Tenways CGO009 Urban E-Bike im Test Sorgloser Cruiser mit GPS an Bord

Tenways CGO009 im Test: Ein schmucker Cruiser zu einem schmalen Preis und eingebauter Diebstahlsicherung – das möchte das aktuelle Urban E-Bike von Tenways sein. Was das CGo009 besonders macht und wer am meisten Spaß auf dem entspannten Cruiser hat, klären wir im Test.
Titelbild

Steckbrief: Tenways CGO009

EinsatzbereichUrban, Commute
RahmenmaterialAluminium
MotorTenways C9
Akkukapazität374 Wh
GabelAluminium
Gewicht (o. Pedale)23,2 kg
max. Systemgewicht145,0 kg
RahmengrößenOnesize (im Test: Onesize)
Websitewww.tenways.com
Preisspanne2.399 Euro
Preis: 2.399 Euro
Vor knapp einem Jahr hatten wir das Tenways CGO009 in der BikeStage vorgestellt (Bikestage Tenways 2024) – im vergangenen Herbst erreichte uns der dunkelgrüne Cruiser dann zum Test.

Das E-Bike möchte ideal für Pendler und Stadtbewohner sein und ist daher so simpel wie möglich gehalten, ohne jedoch Funktionen vermissen zu lassen – im Gegenteil: Als „Smart Bike“ verfügt es über Bluetooth und GPS an Bord, das einen immer wissen lässt, wo das Bike gerade steht.

Für 2.399 € wechselt das Rad den Besitzer – wie gut es pendelt und ob das CGO009 ein guter Begleiter für die Stadt ist, klären wir jetzt.

Stylish, urban, olivgrün: So präsentiert sich das Tenways CGO009
# Stylish, urban, olivgrün: So präsentiert sich das Tenways CGO009 - der Preis: 2.399 €
Diashow: Tenways CGO009 Urban E-Bike im Test: Sorglos cruisen mit GPS an Bord
Dicke, pannensichere Reifen von CST sind ebenso mit dabei wie …
Die Griffe sind leider recht glatt und dadurch bei Regen rutschig.
Das GPS-Modul auf dem Oberrohr.
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Im Detail

Das Wichtigste vorweg: 25 km/h Höchstgeschwindigkeit, ein hauseigener Nabenmotor mit 250 Watt, der seine Energie aus einem 374 Wh Akku bezieht. Das ganze System ist unauffällig in das ebenso auffällige wie bullige Rahmendesign integriert. Bleiben wir beim Design: Das niederländisch inspirierte Rad sieht sehr urban aus und verfügt über diverse Funktionen, die mal mehr, mal weniger sichtbar sind.

Gut sichtbar und gleichzeitig hell ist die Beleuchtung, die in Rahmen und Sattelstütze integriert ist. Das Abblendlicht im durchgehenden Oberrohr ist ausreichend hell für die Stadt, auch das lange rote Rücklicht ist formschön integriert. Aus StVZO-Gründen ist am hinteren Schutzblech ein zusätzliches Licht angebracht. Im Gegensatz zur integrierten Beleuchtung wird es mit einer Knopfzelle betrieben und muss separat eingeschaltet werden.

Die Beleuchtung ist im durchgehenden Oberrohr integriert.
# Die Beleuchtung ist im durchgehenden Oberrohr integriert.
Das Hecklicht ist langgezogen und äußerst gut sichtbar.
# Das Hecklicht ist langgezogen und äußerst gut sichtbar.
Um der StVO zu entsprechen, ist allerdings noch dieses batteriebetriebene Rücklicht notwendig.
# Um der StVO zu entsprechen, ist allerdings noch dieses batteriebetriebene Rücklicht notwendig.

Die Bedienung des Fahrrads erfolgt über sehr minimalistische Elemente: Eine kleine, ovale Remote auf der linken Lenkerseite mit vier Bedienmöglichkeiten sowie ein kleines Element auf der rechten Seite mit diversen LEDs. Die Fernbedienung besitzt vier Druckflächen an den Ecken (links, rechts, oben, unten), über die das Rad eingeschaltet (links), die Unterstützungsstufen gewechselt (oben/unten) und das Licht (ebenfalls links) bedient werden.

Das Element auf der rechten Seite zeigt über Leuchtdioden die drei Leistungsstufen sowie grob über drei LEDs den Ladezustand des Akkus an. Abgesehen von der Konnektivität ist das Bike absolut simpel aufgebaut: Dicke Ballonreifen, geschwungener Hollandlenker, Ledergriffe, wartungsfreundlicher Singlespeed-Antrieb mit Gates-Carbonriemen, einfache Scheibenbremsen und ein Selle-Royal-Sattel ohne Schnickschnack.

Diese Remote ist für Licht, On/Off sowie die Einstellung der Unterstützungsstufen zuständig.
# Diese Remote ist für Licht, On/Off sowie die Einstellung der Unterstützungsstufen zuständig.
Auf der rechten Seite findet sich dieses Element, mit dem die Unterstützungsstufen sowie der Ladestand des Akkus angezeigt werden.
# Auf der rechten Seite findet sich dieses Element, mit dem die Unterstützungsstufen sowie der Ladestand des Akkus angezeigt werden.
Dicke, pannensichere Reifen von CST sind ebenso mit dabei wie …
# Dicke, pannensichere Reifen von CST sind ebenso mit dabei wie …
… Schutzbleche und ein Gepäckträger.
# … Schutzbleche und ein Gepäckträger.
Der Radständer ist stabil und standfest.
# Der Radständer ist stabil und standfest.
Dafür sind die Pedale auch bei nassen Gegebenheiten richtig gut.
# Dafür sind die Pedale auch bei nassen Gegebenheiten richtig gut.
Die Tektro-Bremsen verzögern das Rad effektiv.
# Die Tektro-Bremsen verzögern das Rad effektiv.
Der Singlespeed-Antrieb mit Gates Carbon Drive sorgt für eine geringe Wartung.
# Der Singlespeed-Antrieb mit Gates Carbon Drive sorgt für eine geringe Wartung.

Das integrierte GPS ist unauffällig in das Oberrohr integriert. Ein schwarzer, organisch abgerundeter Einlass mit drei Leuchtstreifen kennzeichnet die unauffällige Diebstahlsicherung per Satellitenüberwachung. Die lässt sich übrigens auch im ausgeschalteten Zustand nicht deaktivieren – dank eingebautem Sensor reagiert das Rad auf kleinste Erschütterungen oder wenn es bewegt wird.

Das GPS-Modul auf dem Oberrohr.
# Das GPS-Modul auf dem Oberrohr.

Bleiben wir kurz bei der Konnektivität, denn sie ist eines der Highlights des CGO009. Mit Hilfe der übersichtlichen Tenways App lässt sich das Bike durch Scannen des QR-Codes an der Unterseite des Unterrohrs schnell registrieren und mit der App koppeln. Ist das Bike registriert, stehen einige interessante Funktionen zur Verfügung. Alle Informationen zum Bike werden übersichtlich dargestellt: die aktuelle Geschwindigkeit, die bisher gefahrenen Kilometer sowie der Akkustand inklusive der geschätzten Restkilometer.

In der Übersicht werden unter anderem Restreichweite, das Bike an sich sowie der Standort angezeigt.
# In der Übersicht werden unter anderem Restreichweite, das Bike an sich sowie der Standort angezeigt.
Wenn gewünscht, lässt sich ein bestimmter Standort eingrenzen – verlässt das Fahrrad den Bereich, erhält man eine Benachrichtigung.
# Wenn gewünscht, lässt sich ein bestimmter Standort eingrenzen – verlässt das Fahrrad den Bereich, erhält man eine Benachrichtigung.

Außerdem gibt es eine automatische Fahrtenaufzeichnung, eine Echtzeit-Fahrtenaufzeichnung, optional eine einfache Navigation oder Kartendienste – wird das Handy an der optionalen Lenkerhalterung befestigt, kann es als GPS-Computer genutzt werden. Das wichtigste Feature ist jedoch das GPS-Signal:

Mit Ausnahme einiger Innenräume wird die Position des Bikes stets angezeigt und kann über das gekoppelte Smartphone jederzeit verfolgt werden. Sobald das Bike bewegt wird, erhält der Nutzer eine Benachrichtigung. Ebenso, wenn das Bike die Zone verlässt, die man optional als Umkreis in der App festlegen kann. Die GPS-Funktion ist in den ersten 3 Jahren kostenlos, danach wird eine jährliche Gebühr von ca. 30 € fällig.

Ausstattung

  • Motor Tenways C9
  • Akku 374 Wh
  • Display Tenways
  • Antrieb Singlespeed, Nabenantrieb mit Gates Carbon Drive
  • Bremsen Tektro Scheibenbremsen
  • Reifen CST Quantum
  • Beleuchtung v/h Tenways

Wie fährt sich das Tenways CGO009?

Ein Fahrrad in Einheitsgröße – geht das auch mit 1,93 m? Laut Tenways schon. Und tatsächlich lässt sich das Rad erstaunlich gut einstellen, nur der Sattel kommt für mich eine ganze Ecke höher und etwas weiter nach hinten. Dank der großzügigen Spacer unter dem Lenker, die sich für kleinere Personen leicht entfernen lassen, sitze ich zwar recht kompakt, aber aufrecht und bequem. Der einfache Selle Royal-Sattel ist kein Wunderwerk der Technik, funktioniert aber in der aufrechten Sitzposition passabel und erfüllt seinen Zweck – auf Touren über 40 Kilometer kann man schmerzfrei sitzen.

Dank Spacern unterm Lenker und langer Sattelstange lässt sich das Bike erstaunlich gut auf viele Körpergrößen anpassen.
# Dank Spacern unterm Lenker und langer Sattelstange lässt sich das Bike erstaunlich gut auf viele Körpergrößen anpassen.

Ein Druck ganz links auf das Bedienelement und der Tenways CGO009 erwacht zum Leben. Noch das Licht eingeschaltet (es merkt sich leider nicht, ob es bei der letzten Fahrt ausgeschaltet war, da sind andere Hersteller besser) und los geht’s. Der erste Unterstützungsmodus ist, freundlich ausgedrückt, sehr zurückhaltend – also gleich auf die zweite Stufe. Mit dieser beschleunigt der Cityflitzer kaum spür- und hörbar ganz sanft auf 25 km/h. Toll!

Statt eines heftigen Kicks, wie man ihn von anderen Motorherstellern kennt, schiebt der hauseigene Nabenmotor entspannt und unauffällig an und sorgt so für ein angenehmes Fahrverhalten. Für das Anfahren an der Ampel ist ein sogenannter „Boost“-Knopf eingebaut, der einen schnell auf Betriebsgeschwindigkeit bringen soll. Leider bedeutet „Boost“ in diesem Fall nur, dass die dritte Unterstützungsstufe eingelegt wird – die Funktion ist also nur für die beiden unteren Unterstützungsstufen sinnvoll nutzbar, da sie von der Kraft her der dritten Stufe entspricht.

Der hauseigene Tenways-Motor schiebt angenehm leise und stufenlos.
# Der hauseigene Tenways-Motor schiebt angenehm leise und stufenlos.

Die Fahrdynamik ist stadttauglich: Das Rad liegt gut in den Kurven und hat ein nicht zu tiefes Tretlager, so dass man nicht Gefahr läuft, mit dem Pedal aufzusetzen. Der Riserlenker mit sehr starkem Backsweep greift sehr angenehm und die Tektro-Bremsen bringen das 23 kg schwere Rad zügig zum Stehen. Wer dem Singlespeed-Antrieb skeptisch gegenübersteht, kann beruhigt sein: Die Leistungsabgabe des Motors erfolgt passend und stufenlos, so dass man praktisch nie in die Verlegenheit kommt, einen anderen Gang fahren zu wollen. Nur an der Ampel muss man dem schweren Gang Tribut zollen und braucht ein paar Meter, um richtig in Fahrt zu kommen.

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# Tenways-3
Auch auf Wheelies muss man trotz Singlespeed-Antrieb nicht verzichten.
# Auch auf Wheelies muss man trotz Singlespeed-Antrieb nicht verzichten.

Motor & Akku

Dass man bei einem Motor mit 250 Watt und 45 Nm keine kraftvolle Mittelmotorleistung erwarten kann, ist klar – und so präsentiert sich der hauseigene Tenways-Antrieb mit einer stadtverkehrstauglichen, aber nicht brachialen Leistung. Wenn man in einer hügeligen Stadt wohnt, ist das eher zurückhaltende Drehmoment von 45 Nm in Kombination mit 250 Watt Antrieb durchaus spürbar. Bei einem Wechsel zwischen der zweiten und der höchsten Unterstützungsstufe sowie leicht hügeligem Gelände erreichte ich mit meinem Fahrergewicht von 100 kg eine Reichweite von etwa 45 km. Perfekt hingegen ist der flüsterleise, unauffällige Motor für entspanntes Cruisen in der Stadt, das zusammen mit der entspannten, aufrechten Sitzposition richtig Spaß macht – genau so soll es sein!

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# Tenways-19

Was die Reichweite angeht, so halten wir die von Tenways angegebenen maximal 85 km für unrealistisch; dafür müsste man wirklich ständig in der niedrigsten Unterstützungsstufe unterwegs sein. Bei einem Wechsel zwischen Stufe 2 und Powerstufe und leicht hügeligem Gelände waren es bei meinem Fahrergewicht von 100 kg ca. 45 km, bis der Akku leer war. Und ein leerer Akku ist beim CGo009 keine empfehlenswerte Alternative, denn die verbauten CSG Quantum Reifen sind in Kombination mit dem schweren Gang keine Leichtlaufwunder.

Das ist uns aufgefallen

  • GPS-Anbindung Unauffällig, einfach zu bedienen und präzise: Die GPS-Funktion macht Sinn!
  • Ein Gang für alles Wenn man nicht gerade ohne Motor bergauf fahren muss, funktioniert der Singlespeed-Antrieb dank effektiver Umsetzung vor allem in der Stadt super.
  • Griffe Leder statt Gummi – die Griffe sehen zwar schick aus, sind aber weder ergonomisch noch besonders griffig, vor allem bei Regen.
  • Fernbedienung Die Lenkerfernbedienung lässt sich vor allem mit Handschuhen oder im Dunkeln nicht optimal bedienen – Beschriftung und Druckfelder sind spartanisch.
Gerade mit Handschuhen sind die Bedienelemente manchmal recht schwierig zu treffen – das gilt auch für den Boost-Knopf unter der Remote.
# Gerade mit Handschuhen sind die Bedienelemente manchmal recht schwierig zu treffen – das gilt auch für den Boost-Knopf unter der Remote.
Die Griffe sind leider recht glatt und dadurch bei Regen rutschig.
# Die Griffe sind leider recht glatt und dadurch bei Regen rutschig.

Fazit – Tenways CGO009

Schicker Cityflitzer mit flüsterleisem Motor: Das Tenways CGO009 macht mit seiner aufrechten Sitzposition und dem sanft schiebenden Antrieb richtig Laune. Dank Schutzblechen, integrierter Beleuchtung, pannensicherer Bereifung und wartungsfreiem Gates Carbon Riemen statt Gangschaltung kann das Prädikat „sorgenfrei“ definitiv vergeben werden. Lediglich der etwas schwache Motor bei etwas stärkeren Steigungen und die relativ geringe Reichweite schränken die Multifunktionalität etwas ein - am wohlsten fühlt sich das Rad auf kurzen Strecken in der Stadt. Ein sinnvolles Detail ist die integrierte GPS-Anbindung mit satellitengestütztem Diebstahlschutz, die für drei Jahre kostenlos ist.

Artikelbild

Tenways CGO009 – Pro / Contra

Stärken

  • Angenehm unauffälliger Motor
  • Sorglos-Paket mit Gates Carbon Drive, eingebautem Licht, Schutzblechen und Gepäckträger
  • Gute Sitzposition trotz One Size-Rahmen

Schwächen

  • Hohes Gewicht
  • Keine allzu hohe Reichweite
Zum Angebot
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Tenways-5
# Tenways-5

Testablauf

Wir sind das Tenways CGO009 den kompletten Herbst und den halben Winter diverse hundert Kilometer auf Kurz- und Mittelstrecke bei allen verschiedenen Wetterbedingungen gefahren.

Hier haben wir das Tenways CGO009 getestet

  • Nordrhein-Westfalen Egal ob Nordbahntrasse in Wuppertal oder im Stadtverkehr in verschiedenen NRW-Städten – alles war dabei.

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