/h 140 mm/140 mm
- Laufradgröße 27,5″
- Gewicht 28,3 kg
- Max. Systemgewicht 150 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S / M / L / XL
- www.haibike.com
- Preis 6.499 € (UVP)
Video: Haibike Adventr SE SUV-E-Bike im Test
Das Haibike Adventr SE ist ein Wolf im Schafspelz, der sich offenbart, sobald es damit ins Gelände geht. Hier kann das Bike des deutschen E-Bike-Herstellers mit kraftvollem Yahama-Motor volle Punktzahl abräumen. Kein Wunder, denn es macht keinen Hehl daraus, dass es eigentlich ein vollausgestattetes Haibike Allmtn mit reduziertem Federweg ist. Die zugekauften Alltagskomponenten wie Schutzbleche und Ständer funktionieren gut, sollten aber regelmäßig auf sicheren Sitz überprüft werden. Die im Gelände unerlässliche Vario-Sattelstütze kommt dem Adventr auch im Stadtverkehr zugute und hebt das in der Stadt ansonsten etwas behäbige Bike gemeinsam mit dem hervorragenden Gepäckträger und den designierten SUV-Reifen von Schwalbe auf ein gutes Alltagstauglichkeits-Niveau.
Haibike Adventr SE – Pro / Contra
Stärken
- Sattes Fahrwerk
- Geometrie sehr trailtauglich
- Guter Gepäckträger
- Starke Bremsen
- SUV-spezifische Bereifung
Schwächen
- Breiter Lenker schränkt Alltagsnutzen ein
- Lenker-Remote in Haptik und Design überholt
- Ruckelnder Motor
Riese & Müller Delite GX Vario
Das Riese & Müller Delite GX Vario kommt mit dem Bosch Smart System und einer 625-Wh-Batterie, die eine zuverlässige und starke Unterstützung bietet. Mit einem gleichmäßigen Federweg von 140 mm vorne und hinten ist es optimal für verschiedene Geländearten geeignet und bietet genügend Reserven für härtere Schläge, etwa durch Wurzeln oder Bordsteinkanten. Die hochwertigen Komponenten und das robuste Rahmendesign tragen zum etwas höheren Gewicht von 32,4 kg bei. Unsere Konfiguration kostet 6.618 Euro, wobei die Preise ab 5.519,00 Euro starten, je nach individueller Ausstattung.
- Motor Bosch Smart System
- Akku 625 Wh
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg v/h 140 mm/140 mm
- Laufradgröße 27,5″
- Gewicht 32,4 kg
- Max. Systemgewicht 140 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen 47 cm (S) / 51 cm (M) / 56 cm (L)
- www.r-m.de
- Preis unserer Konfiguration 6.618 € (ab 5.519 €)
Video: Riese & Müller Delite4 GT Vario im Test
Das Riese & Müller Delite hat alle im Test überrascht. Anders als die restlichen Kandidaten im Test ist es kein alltagstauglich ausgestattetes E-Mountainbike, sondern ein designiertes SUV-E-Bike. Das heißt, es wurde exakt für die gemischte Nutzung im Alltag, in der Stadt, im Wald, auf kurzen Besorgungsfahrten oder langen Touren konzipiert und designt – und das merkt man! Die hochwertige Ausstattung mit Highlights wie dem rahmenfesten Gepäckträger, den bissigen Bremsen oder der starken Lichtanlage ist lückenlos und optimal für den anvisierten Einsatzbereich geeignet. Der Rahmen begeistert mit einer aufrechten und dennoch integrierten Sitzposition sowohl auf dem Radweg als auch auf dem Trail. Hierfür sorgt nicht zuletzt auch das durch die GT-Option auf 140 mm Federweg aufgebockte Fahrwerk mit bewährter Fox-Federungsperformance an Front und Heck. Das alles in Kombination mit der Bosch-Power des CX-Motors im Smart System und der wartungsarmen Vario-Antriebsoption mit Gates-Riemen und Enviolo-Nabenschaltung macht das Delite GT Vario zum einzig wahren SUV-E-Bike im Test.
Riese & Müller Delite GT Vario – Pro / Contra
Stärken
- Erstaunliche Offroad-Qualitäten
- Gefederter Gepäckträger
- Zusätzlicher Frontgepäckträger
- Ergonomisches und anpassbares Cockpit
- Wartungsarmes und leises Antriebssystem
- Beste Schutzbleche im Test
- Starke Lichtanlage mit Fern- und Bremslicht
Schwächen
- Hohes Gewicht
- Hoher Gepäckträger
Cube Stereo Hybrid 120 Race All Road
Das Cube Stereo Hybrid 120 Race All Road verfügt über das Bosch Smart System mit einer 750-Wh-Batterie, die für lange Strecken und intensive Nutzung ausgelegt ist. Mit einem Federweg von 120 mm vorne und hinten bietet es eine ausgewogene und komfortable Fahrt. Es wiegt 27,3 kg und ist damit ein ausgewogenes E-Mountainbike für verschiedene Einsatzbereiche und mit alltagstauglicher Ausstattung. Der Preis liegt bei 4.699 Euro, was es zu einer sehr attraktiven Option in der Mittelklasse macht.
- Motor Bosch Smart System
- Akku 750 Wh
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg v/h 120 mm/120 mm
- Laufradgröße 29″
- Gewicht 27,3 kg
- Max. Systemgewicht 135 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen M / L / XL
- www.cube.eu
- Preis 4.699 € (UVP)
Video: Cube Stereo Hybrid 120 Allroad im Test
Das Cube Stereo Hybrid 120 Race Allroad präsentiert sich im Test als solides Touren- und Alltagsrad. Als das günstigste Bike im Test überrascht es dennoch mit einer wertigen Ausstattung inklusive geschmeidigen Fox-Luftfederelementen, starken Magura-Bremsen und knackiger Shimano XT 12-Gang-Kettenschaltung. Zwar sind auch hier die Schutzbleche wieder deutlich zu kurz geraten, dafür reißt das der ebenfalls von der Eigenmarke ACID stammende, gut funktionierende Gepäckträger wieder raus. Neben dem kürzeren Federweg von 120 mm beschneidet vor allem die fehlende Vario-Satelstütze die Offroad-Fähigkeiten des Cubes. Diese wird außerdem auch in der Stadt schmerzlich vermisst und kostet dem Cube so sowohl bei Alltagsnutzen als auch in der Offroad-Tauglichkeit einen Punkt. Dennoch bekommt man für eine UVP von 4.699 € sehr viel SUV fürs Geld beim Stereo Hybrid 120 Race Allroad, womit es eine klare Empfehlung für den Einstieg in dieses Segment darstellt.
Cube Stereo Hybrid 120 Race Allroad – Pro / Contra
Stärken
Schwächen
Hoheacht Mola Tereno
Das Hoheacht Mola Tereno ist mit einem Shimano EP801-Motor und einer 630-Wh-Batterie ausgestattet, die sowohl Auto- als auch Free-Shift-Funktionen bietet. Mit einem Federweg von 120 mm vorne und hinten ist es ideal für vielseitige Einsatzmöglichkeiten geeignet. Bei einem Gewicht von 27,1 kg ist es ein gut ausbalanciertes und leistungsfähiges E-Mountainbike. Preislich liegt es bei 5.699 Euro, was zunächst nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis für die gebotene Technologie und Ausstattung ausschaut.
- Motor Shimano EP801, 85 Nm, Auto & Free Shift
- Akku 630 Wh
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg v/h 120 mm/120 mm
- Laufradgröße 27,5″
- Gewicht 27,1 kg
- Max. Systemgewicht 140 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen M / L / XL
- www.hoheacht.com
- Preis 5.699 € (UVP)
Video: Hoheacht Mola Tereno SUV-E-Bike im Test
Das Hoheacht Mola Tereno ist ein vielseitiges E-Bike, das sich ideal fürs Pendeln und für Wochenend-Abenteuer eignet. Es bietet eine ausgewogene Kombination aus Komfort und Alltagstauglichkeit, jedoch mit Abstrichen bei der Offroad-Tauglichkeit aufgrund der fehlenden Dropper-Post und den wenig griffigen Reifen. Die Ausstattung ist also ausbaufähig, Highlights sind die elektronische Schaltung und der starke Shimano EP801-Motor. Der Preis wirkt in Anbetracht dessen etwas zu hoch gegriffen. Wer großen Wert auf Komfort und setzt, findet im Hoheacht Mola Tereno insgesamt ein solides SUV-E-Bike für den urbanen Einsatz mit einer coolen, aufstrebenden Marke dahinter.
Hoheacht Mola Tereno – Pro / Contra
Stärken
- Elektronische Schaltung mit Free Shift
- Starker Shimano EP801-Motor
- Geringes Gewicht
- Rücklicht mit Standlicht
- Vollwertiger Gepäckträger mit 27 kg Nutzlast
Schwächen
- Keine Vario-Sattelstütze
- Reifen offroad wenig Grip
- Wackeliger Ständer
- Schwache Bremsen
Welche Anforderungen muss das perfekte SUV-E-Bike erfüllen?
Ein perfektes SUV-E-Bike sollte eine Kombination aus robusten Offroad-Fähigkeiten und alltagstauglicher Ausstattung bieten. Dazu gehört eine leistungsstarke Motorisierung mit hohem Drehmoment für steile Anstiege und anspruchsvolles Gelände, kombiniert mit einer hochwertigen Vollfederung für Komfort und Kontrolle auf unebenem Untergrund. Eine große Akkukapazität ist essenziell, um lange Strecken ohne häufiges Nachladen bewältigen zu können. Robuste, griffige Reifen sorgen für Stabilität und Sicherheit auf verschiedensten Untergründen.
Zudem muss das SUV-E-Bike über praktische Alltagsfeatures verfügen, wie integrierte Beleuchtungssysteme, Schutzbleche, Gepäckträger und eine vernünftige Diebstahlsicherung. Ergonomische Griffe und Sättel sowie eine einfach bedienbare Schaltung tragen zum Fahrkomfort bei. Eine robuste Bauweise, kombiniert mit einem ansprechenden Design und hochwertigen Materialien, rundet das perfekte SUV-E-Bike ab und macht es zu einem vielseitigen Begleiter für sowohl anspruchsvolle Gelände als auch alltägliche Fahrten in der Stadt.
So haben wir getestet
Natürlich haben wir uns zuerst einmal die Verarbeitung, die Ausstattung, das Motorsystem und den Akku der Testbikes genauer angeschaut, um Wertigkeit und Handling beurteilen zu können. Dann haben wir im nächsten Schritt allerhand an Taschen, Gepäck und Zubehör wie Flaschen oder Smartphones an die Bikes geschnallt, um den Alltagsnutzen bewerten zu können. Natürlich sind wir die Kandidaten anschließend auch in alltäglichen Situationen im Straßenverkehr, auf Radwegen und engen Innenstädten gefahren und konnten dabei bereits einen guten Eindruck von den Fahreigenschaften und der Performance der Ausstattungen gewinnen.
Um allerdings das Maximale aus den Bikes herauszuholen, haben wir sie direkt auf dem Trail getestet. Natürlich sind sie in erster Linie nicht dafür ausgelegt, harte Trailtouren mit technischen Trails zu fahren, aber um den Charakter des jeweiligen E-Mountainbikes, welches in ihnen allen steckt, zu offenbaren und den Fahreigenschaften möglichst gründlich auf den Zahn zu fühlen, war es für unser Team aus erfahrenen Biketestern und -testerinnen ein probates Mittel. Nach repetitiven Runden über die verschiedenen Teststrecken und intensiven Diskussionen in unserem fünfköpfigen Testteam formten sich so aussagekräftige und belastbare Bewertungen, die wir in den kommenden Testberichten und Videos zu den jeweiligen Testbikes für euch dokumentieren.
Sternchen-Bewertung
Um die vielschichtigen Fahreindrücke und Beurteilungen der verschiedenen Räder auf eine prägnante Art und Weise herunterzubrechen, haben wir uns folgende Sternchen-Bewertung überlegt: Passend zum Grundwesen dieser Bike-Kategorie bewerten wir die beiden Kernbereiche, die ein gutes SUV-E-Bike abdecken muss – und zwar Alltags- sowie Offroadtauglichkeit – jeweils auf einer Skala von 0 bis 5 möglichen Sternen.
Diese Bewertung wird in den einzelnen Artikeln jeweils im Kapitel zum Fahreindruck zu finden sein und in der abschließenden Zusammenfassung nochmals in Tabellenform für alle Testkandidaten gegenübergestellt. Neben der Einordnung der jeweiligen Bikes im gesamten Testfeld hat uns die Sternchen-Bewertung auch die Vergabe unserer begehrten Test-Badges vereinfacht. Die Sternchen-Bewertungen, den Kauf-Tipp und den Testsieger verkünden wir nach Abschluss des Vergleichstests hier an dieser Stelle!
Modell | Motor/Akku | Federweg v/h | Gewicht | Preis (UVP) | Alltagstauglichkeit | Offroadtauglichkeit |
---|---|---|---|---|---|---|
Cube Stereo Hybrid 120 All Road | Bosch CX Smart System/750 Wh | 120/120 mm | 27,3 kg | 4.699 € | ⭐️⭐️⭐️ (3/5) | ⭐️⭐️⭐️ (3/5) |
Haibike Aventr SE | Yamaha PW-X3, 85Nm/InTube 720 Wh | 140/140 mm | 28,3 kg | 6.499 € | ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5) | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5) |
Hoheacht Mola Tereno | Shimano Steps EP8/BT-E8036, 630 Wh | 120/120 mm | 27,1 kg | 5.699 € | ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5) | ⭐️ (1/5) |
Rotwild R.C1000 Tour | Pinion E1.12 MGU/960 Wh | 140/140 mm | 26,9 kg | 9.999 € | ⭐️⭐️⭐️ (3/5) | ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5) |
Riese & Müller Delite4 GX Vario | Bosch CX Smart System/625 Wh | 140/140 mm | 32,4 | 7.448,80 € | ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5) | ⭐️⭐️⭐️⭐️ (4/5) |
Testsieg & Kauf-Tipp
„Ein perfektes SUV-E-Bike sollte eine Kombination aus robusten Offroad-Fähigkeiten und alltagstauglicher Ausstattung bieten.“ So schrieben wir es in der Einleitung zu diesem Vergleichstest und wissen inzwischen, dass ein wichtiger Zusatz lauten muss: „Und dabei reicht es nicht, ein einfaches E-Mountainbike mit Ausstattungsextras zu sein.“ Denn dieses trifft die speziellen Anforderungen, die der modernde Stadtmensch an ein SUV-E-Bike hat, nicht zu hundert Prozent. So reicht es etwa nicht, wenn die Zusatzausstattung nicht optimal auf den Einsatzzweck abgestimmt ist – Stichwort: zu kurze und schmale Schutzbleche – oder von minderer Qualität ist. Genauso wenig sind zu breite MTB-Lenker förderlich für eine ergonomische Sitzhaltung im Alltag und auf längeren Radtouren oder -reisen. Und genau so gehören auch spezifische Bike-Features wie etwa zusätzliche Zubehörhalterungen, erweiterte Transportmöglichkeiten, gefederte Gepäckträger oder Fern- und Bremslicht zum Ausstattungsumfang eines perfekten SUV-E-Bikes. Im Vergleichstest war nur ein Kandidat ein designiertes SUV-E-Bike und hat alle diese Eigenschaften mitgebracht, weshalb er auch unser klarer Testsieger geworden ist: das Riese & Müller Delite4 GT Vario – Glückwunsch!
Beim Kauf-Tipp, der so etwas ist wie ein sehr guter zweiter Platz, bei dem es darauf ankommt, dass man als Jury komplett hinter der Kaufempfehlung stehen kann und diese auch und vor allem auf Basis des Preis-Leistungs-Verhältnisses ausspricht, war es hingegen nicht so endeutig wie beim Testsieg. Mit dem Cube gab es etwa ein Bike, das zu einem sehr vernünftigen Preis vieles im Angebot hatte, aber eine ganz entscheidende Sache eben nicht: die Vario-Sattelstütze. Mit dieser wäre es wahrscheinlich noch mal etwas knapper gewesen und das Haibike hätte um den Sieg zittern müssen. Hätte, hätte, E-SUV-Kette: Das Haibike Adventr SE sichert sich den Kauf-Tipp im großen SUV-E-Bike Vergleichstest 2024 – herzlichen Glückwunsch!
Wieso ausgerechnet SUV?
Schon bevor wir in die Planungen für diesen Gruppentest gegangen sind, beschäftigte uns das Thema der Namensgebung für diese neue E-Bike-Gattung ein ums andere Mal. Der Begriff SUV ist gemeinhin eher als kontrovers zu bezeichnen, in der Community der Radfahrenden sogar weitgehend negativ konnotiert. Da ist es schon verwunderlich, dass er es 2024 soweit gebracht hat, eine der beliebtesten E-Bike-Gattungen zu benennen.
Wenn man mal von allen Emotionen und Assoziationen absieht, bezeichnet der Zusatz SUV (Akronym für engl. Sport Utility Vehicle) ein E-Bike, das sowohl Sport- als auch Nutzfahrzeug ist. Faktisch passt die Bezeichnung also schon mal, wenngleich darunter auch eine Reihe anderer E-Bikes fallen würden. Aber es sind auch direkte technische Ähnlichkeiten zu den vierrädrigen Verwandten sichtbar: stark gefedertes Fahrwerk, All-Terrain-Bereifung, stabiles Chassis. Doch was ist eigentlich mit den negativen Eigenschaften und Auswirkungen, die wir mit der Autogattung verbinden, gibt es dort auch Parallelen? Ein höherer Energie- und Platzverbrauch, unübersichtliche Abmessungen, höhere Letalität bei Unfällen und ein häufig eingeschränkter Offroad-Nutzen sowie ein behäbiges Fahrverhalten, in der Stadt – um mal nur ein paar zu nennen, die spontan einfallen. Bis auf die letzten zwei Punkte können wir nun nach Abschluss des Tests sagen, dass sich das nicht auf unsere SUV-E-Bikes übertragen lässt. Beim Fahrverhalten und dem eingeschränkten Nutzen, ist tatsächlich drauf zu achten, dass man sich für ein E-SUV entscheidet, welches genau mit diesem Fokus entwickelt und ausgestattet wurde. Ansonsten kann es tatsächlich zu Einschränkungen in manchen Situationen kommen.
Wer war euer Favorit im Test? Hat euch ein Bike gefehlt?
Hier findest du alle Testberichte zum SUV-E-Bike Vergleichstest:
- Cube, Riese & Müller, Rotwild, Hoheacht & Haibike im Vergleichstest: Das beste SUV-E-Bike 2024
- Rotwild R.C1000 Tour SUV-E-Bike im Test: Luxus-Bike mit 960 Wh, Pinion MGU & Carbonrahmen
- Haibike Adventr SE SUV-E-Bike im Test: Das Beste aus zwei Welten?
- Riese & Müller Delite4 GT Vario im Test: Das einzig wahre SUV-E-Bike?
- Cube Stereo Hybrid 120 Race Allroad im Test: Top ausgestattetes SUV-E-Bike für unter 5.000 €?
- Hoheacht Mola Tereno E-Bike im Test: Komfort-SUV mit elektronischer Schaltung