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Waldbrand und Fahrradfahren
So groß ist die Gefahr in deiner Region

Der Sommer ist wieder da und mit ihm kommt auch die Trockenheit – was im ersten Moment vielleicht nur unangenehm klingt, führt in der letzten Zeit nicht selten zu Waldbränden. Der Deutsche Wetterdienst gibt mit dem Waldbrandgefahrenindex Auskunft darüber, in welchem Bundesland es derzeit besonders „brenzlig“ werden kann. Außerdem gibts ein paar Tipps, was im Fall der Fälle zu tun ist!

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Der Wald ist ein Ort der Schönheit und Ruhe, aber er birgt auch potenzielle Gefahren. Besonders in den Sommermonaten, wenn die Trockenheit zunimmt, steigt etwa die Waldbrandgefahr beträchtlich.

„Die Waldbrandstatistik Rheinland-Pfalz dokumentiert für den Zeitraum von 1999 bis 2022, dass Waldbrände nach Zahl und Fläche bisher in einem vergleichbar geringen Umfang vorgekommen sind. Im langjährigen Durchschnitt betrug die Anzahl an Waldbränden unter 50 bei einer Gesamtfläche von unter 10 Hektar pro Jahr. Bei einer Gesamtwaldfläche von circa 840.000 Hektar Wald entspricht das einem Anteil von weniger als 0,001 Prozent. Im Jahr 2022 haben sich in Rheinland-Pfalz Fläche und Anzahl jedoch vervierfacht. Eine ähnliche Größenordnung wurde im Sommer 2003 (Jahrhundertsommer) erreicht.“ (Quelle: Kompendium Waldbrandschutz Rheinland-Pfalz)

In diesem Zusammenhang können wir als Mountainbiker eine wichtige Rolle spielen – immerhin ist der Wald so etwas wie unser zweites Wohnzimmer. Situationen richtig einzuschätzen und dabei vielleicht sogar präventiv tätig zu werden kann helfen, Waldbrände zu vermeiden. Dabei geben auch Landesforsten oder der Deutsche Wetterdienst Auskunft, um einzuschätzen, ob man sich derzeit in einer Gefahrenzone bewegt.

Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes

Für eine schnelle Einschätzung der Lage sorgt der Deutsche Wetterdienst, der mit dem Waldbrandgefahrenindex jeden Tag eine aktualisierte Einschätzung zur Gefahr von Waldbränden je Region und Bundesland erstellt und zudem Prognosen für die kommenden Tage abgibt. Die Daten können von jedermann direkt über die Website abgerufen werden: www.dwd.de.

# Grafisch dargestellt zeigt der Waldbrandgefahrenindex tagesaktuell die Gefahrenschwerpunkte.
# Auch die Prognose für die kommenden Tage wird gestellt.
# Auch Tabellen werden ausgegeben und stellen für jedes Bundesland die Waldbrandgefahr dar. Auch hier sieht man im direkten Vergleich, dass zurzeit ein starke Zunahme von Waldbrandgefahr von West nach Ost erfolgt.

Feuer im Wald vermeiden

Offenes Feuer und Rauchen im Wald verboten – Dass offenes Feuer im Wald nicht nur bei Trockenheit verboten ist, dürfte den meisten bewusst sein. Ein Windstoß, und der Funkenschlag lässt sich nicht mehr aufhalten. Was aber eher weniger bekannt ist – auch das Rauchen im Wald ist strengstens verboten und kann mit Verwarnungs- und Bußgeldern geahndet werden.

Autos nur auf ausgewiesenen Parkplätzen abstellen – Heiße Katalysatoren oder Auspuffanlagen haben schon des Öfteren für Brände gesorgt. Gerade im Wald findet sich abseits von ausgewiesenen Parkplätzen im Sommer meist trockenes Laub, Sträucher oder Gräser, die sich schnell entzünden lassen. Zudem werden abseits von offiziellen Parkmöglichkeiten oft auch Rettungswege versperrt. Ein Problem, das auch viele Mountainbiker kennen – nicht jeder hat seinen Hometrail vor der Tür und fährt mit dem eigenen Auto zu Strecken.

Keinen Müll liegen lassen – Müll kann gleich auf zweierlei Art die Gefahr von Waldbränden erhöhen – zum einen wird durch liegengelassenen Müll die Brandlast erhöht und damit die Brandbekämpfung erschwert. Zum anderen kann der Müll selbst Feuer auslösen – etwa können liegengelassene Glasflaschen durch die Bündelung von Sonnenlicht Brandherde verursachen. Generell sollte es aber ohnehin keine Frage sein – Müll, den man im Wald oder sonst wo verursacht, gehört in die Tonne und nicht in die Umwelt.

Was tun wenn’s brennt

Löschen, aber nur, wenn möglich – Kleine Feuer nach Möglichkeit am besten selbst und sofort löschen. Kleine Brandherde sollten dabei entweder ausgetreten oder mit Sand und Erde bedeckt werden, um sie zu ersticken. Wichtig dabei – den Brandherd nicht unterschätzen und sich nicht selbst in Gefahr begeben. Im Zweifel immer den Notruf wählen – aber erst, nachdem man sich selbst aus der Gefahrenzone begeben hat.

Aus der Gefahrenzone begeben und die Feuerwehr alarmieren – Der Notruf ist europaweit unter der 112 zu erreichen. Auch wenn man nicht wie hierzulande direkt die Feuerwehr am anderen Ende der Leitung hat, erreicht ihr in der Regel eine Dienststelle, die den Notruf einordnen und entsprechend weiterleiten kann.

Nach Rettungspunkten Ausschau halten – diese sind mit grün-weißen Schilder markiert und finden sich in der Nähe des Waldrands oder Wanderparkplätzen. Sie lassen sich von den Rettungskräften zuordnen und ermöglichen so eine Standortbestimmung. Den nächsten Rettungspunkt kannst du über die Hilfe im Wald App finden.

Auch bei der Flucht vor Feuer gibt es ein paar nützliche Tipps: Etwa sollte die Windrichtung im Auge behalten und immer quer zum Wind geflüchtet werden. Auch sollte es unbedingt vermieden werden, bei der Flucht in Rauchwolken hineinzugehen, da hier die Gefahr vor Verlust von Orientierung, Ohnmacht und Erstickung droht. Wer flieht, sollte dies zudem möglichst immer in Richtung Tal tun. Rauch und Hitze steigen nach oben, eine Flucht nach unten ist also in der Regel die sicherste Option einem Feuer zu entgehen.

Wer von euch hat sich schon Gedanken zu den Gefahren von Waldbränden gemacht oder sogar Erfahrungen damit gesammelt?

Infos und Bilder: Deutscher Wetterdienst
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