V2X: Verkehr vernetzt – Wozu?
Unter Verkehrsvernetzung versteht man ganz allgemein verschiedene Konzepte, die Verkehrsmittel miteinander, Verkehrsteilnehmende untereinander sowie mit der Infrastruktur vernetzen. Das Kürzel V2X (Vehicle to everything) steht dabei zusammenfassend für jede Art von elektronischer Kommunikation mit der Umwelt: andere Fahrzeuge, Straßen, (Verkehrs-)Infrastruktur oder Fußgänger:innen. Aktuell sind bereits rund eine Million Fahrzeuge auf Europas Straßen mit V2X-Technologie ausgestattet, infrastrukturseitig sind rund 20.000 Basisstationen im Straßennetz (Road-Side-Units) ausgerüstet – Tendenz stark steigend. Indes: Fahrräder treten in dieser neuen, vernetzten Welt bisher nicht nennenswert in Erscheinung.
- V2X – Vehicle to Everything
- Digitale Vernetzung im Straßenverkehr
- Kann warnen oder eingreifen, wo Sicht oder Aufmerksamkeit fehlen
- Zukunftstechnologie für besseren Verkehrsfluss und erhöhte Sicherheit
V2X-Systeme zahlen erheblich auf die Sicherheit im Straßenverkehr ein, da sie Informationen, etwa über Bremsungen vorausfahrender Fahrzeuge, Hindernisse im Fahrweg, Straßenverhältnisse und vieles mehr empfangen und auswerten können, wo immer die Sicht oder Aufmerksamkeit von Verkehrsteilnehmenden der limitierende Faktor ist.
Hi-Viz war gestern – Unfallvermeidung durch Kommunikation
Die häufigsten gravierenden Fahrradunfälle – Missachtung der Vorfahrt und Dooring – ereignen sich, weil deren Verursacher, überwiegend motorisierter Individualverkehr, Radfahrende schlicht übersehen. Wie wir längst wissen, sind da auch High-Visibility-Lösungen kein Allheilmittel. V2X Technologie könnte hier etwa abbiegende Fahrzeuglenker warnen oder gar eine Bremsung auslösen, wenn sich ein Fahrrad im Fahrweg befindet oder diesem nähert. Autotüren könnten sich verriegeln, bis ein seitlich vorbeifahrendes Fahrrad die Dooring-Gefahrenzone verlassen hat und vieles mehr.
V2X in E-Bikes – Canyon machts vor
Hersteller Canyon will mit der ersten serienmäßigen Integration von V2X-Technologie in einige Premium-E-Bikes Pionierarbeit leisten. Dadurch würden andere mit der Technologie ausgestattete Fahrzeuge sowie Infrastruktur (z.B. Ampeln) eine Information erhalten, wenn sich ein entsprechend ausgestattetes Fahrrad in der Nähe befindet. Durch die Zusammenarbeit mit dem V2X-Spezialisten Autotalks erhält die Konnektivität, die bereits bei vielen E-Bikes des Koblenzer Unternehmens angelegt ist, eine wichtige neue Dimension.
Die Ausstattung von Fahrrädern mit V2X könnte aus den oben genannten Gründen dazu beitragen, die Sicherheit von Radfahrenden zu erhöhen. Die Technologie kommt stark zunehmend im Realbetrieb zum Einsatz und ermöglicht es Autos und Lastwagen, mit V2X-ausgestatteten Fahrrädern zu kommunizieren und so potenziell gefährliche Situationen zu entschärfen.
Erhöhte Fahrradsicherheit veranschaulicht die Wirksamkeit der V2X-Technologie bei der Unfallverhütung und stellt einen grundlegenden Bestandteil des globalen Einsatzes von V2X-Technologie dar.
Yuval Lachman, VP Marketing & Geschäftsentwicklung Autotalks
Wir sehen die aktuelle Sicherheit auf der Straße als Hindernis dafür, mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen, daher freuen wir uns über die Partnerschaft mit Autotalks, um mehr V2X-fähige Fahrräder auf unsere Straßen zu bringen und ein verantwortungsvolleres Fahrverhalten von Kraftfahrzeugen zu ermöglichen.
Lionel Guicherd-Callin, Globaler Direktor für Canyon Connected Solutions
Hersteller Canyon hofft, dass diese Technologie bis Ende 2026 in ersten E-Bikes der Marke kommerziell verfügbar sein könnte.
Was meinst du – kann vernetzte Kommunikation eine Lösung für mehr Fahrradsicherheit werden?
Kommentare
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V2X – Unfallverhütung mit High Tech: Canyon will E-Bikes mit Autos sprechen lassen
Was meinst du – kann vernetzte Kommunikation eine Lösung für mehr Fahrradsicherheit werden?
Im Zweifel wären (meiner Meinung nach) wesentliche Bedingung hierfür:
Die Systeme werden zwangsweise, über Ergänzung der StVo für alle Teilnehmer zwingend vorgeschrieben
um eine genügende Flächendeckung zu erreichen.
Zudem müssten diese Systeme in der Weise mit den Steuerungen der Fahrzeuge zusammenarbeiten, das im Zweifel die automatischen Systeme derart in Handlungsweise der Fahrer eingreifen, welche Potentiell einen Unfall in der jeweiligen Situation herbeiführen könnte. Das Auto überstimmt im Zweifel also die Handlungsgewallt des Fahrers. --> Wird wohl eher weniger passieren , denke ich ;-)
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