Von Eisenach nach Berlin geht die diesjährige Tour de Verkehrswende, eine Fahrraddemo in 13 Etappen durch Thüringen, Sachsen und Brandenburg für sichere Rad- und Fußwege. Der Verein Changing Cities empfängt die Radfahrenden am 30. August in Berlin, wo die während der Tour gesammelten Ideen und Forderungen aus den Städten und Gemeinden an die Politik überreicht werden.
Zum vierten Mal bricht die Tour de Verkehrswende auf, um sich mit Menschen auf dem Land und in den Städten, die sich für eine Verkehrswende einsetzen, auszutauschen und voneinander zu lernen. Denn sichere Radwege gibt es in Deutschland an viel zu wenigen Orten. Fehlt die Infrastruktur oder ist sie nicht sicher, lassen die Menschen das Fahrrad stehen. Die meisten wissen, dass Radfahren und Zufußgehen ihrer Gesundheit gut tut. Sie wissen auch, dass die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor gesenkt werden müssen, wenn die Klimakrise eingedämmt werden soll. Die Tour de Verkehrswende unterstützt lokale Gruppen und bringt Menschen aus dem ganzen Land zusammen. Sie trägt gelungene Beispiele ebenso wie lokale Forderungen zum Bundesverkehrsministerium nach Berlin, um der Verkehrswende vor Ort mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.
Gerade in den ostdeutschen Bundesländern, in denen 1989 die Motorisierung mit 230 Pkw pro 1.000 Einwohner noch relativ gering war (BRD: 480/1.000), werden heute zahlreiche Eisenbahnstrecken nicht mehr bedient, und Busverbindungen sind ausgedünnt oder gestrichen worden. Gute und sichere Radwege gab es damals nicht, allerdings fuhren auf manch holpriger Straße trotzdem mehr Fahrräder als Autos. Durch zunehmenden Kfz-Verkehr und ein ausgebautes Straßennetz hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Für die Mobilitätsbedürfnisse vieler Menschen braucht es in Zukunft aber eine Orientierung auf sichere und gesunde Mobilität für alle als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es ist kein sozial- und klimagerechtes Zukunftsmodell, auf dem Land oder in strukturschwachen Gebieten auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein.
Auch alle nichtmotorisierten und ungeschützten Verkehrsteilnehmenden, insbesondere also Kinder, Jugendliche und ältere Menschen, sollen überall sichere Wege nutzen können.„Eine gute Infrastruktur erhöht das Vertrauen in Politik und Verwaltung und fördert den demokratischen Zusammenhalt. Die Tour de Verkehrswende will auf diesen Zusammenhang hinweisen – und auf die Freude am gemeinsamen Radfahren“, sagt Inge Lechner von Changing Cities mit Verweis auf Forschungsergebnisse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
Anmeldung hier. Die Tour de Verkehrswende fährt durch Thüringen, Sachsen und Brandenburg vom 17. noch bis 30. August 2024. Auch Tagesetappen sind möglich.
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Kommentare
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„Tour de Verkehrswende“ Fahrraddemo: Empfang und Ziel am 30. August in Berlin
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Mehr, sichere und bessere Fahrradwege sind, natürlich, sinnvoll und wichtig.
"während der Tour gesammelten Ideen und Forderungen"
Naja. Die(se) Ideen und Forderungen werden wohl schon vorher bekannt gewesen sein ;-).
"Es ist kein sozial- und klimagerechtes Zukunftsmodell, auf dem Land oder in strukturschwachen Gebieten auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein."
Wenn, wie im Text beschrieben, Eisenbahnstrecken nicht mehr bedient, und Busverbindungen ausgedünnt oder gestrichen worden sind, dann sollte man dort ansetzen, was natürlich schwierig und vor allem teuer ist.
Aber deswegen das Auto zu verteufeln, muss nicht sein. Noch dazu, wo es in Zukunft ohnehin mit Elektroantrieb unterwegs sein wird (von der Erzeugung all der Teile mal abgesehen). Wobei auch die Autos viel zu teuer sind.
Ein Gerät, zwischen Fahrrad und 4 sitzigem Auto, so eine Art überdachtes Lastenrad, ev mit 3 Rädern und auch preislich attraktiv, wäre evnetuell eine gute Alternative.
Wobei, in ein paar Jahren wird es dann ohnehin das autonome und immer und jederzeit abrufbare Mobilitätsfahrzeug geben. Dann wird man per Sprache in seine Uhr ein Auto, Motorrad oder auch ein Lastenrad anfordern und sich damit von A nach B bringen lassen.
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